kein Krankengeld mehr wegen Verschiebung Reha

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AnnaB
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kein Krankengeld mehr wegen Verschiebung Reha

Beitragvon AnnaB » 18.01.2012, 18:37

Hallo,

mein Krankengeld soll gestrichen werden, weil ich die Krankenkasse nicht darüber informiert habe,
dass ich bei der Rentenversicherung Widerspruch eingelegt habe, was den Ort und den Zeitpunkt der Reha betrifft.

näheres:
Die Rentenversicherung hat mir dann eine andere Rehaeinrichtung bewilligt, die allerdings erst später angetreten werden kann.

Nun rief mich heute die Krankenkasse an und teilte mir mit, dass das Krankengeld gestrichen wird,
weil ich den Widerspruch mit ihnen nicht abgesprochen habe.

Bin, wie so viele hier, total am Ende. Ich benötige unbedingt eine Reha, da ich aufgrund der Behinderung
meines erwachsenen Sohnes (Autismus) nun selbst am Ende bin und auch meinen Arbeitsplatz dadurch verloren habe.

Ich habe den Bescheid der Krankenkasse mit der Pflicht Mitwirkung total übersehen!

Mein Sohn wurde heute aus der Klinik entlassen und ich muss mich alleine um alles kümmern was ihn anbelangt. (Wo er weiter Hilfe bekommt, wo er wohnen kann usw.) Da wundert es mich selbst nicht, dass ich dieses und jenes nicht mehr perfekt machen kann.

Da konnte ich auch noch gar nicht in die Reha, die ich am letzten Montag antreten sollte. Jemand anderen als mich hat mein Sohn nicht.
Ich habe es jetzt geregelt Hilfe für ihn zu bekommen und muss natürlich jetzt etwas für mich tun (Reha). Ich kapier ja selbst nichts mehr.

Bitte helft mir, habe ich eine Chance das Krankengeld weiter zu bekommen?

Morgen habe ich ein Gespräch mit der Sozialberaterin der Reha und möchte nicht unvorbereitet dort hin.

Gruß
Anna

Czauderna
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Beitragvon Czauderna » 18.01.2012, 21:24

Hallo,
die Sozialberaterin - ja, da ist zwar schön und gut, aber die kann dir da nicht unbedingt weiterhelfen -
Reich rechtlich ist das Versagen des Krankengeldes durch die Kasse in Ordnung, wenn sie dich im Vorfeld zur Beantragung dieser Reha aufgefordert hat.
In diesem Schreiben steht klar drinnen, dass dir das Krankengeld versagt wird, wenn du ohne Genehmigung der Kasse beim Reha-Träger einen
Antrag zurück nimmst oder änderst - lies dir das Schreiben noch einmal genau durch - steht da nur etwas von Rücknahme, dann hast du auch rechtlich eine Chance, denn du hat ihn ja nicht zurückgenommen.
Ansonsten bleibt die nur der persönliche Gang zur Kasse und dort das Gespräch mit demjenigen
der dir das Krankengeld entzogen hat, oder mit seinem Vorgesetzten, was am Besten wäre.
Nur, sind solche Leute erfahrungsgemäß nicht vor Ort sondern irgendwo - dann msst du eben mit einem Mitarbeiter vor Ort klar kommen.
Schildere ihm deine Situation so, wie du sie hier geschildert hast und versuche zu erreichen, dass sie dir das entgangene Krankengeld nachzahlz
bzw. bezahlt.
Interessant wäre es auch mal zu erfahren, ob die Kasse einen Zeitraum angegeben hat -wollen sie dir das Krankengeld bis zum Reha-Antritt sperren ? - das geht schon gar nicht, wenn es der Reha-Träger war, der den neuen Termin festgesetzt hat.
Gruß
Czauderna

Vergil09owl
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Beitragvon Vergil09owl » 18.01.2012, 21:29

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_9/__9.html

Der Teilnehmer hat das rRecht den Ort zu wählen wo er die Reha durchführt. Die Rehamaßnahme will angetreten werden, nur nicht an den angebotenen Ort. Es wurde § 51 Rechnung getragen. Somit Muss das Krankengeld weitergezahlt werden grundsätzlich.
die Kasse hat kein Recht in dieses Recht einzugreifen.,
Am besten mal auf den § 9 hinweisen.

Gruss.
Jochen

AnnaB
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Beitragvon AnnaB » 18.01.2012, 21:48

danke zunächst für eure Antworten.

@Vergil09owl
ich habe gelesen, dass ich nur ein "eingeschränktes Dispositionsrecht" habe.

@Czauderna
die Krankenkasse hat mich aufgefordert einen Reha Antrag zu stellen und im selben Schreiben mitgeteilt, dass ein weiterer Antrag aber nicht nötig wäre, da ich ja selbst schon einen gestellt habe (vor Aufforderung der KK).

Es steht in dem Schreiben u.a. klar drin, dass ich ohne Zustimmung der KK bestimmte Erkärungen gegenüber der Rentenversicherung und der Rehaklinik nicht abgeben darf:

- eine Rücknahme des gestellten Antrages
- ein Verzicht auf Reha-Leistungen oder Rente
- ein Verschieben oder Abbruch einer angebotenen Reha-Leistung
- eine Änderung der Rentenart...(trifft nicht zu)

also ich habe um einen anderen Ort gebeten, dem auch von der RV zugestimmt wurde. Natürlich verschiebt sich der Reha-Beginn nun auch.

