seid über 5 Jahren keine Krankenversicherung - was tun?

Beitragssätze, Kassenwahlrecht, Versicherungspflicht, SGB V, usw.

Moderatoren: Rossi, Czauderna, Frank

Da ich im Netz darüber wenig fand würde mich interessieren ob diese Frage allgemeines Interesse weckt?

Umfrage endete am 27.09.2006, 19:07

Ja sehr, habe einen ähnlichen Fall im Freundes/Beaknntenkreis
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Jein, nur ein wenig - habe sowas noch nicht mitbekommen, aber gut zu wissen falls mich jemand fragt
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Abstimmungen insgesamt: 2

Brüggemann
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seid über 5 Jahren keine Krankenversicherung - was tun?

Beitragvon Brüggemann » 28.08.2006, 19:07

Hallo,

Es mag vielleicht dumm oder wie ein Fall von geistiger Abwesenheit klingen, aber es ist weder das eine noch das andere der Fall. Als Freischaffender in meinem Wunschberuf habe ich seh sehr viele Jahre gebraucht, um mich aus dem schlimmsten heraus zu arbeiten und bin mittlerweile finanziell halbwegs auf dem Trockenen gelandet und kann mit Stolz sagen dass ich das größten Teils allein gechafft habe.. In dieser Zeit habe ich aus Prinzip niemals irgendwelche staatliche Hilfe in Anspruch genommen - selbst wenn der Schuh noch so drückte - und habe in Notfällen meine Krankheitsfälle in Bar bezahlt, die Gott Sei Dank selten bis nie vorkamen.

Nun hat aber alles seine Kehrseiten: Nun habe ich mich endlich beruflich durchgesetzt, aber das natürlich nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Ich merke mehr und mehr, dass ich die Gefahr die von meiner "Behördenabstinenz" ausgeht nicht unterschätze darf. Ich bin seid über 7 Jahren nicht krankenversichert (weil ich es mir nicht leisten konnte) und merke einfach, dass das ein Fehler war, denn ich finde keine Möglichkeit in einer Krankenkasse aufgenommen zu werden, die ich mir leisten kann???
Ich bin freischaffend als Autor und Komponist tätig. Kann mir irgend jemand ein paar professionelle Tipps geben, wo ich mich da hinwenden kann?

Ein Freund erwähnte die Künstlersozialkasse, diese ist aber nur eine Zusatzkasse und ohne Hauptkasse geht da leider garnichts.

Lieben Dank im Vorraus für eure Hilfe

Sonya
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Beitragvon Sonya » 28.08.2006, 19:58

Hallo,

dumm klingt das alles nicht. Schätzungsweise über 300.000 Menschen rennen in diesem Land ohne Krankenversicherung rum :shock:

Also zuerst würde ich mich an die Künstlersozialkasse wenden. Ich zitiere mal von deren Website:

"Die Versicherung nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) beinhaltet die Versicherungszweige der gesetzlichen Renten-, Kranken- und sozialen Pflegeversicherung. Werden Sie nach dem KSVG versichert, so haben Sie an die KSK einen einkommensgerechten Beitrag zu zahlen. Dieser Beitrag wird durch die KSK "aufgestockt" (vergleichbar einem Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis) und dann an die Leistungsträger (Rentenversicherer und Krankenkasse) weitergeleitet.

Die eigentlichen Leistungen wie z. B. Krankenkassen-Chipkarte, Krankengeld, Rente, Reha-Leistungen (z. B. "Kuren") beantragen Sie bei Ihrer Krankenkasse bzw. dem Rentenversicherungsträger; die KSK selbst erbringt diese Leistungen nicht."

Ich also keine Zusatzversicherung, erbringt zwar auch keine Leistungen aber beteiligt sich am Beitrag. Das ist doch schon mal was :D

Eine private Versicherung würde sonst auch noch in Frage kommen. Hier wird aber bei fehlender Vorversicherung ein Arztbesuch fällig. Besondere Vorerkrankungen könnten zu einer Ablehnung oder erschwerten Aufnhme führen. Preisbeispiele für private Versicherungen gibt es auf unserer website www.vs24.de.

Ab 2007 soll es den Basistarif geben. Dieser ermöglicht wieder jedem Meschen in eine Krankenversicherung zurückzukehren. Infos gibt es hier.

Gruß
Sonya

Andi
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Beitragvon Andi » 29.08.2006, 09:03

Hi!

Ich sehe das genauso wie Sonya. Ich würde auch zuerst die Künstlersozialkasse anfragen.

Brüggemann
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Beitragvon Brüggemann » 29.08.2006, 13:45

Lieben lieben Dank für eure Mühe und diese ausführliche Antwort Sonya. Das ist sehr nett.

Ich würd gern noch meine fortlaufenden Überlegungen dazu posten, wenn das ok ist:

Bei der KSK hatte ich bereits schon vorangefragt, nur da ich keiner Krankenkasse angehöre wird es wohl schwierig. Aber vielleicht habt ihr recht und ich muss mich da nochmal ausführlicher erkundigen.

