PKV/fr. GKV als angestellter Lehrer?

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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regenwolke
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PKV/fr. GKV als angestellter Lehrer?

Beitragvon regenwolke » 15.12.2014, 06:54

Guten Morgen,

zum Februar 2015 beende ich mein Referendariat und nehme anschließend eine Vollzeit-Stelle als angestellter (!) Lehrer an (beides in Berlin). Nun stellt sich die Frage - wie krankenversichern und was beachten?

Bisherige Versicherung
Als Lehrerkind war ich mein Leben lang quasi über meine Mutti bei der debeka krankenversichert (PKV, Beihilfe). Auch im Studium habe ich mich von der GKV befreien lassen, weil es einfach kostengünstiger war. Im Referendariat sowieso (niedriger Beitrag, Beihilfe). Derzeit bin ich Versicherungsnehmer bei der debeka. Ich war also noch nie (!) Mitglied in einer GKV!

Welche Versicherung darf/muss ich wählen?
Nach meinem aktuellen Kenntnisstand wird man automatisch in die GKV aufgenommen, wenn man eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufnimmt. Laut GEW Berlin ist allerdings Folgendes zu beachten:
Wer bereits mit Beginn des Arbeitsverhältnisses die Versicherungspflichtgrenze überschreitet (und das tut ein Sek1-Lehrer auf Stufe 5 in Berlin laut aktuellen Tabellen; ca. 4700 €/Monat), wird nicht versicherungspflichtig. Man kann sich dann nur innerhalb von drei Monaten nach erstmaliger Aufnahme einer Beschäftigung nach der Ausbildung freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern.


Für mich bedeutet das, dass ich also NUR 3 Monate Zeit habe, um in die GKV FREIWILLIG zu wechseln; andernfalls bleibe ich in der PKV. Ist das so richtig? Oder habe ich bzgl der Versicherungspflichtgrenze etwas nicht beachtet?

Zukünftige Versicherung
Für mich scheint der automatische Wechsel in die GKV wohl nicht zu gelten?! So wie ich es verstanden habe, darf/muss ich mich entscheiden zwischen ...
- freiwillig in die GKV
- PKV

Ist das soweit erstmal korrekt? Was würdet ihr von beidem grundsätzlich eher empfehlen?


Ich bi 25 Jahre alt, ohne Mann und Kind. Daher würde derzeit die PKV wohl kostengünstiger sein; allerdings sehe ich in der PKV folgende Nachteile:

• Beiträge steigen nach Risiko, ergo wird es immer teurer (vs. jetzt teures Solidaritätsprinzip, welches im Alter aber wohl günstiger ist; halt immer die 15.5 %)
• in Zukunft mögliche Kinder müssen mitversichert und extra bezahlt werden (vs. Mitversicherung)

Was denkt ihr? Was könnt ihr mir empfehlen bzw. welchen Schritt seid ihr in einer ähnlichen Situation gegangen?

Derzeit tendiere ich dazu, mich freiwillig in der GKV zu versichern; einfach, weil ich ja nicht weiß, wie die nächsten Jahre aussehen... ich meine OHNE Beihilfeanspruch (und den habe ich als angestellter Lehrer ja nicht) ist die PKV ja doch recht teuer und wenn ich dann mal zwei Kinder hätte ... oho

LG, Regenwolke

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Beitragvon Airvernel » 15.12.2014, 09:29

Hallo Regenwolke,

Grundsätzlich kann man gar nichts eher empfehlen, da das 1. eine sehr individuelle Entscheidung ist und 2. dir niemand jetzt sagen kann, welche in Zukunft die bessere für dich sein wird.

Wenn du tatsächlich über der Versicherungspflichtgrenze verdienst, dann musst du dich entscheiden und dir folgende Fragen stellen:

1) Will ich viele Kinder haben und ist es wahrscheinlich, dass der zugehörige Mann weniger verdient als du selbst? (Kinder werden beim höherverdienenden Ehepartner versichert!)

