4 Jahre unversichert

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4 Jahre unversichert

Beitragvon bitblocker » 02.10.2012, 06:45

Hallo,
ich sehe, es geht es einigen so wir mir.
Seit meiner Selbständigkeit Januar 2008 bin ich unversichert.
Zu Beginn eher babsichtigt, jedoch versuche ich mit einem Vermittler
seit zwei Jahren in eine PKV zu kommen.

Nun wird es mir jedoch zu heiß da wie hier alle wissen es verboten ist unversichert zu sein.

Mir liegt vorallem eine Versicherung mit geringer monatlicher Belastung und hoher Selbstbeteiligung.

Hat jemand gute Erfahrung mit einem Makler? Wer kennt sich mit
europäischen PKVs aus?

Gruß Bitblocker

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 02.10.2012, 10:34

Moin,

woran liegt es, nach Aussage des Vermittlers, dass es bis zum heutigen Zeitpunkt nicht zur Annahme einer PKV kam?
Mutmaßlich sind Sie, bis zum Beginn Ihrer Selbstständigkeit, gesetzlich versichert gewesen.
Die Mitgliedschaft hat eigentlich nie geendet. Um das aufzuklären, müssten Sie es aber selber anzeigen. Insofern ist, um Nachzahlungen zu entgehen, unter Umständen eine PKV der mögliche richtige Weg.

Gruß
Philipp

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Beitragvon Rossi » 03.10.2012, 12:05

Du sollest uns erst einmal sagen, wo Du zuletzt versichert gewesen bist?

War die letzte Versicherug eine gesetzliche Versicherung (GKV) oder eine private Krankenversicherung (PKV).

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Beitragvon bitblocker » 10.10.2012, 22:09

Zuvor war ich immer bei einer GKV versichert.

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Beitragvon Rossi » 10.10.2012, 22:46

Tja, sieht nicht gut aus.

Die PKV "kann" Dich nehmen, aber sie "muss" es nicht.

Denn Du gehörst in das sog. Lager der GKV und bist dort leider "versicherungsplichtig"


Das Motto lautet, man muss "auf jeden Fall zu dem alten System" zurück.

Tja, das alte System ist nun mal die GKV und nicht die PKV!

Wenn die PKV allerdings gnädig ist, dann nimmt Sie dich natürlich auf. Die Gretchenfrage ist natürlich, ob die PKV gnädig ist oder sein will?

Und dann geht es los.

Die PKVén gucken sich in der heutigen Zeit die potentiellen Kunden sehr genau an. Es werden sog. Bonitätsprüfungen durchgeführt.

Dies (Bonitätsprüfung) dürfte auch einen klaren Hintergrund haben. Denn wenn Dich die PKV einmal aufgenommen hat, dann hat die PKV ggf. verloren. Wenn Du nämich in der PKV drinne bist und bspw. keine Beiträge zahlst, dann muss die PKV dennoch in bestimmten Fällen (ohne Beiträge) Leistungen erbringen.

Also, welche PKV holt sich faule Eier ins Nest, die sie nie wieder los wird? Die PKV muss Leistungen erbringen ohne Beiträge.

Na ja, ich würde mir in dieser Konstellation auch sehr genau angucken, wenn ich mir hier ins Nest hole.

Wenn nur im Anschein ein faules Ei dabei sein könnte, dann lasse ich die Finger davon. Denn ich muss dieses ggf. faule Ei nicht ins Nest holen.

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Beitragvon Rossi » 10.10.2012, 22:56

Ach ja. Und wenn Du dann auch noch vermeintlich als 4 Jahre unversicherter Kunde bei einer PKV (oder Makler) vorsprichst, wirst Du im Ansatz keine Chance haben. Es sei denn, dass Du Millionen auf dem Girokonto hast.

Ich poste es mal ganz offen, so blöd wird in Deutschland seit dem 01.01.2009 keine PKV sein.

Philipp Mättig
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Beitragvon Philipp Mättig » 16.10.2012, 10:29

Moin Rossi,

das kann man Pauschal nicht so sagen. Wenn die Bonität und die Gesundheit stimmt, geht das durchaus. Oftmals ist das aber nicht gegegeben.

Gruß
Philipp

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Beitragvon Rossi » 16.10.2012, 18:28

Eben

Zitat:
Wenn die Bonität und die Gesundheit stimmt

Es rennt ein unversichertes Schäfchen seit über 4 Jahren durch die Gegend. Warum? Weil dieses Schäfchen ne Millionen unter der Bettmatratze liegen hat?!

