Krankengeld/Eingliederung

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Nina79
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Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 05.10.2017, 18:27

Hallo, ich hoffe hier Antworen zu finden.

Mein Krankengeld läuft im Feb.2018. Mit der Eingliederung habe ich begonnen. Diese wurde nach 4 Tagen von meinem Vorgesetzten beendet. Ich solle warten, bis Anruf von der Personalabteilung komme. Auf diese warte ich jetzt eine Woche.

Ein Mitarbeiter des Integrationsdienstes hat mir jetzt den Vorschlag gemacht, mich sozusagen "krank" melden zu lassen, durch den Arzt, und die Eingliederung zu beenden.
Anfang Nov. will dieser dann zu einer BEM auffordern.

Das zieht sich jetzt alles. Wann dann der Termin zur BEM sein wird, steht in den Sternen. Ich denke vor Ende Nov. wird das dann nichts mit einer Eingliederung. Und dann steht Weihnachten vor der Tür. Also keine Arbeit, keine Eingliederung. Dann wird es knapp mit dem Krankengeld.

Welches Verhalten ist denn jetzt richtig?
Aud der einen Seite kann ich mir schaden, wenn ich nicht zur Eingliederung dränge. Auf der anderen Seite wird die Zeit knapp und der AG könnte sich unter Druck gesetzt fühlen. Wiederum hat der AG den Eingleiderungsschein unterschrieben und meldet sich jetzt nicht.

Eine Situation zum verrückt werden!
Danke für die Antworten.

Czauderna
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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 05.10.2017, 20:59

Hallo,
handelte es sich wirklich um eine Wiedereingliederungsmaßnahme ? - Wenn ja, dann wurde doch sicher schon seitens der Kasse festgestellt, dass während dieser Wiedereingliederung weiterhin Krankengeld gezahlt wird, denn es besteht da keine Arbeitsfähigkeit. Was sagte denn der Wiedereingliederungsplan, der von Arzt, Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Krankenkasse abgesegnet werden muss. Warum hat der Arbeitgeber diese Wiedereingliederung beendet, normalerweise muss er da schon gute Gründe haben. In der Regel ist, es so, dass bei einem Abbruch der Maßnahme die Kasse Krankengeld weiter zahlt und auch ohne Probleme, wenn der Abbruch nicht durch den Arbeitnehmer erfolgte.
Gruss
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 07.10.2017, 12:48

Hallo,
ja es handelt sich um eine vom Arzt veranlasste und vom Arbeitgeber angenommene Eingliederung. Nach nunmehr einer Woche kam noch immer kein Anruf von meinem Arbeitgeber.
Ich habe mit einem Mann vom Integrationsfachdienst geprochen.Dieser hat mir wie schon beschrieben geraten die Eingliederung zu beenden. Mich sozusagen nicht Arbeitsfähig zu melden. Damit die KV informiert werden kann. In ca. 3 Wochen will er dann die Firma zum BEM-Gespräch auffordern. Und dann eine neue Eingleiderung veranlassen.
Ich persönlich habe schon ein seltsames Gefühl bei der Sache. Denn ich sehe es nicht in meinem Verschulden, dass ich nicht mehr kommen soll.

Ich habe den Eindruck man will mich nicht mehr haben. An meinen alten Arbeitsplatz soll ich nicht zurück. ICh wärezu lange weg gewesen und der Platz sie jetzt an einen Anderen vergeben.
Gleichzeitig dreht mir mein Vorgesetzter einen Strick daraus, dass ich noch kein Auto fahre. Dies tue ich bis die ärztlichen Untersuchungen abgeschlossen sind, auf Anraten der Ärzte. Ich hatte eine neurologische Erkrankung. Mein Chef meint, aus diesem Grund könne er nicht verantorten, dass ich in der Werkstatt an den Maschinen arbeite. Für mich nicht nachzuvollziehen, da ich mich hierzu in der Lage fühle. Auch der Betriebsmediziner hatte keine Einwende.
Ich würde auch Auto fahren, warte aber lieber das OK der Ärzte ab.

Von Seiten meines Arbeitgeberts mit immerhin 1200 Beschäftigten wird die Sache scheinbar einfach nur ausgesessen.

Wie verhält man sich in so einer Situation richtig?

