Studentin, 33, "ohne" KV, Befreiung - heiraten?
Verfasst: 03.01.2012, 20:00
Hallo,
ich bin greenie, 33, und ich bin schon länger ohne regulären Versicherungsschutz. Ich habe mich hier intensiv eingelesen und ein paar Ideen zu meiner Situation bekommen - aber etwas wirklich Vergleichbares habe ich hier noch nicht entdeckt... Es geht natürlich, wie sollte es anders sein, um die Frage, wie ich Nachzahlungen vermeiden kann. Ich gebe unumwunden zu, dass ich ein kopfscheuer Trottel bin, was den Umgang mit den Formalitäten des Lebens angeht - das seht ihr gleich selbst! Ich habe eine chronologische Auflistung Entwicklungen gemacht, die ziemlich lang wurde. Hier also erstmal die "Kurzversion":
Zu Beginn meines Studiums (1998) bei der KVB über den Vater familienversichert. Befreiung von der Versicherungspflicht zu Beginn des Studiums beantragt und erhalten.
Es wurden neben dem Studium verschiedene geringfügige Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen.
Ablauf der Familienversicherung mit dem 27. Lebensjahr im Frühling 2006.
Laut telephonischer Auskunft der KVB ist eine Weiterversicherung bei der KVB nicht möglich, da diese sich in der Auflösung befindet und seit dem 01.01.1994 keine neuen Mitglieder mehr aufnimmt.
Laut mündlicher Auskunft einer grossen GKV ist eine freiwillige Versicherung in einer gesetzlichen Kasse nicht möglich, da eine Befreiung von der Versicherungspflicht besteht und diese nicht rückgängig gemacht werden kann.
Minijob in der Gastronomie. Ich stelle fest, dass ich mir von den 400 Euro plus Trinkgeld keine privaten Versicherungsbeiträge leisten kann. Also bleibt alles so, wie es ist.
Mit dem 01.04.2007 gibt es dieses neue Gesetz. In der Annahme, dass die mich jetzt aufnehmen müssen, laufe ich zur grossen GKV. Mir wird mitgeteilt, dass mich keine GKV aufnimmt, da ich die Vorversicherungszeiten nicht erfüllen würde. Ich solle mich privat versichern. Meine finanzielle Situation sieht nicht besser aus. Es bleibt also weiterhin alles beim Alten.
Ich habe niemals einen Brief einer Krankenkasse mit „Willkommen“ oder einem Beitragsbescheid oder einer Krankenkassenkarte oder etwas Ähnlichem erhalten.
Im April 2010 kommt allerdings zu meiner grossen Verwunderung ein Brief von der grossen GKV, die mich über die „Kralle“ informiert und schreibt, dass aus ihren Unterlagen hervorgehe, „dass Sie in der Zeit vom (April 2007) bis (Anfang November 2007) und vom (Mitte November 2007) bis (Ende Dezember 2007) und ab (Ende März 2008) nicht bei uns versichert waren“. Den beiliegenden Bogen zur „Pflichtversicherung nach §5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V“ schicke ich nicht zurück.
Mitte Mai 2010 kommt ein Erinnerungsschreiben, mit einem anderen Bogen, auf dem ich ankreuzen soll, wie ich in den entsprechenden Zeiträumen versichert war. Auch diesen Bogen schicke ich nicht zurück.
Ein weiterer Gang zur grossen GKV. Es wird mündlich bestätigt, dass zwischendurch eine Versicherung in der grossen GKV bestanden habe. Nach einigem Hin und Her wurde aber telephonisch zugesagt, dass die aufgelaufenen Beitragsrückstände als Anwartschaft gewertet werden könnten, so dass die Nachzahlung gering bliebe. Gefordert wurden nun Einkommensnachweise.
Auf Nachfrage bei dem Minijob in der Gastronomie kam lange nichts vom Arbeitgeber. Dann wurde nach einigen Wochen auf Drängen zugegeben, dass es offensichtlich "vergessen" worden sei, mich ordnungsgemäss anzumelden (Zu diesem Zeitpunkt bestand das Beschäftigungsverhältnis schon knapp vier Jahre!). Daher könne kein Einkommensnachweis ausgestellt werden.
Die Versicherung kann ohne Einkommensnachweis nicht zustandekommen (den Minijob zu verschweigen, wäre ja Versicherungsbetrug). Dem Arbeitgeber in der Gastronomie gegenüber wird jetzt einfach behauptet, es bestünde eine Versicherung bei der grossen GKV. Das wird so hingenommen und es geht alles weiter wie bisher.
Bis jetzt war ich immer gesund, aber im Spätsommer 2011 wurde ich krank (Rückenschmerzen). Die Hochzeit mit meinem Verlobten ist schon seit längerem für Sommer 2012 geplant. Die aktuelle Überlegung ist, jetzt schon standesamtlich zu heiraten und so in der GKV des Partners familienversichert zu werden.
Dabei stellen sich mir einige Fragen, besonders natürlich in Bezug auf die berüchtigte "Kralle" und die Nachzahlungen. Ich werde diese in einem neuen Beitrag posten, damit der Textblock hier nicht zu lang wird.
