Kostenerstattung Helikopter

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CKW
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Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon CKW » 23.01.2024, 15:47

Hallo liebe Forenmitglieder,

Ich bin neu hier und habe eventuell schon eine schwierige Frage :?

Unser Kind hatte im Dezember einen Skiunfall in Bayern. Er wurde von der bayerischen Bergwacht „geborgen“ (von der Piste an die naheliegende Straße geschoben) und dann im RTW erstversorgt.
Kurz vor der Abfahrt entschied die Notärztin, dass der Helikopter kommen soll.

Und jetzt wird es kompliziert :?
Es kam der ÖAMTC Hubschrauber und hat ihn zur nächsten Kinderstation gebracht, die in Österreich ist. Auch der RTW hätte dieses Krankenhaus angefahren.
Im Grenzgebiet wohl durchaus üblich, dass grenzüberschreitend geflogen/behandelt wird.

Wäre ein deutscher Helikopter geflogen ins deutsche Krankenhaus würde die GKV problemlos bezahlen.

Wir haben jetzt eine Rechnung vom ÖRK bekommen. Der Herr an der Hotline der GKV war gleich ziemlich ablehnend, aber wir reichen die Rechnung natürlich ein.

Leider habe ich online keine genauen Information zu so einem Fall gefunden. Die beschriebenen Fälle sind alle ziemlich klar mit Inland und Ausland.

Muss die GKV in diesem Fall bezahlen oder nicht? Hat jemand dazu genauere Informationen?

Da der Unfall in Deutschland war, ist es leider auch kein Fall für die Auslandsreiseversicherung (dann wäre das ganze ziemlich eindeutig).

Vielen Dank!

Viele Grüße
CKW

Czauderna
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Re: Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon Czauderna » 23.01.2024, 18:50

Hallo und willkommen im Forum
Im Grenzgebiet wohl durchaus üblich, dass grenzüberschreitend geflogen/behandelt wird.
Wen dem so ist, was ich auch glaube, dann dürfte dies kein Einzelfall gewesen sein. Ich empfehle diesbezüglich mal bei der Krankenkasse nachzuhören oder auch bei der Bergwacht/Rettungsdienst.
Wenn der Transport durch den Rettungsdienst (Rettungswagen) erfolgt wäre, hätte dann die Kasse nur bis zur Grenze gezahlt? Und wie ist das mit den Krankenhauskosten - die werden doch sicher über die Krankenversichertenkarte (Internationaler Krankenschein) mit der deutschen Kasse abgerechnet - warum gilt das für den Hubschrauber nicht. Wie lange war das Kind in Österreich im Krankenhaus und wie kam es nach Hause?
Du hast recht, der Unfall und die Erste Hilfe fand in Deutschland statt - eine klare Sache für die GKV. Wenn aber der Einsatz eines Rettungshubschraubers erforderlich ist und der den Geretteten dann ins (EU)-Ausland bringt, dann muss es dafür doch Vereinbarungen geben, die sich mit der Kostenfrage befassen. Sicher wird das ein Kassenmitarbeiter/in, die irgendwo in ggf. Norddeutschland sitzen nicht so unbedingt wissen, deshalb auch mein Rat, da nachzuhaken.
Gruss
Czauderna

Saxum
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Re: Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon Saxum » 24.01.2024, 09:36

Ich würde hier auch insbesondere mich an die GKV DKVA (Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland) wenden. Wenn dann müssten doch gerade Die damit auskennen bzw. mit solchen Fragestellungen beschäftigen.

Es handelte sich wohl um einen "Europa Hubschraubereinsatz", siehe Wikipedia Artikel. Ansonsten ggf. Auslandskrankenschutz- oder sogar Unfall-Versicherung, sofern verfügbar dann auf Kostenerstattung abklopfen, nachdem man schriftlich von der GKV etwas hat, dass die Kosten nicht oder nur anteilig gezahlt wurden.

Wenn du was neues weißt, bzw. ein Ergebnis hast - lass es uns bitte wissen.

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Re: Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon CKW » 25.04.2024, 20:55

Hallo Czauderna und Saxum,

Ich bin hier noch eine Antwort schuldig…

Tatsächlich hat sich das ganze noch ein wenig kompliziert dargestellt, allerdings war es dann doch schneller geregelt als befürchtet 8)

Das größte Problem lag wohl daran, dass ich bestimmt 10 verschiedenen Mitarbeitern der GKV erklären musste, dass der Unfall im Inland war (auch eindeutig auf der Helikopter Rechnung aufgedruckt). Also irgendwo hackt dort die Dateneinsicht bzw. Kommunikation.

