Selbstständig - GKV will Nachzahlung

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Infinity2710
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Selbstständig - GKV will Nachzahlung

Beitragvon Infinity2710 » 20.12.2008, 14:11

Hallo alle zusammen,

nach langer Recherche im Internet bin ich auf dieses interessant Forum gestossen:

Nun zu meinem Problem:

Am 10.05.2008 habe ich bei der AOK einen Antrag auf freiwillige Krankenversicherung gestellt und seit dem 14.05 bin gelte ich als Selbstständig.

Da es sich aber um ein junges Unternehmen handelt, und demzufolge noch nicht der größte Gewinn dabei abspringt, habe ich es erstmal darauf beruhen lassen - da ich der Meinung war, das die Versicherungspflicht für Selbstständige erst ab dem 01.01.09 in Kraft tritt. Wohl ein Irrtum wie ich glaube ](*,)

Vor kurzem habe ich nun ein Schreiben von der AOK erhalten, indem sie sich nach meinem Versicherungsstand erkundigten, und gerne einen Nachweiss über meine weiterversicherung hätten. Also habe ich meinen Versicherungsbrief meiner PKV hingeschickt, der ab 01.12.08 gilt.

Darraufhin stellte mir die AOK einen Brief zu, in dem sie eine Nachzahlung vom 10.05 bis 30.11 fordern. Und die Summe ist nicht gerade wenig!

Ich habe im Internet schon recheriert, aber nicht wirklich eine eindeutige Antwort gefunden. Was kann ich tun? und wenn nichts, gibt es einen Nachlass für Neugründer die noch nicht über so hohe Mittel verfügen?

Ich hoffe die Experten hier im Forum können mir weiterhelfen

Schon mal danke für die Antworten

MfG

dij
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Re: Selbstständig - GKV will Nachzahlung

Beitragvon dij » 20.12.2008, 14:32

Infinity2710 hat geschrieben:Am 10.05.2008 habe ich bei der AOK einen Antrag auf freiwillige Krankenversicherung gestellt ... habe ich es erstmal darauf beruhen lassen ... ein Schreiben von der AOK erhalten, indem sie sich nach meinem Versicherungsstand erkundigten, und gerne einen Nachweiss über meine weiterversicherung hätten.


Das habe ich nicht verstanden. Frewillige Versicherung beantragt, dann nicht bezahlen, und die AOK meldet sich erst nach einem halben Jahr mit einer Nachfrage? Da paßt etwas nicht.

Wie/wo war denn vorher die Krankenversicherung? Und gibt es für das Unternehmen einen Gründungszuschuß?

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Beitragvon Czauderna » 20.12.2008, 14:45

Hallo,
da ist einiges unklar - wenn bei der AOK nicht schriftlich gekündigt wurde,
dann wurde auch die Mitgliedschaft nicht beendet - wieso meldet sich die AOK erst jetzt ??
Ein Wechsel zum 01.12.2008 in die PKV wäre nur möglich gewesen
wenn
die schriftliche Kündigung bei der AOK bis zum 30.09. 2008 eingegangen
wäre.
So, wie geschildert hat die AOK das Recht der Beitragsnachforderung
und du
bist doppelt versichert - aber dazu passt die Nachforderung der AOK bis zum
30.11.2008 nicht - sehr verwirrend !!
Gruß
Czauderna

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Beitragvon Infinity2710 » 20.12.2008, 14:47

Ich habe die freiwillige Versicherung nur beantragt - aber nicht abgeschlossen. Die AOK hatte sich schon gemeldet... Zuerst wollten Sie diese Unterlagen haben, und dann wieder jene... Vom erneuten Zusenden des Nachweises der Selbstständigkeit (wohl verschlampt), von Einkommensnachweisen bis zu Firmeneinkommesbilanzen... Irgendwann habe ich mich dann dazu entschieden in eine PKV zu gehen. Komischerweise hat bei der Krankenversicherung meines Kollegen das Einreichen des Selbstständigkeits Nachweises und der Antrag ausgereicht.

Ich war vorher bei der AOK pflichtversichert und für das Unternehmen gab es keinen Gründungskredit

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
da ist einiges unklar - wenn bei der AOK nicht schriftlich gekündigt wurde,
dann wurde auch die Mitgliedschaft nicht beendet - wieso meldet sich die AOK erst jetzt ??
Ein Wechsel zum 01.12.2008 in die PKV wäre nur möglich gewesen
wenn
die schriftliche Kündigung bei der AOK bis zum 30.09. 2008 eingegangen
wäre.
So, wie geschildert hat die AOK das Recht der Beitragsnachforderung
und du
bist doppelt versichert - aber dazu passt die Nachforderung der AOK bis zum
30.11.2008 nicht - sehr verwirrend !!
Gruß
Czauderna


Die Kündigung der Mitgliedschaft bei der AOK wurde von mir am 14.10 kurz nach erhalt des schreibens abgegeben

So langsam bin ich auch verwirrt :shock:

edit also ich habe der AOK geschrieben, das ich kein weiteres Interesse mehr an der freiwilligen versicherung habe. Ausserdem habe ich auch nie eine bestätigung über die freiwillige mitgliedschaft erhalten.

dij
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Beitragvon dij » 20.12.2008, 15:26

Ist mir immer noch undurchsichtig. Jedenfalls, wenn zuletzt eine Versicherung bei der AOK bestand, gilt die Versicherungspflicht schon die ganze Zeit (seit April 2007) und nicht erst ab 2009. D.h. Nachzahlungen sind so oder so nicht zu vermeiden.

Ob nun eine freiwillige Versicherung oder eine Auffangpflichtversicherung vorlag, ist fast nur für die Kündigungsfrist relevant. Eine freiwillige Versicherung muß man nämlich zwei Monate vorher kündigen.