2) Bin ich selbständig genug, mich viel mit meiner KV zu beschäftigen? (Bei der PKV wird es Beitragsanpassungen geben und man kann dies später durch Tarifwechsel u.U. abmildern, muss sich damit aber beschäftigen oder jemanden damit beauftragen.)

3) Ist mir der "Privatpatienten-Status" wichtig?

4) Kann ich genug Geld zur Seite legen, um die Kosten im Alter zu stemmen? (Dafür gibt es auch spezielle Entlastungstarife, wo man bis zur Rente mehr zahlt, muss man im Einzelfall sehen, ob sich das lohnt.)


und viele weitere.

Es gibt einige Makler und Berater hier in den Foren, die spezielle Leitfäden für solche Entscheidungen entwickelt haben, vllt. solltest du so jemanden auch mal kontaktieren (Berater kosten Geld, sind aber unabhängiger, Makler bekommen Provisionen und sind daher meist daran interessiert, dich in eine PKV zu bringen.)

Zum nicht vorhandenen Beihilfeanspruch: das wird ja im Prinzip durch den AG-Anteil zur PKV abgefangen. Und da du noch recht jung in die PKV einsteigen könntest, ist der Betrag auch noch recht gering (ohne Werbung für die PKV zu machen!). Ich rede von "einsteigen", da du in den bisherigen Tarifen wahrscheinlich noch keine Altersrückstellungen aufgebaut hast.

Vllt. noch einer Überlegung wert: Falls du doch mal verbeamtet werden solltest (Wechsel des Bundeslandes, veränderte Finanzsituation in Berlin), so würdest du mit einer PKV jetzt schon mal Altersrückstellungen aufbauen und hättest später einen geringeren Beitrag.

Ich bin persönlich ein Fan der PKV, daher bitte auch über die weiteren Vorzüge der GKV informieren, aber da werden ja vllt. noch ein paar Antworten kommen :)

LG, Airvernel

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GKV oder PKV ... immer noch ???

Beitragvon regenwolke » 18.12.2014, 11:24

Hallo,

mittlerweile sitze ich nun schon seit einer Weile an diesem Thema und könnte ich heulen, weil ich mich aufgrund fehlender Informationen (= Kenntnisse, die ich nicht habe) nicht entscheiden kann.

FEST steht, dass ich tatsächlich zur PKV darf oder mich freiwillig in der GKV versichern lassen muss. Dies wurde mir vom zukünftigen Arbeitgeber schriftlich bestätigt.

In der GKV müsste ich wohl Folgendes zahlen:
Pflichtbeitrag 332,10 € (bereits inkl. Abzug des AG-Anteils)
Pflegeversicherung für Kinderlose 51,64 € (bereits inkl. Abzug des AG-Anteils)
Summe: 383,74 €

In der PKV müsste ich hingegen wohl Folgendes zahlen:
Bsp. HanseMerkur Smart Fit: 207,51 € (bereits inkl. Abzug des AG-Anteils)
Wenn ich die Website richtig verstehe, ist dort auch bereits der AG-Anteil mit drin. Für jemanden im Alter von 45 Jahren werden 360,97 € angegeben. OHNE irgendwelche Leistungen (GKV-PKV) verglichen zu haben, kommt mir das ein bisschen "günstig" vor. Ich meine, ich zahle ja sonst jetzt schon in der GKV mehr als ich in der PKV in 20 Jahren zahlen müsste.

Wo liegt da der Denkfehler? Bzw. könnte mir jemand mal verraten, wie viel er für die PKV monatlich abdrückt (egal, welches Alter/Tarif; mir geht es nur mal um eine Vorstellung über die mögliche Beitragshöhe).

