PKV-Versicherte profitieren von den steigenden Steuerzuschüssen an die GKV?

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PKV-Versicherte profitieren von den steigenden Steuerzuschüssen an die GKV?

Beitragvon GS » 26.11.2021, 22:56

Hallo zusammen,

die Titelzeile findet sich - allerdings ohne das Fragezeichen -in mindestens 2 Beiträgen unter der - Adresse wwww.hcconsultingag.de

Der aktuellere Beitrag, zu finden unter einem anderen, durchaus diskutablen Thema
wwww.hcconsultingag.de/fu%cc%88r-kinder-und-jugendliche-in-der-pkv-gilt-zuku%cc%88nftig-das-prinzip-der-direktabrechnung/
enthält auch die Passage
hcc... schreibt:
Für die gesetzlichen Krankenkassen GKV soll der Bundeszuschuss in Zukunft automatisiert berechnet werden. Davon profitieren durch den Beitragsdeckel im Tarif STN und BTN auch die PKV-Versicherten.
"Die" PKV-Versicherten stecken also sämtlich im Standard- oder im Basistarif. Wenn nicht heute, dann später, und zahlen dann alle Höchstbeitrag, sonst würden "sie" ja nicht davon profitieren.

Noch ist es nicht soweit - und fairerweise muss gesagt werden: Auch der Autor und sein hcc-Hintergrund gehen offenbar nicht von einem solchen Szenario aus.

Aber dennoch verbirgt sich hinter Satz 1 im obigen Zitat eine gesetzlich eingefädelte Falle für den Rest der PKV-Versicherten, soweit oder sobald sie einen Beitragszuschuss vom Arbeitgeber oder vom Rentenversicherungsträger erhalten:

Dieser Zuschuss wird nämlich "ent-dynamisiert", wenn eine wesentliche Größe zu seiner Bestimmung, der halbe "Durchschnitts"-Beitragssatz in der GKV, durch den probaterweise dynamisierten Millardenzuschuss an die GKV künstlich flach gehalten wird - was ja auch der Sinn des Manövers ist.

Gäbe aber eine Lösung: Ausgehend von den Verhältnissen des Jahres 2021, lässt sich von den Experten, die schon heute den Durchschnittsbeitragssatz im Folgejahr wissen, bevor auch nur eine einzige Kasse ihren eigenen Beitragssatz dazu verkündet hat, doch sicher auch bestimmen, wie hoch dieser Beitragssatz ohne die milliardenschwere Dynamisierung des Steuerzuschusses wäre.

Und mit diesem Beitragssatz - egal, ob man ihn dann den "fiktiven", den "eigentlichen" oder gar den "reellen" Durchschnittsbeitragssatz nennt, bestimmt man dann den Beitragszuschuss für PKV-Versicherte.

Klingt kompliziert? Mag sein, wäre aber längst nicht so kompliziert wie die Herleitung des steuerbegünstigten Beitragsanteils der PKV-Tarife. Und das haben sie damals (2009) ja auch geschafft.

Und wäre ein gerechter Ausgleich dafür, dass PKV-Versicherte mit Ihren Steuern einen Zuschuss an die GKV mitdynamisierenn, der ihnen heute oder später ihren eigenen Beitragszuschuss entdynamisiert.

Gruß
von GS
dem es hier nicht darum ging, die eingangs genannten Adressen mehr als nötig zu promoten. Daher - oh Weh - ein w zuviel :mrgreen:

GS
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Re: PKV-Versicherte profitieren von den steigenden Steuerzuschüssen an die GKV?

Beitragvon GS » 19.01.2022, 14:43

Immerhin scheint auch der Gesundheitsökonom Prof. Jürgen Wasem ab und an hier reinzuschnuppern - oder schnuppern zu lassen. :wink:

Denn woher sonst sollte er den Anstoß zu seinem jüngsten Vorschlag an die Bundesregierung erhalten haben?
Um die GKV-Finanzen nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, empfiehlt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem der Bundesregierung eine "Kombinationsstrategie": Der Sonder-Bundeszuschuss zur GKV - aktuell rund 28 Milliarden Euro - solle fortbestehen, die Zusatzbeiträge "mäßig" erhöht sowie Kostendämpfungsmaßnahmen durchgesetzt werden. Zugleich müsse die Koalition strukturelle Reformen anschieben, schreibt Wasem in einem Papier, das der Ärzte Zeitung () vorliegt.
Sekundärquelle: PKV-Morgenvisite vom 19.1.2022 (ohne )

Ohne die kostenpflichtige Primärquelle "Ärzte Zeitung" eingesehen zu haben, lässt es sich nur vermuten: Unter "fortbestehen" versteht der indirekt zitierte Experte eher "fixieren" oder "einfrieren", aber wohl kaum "dynamisieren".

Unter "mäßiger Erhöhung" lassen sich jährlich +0,2 PP und auch noch +0,3 PP der Zusatzbeitragssätze einordnen. Darüber hinaus wirds schon übermäßig.

GS
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Re: PKV-Versicherte profitieren von den steigenden Steuerzuschüssen an die GKV?

Beitragvon GS » 19.08.2022, 13:35

Hallo zusammen,

inzwischen hat sich mit Frau Ulrike Elsner die oberste Ersatzkässlerin der Ansicht angeschlossen "wenn Beitragssatzerhöhung, dann bitte den allgemeinen (und den ermäßigten) statt ca. 90 Zusatzbeitragssätze.

Nebenbei plädiert sie auch für eine Dynamisierung des Bundeszuschusses - da gehen unsere Meinungen wieder auseinander.

Gruß
von GS


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