ich bin ganz neu hier und suche, aus gegebenem Anlass, dringend - verständlichen - Rat. Ich bin leider auf einen unseriösen Arbeitgeber hereingefallen.
Ich hatte mich 2005 mit Hilfe des Überbrückungsgeldes selbständig gemacht und war seitdem freiwillig krankenversichert, was bedeutet, dass ich monatlich 250.-- Euro KV-Beiträge bezahlt habe. Aus der Selbständigkeit sind keine Einnahmen zu verzeichnen. Die letzten 1 1/2 Jahre wurde ich daher von meiner Mutter finanziell unterstützt, was natürlich an den KV-Beiträgen nichts änderte, da ich das Gewerbe noch immer angemeldet hatte. Ich wollte einfach vermeiden, Hartz 4 beantragen zu müssen.
Nun war ich natürlich schon längere Zeit auf Arbeitsplatzsuche und im Herbst letzen Jahres fand ich dann eine Stelle.
Der Arbeitsvertrag mit dem sog. "Arbeitgeber" hatte Gültigkeit vom 07.01.07 - 13.02.07.
Da mir im Januar irgendwann schon klar wurde, dass der AG nicht unbedingt seriös ist, kündigte ich diesen Vertrag zum 13.02.07 und trat am 14.02.07 eine Anstellung bei einer Leiharbeitsfirma an.
Das Problem ist: der "AG" hat bei der Krankenkasse die "Meldung zur Sozialversicherung" nicht gemacht. Aus diesem Grund fordert die KV für die Zeit vom 01.01.07 - 13.02.07 nun die Beiträge zur freiwilligen KV und ignoriert völlig die Tatsache, dass ich am 23.03.07 Klage gegen den Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht eingereicht habe und ja selbst noch auf mein Gehalt für Januar warte.
Ich habe der Krankenkasse Kopien des Arbeitsvertrages, des Stundenzettels für Januar und der Klageschrift zukommen lassen, aber ich erhalte nur Schreiben, in denen die ausstehenden Beiträge eingefordert werden und auf mein Problem mit dem Ex-AG überhaupt nicht eingegangen wird.
Ich habe mich bei einem Online-Anwaltsdienst schon dazu beraten lassen, aber dieser Anwalt riet mir lediglich dazu, evtl. das Problem telefonisch mit der Krankenkasse zu klären bzw. weitere Schreiben der Kasse abzuwarten und evtl. Widerspruch dagegen einzulegen.
Zusammenfassend:
Es liegt ein gültiger Arbeitsvertrag und ein Stundenzettel für Januar vor, es wurde Klage beim Arbeitsgericht eingereicht > es kann natürlich dauern, bis sich da ein Termin bzw. ein Urteilsspruch ergibt.
Ich habe mit einer Sachbearbeiterin der Kasse im Februar telefoniert und diese forderte mich auf, eine Kopie des Vertrages und des Stundenzettels zu schicken, was ich auch tat. Dummerweise erhalte ich von einer anderen Sachbearbeiterin jetzt immer Zahlungsaufforderungen.
Es scheint bei der Kasse niemanden zu interessieren, dass ich KLage eingereicht habe und dass vom 07.01.-13.02.07 ein gültiger Arbeitsvertrag vorliegt, der auch durch den Stundenzettel abgedeckt ist.
Offenbar glaubt man bei der Kasse, ICH wäre der Betrüger.
Meines Erachtens nach - dies habe ich der Kasse auch mitgeteilt - hat die KV nur Anspruch auf Beiträge aus der freiwilligen KV für die Zeit vom 01.01. - 06.01.07.
Davon abgesehen könnte ich im Moment auch die geforderte Summe von ca. 360.-- Euro nicht begleichen, da ich lange Zeit keine Einnahmen hatte, somit auch keine Ersparnisse vorhanden sind und ich vom jetzigen Arbeitgeber auch erst einmal eine Lohnzahlung erhalten habe, die ja auch nicht so hoch war, da ich ja erst seit 14.02.07 dort arbeite. Darüber hinaus handelt es sich um eine Leiharbeitsfirma, die nicht gerade dafür bekannt sind, besonders gut zu bezahlen.
Kann mir vielleicht irgendjemand sagen, was ich da machen kann?
Ich habe natürlich auch keine Rechtschutzversicherung, sonst wäre ich schon lange zu einem Anwalt gegangen.
Letzten Endes kann doch die Krankenkasse den geschilderten Vorgang nicht völlig ignorieren und müsste doch auch erst einmal abwarten, was sich vor dem Arbeitsgericht ergibt bzw. welches Urteil gefällt wird.
Der Sachbearbeiterin, mit der ich telefoniert hatte, habe ich auch erklärt, dass es nicht meine Aufgabe als Arbeitnehmer ist, dafür zu sorgen, dass der Arbeitgeber seiner Pflicht (Meldung zur SV) nachkommt. Dies bestätigte sie auch.
Es wäre wirklich klasse, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.
Sorry für den langen Text
