Mit 50 PKV wechseln?

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darth
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Mit 50 PKV wechseln?

Beitragvon darth » 21.05.2016, 04:32

Hallo,

ich werde heuer 50 und bin seit 15 Jahren bei der DKV im GST-Tarif mit 3500 Euro Selbstbehalt versichert.

Meine Altersrückstellungen kann ich nicht mitnehmen.

Die Beitragsentwicklung meines Tarifes (Verdopplung innerhalb der letzten 5 Jahre auf nun über 400 Euro) lässt mich stark an der DKV zweifeln, die offenbar hier sehr schlechte Versichertenpools aufgebaut hat. Ich muss davon ausgehen dass (die Tarife sind ja längst geschlossen und es kommen ja keine neuen mehr dazu) die Entwicklung der letzten Jahre nicht nur so weitergeht, sondern sich vermutlich sogar beschleunigt.

Ich überlege daher in den saueren Apfel zu beissen, 15 Jahre Altersrückstellungen in die Tonne zu treten und zu einer seriöseren Gesellschaft wie debeka oder Allianz zu wechseln. Angebote habe ich mir schon erstellen lassen, die Beiträge dort wären nicht soviel teuerer als in der dkv, allerdings habe ich die Leistungen noch nicht genau verglichen.

Meine Erwartung wäre dass sich etwas höhere Beiträge bei (vermutlich) geringeren Leistungen längerfristig durch geringere Beitragssteigerungen auszahlen dürften.

Natürlich besteht das Risiko dabei vom Regen in die Traufe zu kommen...

Ist das reines Wunschdenken oder eine realistische Alternative?
Gibt es Kennzahlen der PKVs die eine rationale Entscheidung ermöglichen würde?

Falls es relevant sein sollte: Ich bin gesund und habe noch nie Leistungen in Anspruch genommen. Eine Gesundheitsprüfung wäre kein Problem für mich.

Und neben der absurden Beitragsenwicklung würde ich die DKV gerne wegen eines unfassbar schlechten Kundenservices verlassen - ich traue denen keinen Millimeter über den Weg und wenn ich jetzt den Absprung nicht mache dann bin ich der DKV für den Rest meines Lebens ausgeliefert und das würde ich gerne vermeiden...

Kann mir hier jemand einen Tip geben wie man so eine Entscheidung vernünftig fällt?

Danke!

Dipling
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Re: Mit 50 PKV wechseln?

Beitragvon Dipling » 23.05.2016, 23:00

Es gibt zwar PKV-Ratings, die sich an verschiedenen Kennzahlen orientieren ("MM", "Softfair").
Aber nach 15 Jahren wäre der Verlust der PKV-Rückstellungen zu groß; das holt man bei einer anderen PKV nicht mehr auf.
Die Alternative ist, das Tarifwechselrecht innerhalb der eigenen PKV nach § 204 VVG zu nutzen, also bei voller Anrechnung der gebildeten Altersrückstellungen. Dies setzt natürlich Information über vorhandene Tarife und oft eine gewisse Hartnäckigkeit voraus, denn PKVen sehen beitragssparende Tarifwechsel meist nicht gerne.

logos3
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Re: Mit 50 PKV wechseln?

Beitragvon logos3 » 27.06.2016, 20:19

zu @darth: Als langjährig PKV-Versicherter kenne ich die galopgierenden jährl. Beitragserhöhungen aus leidvoller Erfahrung. Wechsel zu einer anderen PKV ist aufgrund der erheblichen Altersrückstellungen keinesfalls ratsam, wie schon @dipling äußerte.
Ich habe mit Hilfe eines qualifizierten, unabhängigen Aktuars (sehr maßvolles, faires Honorar) nach § 204 VVG vor einiger Zeit in einen anderen Vertragstarif gewechselt bei gleichen Leistungen und ganz erheblicher Beitragsreduzierung. Dazu würde ich unbedingt raten.
Alternativ bliebe nur Wechsel in die GKV mit einer Zusatzversicherung in Ihrer PKV, damit die vorhandenen Altersrückstellungen nicht verlorengehen.

sct
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Re: Mit 50 PKV wechseln?

Beitragvon sct » 01.09.2016, 17:22

Moin, moin,

wie heisst denn der "qualifizierte, unabhängige Aktuar"? Solche Leute rühren ja mächtig die Werbetrommel aber es gibt auch viele "schwarze Schafe" die schon bei einer bloßen Erhöhung der Selbstbeteiligung die Hand aufhalten oder gar doch nicht soooo unabhängig sind wie erwartet.
Na jedenfalls so einen "qualifizierten und unabhängigen Aktuar" suche ich schon seit 7 Jahren.


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