"Blöde" Frage zum Ablauf (Verständnisfrage)
Bisher kenne ich das von der PKV so: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X (allein, kein AG-Anteil). Wenn ich nun zu einem Arzt gehe, bekomme ich eine Rechnung in Höhe Y zugeschickt , bezahle diese und reiche sie ein ...
a) bei der Beihilfe
b) bei meiner PKV (außer, wenn man auf Rückerstattung hofft)
Je nachdem, worum es geht, bekomme ich dann jeweils 50 % zurückerstattet, ergo: Der volle Rechnungsbetrag ist wieder auf meinem Konto und meine monatlichen Ausgaben belaufen sich immer nur auf den Beitrag X.

Wie würde das in Zukunft laufen?
GKV: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X (die andere Hälfte, max. Höchstsatz übernimmt AG). Arztrechnungen in Höhe Y gehen direkt an die Kasse; ich habe damit dann nichts mehr zu tun. Richtig?
PKV: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X (die andere Hälfte, max. Höchstsatz übernimmt AG).. Arztrechnungen in Höhe Y gehen an mich. Aber wer zahlt dann was? 50% die PKV? Bleibe ich auf den restlichen 50% sitzen, so dass mein Monatsausgabe dann X + 0.5 Y wäre? ODER kommt hier der Beitragszuschuss nach §257 SGB V zu tragen -> AG zahlt?


Allgemeine Gedanken (Antworten auf Airvernels Fragen)
- 1-2 Kinder sind gewünscht, ob tatsächlich/wie viele nicht planbar
- Gehalt des zukünftigen Vaters steht in den Sternen (-> keine Auskunft)
- Ehe generell ausgeschlossen (falls relevant)
- selbstständig genug: JA -> Wenn ich es denn dann mal kapiert habe :wink:
- Privatpatienten-Satus: nicht wichtig; andererseits: Woher soll ich das wissen? War ja bislang immer Privatpatient (außer bei Sportunfällen als Kind in der Schule, da das ja über die Unfallkasse läuft; hab mich da aber auch nicht "schlecht" behandelt gefühlt)
- Gegenfrage: Wie viel Geld müsste man denn zztl. zur Seite legen?
- Verbeamtung steht außer Frage, da Bundeslandwechsel sehr sehr unwahrscheinlich (eher noch würde ich auswandern)

Zum nicht vorhandenen Beihilfeanspruch: das wird ja im Prinzip durch den AG-Anteil zur PKV abgefangen.

Könntest du das bitte etwas näher erklären? Ich glaube, hier hakt mein Verständnis am Meisten. Was GENAU fängt denn der AG-Anteil ab? (s. auch Verständnisfrage oben)

Und da du noch recht jung in die PKV einsteigen könntest, ist der Betrag auch noch recht gering.

Davon habe ich schon gelesen. Wie sehr kann man sich darauf verlassen, also dass man da wirklich gut "vorarbeitet"?

LG, regenwolke

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Re: GKV oder PKV ... immer noch ???

Beitragvon Airvernel » 18.12.2014, 12:00

regenwolke hat geschrieben:
In der PKV müsste ich hingegen wohl Folgendes zahlen:
Bsp. HanseMerkur Smart Fit: 207,51 € (bereits inkl. Abzug des AG-Anteils)
Wenn ich die Website richtig verstehe, ist dort auch bereits der AG-Anteil mit drin. Für jemanden im Alter von 45 Jahren werden 360,97 € angegeben. OHNE irgendwelche Leistungen (GKV-PKV) verglichen zu haben, kommt mir das ein bisschen "günstig" vor. Ich meine, ich zahle ja sonst jetzt schon in der GKV mehr als ich in der PKV in 20 Jahren zahlen müsste.

Wo liegt da der Denkfehler? Bzw. könnte mir jemand mal verraten, wie viel er für die PKV monatlich abdrückt (egal, welches Alter/Tarif; mir geht es nur mal um eine Vorstellung über die mögliche Beitragshöhe).


