Festellung durch Mediz. Dienst ???

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Westentaschenvenus
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Festellung durch Mediz. Dienst ???

Beitragvon Westentaschenvenus » 28.01.2007, 12:15

Hallo in diesem Forum,

ich bin froh, daß es derarte Platformen im Internet gibt, wo man sich mit "Gleichgesinnten" austauschen kann :wink:

Kurz zu meiner Geschichte:

Ich bin 36, unverheiratet, alleine lebend und derzeit in einem NOCH unkündbaren Arbeitsverhältnis, bei dem ist seit nunmehr 17 (!) Jahren angestellt bin.

Am 21. April 2006 hatte ich meinen 3. Hörsturz innerhalb von 4 Jahren, worauf innerhalb von kurzer Zeit auch ein akuter Burnout diagnostiziert wurde, auf den ich vermutlich selbst schon Jahre hingearbeitet hatte, aber dank' permanenter Verdrängungsgeschichten nie selbst realisiert hatte. Nach 4 Wochen Infusionsbehandlung ist GsD mein Gehör zurückgekommen und ich habe endlich angefangen in mich selbst reinzuhören ... wäre das nicht passiert, wäre es vermutlich noch weitere Jahre so weitergegangen.

Ich bin nun also seit dem 21. April Zuhause, permanent krankgeschrieben, weil es einfach nicht mehr ging und weil ich nicht mehr konnte ! Jahrelang habe ich die Situation in meiner Firma nur durchgehalten, ohne zu merken, daß es mir selbst komplett an die Substanz ging und ich immer mehr auf der Strecke blieb ... ich arbeite in der Exportabteilung einer Maschinenfabrik und über die letzten Jahre hin hat man mir immer mehr Aufgabengebiete zugeteilt, Mitarbeiter entzogen, immer mehr Verantwortung zugetragen und die Berge wurden immer höher ... letztendlich habe ich dort bald 60 Stunden wöchentlich verbracht, hatte kein Privatleben mehr, konnte nachts nicht mehr schlafen usw.

Inzwischen habe ich sogar eine 8-wöchige psychosomatische Reha hinter mir, die mir sehr gut getan hat - ja, ich muß sogar sagen, es war die beste Zeit meines Lebens bislang, ein Leben fast wie auf einer "Insel". Seit nunmehr 3 Monaten bin ich zurück von der "Insel" und sehe trotzdem keinerlei Land ... ich bin lustlos, antriebslos, motivationslos, ohne Perspektive und weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll und wie ich mein Leben wieder in den Griff bekommen kann.

Was meine Arbeit betrifft, so bin ich zwar momentan noch immer angestellt, aber die Gewißheit habe ich inzwischen, daß eine Rückkehr an den alten Arbeitsplatz für mich eigentlich völlig ausgeschlossen ist. Das wäre wie ein Sprung in den Löwenkäfig ...

Ich gehe regelmäßig, d.h. 1 - 2 x die Woche in eine Psychotherapie und ebenso regelmäßig, d.h. ca. alle 4 Wochen zu einem Beratungsgespräch bei meiner Krankenkasse (AOK) zu einer für mich zuständigen Sozialpädagogin.

Gestern bin ich nun aus alle Wolken gefallen ! Ich erhielt ein Schreiben von meiner Krankenkasse, daß der Medizinische Dienst offenbar anhand der voliegenden Papiere die Zahlung des Krankengeldes einstellen möchte und ich daher meine bisherige Arbeit wieder aufnehmen könnte.

Unter uns gesagt, es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer dieses Schreiben zu verstehen !

Wie die Krankenkasse doch weiß, ist mein gesundheitlicher und psychischer Zustand derzeit absolut schlecht - so schlecht, daß ich mich in gegenseitiger Abstimmung mit beiden behandelnden Ärzten (mein Hausarzt UND mein Psychologe) dazu entschlossen habe, zur weiteren Behandlung Antidepressiva (Citalopram) zu nehmen und wir auch im gemeinsamen Gespräch den Aufenthalt in einer Tagesklinik angestrebt haben.

Ferner ist der Krankenkasse weitgehend bekannt, daß eine Rückkehr an meinen bisherigen Arbeitsplatz unter den gegebenen Voraussetzungen absolut undenkbar ist (diese Voraussetzungen und Bedingungen haben doch letztendlich zu beiden Hörstürzen, dem Burnout und meiner jetzigen Situation geführt). Wie stellt sich der Medizinische Dienst denn vor, daß ich meine Arbeit dort dann EINFACH SO wieder aufnehmen kann ? In meinem jetzigen gesundheitlichen und psychischen Zustand (Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Energie- und Kraftlosigkeit, Schlafstörungen, permanente schmerzhafte Nacken-/Schulter-/Rückenverspannungen)?

Dies alles hatte ich bei meinem letzten Besuch bei der Sozialpädagogin bei der KK auch nochmals im Detail erläutert und sie hatte mir sogar freundlicherweise die Unterlagen für eine Integrationsgruppe mitgegeben. Des weiteren war ein Beratungsgespräch mit dem Sozialen Dienst von mir angestrebt um nach einer gemeinsamen Vorgehensweise zu ahnden, wie das bestehende Arbeitsverhältnis aufgelöst werden kann.

Selbstverständlich bin ich selbst bestrebt eine positive Veränderung im Zusammenhang mit meiner Erkrankung zu bewirken (daher war der angestrebte Besuch der Tagesklinik auchein Lichtblick), jedoch empfinde ich dieses Schreiben psychologisch gesehen für meine derzeitige Situation als absoluten "Dolchstoß".

Ich werde auf alle Fälle morgen versuchen einen Termin bei meiner behandelnden Ärztin zu bekommen. Ich bin mir sicher, daß hier ein Mißverständnis vorliegt.


Ich freue mich auf Eure Antworten bzw. Anregungen, wie ich mich am besten verhalten soll bzw. evtl. auf Erfahrungsberichte ? Handelt es sich bei dem Schreiben der KK evtl. um ein "Formschreiben" ?

Frank
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Beitragvon Frank » 28.01.2007, 16:36

Hallo,

ich würde an deiner Stelle erstmal genau wissen wollen, was für Gründe die Krankenkasse angibt. Dass die Kasse ein große Interesse hat, die Krankengeldzahlung einzustellen ist ja klar. Die behandelnden Ärzte müssen dich aber ja auch arbeitsfähig schreiben. Zusammen mit deinen Ärzten solltest du die Gründe rausfinden, auf die sich Krankenkasse stützt. Nur so kannst du auf dieses Schreiben reagieren.

Meinst du mit "Formschreiben", dass die Krankenkasse einfach mal so versucht, aus der Krankengeldzahlung auszusteigen? Möglich wäre das.

Hast du schon mal mit deinem Arbeitgeber gesprochen, ob du unter bestimmten Umständen vielleicht doch wieder arbeiten kannst? Oder schließt du eine Arbeitsaufnahme aufgrund deiner Erfahrungen dort aus. Deine Reaktion auf diese Arbeitsbelastung ist ja eher normal und du hast ja auch rechtzeitig die Notbremse gezogen. Vielleicht lernt ein Arbeitgeber ja auch daraus. Oder denke ich da zu positiv?

Gruß
Frank


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