Nicht Krankenversichert und ratlos
Verfasst: 07.04.2011, 15:12
Hallo,
bin jetzt seit 10 Jahren nicht krankenversichert und hab mal wieder einen Anlauf versucht.
Habe das seit damals immer wieder versucht, aber immer erfolglos. Das Problem dabei war eigentlich von Anfang an, wie sollte es anders sein, die Beitragsrückerstattung.
Damals noch Familienversichert, dann einen Job angenommen, hatte zu der zeit selber mit dem Thema ja überhaupt nichts zu tun, blöderweise auch niemand dagewesen, der mich da drauf hingewiesen hat. Nach nicht ganz einem Jahr geht die Firma pleite, dabei stelle ich fest, dass ich mich eigentlich inzwischen selber versichert haben müsste und der Arbeitgeber mich aber nicht gemeldet hat, keine (Teil)Beiträge gezahlt hat, etc.... Lange Rede, so hab ich erst ein Jahr zu spät erfahren, dass ich mich selber versichern müsste. Bin dann gleich zur Barmer (da war ich über die Familie) und wollte das Problem beheben. Da wurde mir mitgeteilt, dass sei gar kein Probem, nur müsste ich das Jahr rückwirkend die vollen Beiträge zahlen. Und das wo man grad den Job verloren hat...
Ging also finanziell nicht und ich bin etwas ratlos nach Hause. (Warum ich damals nicht nach Ratenzahlung gefragt hab weiss ich beim besten Willen nicht... vielleicht der größte Fehler)
Hab mich dann selbstständig gemacht, als Webdesigner, das lief aber nie so gut an, dass ich davon eigenständig gut leben konnte. In den Jahren drauf dann immer wieder versucht, Private haben mich "abgelehnt" bzw. nur in Verbindung mit abstrusen Klausen (keine psychosomatischen Erkrankungen abgesichert), mit dem Einkommen von mir waren die PKVs auch nicht soo begeistert...
Inzwischen leb ich mit meiner Freundin und (Heiraten ist keine Option) und wir haben ein kleines Geschäft, Gewerbe auf mich, entwickelt sich ok, aber noch lange nicht so, dass viel abfällt.
Alle Jahre wieder versuchte ich in die Barmer zurück, die Beitragsrückzahlung wurde immer schlimmer. Beim Amt mehrmals angefragt, ob da nicht irgendeine Möglichkeit besteht, gerne auch ohne irgendwelche Bezüge AUSSER dass entweder die Beiträge aufgefangen werden wenn nötig und überhaupt die Möglichkeit (finanziell) geschaffen wird wegen der Rückzahlung. Beim Amt, mancher kennt das vielleicht, von einem zum nächsten gereicht worden, die haben immer abgeblockt wo sie nur konnten, immer wieder die Aussage bekommen "Ganz oder garnicht" - also Gewerbe aufgeben und Arbeitslos melden. Das wollte ich aber nicht.
Nach dem x-ten Versuch (über Jahre verteilt), ohne dass jemand mir mal sagen konnte was genau meine Rechte sind, und was die Kassen für Verpflichtungen haben, bin ich dann mal zur Karitas, auf den Tip eines Freundes. Vielleicht können die mir ja mal sagen wie ich das anstellen muss.
Aber da auch leider nur die Auskunft bekommen, das sei alles garkein Problem, aber eben die Rückzahlung. Oder aber Arbeitslos melden.
Inzwischen reden wir hier von einer Rückzahlung über etliche tausende Euros, sind ja jetzt schon zig Jahre vergangen.
Dann habe ich es neulich mal wieder (seit längerer Zeit) in Angriff genommen, dabei erfahren, dass es 2009 (?) Gesetzesänderungen gab, und mich die Barmer ab dem Zeitpunkt auf jedenfall nehmen MUSS, mit dem Begleiteffekt, dass die Beiträge rückwirkend ab da "nur noch bis zu diesem Zeitpunkt" gezahlt werden müssen.
Auch wieder gut 2 Jahre her.... also die Situation genau wie am Anfang. =(
Habe jetzt die letzte Zeit oft bei der Barmer angerufen und versucht rauszufinden, was es da für einen Spielraum gibt.