Es gibt in der PKV viele viele Dinge, die den Beitrag beeinflussen. Ein paar Denkanstöße:

a) Teil des Beitrages, der als Altersrückstellung zurückgelegt wird (Beitragsstabilität). Wird von den Gesellschaften nicht angegeben, kann man sich theoretisch aber als Differenz von kleiner und großer Anwartschaft auf den entsprechenden Tarif ausrechnen.

b) Gesundheitskosten vor allem in hohem Alter viel viel höher. GKV Umlagefinanziert -> auch in jungen Jahren hoher Beitrag.

c) Je jünger, desto mehr Zeit, Altersrückstellungen für hohe Kosten im Alter aufzubauen.

d) Beitragssteigerungen vor allem dann, wenn PKV anfangs "zu billig" und dann auch meist überproportional, da nicht angesparte Rückstellungen aufgeholt werden müssen.

e) Natürlich der Umfang der Leistungen.

regenwolke hat geschrieben:
"Blöde" Frage zum Ablauf (Verständnisfrage)
Bisher kenne ich das von der PKV so: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X. Wenn ich nun zu einem Arzt gehe, bekomme ich eine Rechnung in Höhe Y zugeschickt , bezahle diese und reiche sie ein ...
a) bei der Beihilfe
b) bei meiner PKV (außer, wenn man auf Rückerstattung hofft)
Je nachdem, worum es geht, bekomme ich dann jeweils 50 % zurückerstattet, ergo: Der volle Rechnungsbetrag ist wieder auf meinem Konto und meine monatlichen Ausgaben belaufen sich immer nur auf den Beitrag X.

Wie würde das in Zukunft laufen?
GKV: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X. Arztrechnungen in Höhe Y gehen direkt an die Kasse; ich habe damit dann nichts mehr zu tun. Richtig?
PKV: Ich zahle monatlich meinen Beitrag X. Arztrechnungen in Höhe Y gehen an mich. Aber wer zahlt dann was? 50% die PKV? Bleibe ich auf den restlichen 50% sitzen, so dass mein Monatsausgabe dann X + 0.5 Y wäre? ODER kommt hier der Beitragszuschuss nach §257 SGB V zu tragen?


GKV: grundsätzlich richtig, außer bei evtl. Eigenbeteiligung bei Sonderleistungen
PKV: Sofern im Tarif abgedeckt: PKV erstattet Y (minus ggf. Eigenbeteiligung je nach Tarif). Als Beamtin: PKV Y/2, Beihilfe Y/2. Als Angestellte: PKV-Beitrag doppelt so hoch wie als Beamtin, davon zahlt Arbeitgeber die Hälfte (bis zum Maximum den er bei GKV zahlt) und dafür erstattet die PKV Y statt Y/2. Stichwort: Restkostentarif vs Vollkostentarif.

regenwolke hat geschrieben:
- Ehe generell ausgeschlossen (falls relevant)
- Gegenfrage: Wie viel Geld müsste man denn zztl. zur Seite legen?



Soweit ich das verstanden habe, heißt keine Ehe -> mögl. Familienversicherung beim GKV-Versicherten Mann.

Zur Gegenfrage: eine häufige Empfehlung ist, dafür die "Ersparnis" zum GKV-Beitrag herzunehmen (inkl. Beitragsrückerstattungen).

regenwolke hat geschrieben:
Und da du noch recht jung in die PKV einsteigen könntest, ist der Betrag auch noch recht gering.

Davon habe ich schon gelesen. Wie sehr kann man sich darauf verlassen, also dass man da wirklich gut "vorarbeitet"?

LG, regenwolke


Verlassen kann man sich hier leider auf nichts, man kann nur vorbeugen und versuchen, nicht auf "zu billige" PKV-Angebote hereinzufallen (falls man sich letztendlich für die PKV entscheidet).

Wenn du weiter bist mit deiner Recherche und es dann um die tatsächlichen Tarife geht würde ich tatsächlich zu einem Makler (Fall: für PKV entschieden) gehen um gemeinsam nach einem passenden Tarif zu suchen. Das kostet dich nicht mehr als deine alleinige Entscheidung, da die Abschlusskosten so oder so eingepreist sind. Zu einem Berater (Fall: unsicher bzgl. PKV/GKV) kannst du auch gehen, kostet halt Geld aber bietet mehr Aussicht auf unabhängige Beratung, auch zur GKV.

