GKV "droht" mit Medizinischem Dienst bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund depressiver Episode

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haseka
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GKV "droht" mit Medizinischem Dienst bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund depressiver Episode

Beitragvon haseka » 28.06.2024, 17:38

Guten Tag liebes Forum,
ich habe mich "in Vertretung" meiner Freundin hier angemeldet.
Sie ist seit fast 6 Wochen wegen Überlastung im Büro krankgeschrieben.
Ihr HA hat sie in einer Klinik für Akut-Psychosomatik angemeldet, der Aufnahmetermin ist in der ersten August-Woche, die Behandlungsdauer beträgt i.d.R 4 Wochen
Für die Kostenübernahme durch die GKV ist ein Attest vom Psychiater notwendig. Das hierfür benötigte Gespräch hat sie bereits hinter sich, ihr wurde eine mittelschwere depressive Episode attestiert.

Nicht ganz 3 Wochen nach der Krankmeldung erhielt sie ein Schreiben ihrer GKV (Techniker KK), in welchem sie um die Einwilligung für einen Anruf gebeten wurde.
Der Inhalt des Briefes ist wie folgt:
Ihre Gesundheit ist uns wichtig. Deshalb möchten wir, dass es Ihnen bald besser geht.
Wir können während einer Arbeitsunfähigkeit den Medizinischen Dienst (MD) beratend hinzuziehen.

Sind Sie nach dem 2xten Juni weiterhin arbeitsunfähig?
Dann kümmern wir uns ab der Folgewoche um eine gutachterliche Stellungnahme durch den MD.
Falls der MD eine persönliche Begutachtung für notwendig hält, vereinbaren wir einen Termin für Sie...

Oder Sind Sie bereits wieder arbeitsfähig? Dann teilen Sie uns das bitte mit


Internet-Recherchen unsererseits zu dieser Thematik ergaben, dass i.d.R. stark davon abgeraten wird, dieser Bitte nachzukommen und dass man sie ignorieren soll.
Was sie dann auch getan hat.

Nun ist erneut ein Brief, inklusive Duplikat des o.g. Schreibens, ins Haus geflattert, in dem sie darauf hingewiesen wird, dass die KK die Einwilligung noch nicht bekommen habe.

Der Brief wird damit eingeleitet:
Da wir selbst keine Ärzt:innen sind, haben wir den Medizinischen Dienst an unserer Seite. Er kann Ihnen weitere Behandlungen oder Therapien empfehlen. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir besprechen, ob wir den MD um Unterstützung bitten.


Des Weiteren wird im Brief aufgelistet, welche Fragen im Gespräch behandelt werden sollen, die da wären:
Sind Sie schon auf dem Weg der Besserung?
Sind Sie noch länger krank?
Welche Behandlungen oder Therapien sind geplant?



Zu der erbetenen Einwilligung für das Telefongespräch möchte ich noch anmerken, dass man in dem Formular auswählen kann, ob man angerufen werden möchte oder ob man diese Fragen:
Ich werde voraussichtlich wieder arbeiten können am:

Folgende diagnostische oder therapeutische Maßnahmen sprechen dagegen, dass ich bald wieder arbeite

schriftlich beantworten möchte.



Jetzt ist die Situation für uns, natürlich vor allem für meine Freundin, sowieso schon sehr belastend und wir sind nun ziemlich ratlos, wie sie auf diese Schreiben reagieren soll.

Über hilfreiche Empfehlungen und Ratschläge, was man da am Besten macht, würden wir uns sehr freuen.

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Czauderna
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Re: GKV "droht" mit Medizinischem Dienst bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund depressiver Episode

Beitragvon Czauderna » 28.06.2024, 18:22

Hallo und willkommen im Forum
zunächst meine persönliche Meinung dazu - Die Kasse macht es eigentlich korrekt.
Die einfachste Lösung hast du ja bereits in deinem Beitrag selbst gefunden.
Ich, an Stelle deiner Freundin würde der Kasse sinngemäß das hier schreiben "....Ihr HA hat sie in einer Klinik für Akut-Psychosomatik angemeldet, der Aufnahmetermin ist in der ersten August-Woche, die Behandlungsdauer beträgt i.d.R 4 Wochen
Für die Kostenübernahme durch die GKV ist ein Attest vom Psychiater notwendig. Das hierfür benötigte Gespräch hat sie bereits hinter sich


Natürlich dann in der Ich-Form und auch das Krankenhaus würde ich namentlich erwähnen
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Krankenkasse dann immer noch den Medizinischen Dienst zu diesem Zeitpunkt hinzuzieht.
Ein feststehender Aufnahmetermin in ein Akut-Krankenhaus, was kann der Medizinische Dienst und damit auch die Krankenkasse dagegen machen -
nichts.
Gruss
Czauderna

haseka
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Re: GKV "droht" mit Medizinischem Dienst bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund depressiver Episode

Beitragvon haseka » 28.06.2024, 22:37

Vielen Dank, :-)
ja, das hört sich gut an.
Wenn über das Wochenende keine anderweitigen bzw. gegenteiligen Ratschläge kommen, werden wir es wohl so machen, wie du geschrieben hast.
Viele Grüße

Saxum
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Re: GKV "droht" mit Medizinischem Dienst bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund depressiver Episode

Beitragvon Saxum » 30.06.2024, 17:51

Klingt für mich auch passend, weil, wenn die Krankenkasse hier lesen kann, dass die Freundin schon "Maßnahmen eingeleitet" hat und Therapien absehbar sind, dann hat diese meinem laienhaften Bauchgefühl wohl weniger Grund den Medizinischen Dienst einzuschalten.


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