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 07.10.2017, 13:09

Hallo,
grundsätzlich gilt, dass man einen Arbeitgeber nicht zwingen kann einer Wiedereingliederungsmaßnahme zuzustimmen - er hätte demnach schon gleich ablehnen können. Was war mit dem Integrationsfachdienst - wie kann er dir raten diese Maßnahme zu beenden oder wollte er nur damit sagen, dass du dem Wunsche deines Arbeitgebers Folge leisten solltest - was hat denn die Krankenkasse dazu gesagt ?.
Ob die Gründe deines Arbeitgebers schlüssig sind, das kann von hier aus nicht beurteilt werden, muss aber grundsätzlich so hingenommen werden, wie gesagt, er kann nicht gezwungen werden. Für dich gilt nun folgendes, was sehr wichtig ist für dein Verhalten gegenüber der Krankenkasse.
Du bist weiterhin arbeitsunfähig (das warst du übrigens auch während der Wiedereingliederung), du hast nicht die Wiedereingliederung abgebrochen sondern dein Arbeitgeber - du bekommst nach wie vor von der Krankenkasse Krankengeld wenn du auch weiterhin deine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen dort einreichst.
Gruss
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 08.10.2017, 09:58

Hallo und Danke für die Antworten.

Soweit ist mir die Sachlage klar.
Hieraus ergeben sich für mich folgende Frage.
Soll ich den Arbeitgeber bitten den Abbruch bei der Krankenkasse zu melden und mir dies schriftlich in die Hand zu geben. Oder soll ich sozusagen abbrechen und es auf meine Gesundheit schieben!? Dies war der Vorschlag des Integrationsbeauftragten ( er hat jetzt erst mal 3 Wochen Urlaub und kann sich der Sache nicht annehemen). Kann eine Beendigung von meiner Seite für mich negative Konsequenzen haben?
Ich selbst habe nicht in der Hand. Nur die mündliche Aussage meines Vorgesetzten.

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 08.10.2017, 11:51

Hallo,
lass dir das von deinem Arbeitgeber schriftlich bestätigen - unabhängig davon würde ich an deiner Stelle sofort die Kasse davon in Kenntnis setzen, dass du die Wiedereingliederung abbrechen musst weil dein Arbeitgeber das so will. Wenn du von dir aus die Sache beendest, dann darf dir daraus vordergründig kein Nachteil erwachsen, aber du hast schlechte Karten wenn die Kasse den MDK einschaltet und dieser dann auf sofortige Arbeitsfähigkeit erkennt. Es muss für die Kasse klar erkennbar werden, dass es nicht an dir liegt sondern allein an deinem Arbeitgeber.
Gruss
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 08.10.2017, 12:05

Vielen Dank, dass hat mir sehr geholfen.

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 09.10.2017, 16:47

So, mein Arbeitgeber hat die Krankenkasse informiert, mir jedoch nicht Bescheid gegeben. Dies ist erst auf meine Nachfrage geschehen.

Das Schreiben an die KV liegt mir jetzt vor.

Abgebrochen da ....... seine vertaglich geschuldete Arbeitsleistung nicht erbringen kann ( Begründung ).


Ich war ja noch nicht mal an meinem alten Arbeitsplatz eingesetzt.
Am neuen Platz war ich gerade mal 4x4 Stunden. Und da wird von vertraglich vereinbarter Arbeitsleistung gesprochen.

Ich bin spachlos, wie mit Langzeitkranken umgegangen wird. Eine Einarbeitungszeit an einer neuen Stelle beträgt 6 Monat. Ich soll es un 2 Tagen schaffen.
Ganz einfach, die wollen mich loswerden. Meine alte Stelle wurde ja schon vergeben.

Sorry, aber ich bin gerade ein wenig sauer!

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 09.10.2017, 19:40

Hallo,
ja, diese Begründung ist der Hammer - denn bei einer Wiedereingliederung muss eben nicht die "vertraglich geschuldete Arbeitszeit" erbracht werden sondern die volle Leistungsfähigkeit soll Schritt für Schritt gemäß des Wiedereingliederungsplans erreicht werden. Der Arbeitgeber kann das nach nur einer Woche nicht beurteilen - sage ich. Für mich sieht das auch so aus - man will dich einfach nicht mehr haben.
Mein Rat - da die Kasse nun weiß, dass es nicht an dir gelegen hat, wird sie meiner Meinung nach nicht sofort (wieder) den MDK einschalten und weiter Krankengeld zahlen - was will sie auch sonst machen - wenn der MDK nun wider erwarten auf Arbeitsfähigkeir erkennen würde, was würde dein Arbeitgeber machen wenn du ihm deine volle Arbeitskraft zur Verfügung stellst, was er doch in Abrede gestellt hat - er müsste dir kündigen und mit welchem Grund ?. Das Arbeitsgericht wird sich freuen.
Gruss
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 09.10.2017, 19:45

Ja, und kündigen geht auch nicht so einfach. Ich habe einen GdB.
Eine BEM Gespräch wurde mir auch noch nicht angeboten.
Also obwohl ich sauer bin, bleibe ich mal ganz ruhig.