Ich bin damals ähnlich rangegangen und hab mir alles zusammengesucht und bin dann letztendlich zu einem Vertreter der Gesellschaft gegangen für die ich mich nach langer, langer Recherche entschieden hatte. Ich bin immer noch zufrieden mit meiner Entscheidung, würde aber trotzdem zu einem Makler gehen, falls die ganze Sache nicht schon erledigt wäre. Einfach um zu sehen, was er so zu den verschiedenen Gesellschaften zu sagen hat und um später bei evtl. Streitigkeiten unabhängigere Hilfe leisten zu können.

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Beitragvon dr.kuwano » 18.12.2014, 12:40

PKV ist kein Sparprogramm.
wer die "besseren leiistungen will muss sie auch bezahlen.

Und als dreifacher Vater kann ich Dir nur die GKV empfehlen.

Es sei denn Dein Einkommen bewegt sich im sechsteligen Bereich.

Gruss

regenwolke
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Beitragvon regenwolke » 18.12.2014, 14:01

Hallo,

erst einmal vielen lieben Dank für die Antworten.

Mir ist schon bewusst, dass die PKV kein Sparprogramm ist. Wie im Eingangspost beschrieben, tendier(t)e ich daher auch zur GKV. Aber die letztlich Entscheidung ist schon eine schwerwiegende und sollte daher gut überlegt werden - abseits von Pauschalaussagen a la "in der PKV ist alles besser" oder "In der PKV fressen die Beiträge die Rente auf". Und aus diesem Grund möchte ich mich ja nun hier vorab informieren, wobei das Aufsuchen eines Beraters/Maklers sicherlich auch noch kommt.

Jedenfalls ...

Und als dreifacher Vater kann ich Dir nur die GKV empfehlen.

Wie viel bezahlst du denn ungefähr für dich und für jedes Kind (Angabe ohne AG-Anteil)? Bei welchem Alter? Bei welchem Versicherer?

Wie gesagt, ergab die erste Sichtung ja augenscheinlich weitaus günstigere Konditionen bei der PKV als in der GKV. Ich bin allerdings auch erst 25 Jahre alt, ohne Vorerkrankung, kinderlos mit einem Jahresbrutto ab 2015 von 56.900 €. DERZEIT (allerdings im Referendariat, wird wahrscheinlich ein Special-Tarif sein) bezahle ich z.B. nur 54,90 € für die PKV.


PKV: Sofern im Tarif abgedeckt: PKV erstattet Y (minus ggf. Eigenbeteiligung je nach Tarif).
Als Angestellte: PKV-Beitrag doppelt so hoch wie als Beamtin, davon zahlt Arbeitgeber die Hälfte (bis zum Maximum den er bei GKV zahlt) und dafür erstattet die PKV Y statt Y/2. Stichwort: Restkostentarif vs Vollkostentarif.

Damit muss ich mich wohl noch ausführlicher auseinandersetzen. Denn so verstehe ich es noch nicht ganz. Sagen wir (sofern natürlich tariflich abgedeckt), ich habe eine Arztrechnung von 200 €. Wer zahlt jetzt was bei Angestellten? Bin aus deiner Erklärung nicht ganz schlau geworden (bei Beamten weiß ich es ja 100€ PKV, 100€ Beihilfe, ich 0€).


Ich bin immer noch zufrieden mit meiner Entscheidung

Auch dich möchte ich fragen, bei wem du zu welchen Konditionen versichert bist?

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Beitragvon dr.kuwano » 18.12.2014, 14:07

Also ich war PKV versichert konnte aber wieder zurueck :-)
Pro Kind wurden bei gleichen vertrag, allerdings sehr hochwertig = keine Selbstbeteiligung, garantierte BRE, chefarzt, naturheilverfahren etc
190 Eur faellig, meiner mit 44 lag bei 650 EUR allerdings erst mit 40 zur PKV, damals ohne Kinder.