Ich weiss (hoffe das ist richtig =), dass der Gesetzgeber die Kassen dazu verpflichtet hat, in ihre Satzungen aufzunehmen, dass sie die Beitragsrückzahlungen an die "wirtschaftliche Lage" des Betroffenen anpassen soll, was bedeutet, dass sie die Rückzahlung stunden, niederschlagen oder erlassen dürfen. Und zwar entweder wenn eine Bedürftigkeit vorliegt, oder dadurch eine Bedürftigkeit verhindert werden kann.
Nun habe ich bei der Barmer gefragt, ob es denn keine Mögichkeit gibt, diese Rückzahlung irgendwie zu "erleichtern".
Liege unter der Einkommensgrenze, es würde also der Mindestsatz (m.M.n. sogar der entsprechende "Bedürftigensatz" oder wie der heisst) gelten. Hab meine finanzielle Situation geschildert, und wie das ganze soweit gekommen ist (Kurzform s.o. =)
Aber nichtmal eine genaue Auskunft wie gross der Betrag wird bekomme ich. "Der wird stur anhand des ermittelten Beitrages x Anzahl der Monate bis (Mai?) 2009 berechnet.
"Und da könne man auch nichts machen" - heisst es nur von der Barmer.
Und um überhaupt mal von denen eine genaue Summe gesagt zu bekommen, hab ich dann Unterlagen angefordert, damit ich da ausfüllen kann und die ermitteln wie sie mich nun einstufen, denn meine Aussage am Telefon reicht denen nicht aus, um anhand derer das zu berechnen.
Wenn ich das jetzt ausfülle, hab ich ein bisschen Bammel, dass ich damit gleich unwiederruflich einen Antrag stelle, und dann quasi offenen Auges in eine grosse unbekannte Schuldensumme renne.
Weiterhin habe ich jetzt mehrfach gehört, dass die GKVs zwar diese Regelung in ihren Satzungen haben, aber diese eigentlich so gut wie nie anbwenden. Vielleicht grad noch wenn ich obdachlos wäre.
Bei der UPD (unabhängige Patientenberatung Deutschlands) konnte man mir auch nur raten, einfach wieder der Barmer beizutreten, die dicke Rechnung abzuwarten, und dann eben die leere Tasche zu zeigen.
Ob das nun eine sinnvolle Option ist sei mal dahingestellt, aber anscheinend ist es die einzige Möglichkeit überhaupt so weit zu kommen.
Denn solange ich noch nicht Mitglied bei der barmer bin, dürfte die Barmer ja auch immer noch ein gewisses Interesse haben, dass ich NICHT zu ihnen komme, wenn schon in Aussicht steht, dass sie am Ende auf einer Forderung sitzen bleiben. Das ist auf jedenfall mein Gedanke dazu.
Darum werde ich von der Barmer erst dann eine hallbwegs verbindliche und verlässliche Information dazu bekommen, wenn ich schon Mitglied bin und sie mir gegenüber auch in einer Verpflichtung stehen?
Aber ist DAS jetzt wirklich meine einzige Möglichkeit? Mit der Aussicht auf (mal über den Daumen gerechnet) 10.000 Euro Schulden eine Mitgliedschaft bei der Barmer beginnen? Also wenn ich nicht im Auge des Gesetzgebers jetzt schon als "Bedürftig" gelte, DANN auf jedenfall.
Die Hoffnung, dass die Barmer DANN in welcher Form auch immer, diese Rückzahlung auf meine wirtschaftliche Situation anpasst, scheint ja auch nicht gerade groß zu sein, so wie ich das bis jetzt gehört habe.
So, das war jetzt ein etwas längerer Beitrag, aber sowas ist auch immer nicht so schnell erklärt, und ich erhoffe mir ja hilfreiche Tips, also denke ich mir, lieber zu lang als zu kurz.
Ich komme einfach nicht weiter bei dem Thema. Die Gesetzesänderung 2009 wurde angeblich gemacht, weil es so viele Nicht-Versicherte gibt, und es denen auch den Wiedereinstieg in eine Versicherung erleichtern soll.
Für mich hat sich dadurch aber nichts erleichtert. Ausser, dass ich mich, wenn ich das richtig verstehe, jetzt ab 2009 genaugenommen Strafbar mache (?) stehe ich vor einem genauso unlösbaren Problem wie vorher.
Kann doch nicht sein, dass ich jetzt ein vielversprechendes kleines Gewerbe aufgeben muss deswegen? In wessen Interesse sollte sowas denn sein? Da muss es doch irgendwelche Möglichkeiten für mich geben?
