aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

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Bernadus
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aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Bernadus » 26.11.2023, 19:23

Hallo,

ich habe tatsächlich schon sehr umfangreich im Netz und hier im Forum zu meinem Thema recherchiert und hoffe hier einige Unklarheiten aufzuhellen.
Ich finde es im Übrigen sehr gut, dass man in diesem Forum sehr umfangreich informiert wird und Hilfe bekommt.
Und das auch noch unentgeltlich, was in heutiger Zeit sicherlich nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Nun zu meiner Situation:

Ich bin 63 und seit 2010 in der PKV, war bis Mitte 2021 selbstständig und seitdem ohne Beschäftigung

Meine Frau ist schon immer in der GKV, war in meiner Firma angestellt und hat mit mir zusammen aufgehört zu arbeiten.

Rentenzahlungen liegen also noch in der Ferne. Ich habe allerdings Mieteinkünfte von ca. 1200 € im Monat brutto ohne Berücksichtigung von etwaigen Nebenkosten. Wir leben derzeit also von den Mieteinnahmen und von Rücklagen, die wir uns für diese Übergangszeit zurückgelegt hatten. Soweit alles gut!

Wenn nicht immer der November käme mit Eingang des Schreibens der PKV zur notwendigen Beitragsanpassung. Seit 2016 bis zur jetzigen Anpassung für 2024 haben sich die Beiträge um satte 95% erhöht. Mein Ansprechpartner bei der Versicherung hat mich von Jahr zu Jahr versucht zu beruhigen, inzwischen habe ich aber das bange Gefühl, dass mich die Beiträge früher oder später überfordern werden.

Da meine Frau und ich unsere Vermögenswerte sowieso gleichberechtigter aufteilen wollten, so eine Übertragung der Mietwohnungen an Sie ansteht, stellt sich die Frage, ob nach dieser Übertragung die Voraussetzungen gegeben sind, dass ich über die Mitgliedschaft meiner Frau als Familienversicherter in die GKV aufgenommen werde, da dann meine monatlichen Einkünfte unter 485 € bzw. 505 € liegen.

Wenn das dann so möglich wäre, frage ich mich, ob ich dieses Wechselszenario tatsächlich alleine durchziehen kann, oder ob es ratsam ist, sich dazu Unterstützung zu nehmen. Viele diesbezügliche Dienstleister im Netz zeigen sich mir allerdings nicht wirklich seriös, der Eindruck mag aber auch täuschen.

Wäre wirklich schön, wenn sich jemand meiner Fragestellungen annehmen könntet,

vielen Dank im Voraus dafür!

Czauderna
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Czauderna » 26.11.2023, 19:48

Hallo und willkommen im Forum
Ja, es geht nur über die Familienversicherung. Ich schreibe es mal vereinfacht - wenn dein Einkommen lt. Einkommensteuerbescheid unter 520,00 € liegt, dann hast du Anspruch auf die Familienversicherung bei deiner Ehefrau. Wie Ihr das erreicht, das solltet ihr mit einem Steuerberater besprechen. Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, dann könnt ihr bei der GKV-Kasse deiner Ehefrau prüfen lassen, ob du die Voraussetzungen für die Familienversicherung erfüllst. Die Familienversicherung beginnt dem Grunde nach mit dem Vorliegen der Voraussetzungen bzw. deren Erfüllung.
Dann lässt du dir das Bestehen der Familienversicherung bestätigen und kündigst deine Versicherung bei der PKV.
Ich denke, es wird zunächst nur mit einer entsprechenden Erklärung gegenüber der GKV-Kasse gehen, es sei denn, es gibt entsprechende, schriftliche Belege dafür. Ansonsten wird dann aufgrund des maßgebenden Einkommensteuerbescheides die Familienversicherung rechtmäßig erklärt, deshalb auch mein Hinweis auf den Steuerberater bzw. Steuerberaterin. Ich rate auch dringend dazu, sich im Vorfeld auch konkret bei der GKV-Kasse entsprechend beraten zu lassen.
Gruss
Czauderna