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Beitragvon Airvernel » 18.12.2014, 14:26

Kinder sollten bei nicht-Heirat und nicht-PKV des Mannes kein Problem sein, aber kennt sich da jemand im Forum genauer aus?

Zu mir: 25, summa summarum grob 550 € mtl., bei nicht-Einreichen von Rechnungen (außer Vorsorge) effektiv ~80 € mtl., sonst 550/2 = 225€ und 480 € Selbstbeteiligung. Hab hier auch mal wegen Altersrückstellungen angefragt, Ergebnis: ~39% * 372 € = 145 €.

Von den 200 € zahlt, sofern abgedeckt, die PKV 200 €. Abzüglich Selbstbehalt und evtl. nicht-Einreichen der Rechnung wegen BRE.
Zuletzt geändert von Airvernel am 25.12.2014, 20:40, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon regenwolke » 18.12.2014, 14:31

Ja, das ist auch so eine Sache: Ich habe Angst vor einer Fehlentscheidung und dem "Nicht mehr Zurückkommen" :(

Vielen Dank für deine Beitragsnennung! Ich nehme an, dass du den Beitrag ohne AG-Anteil notiert hast?
Das wären dann ja insgesamt
650 - 295,65 = 354,35 => + 1 Kind
=> Gesamt Montag selbst zu tragen: 544,35 €. Das ist dann natürlich schon echt happig...

Klar, man kann in jungen Jahren schon Altersrückstellungen sammeln, aber der Beitrag scheint mir nun doch ein bisschen zu hoch zu sein, so dass ich derzeit doch wieder zur GKV tendiere ...
(wahrscheinlich nach 1. Sichtung, aber da muss ich mich auch noch richtig einlesen: TK, Barmer GE oder Securvita)

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Beitragvon Airvernel » 18.12.2014, 14:42

Bei der GKV-Wahl kann man zumindest weniger falsch machen ;)

Lies dich mal in einem Parallelforum näher ein, das ist mehr auf GKVs spezialisiert (findest du sicher über Suchmaschinen). Ab nächstem Jahr gibt's ja leichte Unterschiede am Beitrag.

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Beitragvon regenwolke » 18.12.2014, 15:06

Ja, das werde ich machen.

Vorher schaue ich mir aber noch mal alles zur Thematik Altersrückstellungen an (weil ich ja "schon" mit 25 Jahren und nicht erst mit 40 einstiegen würde und der Beitrag dann wiederum gar sooo hoch war 355 € vs. 332 €; ohne Kind).

Ich denke aber, dass die GKV ausreicht. Für besondere spezielle Bedürfnisse kann ich ja dann immer noch eine Zusatzversicherung abschließen bzw. das Geld dafür einfach "privat" weglegen/sparen und bei richtig schlimmen Sachen wird man - da bin ich schon überzeugt von - so oder so behandelt ...

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Rückfrage zur Versicherungspflicht

Beitragvon regenwolke » 21.12.2014, 10:53

Guten Morgen,

ich habe mir heute - auch wenn ja tlw. kritisiert - den FinanzTest zur PKV angeschaut. Ich denke, ich werde nun die Bedingungen der beiden "Gewinner" für Angestellte sowie der Debakel (da ich ja dort bereits versichert bin) anschauen und ggf. auch dort einfach mal Beratungstermine ausmachen.

Die Entscheidung steht also noch nicht endgültig fest.


Dennoch noch eine Nachfrage:
WENN ich bis 55 Jahre (also innerhalb der nächsten 30 Jahre) wieder unter die Bemessungsgrenze rutschen sollte bzw. durch Teilzeit o.ä. rutsche, DÜRFTE ich doch dennoch noch mal in die GKV wechseln, oder?

