GKV Krankengeldeinstellung unter dubiosen Umständen

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ager65
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GKV Krankengeldeinstellung unter dubiosen Umständen

Beitragvon ager65 » 05.09.2008, 15:03

Ein freundliches Hallo an alle User diese Forums.

Nach intensiven durchlesens viele Artikel konnten schon einige meiner offenen Fragen beantwortet werden - aber da ja jeder Fall eigen ist, möchte ich hier kurz unsere Umstände darlegen und hoffe das vielleicht jemand dazu etwas sagen kann.

Meine Frau bezieht seit Mitte Januar Krankengeld wegen Diabetes. Nachdem die Einstellung mit Medikamenten nicht geholfen hat, war sie zur Einstellung
des Insulins per Spritze im Krankenhaus. Da sie auch über ständige Rückenschmerzen klagte bekam sie dort Massagen, aber dadurch verschlimmerten sich die Schmerzen noch. Der sie dort behandelnde Arzt veranlasste dann eine CRT und stellte einen Bandscheibenvorfall fest, leitete die Unterlagen und seine Behandlungsempfehlungen an den Hausarzt weiter. Entsprechende Therapien wurden begonnen, brachten aber bisher nicht den gewünschten Erfolg. (die Schmerzen sind phasenweise sehr stark und es kommt zu Ausfallerscheinungen in den Beinen) Auch der Blutzuckerwert ist nach wie vor extrem hoch und schwankend, was der Arzt aber auch zum grösstenteil auf die Schmerzen zurückführt.
All dieses wurde parallel auch immer der Krankenkassenmitarbeiterin in telefonischen Gesprächen mitgeteilt.
Vor ca. 3 Wochen kam dann der Reha-Antrag der Krankenkasse, der von meiner Frau auch umgehend (in 5 Tagen) komplett ausgefüllt zurückgeschickt wurde.
Dann erfolgte auch eine Einladung zum medizinischen Dienst, den meine Frau natürlich einhielt. Die Ärztin des medizinischen Dienstes untersuchte sie, befragte sie ausführlich (machte sich dabei ca. 2 Seiten Notizen) und teilte dann am Ende mit, das meine Frau weiterhin ihren Hausarzt aufsuchen solle.
Keine 2 Stunden nach diesem Termin, rief die KK-Mitarbeiterin an und erklärte in äussert unfreundlichem Ton: "Sie haben am Freitag persönlich bei mir in der Geschäftsstelle zu erscheinen und wenn Sie nicht alle Behandlungsunterlagen von Ihrem Arzt mitbringen, stelle ich die Krankengeldzahlung ein" und " Ich entscheide dann ob sie krank oder gesund sind"
Meine Frau war natürlich völlig aufgelöst und schockiert darüber und ich hab mich dann dabei gemacht und nach relevanten Informationen gesucht und auch gefunden.
Glücklicherweise hatte ich den Freitag frei und konnte meine Frau zur KK begleiten. Die Mitarbeiterin der KK war wieder freundlich aber bestand trotz aller (auch schriftlichen) Gegenargumente auf dem Fakt das meine Frau der KK alle Behandlungsunterlagen zu übergeben hätte, ansonsten stelle sie die Krankengeldzahlung ein.
Am Anfang dieser Woche lag dann auch beim behandelnden Arzt das Begutachtungsergebnis des MDK vor und auch in diesem stand, das die AU bestätigt werden konnte. (wir haben vom Arzt gleich eine Kopie bekommen)
Gestern gab es dann einen Anruf der KK-Mtarbeiterin und sie teilte mit, das sie entschieden habe, das meine Frau ab Montag den 6.9. wieder arbeitsfähig sei. Meine Frau teilte dieses ihrem Arzt mit der nur fassungslos meinte, das ihm so etwas in seiner ganzen Laufbahn noch nicht untergekommen wäre - das sich die KK gegen die medizinischen Urteile des Hausarztes und des MDK stelle.
Heute kam dann das Schreiben der KK mit äusserst erstaunlichem Inhalt:
"Der beratende Arzt des MDK hat uns darüber informiert, das Sie aus ärztlicher Sicht ab 6.9. wieder arbeitsfähig sind" :shock:

Nun ergeben sich natürlich einige Fragen:

Auf was für ein Gutachten möchte sich die KK berufen? (wir haben ja schriftlich die Bestätigung der AU durch den MDK vorliegen)

Welche Schritte sind als nächstes angebracht? (selber Widerspruch einlegen oder/und Widerspruch durch behandelnden Arzt? ist dann am Montag eine neuerliche Krankschreibung durch den Arzt nötig? am Sozialgericht eine anordnung auf vorläufiges weiterzahlen des Krankengeldes erwirken?)

und noch allgemein hätte ich die Frage nach der rechtsverbindlichen Frist die zwischen dem Schreiben, das die AU angeblich endet, und dem Termin der Arbeitsaufnahme

Sorry das der Text etwas länger geworden ist aber aus meinen Erfahrungen z.B. bei Computerhilfe-Foren weiss ich, das ausführlichere Ausführungen meist eine bessere Hilfe ermöglichen.

Dann bedanke ich mich schonmal im Vorraus und hoffe das vielleicht der Eine oder Andere etwas Licht in unser momentan vorhandenes Dunkel bringen kann und damit auch für ein etwas entspannteres Wochenendesorgen könnte.

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Beitragvon DKV-Service-Center » 05.09.2008, 20:22

Hallo ager65,
vielen Dank für die ausführliche Darstellung.
Abgesehen davon das ich einen sofortigen Einspruch erheben würde, würde ich als weitere Schritte gegen die KK vorgehen. Sie sollten die Öffentlichkeit einschalten.
Gruß
Ps. ist eine Schande ich entschuldige mich für das Verhalten der Kasse.

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Beitragvon ager65 » 05.09.2008, 22:15

Hallo DKV-Service-Center,

recht herzlichen Dank für die schnelle Antwort und die Anteilnahme.
Wir werden auf jeden Fall am Montag früh mit dem behandelnden Arzt reden und dann Widerspruch einlegen.
Den Schritt diesen Fall in der Öffentlickeit bekannt zu machen habe ich auch schon in Erwägung gezogen.

Ich werde über den weiteren Verlauf der ganzen Sache hier Bericht erstatten.

Viele Grüsse

ager65


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