Drohen mir Konsequenzen?

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kleinesGnu
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Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 30.08.2022, 18:47

Ich laufe seit anderthalb Jahren mit einer Erkrankung herum, die entweder total selten ist oder die bisher nicht erkannt wurde.
Zuerst wurde monatelang meine Endometriose nicht erkannt. Ich war am Ende bei 6 Gynäkologen, bis bei einer O.P erkannt wurde, dass ich Endometriose habe. Da war ich schon zum ersten Mal von der Ärzteschaft total bedient.
Da die Beschwerden nicht aufhörten ging der Ärztemarathon aber erst richtig los.
Ich muss zugeben, dass ich dafür bei insgesamt 15 Proktologen bzw. Chirurgen im Umkreis und deutschlandweit war.
Aufgrund der Tatsache, dass ich eine Frau bin und die Stelle so blöd liegt, wurde ich sehr oft als hysterisch oder hypochondrisch abgestempelt
Selbst meine Endometriose wurde abgestritten. Die könnte nicht solche Beschwerden machen, dabei war sie zu diesem Zeitpunkt längst diagnostiziert.

Mittendrin passierten dann im nachhinein noch einige Pannen. Eine Beckenbindegewebsentzündung wurde erst 5 Monate später bei Zweitbegutachtung des MRTs entdeckt (da war schon alles verwachsen und vernarbt, der Radiologe hatte gepennt) und auch so wurde ich sehr oft vom einen zum anderen geschoben.
Der Gyn schickte mich zum Chirurgen (die Stelle liegt zwischen Gebärmutter und Darm), der Chirurg sagt, sie haben ja Endometriose das ist nicht mein Bereich, also gehen Sie zum Gyn.
Jedenfalls sind immer wieder Sachen passiert, die mein Ärzte Hopping ein Stück weit auch gerechtfertigt haben. Entweder hatte ich das Gefühl nie Ernst genommen zu werden, Dinge wurden schlichtweg übersehen und zu spät erkannt oder jeder stellte was anderes fest.
Mittlerweile habe ich zu den Halbgöttern in weiß meine persönliche Meinung.

Am Ende hatte ich 5 verschiedene Diagnose.
Diese reichen von Endometriose zu Parametritis, zu mikroskopischer Kolitis, zu verstecktem Abszess und Fistel, zu Beckenbindegewebswucherung, Knoten unklarer Ursache und Genese, Weichgewebsplus, Morbus Ormond.
Alle hatten die ungefähre Stelle wo es liegt, aber keiner wollte sich da die Hände dreckig machen, weil man mich ja nicht physisch entstellen wollte und eben nicht eindeutig ist, was es nun ist. Ich könnte hinterher ja die Ärzte verklagen wurde mir als Antwort gegeben, ob man nicht operieren kann.
Im MRT sah man ebenfalls neue Endometrioseherde und Stellen im Bindegewebe, die auffällig sind.

Ich war nun in Berlin wo ein Darmarztgott (einer der besten Deutschlands) endlich herausfand, dass ich ein Weichgewebsplus habe, was sich auch mit meinen Beschwerden deckt und was in meinen Augen am passablsten klingt und der möchte endlich in 6 Monaten operieren.

Lange Rede, kurzer Sinn. Mittlerweile haben die 7 Proktologen/Chirurgen, die in meinem Landkreis leben scheinbar mitbekommen, dass sie nicht die einzigen Behandler waren und dass ich immer, wenn mir die Sache spanisch vorkam, den Arzt gewechselt habe, da ich konstante Beschwerden habe und mich sehr oft nicht für voll genommen fühlte. Man muss sich vorstellen: Ich hab jeden Tag Schmerzen, das Teil in mir wird immer größer und jede Profession schickt mich zur anderen (Gyn zum Chirurg und umgekehrt, keiner fühlt sich für die Baustelle zuständig)

Das ging dann damit los, dass mich einer der Chirurgen vorgestern mit den Worten begrüßte: Na, haben Sie bald alle Kollegen im Landkreis durch? Wir haben uns auf einer Ärztekonferenz mal unter Kollegen über Sie unterhalten und offenbar zweifeln Sie ja alle Diagnosen an.
Der nächste bei dem ich dann war um mir eine Überweisung abzuholen reagierte sehr kühl und weigerte sich, mich zu untersuchen. Da habe ich gemerkt, dass die sich entweder untereinander abgesprochen haben oder scheinbar die Kasse nicht gezahlt hat.

