Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

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panax
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Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon panax » 12.04.2017, 18:24

Hallo,

ich (30 Jahre, Angestellt), beschäftige mich zur Zeit damit, in die PKV zu wechseln.

Mein Ziel dabei ist, in der Rente die PKV irgendwie "sicher" bezahlen zu können.

Ein durchschnittlicher Tarif kostet mich zur Zeit 400€ / Monat. Mit einer durchschnittlichen Steigerung von 3% pro Jahr bin ich dann mit 67 bei guten 1000€ / Monat.

Wenn ich die Differenz von der GKV zur PKV monatlich spare und mit 1% Zinsen anlege, habe ich etwa 120.000€. Wenn ich nur bis 85 leben sollte, hätte ich so 550€ / Monat für die PKV übrig. Bleibt eine Lücke von min. 450€ / Monat. Evtl. gibt es auch mehr Zinsen, vermutlich lebe ich aber auch länger als 85.

Ich kann zusätzlich versuchen, die Beitragsrückerstattungen mit anzulegen. Hier ist aber nicht sichergestellt, dass ich die immer bekomme. Schließlich kann man auch krank werden, dann bekommt man nichts zurück.
Man kann auch Steuerspareffekte nutzen. Hier müsste man höchst diszipliniert sein und die Steuerlage darf sich nicht negativ ändern.
Wenn ich die Steuereffekte, die Beitragsrückerstattung und die Differenz von GKV/PKV spare, würde es in etwa ausreichen.
Hier sehe ich aber ein Risiko, dass es eben nicht sicher ist (nicht krank werden und Steuern immer zurück bekommen und zurück legen können).

Ist mein Anspruch zu hoch, während der Arbeitszeit komplett so viel zu sparen, sodass ich die PKV komplett vom gesparten in der Rente bezahlen kann?
Sind die Tarife irgendwie nicht mehr attraktiv? Ein Bekannter mit etwa 55 Jahren bezahlt aktuell ~320€ / Monat. Er ist damit deutlich günstiger als ich beim Einstieg. Da funktionieren die Zahlenspiele viel besser.

Habe ich irgendwo ein Denkfehler, oder ist es tatsächlich nicht mehr so, dass man die PKV mit dem gesparten gegenüber GKV in der Rente bezahlen kann?

Okabe
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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon Okabe » 13.04.2017, 08:31

Die meisten PKV bietet Tarife an zur Beitragsreduzierung im Alter an. Die würde ich an deiner Stelle abschließen, denn sie sind steuerlich absetzbar, die Rendite ist vergleichsweise hoch und die Beitragsreduzierung gilt lebenslang, es versichert also dein Langlebigkeitsrisiko.
Aber warum ist die Rendite vergleichsweise hoch, die PKV kann ja nicht zaubern - macht sie damit ein schlechtes Geschäft? Nein, denn: wenn du die PKV verlässt (Wechsel, Rückkehr in GKV, Tod, ...) ist das bis dato eingezahlte Geld komplett futsch. Dafür profitierst du selbst andersrum natürlich davon, wenn andere früh sterben, da ihr Geld dann dir zufließt.

Ist mein Anspruch zu hoch, während der Arbeitszeit komplett so viel zu sparen, sodass ich die PKV komplett vom gesparten in der Rente bezahlen kann?


Ja, definitiv. Wenn du höhere Leistungen als in der GKV hast, dann solltest du auch damit rechnen, dass die PKV über die gesamte Dauer teurer ist als die GKV. Wenn du dann auch noch sehr lange lebst, ist dieser Effekt umso größer.

Ein Bekannter mit etwa 55 Jahren bezahlt aktuell ~320€ / Monat. Er ist damit deutlich günstiger als ich beim Einstieg. Da funktionieren die Zahlenspiele viel besser.


Mein Bekannter hat für seinen Polo viel weniger gezahlt als ich für mein Auto. Naja und was sagt uns das jetzt? Genau: erstmal gar nix.

Habe ich irgendwo ein Denkfehler, oder ist es tatsächlich nicht mehr so, dass man die PKV mit dem gesparten gegenüber GKV in der Rente bezahlen kann?


War es das denn jemals? In die PKV geht man wegen der Leistungen, nicht um zu sparen. Naja, außer man ist Beamter, das ist dann nochmal eine besondere Situation.

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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon panax » 13.04.2017, 12:20

In die Richtung komme ich zur Zeit immer mehr, dass man in die PKV wegen der Leistung geht.
Sparen kann man in den Anfangsjahren. Insgesamt ist sie aber wohl nicht unbedingt günstiger als die GKV.

Dh. man muss einen guten Plan haben, wie man seine monatliche Rente so hoch bekommt, wie man sie braucht, oder die PKV ist tendenziell ein finanzielles Risiko, sobald es in die Rente geht.

