Auszahlung private LV

Beitragssätze, Kassenwahlrecht, Versicherungspflicht, SGB V, usw.

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riyle
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Auszahlung private LV

Beitragvon riyle » 21.03.2018, 22:42

Hallo
Angenommen zum Zeitpunkt der Auszahlung einer privaten Lebensversicherung ist man pflicht- oder familienversichert in der GKV.
Dann fallen dafür keine Beiträge für die Krankenversicherung an.
Wie ist das mit der Beitragspflicht wenn sich nach der Auszahlung der LV zB. 1 oder mehrere Jahre später der Status auf freiwillig versichert ändert ?
Fallen dann ab diesem Zeitpunkt Beiträge zur Krankenversicherung an, bis die 10 Jahre ab Auszahlung vergangen sind ?
Muss man im kompletten Jahr der Auszahlung pflicht- oder familienversichert sein um keine Beiträge für die KV zahlen zu müssen oder reicht zB. der Monat der Auszahlung als Statusfeststellung aus ?
Vielen Dank

Czauderna
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Re: Auszahlung private LV

Beitragvon Czauderna » 22.03.2018, 17:44

Hallo,
eine Auszahlung der privaten Lebensversicherung, also kein Versorgungsbezug unterliegt nur mit den entsprechenden Kapitalerträgen der Beitragspflicht, d.h. selbst wenn jetzt von der Familienversicherung oder Pflichtversicherung in eine freiwillige Versicherung gewechselt wird fallen nur für die Kapitalerträge Beiträge an - eine Umlage auf 10 Jahre erfolgt nicht hier nicht.
Gruss
Czauderna

riyle
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Re: Auszahlung private LV

Beitragvon riyle » 22.03.2018, 18:35

Hallo Czauderna,
vielen Dank für die positive Antwort.
Vielleicht kannst Du mir auch noch die letzte Frage in meinem Beitrag beantworten, vielen Dank.

heinrich
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Re: Auszahlung private LV

Beitragvon heinrich » 22.03.2018, 20:53

dazu möchte ich meine Meinung ergänzen

es ist kein Versorungsbezug. das ist richtig.

jedoch kann die Auszahlung einer privaten LV in der freiwilligen Versicherung beitragspflichtig sein.


https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... 40SGBV.pdf

siehe dann
Kapitalleistung aus einer privaten Kapitallebensversiche-
rung (ohne befreiende Kapitallebensversicherung), sofern
keine Zuordnung zur betrieblichen Altersversorgung vor-
liegt-
im Erlebensfall

Beitragspflichtig ja, in Höhe des Kapitalertrags 5 Abs. 3 Satz 3 Beitragsverfahrensgrundsätze Selbstzahler


jetzt 5 ABs. 3 Satz 3
Regelung durch „Beitragsverfahrensgrundsätze Selbstzahler“ in § Einmalige
beitragspflichtige Einnahmen, die nicht im Voraus zu erwarten sind, sind
vom Zeitpunkt ihres Zuflusses dem jeweiligen Beitragsmonat mit einem Zwölftel
tel des Betrags für zwölf Monate zuzuordnen.

Bsp:
54.000 EUR werden ausgezahlt
30.000 EUR wurden eingezahlt
ERtrag= 24.000

also sind 24.000 : 12 = 2000 EUR für 12 Monate beitragspflichtig

(plus die Zinsen, die man aus 54.000 und anderem Vermögen hat)

also hier ausnahmsweise nicht 120 Monate


Wenn man zum Zeitpunkt der Auszahlung noch nicht freiwillig versichert ist
und nach neun Monaten erst nach der Auszahlung eine freiwillige Versicherung abschließt
dann besteht nach meiner festen Auffassung noch für 3 Monat Beitragspflicht.

riyle
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Re: Auszahlung private LV

Beitragvon riyle » 22.03.2018, 21:28

Hallo Heinrich,
vielen Dank für die sehr hilfreiche Ergänzung und auch für das Schreiben des GKV Spitzenverbandes.
Jetzt ist mir der Ablauf noch viel klarer geworden.
Um eine Verbeitragung zu vermeiden, muss man also 12 Monate nach Auszahlung einer privaten LV pflicht- oder familienversichert bleiben.


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