Bernadus
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Bernadus » 26.11.2023, 22:23

Hallo,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich muss noch einmal nachfragen:
Meine Frau und ich sind steuerlich gemeinsam veranlagt.
Da man die Einnahmen zuordnen kann, würde das keine Rolle spielen?
LG

GS
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon GS » 26.11.2023, 23:53

Hallo Bernadus,
Bernadus schreibt
Meine Frau und ich sind steuerlich gemeinsam veranlagt.
Da man die Einnahmen zuordnen kann, würde das keine Rolle spielen?
Nein, ob zusammen oder getrennt veranlagt, spielt hier keine Rolle. Für die Krankenkasse ist maßgeblich, wie hoch Deine eigenen Einkünfte sind, unabhängig davon, was mit dem Finanzamt bzgl. der Veranlagung geregelt wird.

Gruß
von GS

Racer76
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Racer76 » 27.11.2023, 18:39

Im ersten Schritt würde ich prüfen, ob der Status KVdR zu erreichen ist. Wenn nicht, kann je nach Höhe der Rente und den Mieteinnahmen die GKV am Ende genauso teuer werden wie der Basistarif in der PKV. Bei vergleichbaren Leistungen. Dann könnte man sich das Überschreiben der Immobilie und den Umweg über die Familienversicherung u.U. sparen.

GS
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon GS » 27.11.2023, 22:03

Hallo Bernadus,

noch eins dazu:
Bernadus schreibt:
Wenn das dann so möglich wäre, frage ich mich, ob ich dieses Wechselszenario tatsächlich alleine durchziehen kann, oder ob es ratsam ist, sich dazu Unterstützung zu nehmen. Viele diesbezügliche Dienstleister im Netz zeigen sich mir allerdings nicht wirklich seriös, der Eindruck mag aber auch täuschen.
Nein, der täuscht nicht. Zumal es mittlerweile wieder ganz heftig gökert, wenn auch nicht mehr unter diesem verbrannten Label MEG :mrgreen:

Bernadus
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Bernadus » 28.11.2023, 10:07

Hallo,

Racer76 hat geschrieben:Im ersten Schritt würde ich prüfen, ob der Status KVdR zu erreichen ist. Wenn nicht, kann je nach Höhe der Rente und den Mieteinnahmen die GKV am Ende genauso teuer werden wie der Basistarif in der PKV. Bei vergleichbaren Leistungen. Dann könnte man sich das Überschreiben der Immobilie und den Umweg über die Familienversicherung u.U. sparen.


Den KVdR Status ist wohl für mich nicht erreichbar. Habe die Beiträge GKV soweit möglich überschlägig geprüft,
den Basistarif würde ich bei Weitem nicht erreichen.

Ich werde mich wohl mit meinem Steuerberater beraten,
um ein mögliches weiteres Vorgehen zu besprechen.

Vielen Dank
Gruß

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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon vogelsberger » 28.11.2023, 21:05

Hallo,
sollten nicht auch Zinsen, Dividenden und sonstigen Einnahmen aus Kapitalvermögen genauer betrachtet werden, hier könnte es vielleicht auch noch Probleme geben ? Sie müssen zwar nicht, durch die automatische Abgeltungssteuer, im Steuerbescheid expizit angegeben werden, sind aber vielleicht doch vorhanden. Was passiert wenn die Krankenkasse danach fragt ? Sie könnte sich ja fragen, ob Du als Selbstständiger Gewinnausschüttungen hattest und ob sie als Kapitalanlagen angelegt sind.
Gruß
Michael

Czauderna
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Re: aus der PKV in die Familienversicherung der GKV

Beitragvon Czauderna » 28.11.2023, 21:56

Hallo,
Grundsätzlich gilt das,was im Einkommensteuerbescheid steht, so kenne ich es jedenfalls.
Gruß
Czauderna


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