Über 2 Jahre um Krankenversicherung gekämpft

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Tawera
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Über 2 Jahre um Krankenversicherung gekämpft

Beitragvon Tawera » 21.07.2011, 14:57

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mich vor einiger Zeit schonmal ganz verzweifelt an dieses Forum gewendet und auch sehr hilfreiche Antworten bekommen (danke Rossi ;) ).


Meine Geschichte:

- über das Arbeitsamt 4 Monate bei der TK gesetzlich versichert gewesen
- dann geerbt und über ein Jahr davon gelebt, in dieser Zeit unversichert gewesen weil die TK meine freiwillige Weiterversicherung mehrmals ablehnte
- dann wieder ALG II, ein weiteres Jahr unversichert in einem Endloskampf um Krankenversicherungsschutz


Die TK lehnte meine Anträge auf Krankenversicherung immer stumpf ab, mit der rechtswidrigen Begründung ich würde die Vorversicherungszeit von 12 Monaten nicht erfüllen und müsse mich privat versichern. Man ging nicht im Geringsten auf mich ein.
Auf mein Drängen nach einem Rechtsmittelfähigen Bescheid hielt man mich ewig hin, mit zig Fragebögen um nochmal zu prüfen ob eine Mitgliedschaft eventuell doch möglich sei oder man reagierte einfach ewig gar nicht. Ich bekam eine Fehlinformation nach der anderen und war als Unwissende mehr als verwirrt und ratlos.

Nach Einschalten eines Anwalts bin ich seit gestern offiziell endlich wieder krankenversichert.

Zu Erwähnen sei auch noch, dass man von mir eine horrende Nachzahlung forderte, die "dann leider fällig würde", wenn man mich denn jetzt versichern würde.
Diese Summe hat man mir erlassen, nachdem ich einen bitterbösen Antrag auf Erlass stellte, in dem ich auf mein Bemühen um Versicherung und auf die komplett nicht nachgekommene Aufklärungs- und Informationspflicht pochte.

Ich wurde jetzt "rückwirkend seit April 2010" krankenversichert, ohne in dieser Zeit je zu einem Arzt gekonnt zu haben.
Die TK drängte in dieser Zeit zwar öfter das Amt, mich endlich von ihr abzumelden, da das Amt dem aber nicht nachkam hat die TK immer schön jeden Monat 140 Euro für mich kassiert, für nichts und wieder nichts.
Auch teilte man mir am Telefon mit, dass die Nachzahlung nur erlassen werden könne, wenn ich auf rückwirkende Forderungen an die TK verzichte.
Ich hätte eh keine gehabt, da ich nicht beim Arzt war.
Fein raus.

Auch wenn ich jetzt endlich wieder zum Arzt kann, so macht mich die ganze Geschichte doch ziemlich wütend.
Mag sein dass ich nicht immer richtig gehandelt habe, aber man ist als Unwissende und als Laie irgendwann so verwirrt, verzweifelt, müde. Zumal ich zwischenzeitlich auch noch sehr krank wurde (Psyche, Körper) und mich - wie gesagt - nicht in Behandlung begeben konnte. Zu schwach für alles.

Ich habe all das mal aufgeschrieben um mir Luft zu machen und weil ich es doch schon recht "interessant" finde, wie das Ganze verlaufen ist und vielleicht der ein oder andere etwas dazu sagen kann oder mag.

Wünsche euch noch einen schönen Tag :)

Rossi
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Beitragvon Rossi » 21.07.2011, 18:01

Dann mal einen herzlichen Glühstrumpf und willkommen im Club der Solidargemeinschaft.

Ich kann mich noch gut an den Sachverhalt erinnern. Da die Kasse Dich damals stumpf abgewimmelt hat (fehlende Vorversicherungszeit) und noch nicht einmal die Bürgeversicherung (ohne Vorversicherungszeit) geprüft hat, musste das Ergebnis klar sein. Die mangelnde Beratung bzw. die eorbitante Ablehnungsweise musste zu einem Erlass der nachzuahlenden Beiträge führen.

Das dies leider nur mit Hilfe eines Anwalts funtkionierte, ist leider traurig. Aber der Anwalt soll auch leben und sein Geld verdienen, welches jetzt von der Solidargemeinschaft finanziert werden muss.


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