Mal davon ab, dass ich ihm gesagt habe, dass ich auch meinen Grund hatte, habe ich nun etwas Angst, dass die Ärzte dass der Krankenkasse melden könnten (wenn es die Kasse nicht schon weiß) und ich aus der Krankenkasse fliege. Ist das berechtigt?
Kann mich die Krankenkasse sperren, wenn ich in einem Quartal zu zig Ärzten gehe, um nach Hilfe zu suchen?

Wie gesagt, ich bin niemand der zum Arzt geht, um sich Medikamente verschreiben zu lassen. Ich habe echt Schmerzen und das Zeug was ich im Bauch habe wuchert immer mehr. Ich merke förmlich wie es wächst. Ich kann die Knoten auch tasten und merke, dass die größer werden.
Nur offenbar scheint es eine so spezielle Sache zu sein, dass kein Arzt sich rann traut oder zugeben will, dass er keine Ahnung hat. Stattdessen wurde ich entweder von einem zum nächsten geschoben und wenn ich mir dann selbst Hilfe geholt habe, wurde ich als hypochondrisch abgespeist oder man wollte mich nicht mehr behandeln, weil man mitbekam, dass ich zum nächsten Arzt ging, da ich mich nicht gut aufgehoben oder als hystierisch abgestempelt fühlte.

Muss ich Angst haben, dass ich Ärger von der Kasse kriege?
Was könnte die Kasse maximal machen?
Und dürfen die Ärzte, wenn sie das Geld nicht bekommen haben mich nicht mehr behandeln?

Czauderna
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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon Czauderna » 30.08.2022, 19:06

Hallo und willkommen im Forum,
irgendwie habe ich das Gefühl einen solchen Fall schon mal gelesen zu haben, aber es ist eben nur so ein Gefühl.
Kurt gesagt, solange die Krankenkasse nicht belegen kann oder will, dass hier missbräuchlich Leistungen abgerufen wurden, solange wird und kann die Kasse auch nichts machen.
Die Ärzte müssen der Kasse da nichts melden, das merken die Kassenärztliche Vereinigung als Abrechnungsstelle und die Kasse selbst, dass da erheblich mehr Leistungen als normal aufgelaufen sind. Dass vielleicht diverse Leistungen bei der Abrechnung nicht berücksichtigt wurden, das ist theoretisch möglich, was bedeutet, dass der betroffene Arzt/Ärztin die erbrachte Leistungen nicht honoriert bekam, dich also quasi umsonst behandelt hat.
Die Ärzte haben die Möglichkeit, dich als Patientin abzuweisen oder nur als Privatpatientin zu akzeptieren - das dürfen sie, solange kein Notfall vorliegt.
Wenn nun der "Darmarztgott" in Berlin hoffentlich ein Kassenarzt ist und die OP. in sechs Monaten (warum so spät ?) erfolgreich verläuft, dann sind deine Leidenszeiten hoffentlich vorbei. Die besten Wünsche dazu.
Gruss
Czauderna

kleinesGnu
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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 30.08.2022, 19:33

Erst einmal vielen lieben Dank.
In 6 Monaten erst, weil ich erst eine Endometriosesanierung hatte. Und ja, er ist Kassenarzt.
In den letzten O.Ps hat man diesen Bereich in dem das Problem sitzt aber nicht eröffnet.
Die Sache ist die, dass man, um dahin zu kommen laut Darmspezialist in Berlin ein Stück Darm entfernen muss, um dorthin sehen zu können.
Offenbar traut sich das aber nicht jeder zu oder die Ärzte hier in der Region hatten Angst im Notfall dafür haftbar gemacht zu werden und haben es nicht zugegeben, oder mein Darm lag am Untersuchungstag eben so, dass sie es wirklich nicht gesehen haben . Der Darm ist ja beweglich und die Stelle nur tastbar, wenn er in einer gewissen Position bei der Untersuchung liegt.
Ich soll nun in 3 Monaten nochmal ein MRT machen, aber ehrlich gesagt habe ich mittlerweile jeden Tag so Schmerzen, dass ich schon arg überlege, mir in 4 Wochen einen Termin zu machen und den Arzt zu bitten, ob wir nicht eher operieren können.

