völlig verzweifelt

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Ahnungslose
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Beitragvon Ahnungslose » 10.01.2017, 17:47

Hallo zusammen,

ich habe einige Fragen zum Abschluss einer PKV. Bin totaler Neuling auf dem Gebiet und beschäftige mich erst seit kurzem mit dem Wechsel in eine PKV, da ich voraussichtlich Anfang Februar verbeamtet werde.

1. Hab ich überhaupt eine Chance in eine PKV aufgenommen zu werden?
Dummerweise bin ich in den letzten drei Jahren (das ist doch der Zeitraum, der bei den meisten PKV abgefragt wird?!) oft zum Arzt gegangen. Hatte mehrere leichte Blasenentzündungen (Blase wurde auch untersucht, aber ohne Befund), auch mal eine Bindehautentzündung, zwei mal stressbedingt eine Dermatitis im Gesicht... Das alles ist folgenlos verheilt. Allergien habe ich laut Hautarzt auch, von denen ich aber bis auf die Katzenallergie nichts merke.
Dummerweise bin ich dazu noch letztes Jahr im Sommer zum Orthopäden gegangen, da ich immer wieder mit Schulter- bzw. Nackenschmerzen zu kämpfen hatte. Dieser hat mir dann angeraten, mich röntgen zu lassen, da er den Verdacht hatte, dass ich eine Skoliose haben könnte. Den Röntgentermin hab ich dann jedoch nicht mehr wahrgenommen, sondern hab durch mehr Sport, Yoga und Rückenübungen mittlerweile gar keine Schmerzen mehr. Sollte ich jetzt besser das Röntgen nachholen oder einfach in der Gesundheitsabfrage "Verdacht auf Skoliose" angeben? Was meint ihr?

Außerdem musste ich als ich den Wohnort gewechselt habe, einen neuen Zahnarzt aufsuchen, der mir dann prompt eine Knirschschiene verschrieben hat, die ich allerdings auch nie abgeholt habe, da ich selber noch nie gemerkt habe, dass ich knirsche und auch weder mein Freund noch je ein anderer Zahnarzt mir dies gesagt hat. Bin dann für eine zweite Meinung zu einem anderen Zahnarzt, der mir auch gesagt hat, dass man an meinen Zähnen rein gar nichts vom Knirschen sehen würde. Soll ich mir da ein Attest holen? Knirschen wird ja auch schnell mal auf die Psyche geschoben. Ich habe aber (bis auf die Sache mit der PKV jetzt) eigentlich überhaupt keinen Stress oder so, der das Knirschen erklären könnte.

Wegen der Blasenentzündungen war ich auch 1-2 mal beim Notdienst im Krankenhaus. Weiß aber überhaupt nicht mehr genau wann und in welcher Klinik, da das in meinem alten Wohnort war und jetzt ja auch schon fast 3 Jahre her ist. Wie soll ich das angeben?

Können gelaserte Augen eigentlich auch ein Problem beim Abschluss einer PKV sein?

2) Ich habe etwas von einem Öffnungsantrag der PKV gelesen? Was ist der Nachteil? Kann mir das mal jemand erklären? Ich verstehe nicht ganz, wieso dann plötzlich doch jeder die Chance hat, in die PKV aufgenommen zu werden? Kann ich denn zuerst mal bei den PKV anfragen, ib es auch ohne Öffnungsantrag geht und den dann immer noch stellen?

3) Wo finde ich einen unabhängigen Makler, der mir bei der Wahl der richtigen PKV hilft?

Ich hoffe meine Fragen sind nicht allzu diffus und jemand kann mir helfen. Bin echt gerade verzweifelt.

Viele Grüße von der Ahnungslosen

Frank
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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Frank » 10.01.2017, 19:55

Hallo,

grundsätzlich müssen alle Fragen zur Gesundheit im Antrag umfassend beantwortet werden.
Der Versicherer entscheidet dann ob er den Antrag ablehnt, annimmt oder nur mit einem Risikozuschlag annimmt.
Die Öffnungsaktion ermöglicht jedem der erstmalig beihilfeberechtigt wird, eine private Krankenversicherung abzuschließen, egal welche Vorerkrankungen vorliegen. Hier sind die möglichen Risikozuschläge begrenzt auf 30% des Beitrags (Wahlleistungen wie Privatzimmer und Chefarztbehandlung im Krankenhaus auf 100%). 30% klingt viel, aber das kann man schon für Heuschnupfen bekommen.