Einen Zeitraum hat die KK nicht gegeben. Habe nur heute den Anruf bekommen von der Sozialberaterin, dass mir das Krankengeld eingestellt wird. Ja, der Rehaträger, also die RV hat den neuen Termin festgesetzt, das kann ich ja nicht selbst. Den genauen Termin von der Reha-Klinik habe ich noch nicht bekommen.

Also geh ich morgen hin und schildere das so. Ist echt meine Schuld, ich hab das nicht richtig gelesen, nicht richtig beachtet.

Ein Ärger nach dem anderen und jetzt auch noch Existenzangst. Ich kann bald gar nichts mehr machen.
:(

AnnaB
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Beitragvon AnnaB » 22.01.2012, 00:55

Czauderna hat geschrieben:die Sozialberaterin - ja, da ist zwar schön und gut, aber die kann dir da nicht unbedingt weiterhelfen


Also es war so, dass die Sozialberaterin mir nicht weiterhelfen konnte, weil ich die Schweigepflichtentbindung nicht unterschrieben habe. Dies habe ich beim Gespräch nachgeholt und in meinem Fall war dies dann auch die Rettung. Gottseidank, ich bekomme mein Krankengeld weiter.

Czauderna hat geschrieben:Interessant wäre es auch mal zu erfahren, ob die Kasse einen Zeitraum angegeben hat -wollen sie dir das Krankengeld bis zum Reha-Antritt sperren ? - das geht schon gar nicht, wenn es der Reha-Träger war, der den neuen Termin festgesetzt hat.


Sie wollten mir tatsächlich das Krankengeld von dem Tag an sperren, an dem ich den Termin am alten Reha-Ort gehabt hätte bis zu dem Tag an dem ich tatsächlich die Reha am neuen Ort antrete.

So, meine Erfahrung daraus ist, dass die Sozialberatung mir sehr viel gebracht hat. Sicherlich liegt das auch am jeweiligen Mitarbeiter. Aber ich würde jedem empfehlen diese Hilfe anzunehmen.

Gruß
Anna

Czauderna
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Beitragvon Czauderna » 22.01.2012, 13:18

AnnaB hat geschrieben:
Czauderna hat geschrieben:die Sozialberaterin - ja, da ist zwar schön und gut, aber die kann dir da nicht unbedingt weiterhelfen


Also es war so, dass die Sozialberaterin mir nicht weiterhelfen konnte, weil ich die Schweigepflichtentbindung nicht unterschrieben habe. Dies habe ich beim Gespräch nachgeholt und in meinem Fall war dies dann auch die Rettung. Gottseidank, ich bekomme mein Krankengeld weiter.

Czauderna hat geschrieben:Interessant wäre es auch mal zu erfahren, ob die Kasse einen Zeitraum angegeben hat -wollen sie dir das Krankengeld bis zum Reha-Antritt sperren ? - das geht schon gar nicht, wenn es der Reha-Träger war, der den neuen Termin festgesetzt hat.


Sie wollten mir tatsächlich das Krankengeld von dem Tag an sperren, an dem ich den Termin am alten Reha-Ort gehabt hätte bis zu dem Tag an dem ich tatsächlich die Reha am neuen Ort antrete.

So, meine Erfahrung daraus ist, dass die Sozialberatung mir sehr viel gebracht hat. Sicherlich liegt das auch am jeweiligen Mitarbeiter. Aber ich würde jedem empfehlen diese Hilfe anzunehmen.

Gruß
Anna


Hallo AnnaB,
herzlichen Glückwunsch, aber auch zu deiner Sozialberaterin, scheinbar eine sehr gute Vertreterin ihrer Zunft - meine Erfahrung sind da zwar anders,
deshalb auch mein Beitrag entsprechend. Gut für dich, dass du nicht auf mich gehört hast.
Muss man auch mal sagen - nicht immer sind die Ratschläge der Profis hier die besten, kommen die doch aus der Praxis der "Experten" selbst, die die wahren Verhältnisse im Fall nicht kennen.
Hier in diesem Fall war es eben wieder einmal soweit, dass was in 80% aller anderen Fällen der richtige Rat gewesen wäre, hier war es eben nicht -
schlecht für mich, gut für dich.
Gruss
Czauderna

AnnaB
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Beitragvon AnnaB » 22.01.2012, 19:07

Hallo Czauderna,

nein, deine Antwort war auf jeden Fall hilfreich und auch die von Jochen. In meinem Fall ist mir eben zunächst gar nichts anderes übrig geblieben um der Einladung der Sozialberaterin zu folgen. Wäre das Gespräch anders verlaufen, so hätte ich noch eure Antworten zur Hilfe gehabt.

Froh bin ich natürlich, dass die Sache jetzt soweit aus der Welt ist, aber ich muss schon sagen, es geht mir so schlecht, dass diese Aufregung mich wieder um einiges zurückgeworfen hat in meiner Verfassung.

Ich leide an totaler Erschöpfung (Burnout) u. a. wegen Pflege meines behinderten Sohnes. Ich finde es nicht in Ordnung, dass psychisch Kranken auch noch so rücksichtslos eines reingewürgt wird, ohne vorher genauer nachzufragen.


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