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Beitragvon Czauderna » 21.12.2014, 12:36

Hallo,
als Mitarbeiter einer GKV-Kasse dürfte mein Rat an Dich wohl klar sein.
Wählst du die PKV. dann solltest du unbedingt drei Fakten (nach heutiger Rechtslage) berücksichtigen.
1. Solange keine Krankenversicherungspflicht eintritt und ab dem 55. Lebensjahr keine Rückkehrin die GKV. möglich.
2. keine kostenlose Familienversicherung
3. Beitragsbelastung im Alter, da sich die Prämien der PKV nicht am Einkommen orientieren (der derzeitige Basis-Tarif liegt meines Wissens nach bei ca. 600,00 € mtl. pro Person.

Nur wenn du diese drei Fakten für nicht wichtig hältst, dann solltest du dich für die PKV entscheiden - jung, lose und ledig, evtl. Beihilfeanspruch auch als Angestellter, da zahlst du locker viel weniger als in der GKV, und was später einmal sein wird, da wird sich dann bestimmt eine Lösung finden.
Ja, so haben in der Vergangenheit auch schon zig-Tausende gedacht leider dumm gelaufen.
Gruss
Czauderna

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Beitragvon regenwolke » 21.12.2014, 13:25

Hallo Czauderna,

danke für deinen Beitrag!

1. Solange keine Krankenversicherungspflicht eintritt und ab dem 55. Lebensjahr keine Rückkehrin die GKV. möglich.

Genau davor habe ich Angst. Genau das ist es auch, was eine Entscheidung für mich so schwierig macht, weil ich mit 25 das Gefühl habe, ich entscheide über eine Sache, die mich bis zum Tod verfolgt.
Andererseits: Laut aktueller Gesetzeslage muss ich "nur" unter die Bemessungsgrenze rutschen. Dann arbeite ich als Lehrerin halt mal ein Schuljahr auf Teilzeit. Dann klappt das schon. Derzeit ist mein Jahresbrutto eh nicht viel höher als die Bemessungsgrenze...

2. keine kostenlose Familienversicherung
Wichtiger Punkt. Wenn ich jetzt aber schon weiß, dass für mich bei 2 Kindern (vielleicht sogar nur 1em) Schluss ist, muss man das dann doch mit der PKV gegen rechnen. Außerdem: Die Kinder könnten ja evtl. auch beim Kindswasser versichert sein, oder? Und der könnte ja evtl. in der GKV sein ...


3. Beitragsbelastung im Alter, da sich die Prämien der PKV nicht am Einkommen orientieren (der derzeitige Basis-Tarif liegt meines Wissens nach bei ca. 600,00 € mtl. pro Person.

Haut hin. Nur ...
... vielleicht funktionieren die Altersrückstellungen ja... *ironie*. Ich würde immerhin mit 25 einsteigen (bzw. wie auch immer man das verrechnet, seit der Geburt in der PKV sein)
... gibt es auch im Rentenalter den Zuschuss vom Staat; ergo sind es eben keine 600€, die ich alleine zu tragen hätte.
... spare ich jetzt evtl. so viel ein, dass ich es privat zur Entlastung zurücklegen kann

Letztlich habe ich bei HuK mal den Beitragsrechner bemüht. Debeka hat ja leider keinen. Mit 300€ Selbstbeteiligung, Pflegepflichtversicherung und Krankentagegeld von 100€ (müsste man aber auch gar nicht "nehmen") würden bei Neuversicherung in 2015 im teuersten Tarif "Komfort" wohl ungefähr anfallen:
25 Jahre: 416,26 € => minus AG-Teil: 203,13 € im Monat zu zahlen
45 Jahre: 515,34 € => minus AG-Teil: 257,67 € im Monat zu zahlen
55 Jahre: 656,95 € => minus AG-Teil: 355,82 € im Monat zu zahlen
65 Jahre: 855,44 € => minus AG-Teil: 554,31 € im Monat zu zahlen

Ungeachtet dessen, wie gut/schlecht der Tarif ist und ob man da alles braucht, hat er im Vergleich zur GKV sicher grundsätzlich "bessere" Bedingungen.
Bis im Alter von 55 Jahren würde ich damit WENIGER zahlen als in der GKV. Bis 45 Jahre könnte ich sogar noch 1 Kind privat krankenversichert und würde immer noch weniger bezahlen als in der GKV.