Und da lautet wohl die Antwort, monatlich Geld sparen (mehr als die Differenz zwischen GKV und PKV) und in einer Form anlegen, die einen am meisten anspricht (Fonds, Immobilien,...).

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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon Okabe » 13.04.2017, 14:03

Wenn man schon ein Problem hat, dass man im Erwerbsalter gucken muss, dass man irgendwie noch etwas beiseite gelegt bekommt für die PKV später, dann sollte man diese lieber schleunigst verlassen. Okay ist es, einen sehr teuren PKV-Tarif zu haben und zusätzlich nochmal 500€ im Monat zu sparen - nicht weil man in der PKV ist, sondern weil es einfach mehr als ausreicht. Alles darunter ist aus meiner Sicht ein größeres Risiko und bedeutet im Zweifelsfall einen bewussten Verzicht auf z.B. Urlaub, neues Auto usw.

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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon Vers.BeraterGamper » 13.04.2017, 15:13

Hallo panax,

sehr interessante Gedankengänge. Es ist aus meiner Sicht leider nicht damit getan, einen selber strukturierten Sparplan mit den angebotenen Beitragsentlastungstarifen von Versicherern zu vergleichen.

Okabe hat zu Beitragsentlastungstarifen ja bereits einiges geschrieben. Ich ergänze das wie folgt:
PKV-Unternehmen bieten Kunden sogenannte Beitragsentlastungstarife an: Gegen einen Zuschlag auf die laufenden Prämienzahlungen können sie die Beiträge im Alter deutlich senken. Die Bezeichnungen bei den Versicherern sind dabei recht unterschiedlich: MbZflex, BEA, Beitragssenkungskomponente, garantierte Beitragsentlastung, BSA usw.

Seit Inkrafttreten des Bürgerentlastungsgesetzes zum 1. Januar 2010 sind solche Angebote attraktiver geworden, denn die Beiträge sind steuerlich absetzbar.

Der angestellte Versicherungsnehmer bzw. Versicherte kann einen Beitragsentlastungstarif bis zu 80 Prozent steuerlich geltend machen.

Darüber hinaus unterliegt die mit den Beitragszahlungen vereinbarte Leistung - die Absenkung der Krankenversicherungsbeiträge - anders als andere Kapitalerträge nicht der Abgeltungssteuer.

Wieso rechnet es sich steuerlich für Angestellte mehr (als z.B. für Selbstständige)?
Wie Sie sicherlich wissen, erhalten auch privat krankenversicherte Menschen einen Arbeitgeberzuschuss, d.h. wer privat versichert ist, genießt beim Arbeitgeberzuschuss die gleichen Rechte wie gesetzlich versicherte Menschen. Beitragsentlastungstarife können voll angerechnet werden. Der Arbeitgeber finanziert damit rund die Hälfte des Mehrbeitrags (durch den Beitragsentlastungstarif) mit. Das gilt zumindest bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

Im Ergebnis handelt es sich weniger um einen steuerlichen Vorteil, sondern um einen tatsächlichen finanziellen Vorteil. Diesen berechne ich regelmäßig in einem finanzmathematischen Vergleich zwischen Beitragsentlastungstarif und Eigenvorsorgeszenarien (z.B. über einen eigenen Sparplan).

Die Krankheitskostenvollversicherung beinhaltet jedoch bereits Beitragsentlastungskomponenten.

In der PKV kommen mindestens die folgenden Beitragsentlastungselemente zur Geltung:

(i) Wegfall des "Zehn-Prozent-Zuschlags" (falls zutreffend) im Alter von 60. Jahren (= gesetzlicher Zuschlag"). Dieser wird ab dem Alter von 65 Jahren beitragsstabilisierend eingesetzt. Der Zuschlag fängt die Kostensteigerungen aufgrund des medizinischen Fortschritts auf. Seit dem Jahr 2000 ist er bei allen Neuverträgen verpflichtend. In Altverträgen ist der Zuschlag freiwillig in Zwei-Prozent-Schritten eingeführt worden.
(ii) Wegfall des Krankentagegeldes mit dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben.
(iii) Zuschuss der Rentenversicherung zur PKV.
(iv) Zinserträge: Ebenfalls mit der genannten Reform wurde eingeführt, dass 90 Prozent der erwirtschafteten Überzinsen den Versicherten gutzuschreiben sind. Wenn also bei einem Rechnungszins von 3,5 Prozent (gesetzlicher Höchstrechnungszins) eine Nettoverzinsung von 5,0 Prozent erzielt wird, fallen 1,5 Prozent Überzinsen an. Davon müssen 90 Prozent verzinslich gesammelt und ab 65 Jahren beitragsmindernd eingesetzt werden.