...*wer bis hier durchgehalten hat: Danke fürs lesen.

bin jetzt seit 10 Jahren nicht krankenversichert und hab mal wieder einen Anlauf versucht.
Habe das seit damals immer wieder versucht, aber immer erfolglos. Das Problem dabei war eigentlich von Anfang an, wie sollte es anders sein, die Beitragsrückerstattung.
Damals noch Familienversichert, dann einen Job angenommen, hatte zu der zeit selber mit dem Thema ja überhaupt nichts zu tun, blöderweise auch niemand dagewesen, der mich da drauf hingewiesen hat. Nach nicht ganz einem Jahr geht die Firma pleite, dabei stelle ich fest, dass ich mich eigentlich inzwischen selber versichert haben müsste und der Arbeitgeber mich aber nicht gemeldet hat, keine (Teil)Beiträge gezahlt hat, etc.... Lange Rede, so hab ich erst ein Jahr zu spät erfahren, dass ich mich selber versichern müsste. Bin dann gleich zur Barmer (da war ich über die Familie) und wollte das Problem beheben. Da wurde mir mitgeteilt, dass sei gar kein Probem, nur müsste ich das Jahr rückwirkend die vollen Beiträge zahlen. Und das wo man grad den Job verloren hat...
Ging also finanziell nicht und ich bin etwas ratlos nach Hause. (Warum ich damals nicht nach Ratenzahlung gefragt hab weiss ich beim besten Willen nicht... vielleicht der größte Fehler)
Hab mich dann selbstständig gemacht, als Webdesigner, das lief aber nie so gut an, dass ich davon eigenständig gut leben konnte. In den Jahren drauf dann immer wieder versucht, Private haben mich "abgelehnt" bzw. nur in Verbindung mit abstrusen Klausen (keine psychosomatischen Erkrankungen abgesichert), mit dem Einkommen von mir waren die PKVs auch nicht soo begeistert...
Inzwischen leb ich mit meiner Freundin und (Heiraten ist keine Option) und wir haben ein kleines Geschäft, Gewerbe auf mich, entwickelt sich ok, aber noch lange nicht so, dass viel abfällt.
Alle Jahre wieder versuchte ich in die Barmer zurück, die Beitragsrückzahlung wurde immer schlimmer. Beim Amt mehrmals angefragt, ob da nicht irgendeine Möglichkeit besteht, gerne auch ohne irgendwelche Bezüge AUSSER dass entweder die Beiträge aufgefangen werden wenn nötig und überhaupt die Möglichkeit (finanziell) geschaffen wird wegen der Rückzahlung. Beim Amt, mancher kennt das vielleicht, von einem zum nächsten gereicht worden, die haben immer abgeblockt wo sie nur konnten, immer wieder die Aussage bekommen "Ganz oder garnicht" - also Gewerbe aufgeben und Arbeitslos melden. Das wollte ich aber nicht.
Nach dem x-ten Versuch (über Jahre verteilt), ohne dass jemand mir mal sagen konnte was genau meine Rechte sind, und was die Kassen für Verpflichtungen haben, bin ich dann mal zur Karitas, auf den Tip eines Freundes. Vielleicht können die mir ja mal sagen wie ich das anstellen muss.
Aber da auch leider nur die Auskunft bekommen, das sei alles garkein Problem, aber eben die Rückzahlung. Oder aber Arbeitslos melden.
Inzwischen reden wir hier von einer Rückzahlung über etliche tausende Euros, sind ja jetzt schon zig Jahre vergangen.
Dann habe ich es neulich mal wieder (seit längerer Zeit) in Angriff genommen, dabei erfahren, dass es 2009 (?) Gesetzesänderungen gab, und mich die Barmer ab dem Zeitpunkt auf jedenfall nehmen MUSS, mit dem Begleiteffekt, dass die Beiträge rückwirkend ab da "nur noch bis zu diesem Zeitpunkt" gezahlt werden müssen.
Auch wieder gut 2 Jahre her.... also die Situation genau wie am Anfang. =(
Habe jetzt die letzte Zeit oft bei der Barmer angerufen und versucht rauszufinden, was es da für einen Spielraum gibt.
Ich weiss (hoffe das ist richtig =), dass der Gesetzgeber die Kassen dazu verpflichtet hat, in ihre Satzungen aufzunehmen, dass sie die Beitragsrückzahlungen an die "wirtschaftliche Lage" des Betroffenen anpassen soll, was bedeutet, dass sie die Rückzahlung stunden, niederschlagen oder erlassen dürfen. Und zwar entweder wenn eine Bedürftigkeit vorliegt, oder dadurch eine Bedürftigkeit verhindert werden kann.