Nichts gegen das Solidaritätsprinzip!!! Ich finde es wichtig und an sich richtig, aber wenn man 30 Jahre lang bedeutend mehr für bedeutend weniger bezahlt, sollte man sich schon fragen, wieso man das tut...
Ich habe ja nichts dagegen in der GKV "mehr" zu zahlen als in der PKV. Aber wenn ich dann auch noch weniger Leistung bekomme, ist es doch eindeutig ein Minus-Geschäft, oder?

Weitere Hinweis zum Alter:
KLAR, die Leute werden statistisch gesehen immer älter. ABER was ist, wenn genau ich derjenige bin, der mit Mitte 60 oder 70 schon an Krebs o.ä. verstirbt? Dann "spare" ich doch lieber jetzt Beiträge und zahle im Alter dann 5, 10 Jahre "mehr" als andersherum ...

Und zu guter letzt - bitte korrigieren, falls ich es falsch verstanden habe:
Die PKV bezahle ich immer selbst - unabhängig vom Einkommen, etc. Die GKV hat auch noch die Dreistigkeit im Alter eben nicht nur meine Rente zu berücksichtigen, sondern für die Beitragsermittlung auch meine Betriebsrente sowie meine möglichen Kapitaleinkünfte.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege! Ich möchte auch nicht so "contra"-GKV sein. Wirklich nicht! Anfangs wollte ich da sogar hin. Und dann fing ich an zu recherchieren, wo/wie/was - und seitdem frage ich mich immer mehr, ob das wirklich sinnvoll für mich wäre ...

Dipling
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Beitragvon Dipling » 22.12.2014, 07:39

Eine Entscheidung für die PKV ist meistens keine Entscheidung fürs Leben mehr. Der Gesetzgeber hat gerade mit der automatischen Anschlussversicherung eine einfache Möglichkeit zum Wechsel in die GKV geschaffen.

Aber: Das Gehalt von ca. 4700 ist für ein Lehrer-Einstiegsgehalt sehr hoch. Die Frage ist, ob noch Luft nach oben ist. Sonst wird in den Folgejahren die steigende Versicherungspflichtgrenze (für 2015 4575 EUR mtl.) den Wechsel in die GKV erfordern.
Davon kann man sich zwar befreien lassen, aber diese Befreiung dauert das ganze Arbeitsverhältnis über an. Auch Teilzeit etwa führt dann nicht in die GKV zurück.

"Die PKV bezahle ich immer selbst", stimmt nicht ganz, der Rentenversicherungsträger gibt einen einkommensabhängigen Zuschuss. Aber gerade die weitgehende Einkommensunabhängigkeit des PKV-Beitrages birgt die Gefahr, dass man die Beiträge irgendwann nicht mehr zahlen kann und in leistungsschwache Tarife wechseln muss - meistens gerade in der Lebensphase, in der Leistungsinanspruchnahmen wahrscheinlicher werden.
In der KVdR pflichtversicherte Rentner zahlen nach derzeitiger Gesetzeslage keine Beiträge auf Kapitaleinkünfte.
Wie die Gesetzeslage in 10 oder gar 40 Jahren aussieht, weiss niemand.

Absehbar ist, dass die GKV in den nächsten Jahrzehnten in schwieriges Fahrwasser gerät, wenn die Baby-Boomer Jahrgänge das Rentenalter erreichen. Das bedeutet weniger Einnahmen und im Durchschnitt höhere Leistungsausgaben. PKV-Versicherte wiederum haben trotz Altersrückstellungen weiterhin mit steigenden Prämien zu kämpfen.


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