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Beitragvon Philipp Mättig » 17.10.2012, 06:52

Ja, sowas gibt's. Menschen die glaubten, dass sie genau aus diesen Gründen keine KV bräuchten.
Oftmals sind es aber auch Menschen mit negativer Bonität wo die ersten Krankheiten in der Ankündigung sind.

Wenn das Einkommen passt, keine harten Merkmale bei der Bonitätsprüfung vorhanden sind und die Gesundheit unter anderen Umständen auch versicherbar ist (also durchaus auch mit RZ) dann ist das ganze durchaus realistisch. Nicht jeder der vor 4 Jahren pleite gewesen ist, ist es jetzt noch.

Insofern muss man das individuell prüfen.

Gruß

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Entweder GKV oder europäische PKV

Beitragvon NeueKV » 24.10.2012, 21:04

Wer kennt sich mit
europäischen PKVs aus?


Oben wurden dem OP schon ein paar Optionen genannt:
1. als EX-GKV-Versicherter ist der WEg zurück möglich, dann aber mit Strafbeiträgen bis max. April 2007 (oder im Fall des OP irgendwo in 2008)

2. Deutsche PKV: im normalen Tarif praktisch nicht möglich - durch das Kündigungsverbot werden alle Risiken radikal geblockt....da immerhin 150.000 Leute mit ihren Beiträgen massiv im Rückstand sind, kein Wunder. Also wegen der langen Zeit als Unversicherter und wenn dann auch das Schufa-Score nicht ideal ist oder einfach nur das Credit-Scoring negativ ausfällt, wars das. Außer im Basis-Tarif...auch mit Rückbeiträgen.

3. Da bleibt dann als kostengünstige und legale Lösung (im Sinne: Erfüllung der Versicherungspflicht über private KV gemäß § 193 Abs. 3 VVG) nur noch eine europäische PKV von ausgewählten Anbietern mit REgistrierung als EWR-Dienstleister bei der BAFIN. Ist was für Sepzialisten und wenn der OP die Begriffe "Krankenversicherung" und EWR-Dienstleister" googelt, kann er einen spezialisierten Anbieter für solche Krankenversicherungen in Deutschland finden.
Vorteile: keine rückwirkenden Strafbeiträge, kein Kreditscoring
Nachteile: die EWR-Dienstleister dürfen auch weiterhin kündigen bei Zahlungsverszug, was sie auch tun.
Und die Leistungen sind etwas anders gestrickt als bei deutschen PKV.
Kann für den OP eine Lösung sein, muss man sich aber genau überlegen.

Servus

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Beitragvon bitblocker » 24.10.2012, 23:01

@neue KV
vielen Dank für die ausführliche Information.

Deutche PKV sehe ich als aussichtslos, eher aufgrund schlechter Zähne
und sonstiges was eher nicht behandlungsbedürftig ist jedoch
vermutlich ein schlechtes Gesundheitsranking verschaft.
Mein Bonität dürfte ganz ok sein.

Die GKV finde ich vom prinzip her sehr gut, jedoch die 10 Quartalszuschlag und vorallem die Kassenärtze eine Katastrophe.

Mir fällt eben auch auf das man ab 40 doch mal mehr als eine kleine
Erkältung hat, die man über das Wochenende mal auskuriert.
D.h man braucht eine Versicherung, selbst mein Auto hat ja auch eine;)

Der beste Weg fände ich, das es eine einzige GKV gäbe mit
geringen Beiträgen in die _jeder_ Bürger einzahlt (egal ob Beamter selbstständiger etc. ) mit der alle essentiellen Behandlungen abgedeckt sind. Für weitreichendere Behandlungen gäbe es dann die Privaten Zusatzversicherungen.

Gruß bitblocker

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Beitragvon NeueKV » 26.10.2012, 08:21

@bitblocker: da gebe ich Ihnen vollumfänglich recht - und aus meiner Sicht geht dahin auch die Reise, die FRage ist eigentlich nur noch, wieviele Jahre es dauert bis eine Bürger-/Basis-/Grundversicherung eingeführt wird für alle.
Denn nicht nur verabschieden sich die privaten Krankenversicherungen in DEutschland immer mehr aus dem "Sozialvertrag" unter dem sie als Ersatz für die GKV agieren dürfen, das System ist auch nicht mehr haltbar rein finanziell. Und als jemand, der im Hauptberuf auf die Betreuung von ausländischen Fachkräften in Deutschland als Versicherungsmakler spezialisiert ist, muss ich auch sagen dass das deutsche System international einfach nicht (mehr) kompatibel ist.

In der Zwischenzeit kann, wer derzeit nicht in die GKV und/oder eine deutsche PKV kommt, halt in der einen oder anderen Form in einer europäischen Krankenversicherung "überwintern". Nicht immer ideal, aber besser als nix.

Servus


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