Nun habe ich bei der Barmer gefragt, ob es denn keine Mögichkeit gibt, diese Rückzahlung irgendwie zu "erleichtern".
Liege unter der Einkommensgrenze, es würde also der Mindestsatz (m.M.n. sogar der entsprechende "Bedürftigensatz" oder wie der heisst) gelten. Hab meine finanzielle Situation geschildert, und wie das ganze soweit gekommen ist (Kurzform s.o. =)
Aber nichtmal eine genaue Auskunft wie gross der Betrag wird bekomme ich. "Der wird stur anhand des ermittelten Beitrages x Anzahl der Monate bis (Mai?) 2009 berechnet.
"Und da könne man auch nichts machen" - heisst es nur von der Barmer.
Und um überhaupt mal von denen eine genaue Summe gesagt zu bekommen, hab ich dann Unterlagen angefordert, damit ich da ausfüllen kann und die ermitteln wie sie mich nun einstufen, denn meine Aussage am Telefon reicht denen nicht aus, um anhand derer das zu berechnen.
Wenn ich das jetzt ausfülle, hab ich ein bisschen Bammel, dass ich damit gleich unwiederruflich einen Antrag stelle, und dann quasi offenen Auges in eine grosse unbekannte Schuldensumme renne.
Weiterhin habe ich jetzt mehrfach gehört, dass die GKVs zwar diese Regelung in ihren Satzungen haben, aber diese eigentlich so gut wie nie anbwenden. Vielleicht grad noch wenn ich obdachlos wäre.
Bei der UPD (unabhängige Patientenberatung Deutschlands) konnte man mir auch nur raten, einfach wieder der Barmer beizutreten, die dicke Rechnung abzuwarten, und dann eben die leere Tasche zu zeigen.
Ob das nun eine sinnvolle Option ist sei mal dahingestellt, aber anscheinend ist es die einzige Möglichkeit überhaupt so weit zu kommen.
Denn solange ich noch nicht Mitglied bei der barmer bin, dürfte die Barmer ja auch immer noch ein gewisses Interesse haben, dass ich NICHT zu ihnen komme, wenn schon in Aussicht steht, dass sie am Ende auf einer Forderung sitzen bleiben. Das ist auf jedenfall mein Gedanke dazu.
Darum werde ich von der Barmer erst dann eine hallbwegs verbindliche und verlässliche Information dazu bekommen, wenn ich schon Mitglied bin und sie mir gegenüber auch in einer Verpflichtung stehen?
Aber ist DAS jetzt wirklich meine einzige Möglichkeit? Mit der Aussicht auf (mal über den Daumen gerechnet) 10.000 Euro Schulden eine Mitgliedschaft bei der Barmer beginnen? Also wenn ich nicht im Auge des Gesetzgebers jetzt schon als "Bedürftig" gelte, DANN auf jedenfall.
Die Hoffnung, dass die Barmer DANN in welcher Form auch immer, diese Rückzahlung auf meine wirtschaftliche Situation anpasst, scheint ja auch nicht gerade groß zu sein, so wie ich das bis jetzt gehört habe.
So, das war jetzt ein etwas längerer Beitrag, aber sowas ist auch immer nicht so schnell erklärt, und ich erhoffe mir ja hilfreiche Tips, also denke ich mir, lieber zu lang als zu kurz.
Ich komme einfach nicht weiter bei dem Thema. Die Gesetzesänderung 2009 wurde angeblich gemacht, weil es so viele Nicht-Versicherte gibt, und es denen auch den Wiedereinstieg in eine Versicherung erleichtern soll.
Für mich hat sich dadurch aber nichts erleichtert. Ausser, dass ich mich, wenn ich das richtig verstehe, jetzt ab 2009 genaugenommen Strafbar mache (?) stehe ich vor einem genauso unlösbaren Problem wie vorher.
Kann doch nicht sein, dass ich jetzt ein vielversprechendes kleines Gewerbe aufgeben muss deswegen? In wessen Interesse sollte sowas denn sein? Da muss es doch irgendwelche Möglichkeiten für mich geben?
...*wer bis hier durchgehalten hat: Danke fürs lesen.
