Problem:Krankenkassenbeiträge nachzahlen über mehrere Jahre

Versicherungspflicht, Befreiung, Hinzuverdienst, gesetzlich oder privat, usw.

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Fabyyy
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Problem:Krankenkassenbeiträge nachzahlen über mehrere Jahre

Beitragvon Fabyyy » 30.10.2018, 10:50

Guten Morgen.

Ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich große Schwierigkeiten mit meiner Krankenversicherung (AOK West) habe und euren Rat brauche. Der Fall ist etwas komplizierter, ich möchte euch trotzdem versuchen meinen Fall zu schildern.

Ich habe im Jahr 2012/2013 angefangen zu studieren und war zu der Zeit noch familienversichert. Ca. 1 Jahr später musste ich mich zwecks Alter selbst versichern, bzw. in die studentische Versicherung übergehen. So weit so gut. Während meines Studiums habe ich mehr oder weniger regelmäßig bei der deutschen Post gejobbt. Im Semester selbst konnte ich natürlich weniger arbeiten als in den Semesterferien, sodass die Lohnabrechnungen immer sehr unterschiedlich ausgefallen sind und somit auch die Krankenkassenabzüge vom Bruttolohn. Beispielsweise habe ich im Semester 2x die Woche arbeiten können und in den Semesterferien eigentlich 5-6x die Woche.
Und jetzt kommt das eigentliche Problem: Ich habe es über mehrere Jahre versäumt bei meinem Arbeitgeber, also der deutschen Post, meine aktuellen Semesterbescheinigungen einzureichen(es hat aber auch nie jemand von der Verwaltung nachgehackt, obwohl ihnen bekannt war, dass ich Student bin), sodass die deutsche Post mich all die Jahre als normalen Arbeitnehmer angemeldet hat, sprich ich habe ganz normal Sozialversicherungsabgaben bezahlt (Lohnsteuer,Soli,Krankenversicherung,Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung,Pflegeversicherung).
Ich habe vor einiger Zeit die Studienbescheinigungen nachträglich für die letzten Jahre bei der deutschen Post eingereicht, als Nachweis, dass sie mich immer falsch angemeldet hatten, worauf in der nächsten Gehaltsabrechnung ich meine ganzen Kassenbeiträge der letzten Jahre auf einen Schlag zurückerstattet habe. Eine Woche später meldet sich meine Krankenkasse bei mir und hält mir mein Versäumnis for Augen und fordert mich auf, für die letzten 3-4 Jahre, wo ich ja massgeblich falsch angemeldet worden bin, sehr viel Geld nachzuzahlen (ca. 3-4Jahre x 90€/Monat) Da die Differenz, die ich aber durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten bei der Post und die eigentlich geforderte Summe extrem hoch ist, kann ich da nicht einfach so drüber hinwegschauen.
Ich hoffe ich konnte mein Dilemma verständlich erklären, für mich geht es nur ums Prinzip! Ich bin mir bewusst, dass ich eine Mitschuld trage, da es nicht die Aufgabe von meinem Arbeitgeber ist, mich halbjährig nach meiner aktuellen Studienbescheinigung zu fragen.
Was ich aber allerdings gar nicht verstehen kann ist, wie meine Krankenversicherung über die Jahre ein Krankenkassenbeitrag von der deutschen Post entgegen nimmt ohne mal nachzuhacken, wie es sein kann, dass die Post meine Beiträge entrichte, obwohl ich bei der AOK als Student gemeldet bin und eigentlich studentische Beiträge bezahlen müsste und das über 4 Jahre??? Aus Kulanz hätte ich mir mind. gewünscht, dass sie gesagt hätten: "Anscheinend gab es zwischen uns der AOK, der deutschen Post und Ihnen ein Missverständnis und Ungewissheit über Ihren Status, aber wir regeln das schon, sie senden uns die Beiträge die Sie letzte Woche von der Post zurückerstattet bekommen haben, und ab jetzt versichern wir Sie ganz normal mit der studentischen Versicherung" Das wäre doch für alle Seiten am besten gewesen, und die Beiträge waren teilweise sogar höher als die studentische Versicherung, da ich viel gearbeitet hatte..

Momentan haben wir eine Ratenzahlung vereinbart á 100€/Monat, mir geht es da aber ums Prinzip und ich rede hier von über 2000€+....

Meine Frage ist eigentlich hier, ob ich jetzt total übertreibe, weil ich die Situation irgendwie überhaupt nicht rational einschätzen kann und mich total unrecht behandelt fühle. Einige Zeit dachte ich auch darüber nach mal mit meinem Anliegen zum Anwalt zu gehen, hatte aber eigentlich überhaupt keine Lust mich noch damit rumzuschlagen und schlimmstenfalls noch und dann noch Anwaltskosten zu tragen etc.

Vielleicht hat ja jemand eine echte Einschätzung und kann mir einen Rat geben,

Danke für eine Zeit!

Rossi
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Re: Problem:Krankenkassenbeiträge nachzahlen über mehrere Jahre

Beitragvon Rossi » 30.10.2018, 14:46

Tja, wer hat jetzt ggf. die Schuld?

Ehrlich gesagt, ganz klar bist Du der Schuldige. Denn du hast dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt bzw.
Semesterbescheinigung vorgelegt, wonach du Student ist. Somit hat der Arbeitgeber zunächst einmal richtig gehandelt.

Es gibt für solche Fälle natürlich auch Verjährungsvorschriften. Man kann danach für das lfd. Kalenderjahr zzgl. 4 Jahre die Beiträge nachfordern. Also bewegt sich die AOK hier in dem richtigen rechtlichen Rahmen.

Fabyyy
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Re: Problem:Krankenkassenbeiträge nachzahlen über mehrere Jahre

Beitragvon Fabyyy » 08.11.2018, 16:57

Erstmal danke für deine Meinung. Ich habe ja schon anerkannt, dass ich da nicht ganz unschuldig bin. Es geht mir eher darum, dass man ja Dinge auch anders klären kann. Die Frage war eher, wieso die Krankenversicherung sich nie gefragt hat, wieso die deutsche Post meine Beiträge zahlt, obwohl ich bei denen als Student gemeldet bin...

ratte1
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Re: Problem:Krankenkassenbeiträge nachzahlen über mehrere Jahre

Beitragvon ratte1 » 11.11.2018, 08:54

Hallo,

die Versicherungspflicht prüft der Arbeitgeber bei seinen Beschäftigten, auch bei denen, die immatrikuliert sind. So besteht bei Studenten z.B. dann Krankenversicherungspflicht in der Beschäftigung, wenn sie gegenüber dem Studium überwiegt.

Daher konnte die Krankenversicherung davon ausgehen, dass die Meldung des Arbeitgebers richtig ist.

MfG

ratte1


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