Im Endeffekt haben sie dann doch 100% der Flugrettung und 95% (? Ich glaube 5% waren Verwaltungskosten) des Rooming-in als Begleitungperson bezahlt.

Die Kosten für die Begleitperson wären zu 100% bezahlt worden, wenn das KH im Inland gewesen wäre und dies direkt mit der GKV abrechnen hätte können, so war es eine Privatrechnung. Da die Begleitperson in Österreich nur bei jüngeren Kindern bezahlt wird, wäre die GKV auch da bei einem Unfall im Ausland nicht leistungspflichtig gewesen. Aber nach einem weiteren Telefon mit dem Hinweis auf den Unfallort im Inland, wurde sie dann zu 95%(?) problemlos übernommen.

Die Behandlung meines Kindes im Krankenhaus wurde aber direkt problemlos abgerechnet.

Naja, man muss nicht alles verstehen #-o

Der Vorfall war mit Sicherheit sehr lehrreich für mich… auch bezüglich der Versicherungssummen der Auslandsreiseversicherung (auch wenn sie bei diesem Unfall nicht Leistungspflichtig war) im Berge-/Flugrettungsfall. Da wären wir mit der Summe gerade mal zu 50% abgesichert gewesen. Die Rettungskosten sind natürlich in den letzten Jahren auch gestiegen. Das Thema muss ich also im Laufe des Jahres unbedingt noch angehen.

und das Wichtigste ist: unserem Kind geht es wieder gut und zum Glück hat sich keine der befürchteten schweren Verletzungen bestätigt :D <3

Vielen Dank für die schnellen Antworten!


VG CKW

Saxum
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Re: Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon Saxum » 26.04.2024, 08:44

Vielen besten Dank für deine Rückmeldung, so etwas schätzen wir sehr. Insbesondere wenn man Rat zu geben versucht und dann wünscht man natürlich auch das "Ergebnis" mitzubekommen, weil man ja auch gegebenenfalls daraus lernen kann für andere Ratsuchende oder sich selbst. Ob etwa der eigene Rat gut war oder wo man noch verbessern kann etc.

Eine Frage am Rande, falls du diese noch beantworten möchtest: Welche Kosten wurden denn monetär veranschlagt, es ist natürlich klar dass das stark situationsabhängig ist vom Vorfall, Transportmittel, Behandlungen, etc. aber jetzt mal bei euerer Situation?

Und das wichtigste ist tatsächlich, dass es eurem Kind gut geht. Kein Geld auf der Welt kann das aufwiegen.

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Re: Kostenerstattung Helikopter

Beitragvon CKW » 26.04.2024, 20:26

Hallo Saxum,

Gerne…
Die Flugbetriebszeit von 31 Minuten (Flugzeit inkl. Start und Landezeiten), ärztliche Betreuung usw war ein „Schnäppchen“ von 4894,10€. Gefühlt waren wir ca 7 Minuten in der Luft, also nicht lange.
Wie gesagt, wäre der Unfall auf der österreichischen Seite passiert, bleibt man ohne zusätzliche Versicherung auf diesen Kosten fast komplett sitzen. Weil die Krankenkasse in Österreich diesen nicht bezahlen würde, wäre die GKV auch nicht leistungspflichtig (lediglich eine geringe Pauschale wird übernommen).

Die Begleitperson im Krankenhaus wurde mit 21€ pro Tag berechnet. Das ist wohl eher günstig, da sind die Pauschalen in Deutschland anscheinend höher. Aber auch da gilt, dass in Österreich die Begleitung nur bis 6(?) Jahre übernommen wird, die Leistung der GKV (zumindest unserer) besser ist und sie daher die Privatrechnung fast komplett übernommen haben (aber nur weil der Unfall auch in Deutschland war, erst hieß es sie übernehmen das nicht).

Die Bergwacht, RTW und Notarzteinsatz vom Bayrischen Roten Kreuz wurden direkt abgerechnet, genauso wie die Krankenhauskosten.

Das der Einsatz nicht günstig ist, habe ich ja gewusst. Aber knapp 5000€ für eine wirklich kurze Flugdauer, problemlose Landung auf der breiten Straße (der RTW ist extra hoch gefahren zur besten Stelle) usw. war dann doch mehr als gedacht.

Viele Grüße


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