Also kann ich nicht rausgeworfen werden aus der Kasse?
Nein, missbräuchlich habe ich ja nie gehandelt. Ich habe den Begriff Ärztehopping im Internet meist nur unter Menschen gefunden, die illegal an Rezepte kommen wollten. Das liegt bei mir hier ja nicht vor. Ich hab ja einen hohen Leidensdruck und wirklich Schmerzen.
Ich sag mal auf gut Deutsch: Ich habe mindestens an zusammengerechneter Zeit ein viertel Jahr in Arztzimmern oder Notaufnahmen verbracht, weil ich mir keinen anderen Rat wusste, als nach Hilfe zu suchen. Ich will ja auch nicht sterben.
Und eben auch die nachgewiesene Diagnose Endometriose und Parametritis, die ich habe.

Darf der Arzt denn eigentlich ohne meine Zustimmung in geselliger Kaffeerunde über mich als Patientin bei seinen Kollegen, die alle in anderen Krankenhäusern arbeiten erzählen und quasi meine Daten raus geben? Der Sache habe ich nämlich nie zugestimmt.

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon Czauderna » 30.08.2022, 21:48

Hallo,
so, wie du es hier geschildert hast, darf ein Arzt/Ärztin natürlich nicht. wenn du es beweisen kannst, dann steht dir natürlich auch der Rechtsweg offen.
Gruss
Czauderna

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 30.08.2022, 22:23

Vielen Dank.
Nein, beweisen kann ich das nicht. War allein mit ihm im Raum.

Also wäre das schlimmste, dass sich die Kasse bei mir erkundigt oder mich die Ärzte nicht mehr dran nehmen?
Die könnten da keinen fiannziellen Ausgleich fordern, wenn ich bei so vielen Ärzten war?

Wie gesagt habe die Endo bestätigt und die Parametritis und einmal hatte ich auch clostridium difficile in der Stuhlprobe.

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon Czauderna » 31.08.2022, 10:24

Hallo,
wie das bei den Ärzten aussieht, das kann ich nicht sagen, bei der Kasse wird es sicher keine "Regressforderungen" gebe, da sich ja eine Lösung des Problems ergeben hat.
Gruss
Czauderna

RolandPKV
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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon RolandPKV » 31.08.2022, 16:38

Dieses Thema ist exakt das, was im Thread "Ärztehopping- welche Konsequenzen?" im Unterforum "Kassenleistungen" bereits im April diesen Jahres erörtert wurde (nur mit anderem Nutzernamen).

Was soll das?

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon Czauderna » 31.08.2022, 17:39

Hallo,
ich wusste doch, da war etwas - "kleines Gnu" wird uns das sicher erklären, ansonsten schließe ich den Thread.
Gruss
Czauderna

GS
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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon GS » 01.09.2022, 00:58

Sie wird sich wohl nicht mehr zurückmelden, es sei denn als "Little Bighorn" in einem weiteren Unterforum.

Grüße
von GS

der auf die Milena noch hereingefallen war.

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 01.09.2022, 12:14

Doch, ich erinnere mich.
Hatte aber meinen nick mit Passwort vergessen und musste mich hier deshalb nochmal anmelden.
Ich war davon ausgegangen, dass ich damals nicht hier sondern in einem anderen Forum gepostet hatte.Dachte das war im Forum

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 01.09.2022, 12:16

Forum Krankenkassenforum

GS
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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon GS » 01.09.2022, 12:37

Genau dort hatte ich zuletzt auch gestöbert und nichts gefunden.

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Re: Drohen mir Konsequenzen?

Beitragvon kleinesGnu » 01.09.2022, 21:57

Ich ja auch nicht, weil mir nicht mehr klar war, dass ich hier schon mal gepostet hatte und nicht auf der anderen Seite.


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