PKV oder GKV: mir wird's zu kompliziert! Darum bitte um Rat!
Verfasst: 15.05.2007, 11:36
Stehe vor der Entscheidung, PKV oder GKV, und wäre für ein paar Tips unter Berücksichtigung meiner etwas komplizierten Situation sehr dankbar.
Ich bin im Dezember nach ein paar Jahren Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt. Fälschlicherweise nahm ich an, daß meine DKV-Auslandskrankenversicherung für bis zu 3 Monate nach Rückkehr auch hier gelten würde. Nur gut, daß nichts passiert ist.
Zur Zeit arbeite ich selbständig, werde demnächst aber wieder angestellt sein, voraussichtlich beides über BBG.
Kosten LKH Schleswig Holstein ca. 300 (für M42 im Tarif für Ärzte, mit Mehrbettzimmer - will ja eh nur zum Arbeiten ins Kh ;-) gegenüber 470 in GKV. Nach Berücksichtigung des Arbeitnehmeranteils würde ich im Moment also in der PKV ca. 100E/M sparen.
Die Leistungsunterschiede interessieren mich nicht so sehr, da ich praktisch nicht zum Arzt gehe. (Ich möchte auch als Fachmann hier nebenbei anmerken, daß sich die Unterschiede in Deutschland im wesentlichen bislang auf Komfortmerkmale erstrecken, ja, daß einem als Privatpatient auf der höheren Bezahlung auch eher ein Zuviel an Diagnostik und Therapiemaßnahmen passieren kann! Allerdings wird das wohl nicht immer so bleiben).
1. Wegen des Preisunterschieds würde man mir somit jetzt eher zur PKV raten?
2. Gibt es eigentlich einen PKV-Basistarif, für Leute, die vornherein bereit sind alles mögliche auszuschließen? (Alternative Methoden, Kur, Entzug etc.)
Es gibt aber ein paar die Zukunft betreffende Unbekannte, die ich versuchen möchte, in der Entscheidung zu berücksichtigen:
3. Wie sieht es aus wenn noch Familie dazu kommt, mit einer Frau, die wahrscheinlich weniger verdienen wird?
4. Denkbar sind auch noch zwei weitere Szenarien:
a) ein erneutes Jahr Ausland (ich erinnere mich, daß die Anwartschaft in der LKH prohibitiv teuer war, und ich deshalb meine angehäuften Rücklagen verlor)? Wenn ich sage, daß ich das zu 50% nochmal machen werde, spricht das für PKV oder GKV?
b) doch nur als selbständiger Facharzt Krankenhausvertretungen machen, wodurch sich der Preisunterschied mangels Arbeitgeberanteil verdoppeln würde? Und wenn ich dann durch weniger arbeiten z.b. "nur" 25000/J. verdienen würde?
5. Ein potentieller Rückweg in die GKV wäre, wenn ich hier richtig lese, ein Jahr Teilzeit als Angestellter unter BBG, oder?
6. Irgendwas, was ich noch nicht bedacht habe?
Sehr herzlichen Dank an diejenigen, die Antworten auf meine Fragen wissen!
Hier noch ein kleiner Exkurs aus dem Fach: hier im Forum geht es öfter auch um die hohen (manche würden sagen, exorbitanten) Kosten der Krankenversicherung in Deutschland, verglichen mit anderen westlichen Ländern. Das hat, wie die meisten schwierigen Probleme, mehrere Ursachen, darunter auch die sinnlos vielen Apotheken und Krankenversicherungen. Oft wird gesagt, "hochwertige Medizin kostet eben auch", was natürlich stimmt, aber, eine wesentliche Ursache ist leider auch die verbreitete Tendenz, teure Hochleistungsmedizin an Patienten zu machen, die davon nicht profitieren werden, zb ein Monat Intensivstation (für gute 20K Euro) bei jemand, wo von vornherein klar ist, daß er's allenfalls bis ins Pflegeheim schafft. Man könnte sicher "die gleiche Menge Gesundheit erzeugen" für 2/3 der Kosten, vielleicht auch weniger. Das hört man nicht so oft, und ich bin natürlich als Krankenhausarzt selbst ein Nutznießer, setze mich aber immer für eine ökonomische Arbeitsweise ein, und hätte auch kein großes Problem damit, mir wieder im Ausland was zu suchen, sollte ich wegrationalisiert werden. Also, die beste Medizin ist oft die billigste, und sie fängt bei der Prävention zuhause an, die lifestyle-Faktoren...!
d
Ich bin im Dezember nach ein paar Jahren Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt. Fälschlicherweise nahm ich an, daß meine DKV-Auslandskrankenversicherung für bis zu 3 Monate nach Rückkehr auch hier gelten würde. Nur gut, daß nichts passiert ist.