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 10.10.2017, 22:48

Ich war heute beim Arzt. Dieser hatte schon das Schreiben der Kasse auf dem Tisch. Der MDK will meine Arbeitsfähigkeit prüfen.
Der Arzt meint, er könne jetzt nichts anderes Schreiben, als dass man mir die Eingliederung verwehrt hat. Nach meinen Schilderungen benannte er die Situation als Mobbing. Was mir natürlich nicht hilft.
Ich bin überzeugt, dass ich das Recht auf meiner Seite habe. Aber was geschieht wenn der MDK mich für arbeitsfähig hält?
Dann stellt die Kasse die Leistungen ein. Und dann?
Mein Arbeitgeber will mich nicht. Bleibt mir dann nur der Weg zum Anwalt?

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 11.10.2017, 10:25

Hallo,
Wie ich schon schrieb, wenn es tatsächlich so kommt, dann gehst du zu deinem Arbeitgeber und sagst " da bin ich wieder", und dann wartest du ab, was passiert.
Gruß
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 13.10.2017, 12:36

So, heute hat sich die Krankenkasse telefonisch gemeldet.
Folglich habe diese den Brief des behandelnden Arztes erhalten. Inhalt des Briefes war grob beschrieben der gleiche Inhalt welches ich hier schon geschrieben habe.
Abbruch durch den AG nach 4x4 Stunden sowie Einsatz auf einem fremden Arbeitsplatz. Nicht wie in der Wiedereingleiderung vereinbart und, dass ich jederzeit bereit wäre die Wiedereingiederung wieder auf meinem eigentlichen Arbeitsplatz aufzunehmen.

Der Mensch der Krankenkasse befürchtet arbeitsrechtliche Konsequenzen für mich, wenn ich nicht gegen den Abbruch des AG vorgehe. Jetzt will er mit AG Kontakt aufnehmen.

Ich bin eigentlich davon ausgegenagen, dass es für mich keine Konsequenzen geben kann!Den Betriebsrat habe ich, auf Anraten des Kassenmitarbeiters informiert.
Ich habe doch nichts falsch gemacht, warum sollte es für mich Konequenzen haben? Auf jeden Fall habe ich den Brief des Arztes quasie am Telefon bestätigt.

Jetzt kommt da eine Sache ins Rollen die mir eigentlich so nicht gefällt. Das Kasse und mein AG ohne mein Wissen über mich reden, finde ich nicht gut. Ich weiß ja nicht, wie da der Informationsfluss läuft.
Also mich nervt die Sache gewaltig und ich bin mir jetzt wirklich nicht merhr sicher, ob ich nicht rechtlichen Beistand benötige.

Naja, jetzt ist ja erst mal Wochendende

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Czauderna » 13.10.2017, 16:39

Hallo,
na ja, dass die Kasse mit dem Arbeitgeber Kontakt aufnimmt, das kenne ich, das habe ich selbst auch schon gemacht in den Fällen, in denen ein Arbeitgeber nicht mit einer Wiedereingliederung einverstanden war. Oftmals war es dann so, dass die Arbeitgeber gar nicht so richtig wussten, was das eigentlich ist, eine Wiedereingliederungsmaßnahme, meist war alles okay, wenn wir ihnen nochmals versicherten dass sie keinen Lohn zahlen mussten. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kasse deshalb nochmals mit dem Arbeitgeber reden möchte - man will dir helfen ( so etwas soll es geben).
Gruss
Czauderna

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Re: Krankengeld/Eingliederung

Beitragvon Nina79 » 06.11.2017, 14:46

Hallo,
mitlerweile hatte ich ein Gespräch mit AG und Betriebsrat. Um es kurz zu halten, die gesamte Situation ist, wie von mir vermutet. Meine Stelle wurde unbefristet vergeben und, naja jetzt wissen sie nicht wohin mit mir. So hat das natürlich keiner Formuliert, aber das war so das Ergebnis des Gespräches.
Dennoch soll es zu einer Eingliederung an meinem alten Arbeitsplatz kommen. Ich selbst weiß zwar noch nicht wie das laufen soll, aber nun gut. Der innerbetriebliech Frieden ist nach meiner Auffassung gestört. Aber das ist nicht Inhalt dieses Forums!

Zu meiner eigentlichen Frage:
Der AG schlägt einen Eingliederungsbeginn zum 1.1. vor. (Betriebsferien Weihnachtszeit ).
Mein Krankengeld läuft aber zum Ende Januar aus. Und dann? Geht meine Eingliederung dann 4 Wochen und ich muss dann voll durchstarten.

Durch die unnötige Situation mit dem AG ist jetzt wertvolle Zeit verloren gegangen. Ich brauche einfach die Zeit des Ankommens. Und da scheinen mir 4 Wochen sehr wenig. Wie verhalte ich mich jetzt?


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