Was passiert bei Arbeitsunfähigkeit und Privatversicherung?

Versicherungspflicht, Befreiung, Hinzuverdienst, gesetzlich oder privat, usw.

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thlumb
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Beitragvon thlumb » 18.03.2011, 17:26

Vielen Dank für deine Antwort.

Deine Annahme war richtig, ich war mein Leben lang bei der KVB versichert, ausgenommen der Zeit, in der ich Zivildienst geleistet habe.

Sowohl von der Barmer, als auch der AOK wurde mir erklärt die GKV BEHANDELN die KVB wie eine private, weshalb keine Möglichkeit bestünde.

In einem Schnellschuss habe ich jetzt leider bei einer privaten Kasse unterschrieben (Debeka). Ich war es einfach leid hin und her gereicht zu werden und war sehr froh, als sich mir diese Möglichkeit auftat.

Dies kommt mich jetzt natürlich deutlich teurer zu stehen als die von dir angesprochenen 140 €(Ich bezahle 250€ monatlich). Deshalb bereue ich meine Unterschrift im nachhinein schon wieder, aber ich hatte einfach angst unversichert zu sein und hatte keine Hoffnung bei einer gesetzlichen Kasse unter zu kommen.

Da bei mir bereits eine Arbeitsstelle in Aussicht ist (vorraussichtilch ab Mai), werde ich auf diese Weise hoffentlich nicht zuviel Geld versenken. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass ich bei einem neuen Beschäftigungsverhältnis auf jedenfall sozialversicherungspflichtig werde und mich die GKV dann sicher aufnehmen muss? So hat mir das der Herr der PKV jedenfalls erklärt...

Danke für die Hilfe!

Rossi
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Beitragvon Rossi » 18.03.2011, 17:34

Okay, Du hast jetzt erst einaml etwas unterschrieben.

Hast Du denn schon die Versicherungspolice? Der Vertrag in der PKV beginnt in der Regel erst mit Übersendung der Police. Ferner hat man noch ein Widerrufsrecht.

Sowohl die Auskunft der AOK als auch der BEK ist völlig daneben. Hierzu gibt es extra das BSG-Urteil.

Du bist definitiv falsch beraten worden und sollst deswegen mtl. 110,00 Euro mehr bezahlen. Hast Du die Kohle einfach so in der Ecke oder unterm Teppich liegen?

thlumb
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Beitragvon thlumb » 18.03.2011, 19:10

Ich habe die Kohle natürlich nicht "einfach so" übrig. Als im Moment Arbeitsloser ohne Stütze geht mir das Ganze sehr ans Ersparte - nur dachte ich als ich unterschrieb, dass dies die einzige Möglichkeit auf eine Versicherung sei.

Ich habe bei der privaten bereits Unterschrieben und heute Nachmittag telefonisch das OK bekommen, ich hätte die Prüfung bestanden. Eine schriftliche Bestätigung liegt noch nicht vor.

Eigentlich hatte ich jetzt gehofft, dass mich die PKV ablehnen würde aufgrund des nicht vorhandenen Einkommens. Aber da die PKV sich erhofft, dass ich im Berufsleben (Maschinenabauingenieur) wieder zu ihnen komme, gehen sie darüber hinweg...

Rossi
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Beitragvon Rossi » 18.03.2011, 21:13

Okay, wenn nur telefonisch das okay kam, dann ist der Vertrag defintiv noch zustande gekommen. Ist zumindest meine bescheidene Auffassung.

Jenes ergibt sich zwangsläufig aus § 10 VVG. Danach gilt der Vertrag als geschlossen, wenn die Police übersendet wird.

Was ich allerdings in diesem Zusammenhang nicht verstehen kann, dass die Kasse die ehemaligen Kunden der KVB und PostbeaK immer noch ablehnen. Die BSG-Entscheidung ist aus Jan. 2011. Die Vorentscheidungen hierzu waren so etwas von eindeutig; in allen Verfahren haben die Kassen etwas an die Bummelbacken bekommen. Es wurde in den LSG Entscheidungen eindeutig festgehalten, dass es sich bei der KVB und der PostbeaK nicht um eine priv. Kv. im Sinne von § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V handelt. Und dennoch versucht man es. Vermutlich hofft man einfach nur auf die Dummheit der Kunden, die sich dagegen nicht wehren.

Du bist auch druff reingefallen und hast Dir etwas aufschwatzen lassen und löhnst jetzt dafür. Das ich doch toll, oder nicht?!

thlumb
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Beitragvon thlumb » 19.03.2011, 14:48

Absolut toll. Als Laie hat man einfach keine Chance in dem ganzen Wirrwar durchzublicken und zu bestehen. Nur durch NEUTRALE Profis hat man eine Chance auf eine seriöse Information. -> Deshalb auch nochmal Danke an Dich.
Ich habe jedenfalls den glauben an die Seriösität der Kassen-"Berater" verloren.


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