Zur Zeit arbeite ich selbständig, werde demnächst aber wieder angestellt sein, voraussichtlich beides über BBG.
Kosten LKH Schleswig Holstein ca. 300 (für M42 im Tarif für Ärzte, mit Mehrbettzimmer - will ja eh nur zum Arbeiten ins Kh ;-) gegenüber 470 in GKV. Nach Berücksichtigung des Arbeitnehmeranteils würde ich im Moment also in der PKV ca. 100E/M sparen.
Die Leistungsunterschiede interessieren mich nicht so sehr, da ich praktisch nicht zum Arzt gehe. (Ich möchte auch als Fachmann hier nebenbei anmerken, daß sich die Unterschiede in Deutschland im wesentlichen bislang auf Komfortmerkmale erstrecken, ja, daß einem als Privatpatient auf der höheren Bezahlung auch eher ein Zuviel an Diagnostik und Therapiemaßnahmen passieren kann! Allerdings wird das wohl nicht immer so bleiben).
1. Wegen des Preisunterschieds würde man mir somit jetzt eher zur PKV raten?
2. Gibt es eigentlich einen PKV-Basistarif, für Leute, die vornherein bereit sind alles mögliche auszuschließen? (Alternative Methoden, Kur, Entzug etc.)
Es gibt aber ein paar die Zukunft betreffende Unbekannte, die ich versuchen möchte, in der Entscheidung zu berücksichtigen:
3. Wie sieht es aus wenn noch Familie dazu kommt, mit einer Frau, die wahrscheinlich weniger verdienen wird?
4. Denkbar sind auch noch zwei weitere Szenarien:
a) ein erneutes Jahr Ausland (ich erinnere mich, daß die Anwartschaft in der LKH prohibitiv teuer war, und ich deshalb meine angehäuften Rücklagen verlor)? Wenn ich sage, daß ich das zu 50% nochmal machen werde, spricht das für PKV oder GKV?
b) doch nur als selbständiger Facharzt Krankenhausvertretungen machen, wodurch sich der Preisunterschied mangels Arbeitgeberanteil verdoppeln würde? Und wenn ich dann durch weniger arbeiten z.b. "nur" 25000/J. verdienen würde?
5. Ein potentieller Rückweg in die GKV wäre, wenn ich hier richtig lese, ein Jahr Teilzeit als Angestellter unter BBG, oder?
6. Irgendwas, was ich noch nicht bedacht habe?
Sehr herzlichen Dank an diejenigen, die Antworten auf meine Fragen wissen!
Hier noch ein kleiner Exkurs aus dem Fach: hier im Forum geht es öfter auch um die hohen (manche würden sagen, exorbitanten) Kosten der Krankenversicherung in Deutschland, verglichen mit anderen westlichen Ländern. Das hat, wie die meisten schwierigen Probleme, mehrere Ursachen, darunter auch die sinnlos vielen Apotheken und Krankenversicherungen. Oft wird gesagt, "hochwertige Medizin kostet eben auch", was natürlich stimmt, aber, eine wesentliche Ursache ist leider auch die verbreitete Tendenz, teure Hochleistungsmedizin an Patienten zu machen, die davon nicht profitieren werden, zb ein Monat Intensivstation (für gute 20K Euro) bei jemand, wo von vornherein klar ist, daß er's allenfalls bis ins Pflegeheim schafft. Man könnte sicher "die gleiche Menge Gesundheit erzeugen" für 2/3 der Kosten, vielleicht auch weniger. Das hört man nicht so oft, und ich bin natürlich als Krankenhausarzt selbst ein Nutznießer, setze mich aber immer für eine ökonomische Arbeitsweise ein, und hätte auch kein großes Problem damit, mir wieder im Ausland was zu suchen, sollte ich wegrationalisiert werden. Also, die beste Medizin ist oft die billigste, und sie fängt bei der Prävention zuhause an, die lifestyle-Faktoren...!
d