Aber was du weiter unter erwähntest klingt im Kontext zu einem Telefonat, was ich gestern nach dem Posting hier geführt habe, sehr interessant:

Dort beschrieb mir eine Dame vom Bürgertelefon (habe ich erst nach euch gefunden) freundlicher Weise die Sachlage ähnlich wie du es ja auch schon sagtest: nämlich dass es eine Gesetzeslücke gibt die geschlossen werden muss, weil es mehr Menschen betrifft als ich annahm. Wie da ja auch schon sagtest. Aber sie beschrieb es wohl so, dass da ein Gesetzesentwurf "erst" einmal "auf dem Weg" sei, der im September vorliegt, aber dann noch ncht beschlossen ist. In welcher Form der dann tatsächlich umgesetzt wird, ist noch nicht exakt bekannt. Klar ist aber daraus auf jeden Fall für mich ersichtlich, dass wenn ich jetzt übereilt in eine PKK eintrete, ich nicht mehr in das Muster von Fällen gehöre, die von diesem Gesetz betroffen sind, endlich eine Chance hätten gesetzlich wieder aufgenommen zu werden.

Das heißt aber für mich, ich bin bis 2007 noch immer im luftlehren Raum oder verzichte auf die unewisse CHance 2007, richtig?

Rolf
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Beitragvon Rolf » 29.08.2006, 14:03

Freiwillig versichern bei der Gesetzlichen sieht wohl schlecht aus.

§9 SGB V

Freiwillig versichern können sich

Personen, die als Mitglieder aus der Versicherungspflicht ausgeschieden sind und in den letzten fünf Jahren vor dem Ausscheiden mindestens vierundzwanzig Monate oder unmittelbar vor dem Ausscheiden ununterbrochen mindestens zwölf Monate versichert waren;

Bei der Künstersozialkasse steht unter FAQ:

"Der Beginn der Versicherungspflicht hängt vom Termin der Aufnahme der selbständigen Tätigkeit und vom Zeitpunkt der Meldung bei der KSK ab.

Sollten Sie zum Zeitpunkt der Meldung (z. B. Anforderung der Unterlagen bei der KSK, Eingang der Anmeldeunterlagen) bereits selbständig erwerbsmäßig tätig sein, so beginnt die Versicherungspflicht grundsätzlich frühestens mit dem Tag der Meldung bei der KSK."

Ich würde mich bei der KSK melden, und sagen, dass du jetzt selbständig erwerbsmäßig tätig bist.

Brüggemann
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Beitragvon Brüggemann » 29.08.2006, 14:39

Danke dir Rolf, aber was meinst du mit freiwillig versichern? Beziehst du dich auf den Gesetzesentwurf von dem ich sprach? Denn da geht es um die Pflicht der Gesetzlichen, "Ausgeschiedene" zurück zunehmen. Zum Beispiel in meinem Fall als ich nicht mehr familienmitversichert bei meiner Mutter sein konnte (Altersbeschrenkung). Danach Mangel an finanziellen Mitteln.... Wenn ich die Frau am Bürgertelefon richtig verstanden habe, ist dass nur zu Beheben durch eine Rücknahmepflicht der Gesetzlichen, um zu verhindern dass mit Notdürftigen über die Privaten etc. Geschäfte gemacht werden.

Rolf
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Beitragvon Rolf » 29.08.2006, 14:56

Um sich in eine gesetzlichen Krankenversicherung versichern zu können, muss man entweder pflichtig sein, d.h. man muss sich versichern, z.B als Arbeitnehmer, oder man ist familienversichert. Um sich als Selbständiger freiwillig versichern zu können, müssen o.g. Voraussetzngen §9 SGB V erfüllt sein.

Dies hat nicht mit dem Basistarif zu tun, der nächstes Jahr kommen soll.

himan
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Beitragvon himan » 12.10.2006, 00:10

Wenn Sie noch nicht zu alt sind und noch nicht zu krank sind, könnten Sie evtl. in einen Art "Basis" Schutz der PKV wechseln.

Jedoch werden Sie zum Arzt gehen müssen und sich untersuchen lassen müssen!

Und je nach Alter, wirds unter Umständen für Sie teuer! Aber noch teurer ohne Krankenversicherung!

GS
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Beitragvon GS » 19.10.2006, 00:45

Jetzt, wo offenbar gesundheitlich der Lack ab ist, wird eine Krankenversicherung langsam interessant, aber auch schwierig zu erhalten. Von dem vielzitierten Basistarif würde ich mir nicht allzuviel versprechen, sollte er überhaupt kommen. Und wenn, wäre er erst mal für diejenigen da, die zuletzt auch privat versichert waren, aber dann evtl. die beiträge nicht mehr zahlen konnten, und nicht für die, die es bisher nicht nötig hatten. Aber keine Sorge, Ulla ist für alle da, jdenfalls bis zur nächsten Wahlrunde.

papiertiger
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so kommt man in die gesetzliche Krankenversicherung für € 70

Beitragvon papiertiger » 07.11.2006, 22:59

€70,-- monatlich, wenn man unter 55 Jahren und nicht Angestellter ist sowie ...

Einfach über PM kontakt aufnehmen

hanno
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@ papiertiger

Beitragvon hanno » 21.02.2007, 11:00

ist das noch immer so?


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