Schonmal Danke fürs Lesen bis jetzt!
ich bin greenie, 33, und ich bin schon länger ohne regulären Versicherungsschutz. Ich habe mich hier intensiv eingelesen und ein paar Ideen zu meiner Situation bekommen - aber etwas wirklich Vergleichbares habe ich hier noch nicht entdeckt... Es geht natürlich, wie sollte es anders sein, um die Frage, wie ich Nachzahlungen vermeiden kann. Ich gebe unumwunden zu, dass ich ein kopfscheuer Trottel bin, was den Umgang mit den Formalitäten des Lebens angeht - das seht ihr gleich selbst! Ich habe eine chronologische Auflistung Entwicklungen gemacht, die ziemlich lang wurde. Hier also erstmal die "Kurzversion":
Zu Beginn meines Studiums (1998) bei der KVB über den Vater familienversichert. Befreiung von der Versicherungspflicht zu Beginn des Studiums beantragt und erhalten.
Es wurden neben dem Studium verschiedene geringfügige Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen.
Ablauf der Familienversicherung mit dem 27. Lebensjahr im Frühling 2006.
Laut telephonischer Auskunft der KVB ist eine Weiterversicherung bei der KVB nicht möglich, da diese sich in der Auflösung befindet und seit dem 01.01.1994 keine neuen Mitglieder mehr aufnimmt.
Laut mündlicher Auskunft einer grossen GKV ist eine freiwillige Versicherung in einer gesetzlichen Kasse nicht möglich, da eine Befreiung von der Versicherungspflicht besteht und diese nicht rückgängig gemacht werden kann.
Minijob in der Gastronomie. Ich stelle fest, dass ich mir von den 400 Euro plus Trinkgeld keine privaten Versicherungsbeiträge leisten kann. Also bleibt alles so, wie es ist.
Mit dem 01.04.2007 gibt es dieses neue Gesetz. In der Annahme, dass die mich jetzt aufnehmen müssen, laufe ich zur grossen GKV. Mir wird mitgeteilt, dass mich keine GKV aufnimmt, da ich die Vorversicherungszeiten nicht erfüllen würde. Ich solle mich privat versichern. Meine finanzielle Situation sieht nicht besser aus. Es bleibt also weiterhin alles beim Alten.
Ich habe niemals einen Brief einer Krankenkasse mit „Willkommen“ oder einem Beitragsbescheid oder einer Krankenkassenkarte oder etwas Ähnlichem erhalten.
Im April 2010 kommt allerdings zu meiner grossen Verwunderung ein Brief von der grossen GKV, die mich über die „Kralle“ informiert und schreibt, dass aus ihren Unterlagen hervorgehe, „dass Sie in der Zeit vom (April 2007) bis (Anfang November 2007) und vom (Mitte November 2007) bis (Ende Dezember 2007) und ab (Ende März 2008) nicht bei uns versichert waren“. Den beiliegenden Bogen zur „Pflichtversicherung nach §5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V“ schicke ich nicht zurück.
Mitte Mai 2010 kommt ein Erinnerungsschreiben, mit einem anderen Bogen, auf dem ich ankreuzen soll, wie ich in den entsprechenden Zeiträumen versichert war. Auch diesen Bogen schicke ich nicht zurück.
Ein weiterer Gang zur grossen GKV. Es wird mündlich bestätigt, dass zwischendurch eine Versicherung in der grossen GKV bestanden habe. Nach einigem Hin und Her wurde aber telephonisch zugesagt, dass die aufgelaufenen Beitragsrückstände als Anwartschaft gewertet werden könnten, so dass die Nachzahlung gering bliebe. Gefordert wurden nun Einkommensnachweise.
Auf Nachfrage bei dem Minijob in der Gastronomie kam lange nichts vom Arbeitgeber. Dann wurde nach einigen Wochen auf Drängen zugegeben, dass es offensichtlich "vergessen" worden sei, mich ordnungsgemäss anzumelden (Zu diesem Zeitpunkt bestand das Beschäftigungsverhältnis schon knapp vier Jahre!). Daher könne kein Einkommensnachweis ausgestellt werden.
Die Versicherung kann ohne Einkommensnachweis nicht zustandekommen (den Minijob zu verschweigen, wäre ja Versicherungsbetrug). Dem Arbeitgeber in der Gastronomie gegenüber wird jetzt einfach behauptet, es bestünde eine Versicherung bei der grossen GKV. Das wird so hingenommen und es geht alles weiter wie bisher.
Bis jetzt war ich immer gesund, aber im Spätsommer 2011 wurde ich krank (Rückenschmerzen). Die Hochzeit mit meinem Verlobten ist schon seit längerem für Sommer 2012 geplant. Die aktuelle Überlegung ist, jetzt schon standesamtlich zu heiraten und so in der GKV des Partners familienversichert zu werden.
Dabei stellen sich mir einige Fragen, besonders natürlich in Bezug auf die berüchtigte "Kralle" und die Nachzahlungen. Ich werde diese in einem neuen Beitrag posten, damit der Textblock hier nicht zu lang wird.
Schonmal Danke fürs Lesen bis jetzt!