Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

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glueless
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Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

Beitragvon glueless » 29.03.2016, 22:20

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor einer Versicherungsentscheidung und würde mich über Eure Erfahrungen, Einschätzungen und Ratschläge freuen. Meine Fragen beschränken sich zwar nicht nur auf dieses Sub-Forum, ich hoffe, da sist ok.

Seit meiner Geburt bin ich privat krankenversichert (durch Schulzeit, Studium und danach gleich in die Selbstständigkeit) und bin mit den Leistungen der PKV auch sehr zufrieden - allerdings steigen die Beiträge schnell ins Unermessliche. Mit Mitte 30 zahle ich aktuell 420€ - zzgl Selbstbeteiligung und stationär wie GKV. Die letzten Jahre hatte ich jeweils Anpassungen von 25€ der Monatsbeiträge. Jetzt habe ich durch den Wechsel in einen festen Job die Möglichkeit, mich freiwillig gesetzlich zu versichern. Davon würde ich mir kalkulierbarere Beiträge erhoffen - auch in Anbetracht eines geplanten Familienzuwachses, der sehr wahrscheinlich über mich versichert werden müsste und möglicher Teilzeitarbeit.

Für mich sind jedoch die "Langzeitfolgen" kaum abschätzbar. Wenn ich zusätzliche Leistungen zur GKV aus eigener Tasche zahle (beispielsweise sporadische Homöopathie oder Osteopathie), stelle ich mich dann langfristig immer noch besser? Werden die Leistungen der GKV langfristig weiter gekürzt? Wie werden sich die Kosten der PKV entwickeln? Wie ist der Leistungsunterschied (Arztwahl, Terminvergabe, notwendige Untersuchungen und Therapien usw.) - noch ist das nicht relevant, könnte dies jedoch mit den Jahren werden. wer weiß?

Und konkret für den Fall, dass ich in die GKV wechseln werde:

Welche GKV bietet ein gutes Leistungsverhältnis und deckt auch Homöopathie und Osteopathie ab?
Welche ambulanten Zusatzversicherungen könnt Ihr empfehlen? Idealerweise möchte ich die Leistungskluft zwischen GKV und PKV etwas abmildern.
Es gibt Zusatzversicherungen, die einem trotz GKV den Status eines PKV geben (bei erheblichen Zusatzkosten), sodass auch Ärzte ohne Kassenzulassung aufgesucht werden können. Lohnen sich die? Wenn ja, welche wäre empfehlenswert?

So, das ist nun doch etwas länger geworden. Ich freue mich auf Eure Einschätzungen und Tipps.

VG
glueless

Czauderna
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Re: Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

Beitragvon Czauderna » 30.03.2016, 07:20

Hallo,
du musst krankenversicherungspflichtig werden, und wenn das der Fall ist, musst du grundsätzlich in die GKV, es sei denn, du lässt dich in diesem Falle befreien, dann kannst du in der PKV verbleiben.
Wenn das zutrifft, was du geschrieben hast "...Jetzt habe ich durch den Wechsel in einen festen Job die Möglichkeit, mich freiwillig gesetzlich zu versichern", dann stellt sich die Frage GKV ja oder nein erst gar nicht.
Wenn wir also annehmen, dass du krankenversicherungspflichtig wirst, dann solltest du wissen, dass dann dein Krankenversicherungsbeitrag sich allein an deinem Bruttogehalt orientiert und du einen Teilt (nicht ganz die Hälfte) von deinem Arbeitgeber als dessen Anteil bekommst - und du, was deine Familienplanung angeht, wirklich finanziell besser gestellt bist als in der PKV -meine ich.
Gruss
Czauderna

glueless
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Re: Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

Beitragvon glueless » 01.04.2016, 10:24

Hallo,

danke für die Rückmeldung.

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Wenn das zutrifft, was du geschrieben hast "...Jetzt habe ich durch den Wechsel in einen festen Job die Möglichkeit, mich freiwillig gesetzlich zu versichern", dann stellt sich die Frage GKV ja oder nein erst gar nicht.

Versteh ich ehrlich gesagt nicht. Ich liege über der Beitragsbemessungsgrenze, daher habe ich doch die Möglichkeit, mich privat oder gesetzlich freiwillig zu versichern. Die Frage ist nur: Womit stelle ich mich langfristig besser und wie kann ich eine gute oder gar sehr gute medizinische Versorgung gewährleisten?

VG
glueless

GS
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Re: Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 01.04.2016, 23:59

Hallo glueless,

Czauderna ist keineswegs auf dem Holzweg, daher zur Präzisierung die Nachfrage:
Liegst Du mit deinen Arbeitnehmerbezügen über der Jahrearbeitsentgeltgrenze (56.250 ---> nächste 12 Monate) oder bloß über der "Bemesssungsgrenze" von 50.850 Euronen? Im ersten Fall tritt Versicherungspflicht in der Gesetzlichen gar nicht erst ein, im zweiten Fall bist Du pflichtig in der GKV.
Die Frage ist nur: Womit stelle ich mich langfristig besser und wie kann ich eine gute oder gar sehr gute medizinische Versorgung gewährleisten?
Das sind mindestens drei Fragen. Eher vier. Denn was verstehst Du unter "gewährleisten"? Das ist mit Sicherheit die falsche Vokabel.

Gruß von
Gerhard

Dipling
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Re: Erstmals Wechsel in GKV sinnvoll?

Beitragvon Dipling » 02.04.2016, 07:58

Wenn es sich um die erste abhängige Beschäftigung handelt (er schreibt ja "nach dem Studium gleich in die Selbständigkeit") und übersteigt das Gehalt die JAEG, hat der Threadersteller tatsächlich ein Beitrittrecht zur freiwilligen GKV nach § 9 Abs. 1 Nr. 3 SGB V:

"(1) Der Versicherung können beitreten...

3. Personen, die erstmals eine Beschäftigung im Inland aufnehmen und nach § 6 Absatz 1 Nummer 1 versicherungsfrei sind; Beschäftigungen vor oder während der beruflichen Ausbildung bleiben unberücksichtigt"


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