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Beitragvon Infinity2710 » 20.12.2008, 15:46

dij hat geschrieben:Ist mir immer noch undurchsichtig. Jedenfalls, wenn zuletzt eine Versicherung bei der AOK bestand, gilt die Versicherungspflicht schon die ganze Zeit (seit April 2007) und nicht erst ab 2009. D.h. Nachzahlungen sind so oder so nicht zu vermeiden.

Ob nun eine freiwillige Versicherung oder eine Auffangpflichtversicherung vorlag, ist fast nur für die Kündigungsfrist relevant. Eine freiwillige Versicherung muß man nämlich zwei Monate vorher kündigen.


Also, ich versuche es mal durchsichtiger zu machen.

1. Am 10.05 habe ich den Antrag auf freiwillige Versicherung gestellt, da ich mich am 14.05 selbstständig gemacht habe. Vorher war ich ganz normal gesetzlich vesichert.

2. Darauf bekam ich von der AOK Post in dem sie die nötigen Unterlagen forderten. Weitere Briefe mit weiteren Nachweisen folgten.

3. Nachdem ich lass das die Versicherungs"pflicht" für Selbstständige erst ab 01.01.09 gilt habe ich mich nach PKVs erkundigt und versichert. Meine PKV gilt seit dem 01.12

4. Am 11.10 erhielt ich von der AOK Post, in dem Sie mich nochmal gebeten haben, die restlichten Unterlagen zuzuschicken.

5. Darraufhin habe ich am 14.10 der AOK schriftlich mitgeteilt, das kein weiteres Interesse an der freiwilligen Versicherung besteht.

6. Dann wurde ich von der AOK telefonisch kontaktiert indem Sie nach meinem Versicherungsbrief der PKV baten. Mir wurde gesagt, das sie nichts gegen eine andere Versicherung hätten, sie aber diesen Brief brauchen. kein Wort von dieser Nachzahlung.

7. Nun habe ich ein Schreiben bekommen, indem die AOK eine Nachzahlung vom 10.05 bis 30.11 fordert.

So wie ich das verstehe, muss ich wohl in den sauren Apfel beissen... Meine Frage ist ob es möglich ist, die geforderten Beiträge zu senken, da mein Einkommen im moment gerade so bei 800 bis 1000 Euro liegt. Ausserdem war ich dieser Zeit kein Einziges mal beim Arzt. Welche Möglichkeiten habe ich? Ausserdem würde ich gerne wissen ob es Möglich ist, den Betrag in Raten zu bezahlen, weil es mir bei meinem Momentanen Einkomen schier unmöglich ist, diesen Betrag auf einmal zu zahlen...

MfG

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Beitragvon Czauderna » 20.12.2008, 18:54

Hallo,
ja, jetzt ist die Sache klarer - hätte die PKV-Versicherung am
11.05.2008 begonnen wäre alles okay. Die Pflichtversicherung hat am
10.05.2008 geendet, nahtlos hätte sich die PKV angeschlossen - Fall für die AOK erledigt. So ist aber der Zeitraum vom 11.05. bis zum 30.11.2008 ohne
Versicherung und die AOK ist im Recht und hätte von daher sogar
auf Ende der Versicherung bei der AOK den 31.12.2008 nehmen können,
wenn sie das Schreiben vom Oktober als Kündigung wertet.Gruß
Czauderna

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Beitragvon Infinity2710 » 20.12.2008, 20:59

danke für die antwort...

ui, das ist aber hart... wusste nicht, das auch schon für selbstständige gilt... aber ich denke mit ratenzahlung sollte es keine probleme geben... oder doch?

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Beitragvon Czauderna » 21.12.2008, 11:45

Hallo,
nein, denke ich nicht - kommt allerdings auch auf die Kasse und den
zuständigen Sachbearbeiter an.
Sagen wir mal so - bei einer fortbestehenden Mitgliedschaft ist das
Zugeständnis einer moderaten Ratenzahlung eher wahrscheinlich als
bei einer gekündigten Mitgliedschaft. Mir fällt da eigentlich kein Grund ein
warum die AOK da Entgegenkommen zeigen soll.
Aber wie gesagt, kommt auf die Kasse/Bearbeiter an.
Gruß
Czauderna

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Beitragvon Infinity2710 » 22.12.2008, 15:38

Nunja, der Grund ist einfach - ich kann den Betrag nicht auf einmal zahlen... Also wird die AOK gezwungen sein, jede Menge Hebel in Gang zu setzen um an das Geld zu kommen. Und das kostet wiederum der AOK Geld... Was am ende nur beim Gerichtsvollzieher endet, dem ich dann nur sagen kann, das ich es in "Raten" bezahle...

Ich rede ja auch nicht von Beträgen im 20 Euro Bereich. Sondern eher in der Höhe von 200 bis 300 Euro monatlich, mit der Option auch mal mehr zu bezahlen.

Kann man die geforderten Beträge, also die Zeit in der man nicht Versichert war, auch bei der PKV nachzahlen? So das die Versicherungslücke geschlossen ist? wäre ja ingesamt günstiger

Danke schonmal für Antwort

MfG

dij
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Beitragvon dij » 22.12.2008, 16:02

Infinity2710 hat geschrieben:Kann man die geforderten Beträge, also die Zeit in der man nicht Versichert war, auch bei der PKV nachzahlen? So das die Versicherungslücke geschlossen ist? wäre ja ingesamt günstiger


Im allgemeinen nein. Möglicherweise ließe sich der Versicherer auf ein paar Wochen rückwirkende Versicherung ein, aber nicht auf anderthalb Jahre.


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