DKV Beitragsanpassung im BM4

[wasnun2]

Hallo,

mich würde interessieren, wie die Beitragsanpassungen im BM4 in den letzten Jahren waren.
Der BM 4 hat ja verschiedene SB Stufen. von bis zu 1600 Euro und ist dann natürlich vom Beitrag günstiger, was man einrechnen muß.

Aber haben die unterschiedlichen SB Stufen Auswirkungen auf die Beitragsanpassungen?

Ist bei der höheren SB mit mehr oder weniger Steigerung zu rechnen als bei den anderen SB Stufen?

Wann war die letzte Beitragsanpassung im BM4 mit Stufe SB 1600? Und wie hoch ist diese ausgefallen?

Wäre schön, wenn mir hier jemand mit dem BM4 Tarif weiterhelfen könnte, oder das DKV Service Center hierzu Auskunft gibt.

DAnke
wasnun

[Tomas Brdar]

Hallo,
der BM4 existiert seit 2007. Das erste mal wurden letztes Jahr die aktuellen Sterbetafeln eingeführt und zum 1.4.16 erfolgt nach 9 Jahren die erste richtige Beitragsanpassung. Den BM43 kann man nur empfehlen, wenn man über 66 Jahre alt ist. Vor 65 muss man seine Alterungsrückstellung aufbauen. Je weniger man in jungen Jahren bezahlt, umso mehr zahlt man im Rentenalter. Je mehr man in jungen Jahren zahlt, umso weniger zahlt man im Rentenalter. Man muss es für sich selbst entscheiden. Es gibt Menschen, die in jungen Jahren gut leben wollen und im Alter viel erben. Die können auch den BM43 von Beginn an wählen. Wer aber im Alter einen bezahlbaren Beitrag haben will, sollte sich am besten mit möglichst wenig Selbstbeteiligung absichern. Tarife mit hoher Selbstbeteiligung werden in der Regel von älteren Versicherten gewählt weil die kaum oder wenig steuern bezahlen und keinen bzw. wenig Zuschuss vom Rentenversicherungsträger bekommen. Wer Arbeitnehmer ist, wird kaum eine Selbstbeteiligung wählen, wenn der Arbeitgeber ihm die Hälfte des Beitrags bezuschusst. Die folge ist, dass der Wechsel auf hohe SB erst im Rentenalter erfolgt. Genau darin liegt das Problem. Da vorwiegend ältere Menschen im BM43 durch den Tarifwechsel versichert sind, wird der Tarif überdurchschnittlich viel in Anspruch genommen. Das führt zu extremen Erhöhungen im Alter. Man muss in der PKV immer gegen den Strom schwimmen! Nehmen alle den BM4, sollten man den BM5 nehmen. Gehen alle in den M4BR4, sollte man in die Tarife AD1, ZM3, SM6 gehen. Wenn alle in den billigen Tarif wechseln, wird der billige Tarif sehr bald teurer als der ursprünglich teure Tarif!
Gruss Tomas

[wasnun2]

Hallo,
danke für die Ausführungen. Da ich zwar noch nicht 65 aber schon berentet bin und somit keinen Anspruch auf Ag Zuschuß mehr habe, habe ich mit zwischenzeitlich für den BM4 Stufe 3 entschieden. Die Ausführungen lassen mich zweifeln, ob ich mich richtig entschieden habe. Aber die anderen Stufen sind aktuell für mich teurer.

Ist es denn nicht so, dass Rückstellungen im Kollektiv gebildet werden, und man immer entsprechend dem Eintrittsalter eingestuft wird?
Wenn ich das richtig verstehe, kann man im BM4 die SB-Stufen ohne Gesundheitsprüfung wechseln.

Gruß wasnun2

[Jimmy67]

Ich bin seit 23 Jahren im AM0 , ZM3 und SM6 versichert. Mittlerweile 49 Jahre alt. Sicher gab es vor einigen Jahren mal heftige Beitragserhöhungen, aber ich bin inkl. Pflegeversicherung immer noch UNTER dem beitrag der GKV.
Und ich bin froh , in 2010 nicht Tarifhopping gemacht zu haben. Eigentlich sollten privat versicherte doch selber einsehen, dass es nicht sein kann , dass ein tasrig mit ähnlichen leistungen AUF DAUER günstiger ist als ein anderer...

Mein Beitrag ist seit gefühlt 6 Jahren ziemlich konstant.. die dauerhafte weltweite gültigkeit meines Tarifs ist einmalig!

[RolandPKV]

@Jimmy67: Schön, dass ich nicht der einzige bin, der am Sinn dieser Tarifwechselei zweifelt. Die Kosten, die die Versicherten verursachen, sind ja unabhängig vom Tarif. Aber kurzfristige Ersparnisse sind wohl für einige Leute zu verlockend ...

[RolandPKV]

PS: sicherlich gibt es seltene Fälle, bei denen in einem Tarif eine sehr ungünstige Risikostruktur besteht, z.B. einige Alttarife der Mannheimer. Da macht ein Tarifwechsel evt. Sinn. Aber im Normalfall ist es so, wie Jimmy76 schreibt.

[wasnun2]

Hallo,

wenn die Versicherer ja immer nur bei wenigen Tarifen geblieben wären, wäre das Tarifhopping ja auch nicht nötig und man hätte nicht die jungen und gesunden Neuzugänge in die günstigen Tarife gelockt.

Aber man hat sich ja wohl bei der Neuauflage der Tarife was gedacht.

Und von 1500 Euro Rente 600 Euro Beitrag zahlen ist nun auf Dauer einfach zuviel.

Grüße
Wasnun2

[RolandPKV]

Für Jemanden, der älter als 60 ist, ist es (fast) vollkommen egal, ob im eigenen Tarif überhaupt junge Leute versichert sind oder nicht oder wie krank/gesund diese sind. Jede Altersgruppe bezahlt die eigenen Gesundheitskosten, daran ändert sich auch bei einem Tarifwechsel nichts.

[Diamonbar]

Ich habe mich vor meinem Tarifwechsel bei der Central sehr mit der Materie beschäftigt und am Ende sehr erfolgreich einen Optimierer eingeschaltet. Das nur nebenbei. Also die Altersrückstellungen werden NICHT im Kollektiv gebildet wie oben beschrieben. Jeder Versicherte bildet seine eigenen. Daher ist es in jungen Jahren gar nicht so blöd (vor allem als Angestellter) hohe Beiträge zu zahlen. Damit baut man sich auch hohe Rückstellungen auf. Im Alter kann man dann in einen günstigeren Tarif umstellen. Und falsch ist auch, dass Erhöhungen unabhängig vom Tarif erfolgen! Es wird sich nämlich jeder Tarif einzeln angesehen und einige erhöht, andere nicht. Die geschlossenen Tarife altern vor sich hin und es fehlt einfach das "frische Blut". Daher ist es durchaus sinnvoll, auch mal in den neuen Tarifen zu suchen. Das verhindern die Versicherer allerdings sehr erfolgreich. Wasnun: klar, die Neuauflage der Tarife ist ein reines Marktinstrument. Damit "kauft" sich der Versicherer neue Kunden und erhöht in Ruhe die Alten. Gewinnmaximierung nennt sich das. Wenn Du Hilfe benötigst, gerne per PN. Grüße, Thomas