Dubiose Rechnung Augenuntersuchung als angebliche Igel-Leistung

[Elektronon]

Guten Tag,

ich setzte mich aktuell mit folgendem Sachverhalt auseinander und habe das Gefühl, dass hier rechtlich seitens des Arztes etwas sehr link ist (ich bin gesetzlich Versichert):

Ich habe seit 6 Jahren den Befund "Netzhautablösung/Degeneration/Risse", mehrere Laserungen mussten bereits durchgeführt werden. In der Regel gehe ich nur dann zum Augenarzt, wenn ich Symptome wahrnehme. In 9/10 Fällen wurde dann auch eine weiterbehandlung nötig. Bis letztes Jahr lebte ich in einer anderen Stadt und mein Arzt dort meinte, vierteljährliche Kontrollen gehören zu meinem Krankheitsbild dazu. Diese wurden mit Pupillenerweiterung durchgeführt und waren stets kostenlos. Von anderen Praxen kenne ich es auch so.

Nun bin ich umgezogen und seit einiger Zeit in einer anderen Praxis. Zu Beginn erhielt ich die Untersuchung auch da kostenlos. Nun wurden mir vermehrt Rechnungen ausgestellt, die Behandlung würde wohl jedes mal 30€ kosten. Begründung: Es sei eine Vorsorge, gäbe es Handlungsbedarf müsste ich nicht zahlen. Nun war es beim letzten Besuch aber so, dass ich wieder zahlen musste, die Symptome aber nicht aufhörten. ich habe mir deswegen eine Zweitmeinung eingeholt und wurde prompt ins Krankenhaus geschickt, dringender Handlungsbedarf wegen Rissgefahr. Ich wurde gelasert.

Ich sehe hier keinen Grund die Rechnung von Arzt A zu bezahlen, da Handlungsbedarf bestand und ich nicht darauf hingewiesen wurde. Nun möchte ich eigentlich eine Erstattung durch die Kasse.

Mit der KK hatte ich schon gesprochen. Ich bestand große Unsicherheit unter was diese Untersuchungen fallen und ob ich sie zahlen muss. Die Dame redete immer nur von Glaukom, aber das habe ich nicht und darum geht es nicht. Solche Untersuchungen wurden nie durchgeführt. Ich bin etwas sauer, dass in diesem Bereich scheinbar sehr viel unwissen herrscht.

Es ist nicht so, dass ich geizig bin. Aber: Ich studiere noch und habe eh schon wenig Geld. 30€ für eine Untersuchung die aufgrund meiner Krankheit unerlässlich ist und vierteljährlich durchgeführt werden soll sind einfach zu viel für mich. Zudem verstehe ich den Sinn nicht: Wenn ich eine komplette Ablösung erleide muss ich zahlen und komme dann noch ins Krankenhaus?! Das ist für mich keine Vorsorge. Ich sehe das als Willkür an, zumal die Arzthelferin sehr schnell sehr unsicher und ungehalten wurde als ich mit ihr über die Zahlung sprechen wollte. Einzige Aussage von ihr: "Ich hätte ja wohl 30€ übrig"...

Über Hilfe wäre ich sehr dankbar. Ich kann aktuell nicht zur KK selbst fahren da ich kein Auto habe.

[Czauderna]

Hallo und willkommen im Forum
Ja, hier liegen zwei Fehler vor.
1. Fehler
wenn die Untersuchung tatsächlich wegen einer bestehenden Erkrankung medizinisch notwendig ist, dann kann diese auch über die Krankenversichertenkarte mit der Kasse abgerechnet werden. Das muss die Augenarztpraxis wissen.
2. Fehler
siehe 1. Fehler - Das muss auch die Krankenkasse wissen und auf Nachfrage genauso beantworten. Serviceleistung der Kasse wäre gewesen, sich selbst mit der Praxis in Verbindung zu setzen und eine Klärung herbeiführen
Lösung/en
Noch einmal das Gespräch mit der Praxis suchen, ggf. auch persönlich vorstellig werden und mit dem Arzt/Ärztin reden. In diesem Gespräch schildern, wie es beim Vorbehandler gelaufen ist oder
schriftlich eine Beschwerde bei der Kasse einreichen - hier würde ich es nicht nur beim mündlichen Kontakt belassen.

Die besten Chancen, um zeitnah eine Entscheidung zu bekommen, sehe ich beim Gespräch mit dem Behandler/in - bei der Kasse wird es
dauern.
Gruß
Czauderna

[Elektronon]

Hallo Czauderna,

lieben Dank für deine Rückmeldung. Ich weiß nicht ob ich es falsch verstanden habe, aber die Karte wollten sie vor der Behandlung auch haben, so dass hier schon hätte eine Abrechnung stattfinden können.

Das Problem ist leider das die Kasse wohl sehr viel Unwissen über mein Krankheitsbild hat. Als ich das erste Gespräch am Telefon hatte wurde mir wortwörtlich gesagt: „na dann haben Sie wohl einfach Glück gehabt, dass Sie die anderen Untersuchungen nicht zahlen mussten.“

In dem Zusammenhang habe ich super Angst, nachträglich Leistungen zahlen zu müssen.

Ich hatte eigentlich für heute einen Termin bei der Kasse vor Ort. Leider bin ich krank geworden und muss jetzt erstmal etwas warten, bis ich deswegen hingehen kann. Mir ist es lieber das vor Ort zu klären.

Das Gespräch mit der Praxis habe ich schon längst vertagt, die sind super aggressiv (was mir die Sache noch komischer erscheinen lässt). Ich gehe dort zumindest als Patient nicht mehr hin.

Liebe Grüße

[RolandPKV]

Was ich nicht verstehe: Igel-Leistungen müssen doch schriftlich vereinbart werden, oder? Hast Du etwas diesbezüglich unterschrieben?