Für Anträge die über die Öffnungsaktion eingereicht werden, erhält der Makler / Vermittler in der Regel keine Provision. Das kann die Suche nach einem Vermittler erschweren. Falls es da Probleme gibt, helfe ich gerne. Einfach PN senden.

Viele Grüße
Frank

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Czauderna » 10.01.2017, 20:31

Hallo,
ich nehme an, dass du z.Zt. in der GKV versichert bist - ist die Verzweiflung so groß, dass du da unbedingt raus willst - denn du weißt schon, dass du nicht unbedingt und zwingend in die PKV musst?
Gruss
Czauderna

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Ahnungslose » 10.01.2017, 20:42

Ja, genau, bin in der GKV momentan. Wenn ich da bleibe, wird es aber sehr teuer, odee?

Leider sind noch so viele Fragen offen...

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Czauderna » 10.01.2017, 21:15

Hallo,
im Gegensatz zur PKV errechnet sich der Beitrag aus dem Bruttoeinkommen - für Krankenversicherung und 50% Pflegeversicherung musst du mit ca. 17% rechnen, kann auch etwas billiger sein oder auch etwas teurer, kommt eben auf die Kasse an. Dafür spielen aber Vorerkrankungen oder bestehende Erkrankungen keine Rolle und es kann trotzdem ein Beihilfeanspruch bestehen.
Ich würde ich Sachen PKV nichts überstürzen, zumal das als Beamtin eine unwiederkehrbare Sache ist.
Gruss
Czauderna

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Frank » 10.01.2017, 23:15

Die Öffnungsaktion gilt nur einmalig, innerhalb 6 Monate nach der Verbeamtung.

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Ahnungslose » 11.01.2017, 05:48

Meint ihr denn, dass ich mit der Krankengeschichte überhaupt eine Chance habe ohne Öffnungsaktion in die PKV zu kommen?
Würdet ihr das Röntgen jetzt schon vorher nachholen?

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Frank » 11.01.2017, 10:14

Das Röntgen kannst du dir sparen. Wenn die Gesellschaft weitere Informationen benötigt sagt sie was sie haben will.
Die Öffnungsaktion ist nicht schlecht. Max. 30% Zuschlag ist akzeptabel.

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Czauderna » 11.01.2017, 11:17

Hallo,
na ja, als ehemaliger GKV-Mitarbeiter rate ich dir natürlich, in der GKV zu bleiben, aber natürlich ist die PKV für junge, ledige Beamten und Beamtinnen
unter Berücksichtigung des Beihilfeanspruchs noch eine Alternative. Ich kann nur sagen, dass aus meinem Wirkungskreis in der Vergangenheit ein Großteil der Versicherten, die Beamte wurden in der GKV geblieben sind und das im Laufe der Jahre eigentlich nie bereit haben, gerade wenn dann mal Ehegatte und Familie dazu kamen, dann war allein durch die Familienversicherung oftmals die GKV ganz klar im Vorteil.
Aber, so ist das nun mal im Leben - entscheiden musst Du ganz alleine, denn es geht um dich und deine Zukunft.
Gruss
Czauderna

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Ahnungslose » 11.01.2017, 12:29

Naja, bei meinem bruttoeinkommen (A13) wären 17% aber schon happig. Da sind 30% Risikozuschlag bei der PKV wesentlich attraktiver, aber was du wegen Familienversicherung usw. schreibst werde ich beim Makler definitiv erfragen.

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Ahnungslose » 11.01.2017, 18:20

Jetzt habe ich bei einem Makler in meiner Stadt angerufen und der hat mir gesagt, man könne bei vielen Versicherungen keine Voranfragen stellen?! Ist das so oder will er nur möglichst schnell ´nen Antrag stellen? Auf die Frage zur Öffnungsaktion reagierte er auch nicht so begeistert...

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon vodihagen » 12.01.2017, 14:39

Hallo, hier werden Dir m. E. bisher viele Halbheiten verkündet! Die wesentlichsten Dinge vorab:
Ein Makler oder Vermittler kann bei fast allen Versicherern sogenannte Risikovoranfragen stellen und zwar anonym!
Auch wenn er Dich über eine Öffnungsklausel zu einer Gesellschaft bringt, bekommt er Provision, allerdings eine geringere als normal.

Der Hinweis von Czauderna in Richtung GKV geht völlig an der Thematik vorbei! Du bist dann nämlich quasi doppelt versichert, denn in der GKV gibt es keinen Nachlass für Beamte/Beihilfeberechtigte! D. h., den Beitrag von rd. 17 % von Deinem Gehalt zahlst Du völlig alleine, denn einen Arbeitgeberzuschuss bekommst Du logischerweise nicht!
Wenn Du in A13, in Stufe 1 bist, zahlst Du ür die GKV locker rd.EUR 650,--, ist ne Stange Geld!!

In der PKV versicherst Du nur gut die Hälfte des erforderlichen Schutzes ab, denn die anderen 50 % übernimmt ja die Beihilfestelle.
Es kommt hinzu, dass Du in der PKV natürlich deutlich besser versichert bist, als in der GKV. Sieht man z. B. schon an den Berechnungsmöglichkeiten der Ärzte: GKV akzeptiert den 1,7/1,8 fachen Satz der GOÄ bzw. GOZ, die PKV akzeptiert generell den 2,3 fachen Satz, sogar bis zum 3,5 fachen Höchstsatz.
Du kannst, GKV-versichert, evtl. höhere Rechnungen eines Spezialisten dann zwar auch noch bei der Beihilfe einreichen, was aber alles sehr umständlich ist. Die Beihilfe erstattet dann das, was die GKV nicht gezahlt hat.

Da Du für eine ordentliche Beihilfe unter EUR 300,-- (Alter habe ich mit ca. 30 angenommen) zahlst, kannst Du bis zum Beitrag der GKV noch locker 3 Kinder versichern! Falls Du zunächst Beamten-Anwärter bist, geht es natürlich noch sehr deutlich preiswerter, denn da gibt es Sondertarife!

Suche Dir demnach einen guten Berater oder unabhängigen Vermittler aus und lass Dich dort vernünftig informieren, denn das ist für Deine Entscheidung wichtig!
Wenn Dein Arbeitgeber nicht drängelt, muss Du auch nicht bis zum 01.02. entscheiden, denn die GKV muss Dich wegen "Statuswechsel" ohne Kündigungsfrist raus lassen!
Viel Erfolg

Czauderna
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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Czauderna » 12.01.2017, 16:13

Hallo
vodihagen - na ja, aus der Sicht eines PKV-Vertreters geht mein Beitrag natürlich gar nicht, verstehe ich schon - allerdings bin ich schon der Meinung, dass auch für Beamten die GKV nicht unbedingt von Nachteil sein kann - wie ist es zu erklären, dass eine nicht unerhebliche Zahl von Beamten samt ihrer
Familien in der GKV geblieben sind und um nichts in der Welt in die PKV wechseln wollen - alles Menschen ohne Ahnung ?.
Und das mit dem sofort raus lassen wegen Statuswechsel ist auch so eine Sache - wir wissen nun nicht wie sie z.Zt. versichert ist, denn wenn sie freiwillig versichert ist, dann wird das mit dem Sofort nichts, da muss sie die Kündigungsfrist einhalten und wenn es ganz dumm läuft auch die Bindungsfrist oder bist du da anderer Meinung ?
Wo ich allerdings mit dir völlig übereinstimme ist, dass sie sich einen kompetenten Fachmann suchen sollte - und den hat sie meiner Meinung auch schon gefunden im Nachbarforum mit dem KV-Profi.
Gruss
Czauderna

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Re: völlig verzweifelt

Beitragvon Ahnungslose » 12.01.2017, 19:19

Ich habe gestern noch lange gegoogelt und jetzt hoffentlich einen guten unabhängigen Makler gefunden. Das erste Gespräch war schonmal gut! Bin übrigens momentan pflichtversichert. Also wird das kein Problem sein.


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