Zu Ihren konkreten Gedankengängen:
Wenn Sie in die PKV (eine Entscheidung, die alleine eine Prüfung und Berechnung wert ist!) wechseln wollen, so sollten Sie am Anfang der Versicherungsumfang festlegen. Sie haben da grundsätzlich die Wahl zwischen Grundschutz, Standardschutz oder Topschutz.

Wenn Sie die von Ihnen dargelegte Strategie (hohe Kosteneinsparungen erzeugen, Sparpläne initiieren, Einsparungen anlegen usw.) durchführen wollen, so müssten die finanziellen Vorteile durch Einsparungen auf Grundlage von Grundschutz- bzw. Standardschutzkonzepten generiert werden. Einen späteren Wechsel in Tarife im Standard- bzw. Topschutzbereich (mit zunehmenden Alter) könnte man über Optionsrechte absichern.

Die von Ihnen genannten Beiträge (durchschnittlicher Tarif in der Krankheitskostenvollversicherung) halte ich für so hoch angesetzt. Die Anpassungsrate in der PKV würde ich hingegen höher ansetzen. Die Anlageergebnisse sind m.E. – auch vor dem Hintergrund des sehr langen Anlagezeitraums - viel zu konservativ. M.E. bedürfen weitere Annahmen einer Revision.

Hier setze ich jedoch den Punkt.


Ein Hinweis in eigener Sache: Ich bin Versicherungsberater, der per Gesetz Dritte bei der Vereinbarung, Änderung oder Prüfung von Versicherungsverträgen oder bei der Wahrnehmung von Ansprüchen aus dem Versicherungsvertrag im Versicherungsfall rechtlich beraten und gegenüber dem Versicherungsunternehmen außergerichtlich vertreten darf (https://dejure.org/gesetze/GewO/34e.html). Mir lagen weder vollständige Unterlagen und Informationen vor, noch habe ich eine rechtliche Prüfung des Einzelfalls durchgeführt. Insofern ist meine Antwort hier auf Ihre Fragestellung als Rat bzw. eine Empfehlung gemäß § 675 Absatz 2 BGB zu werten (https://dejure.org/gesetze/BGB/675.html).


Mit besten Grüßen

Versicherungsberater
Robert Gamper
Wilhelmstraße 5
36037 Fulda

Erlaubnis nach § 34e Abs. 1 Gewerbeordnung, Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer Fulda, Heinrichstraße 8, 36037 Fulda, www.ihk-fulda.de

Vermittlerregister (vermittlerregister.info): D-YHT7-58YTW-36

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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon panax » 15.04.2017, 09:08

Vielen Dank für die weiteren Antworten.

Das mit den Beitragsentlastungstarifen habe ich bei meinem Verischerungsmakler mal angefragt und warte auf konkrete Zahlen, wie es sich verhält.
Im Prinzip ist da ja dann die Frage, ob die Versicherung das Geld besser anlegt und den Beitrag mehr senkt, als wenn ich das Geld selber anlegen würde.

Bei kv-fux.de und check24.de kann ich nur einfache Parameter angeben, aber zb. kein Beitragsentlastungstarif. Gibt es eine Webseite, die das anbietet? Würde gerne damit spielen, wie sich die Beiträge verhalten.
Über den Makler ist es langwierig und er schickt auch nur 1-2 Beispiele.

Okabe
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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon Okabe » 15.04.2017, 11:11

panax hat geschrieben:Vielen Dank für die weiteren Antworten.

Das mit den Beitragsentlastungstarifen habe ich bei meinem Verischerungsmakler mal angefragt und warte auf konkrete Zahlen, wie es sich verhält.
Im Prinzip ist da ja dann die Frage, ob die Versicherung das Geld besser anlegt und den Beitrag mehr senkt, als wenn ich das Geld selber anlegen würde.


Naja, die Versicherung wird es wahrscheinlich "schlechter" anlegen, weil sicherer und damit weniger Rendite. Dafür hast du aber den Arbeitgeber-Anteil Vorteil (falls Arbeitnehmer) + den Steuervorteil (zumindest nach derzeitiger Rechtslage und falls du in Rente weniger Steuern zahlst als jetzt) + das Profitieren bei Langlebigkeit

Bei kv-fux.de und check24.de kann ich nur einfache Parameter angeben, aber zb. kein Beitragsentlastungstarif. Gibt es eine Webseite, die das anbietet? Würde gerne damit spielen, wie sich die Beiträge verhalten.
Über den Makler ist es langwierig und er schickt auch nur 1-2 Beispiele.


Diesen Tarif schließt du sowieso bei deiner jetzigen Versicherung ab, nicht bei irgendeiner. Da reichen also zwei Beispiele aus. Z.B.: 50€ im Monat zahlen, später 200€ im Monat bekommen. Wenn du das Doppelte zahlst, bekommst du später logischerweise auch das Doppelte. ;)

Bist du denn soziaversicherungspflichtiger Arbeitnehmer oder nicht?

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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon Thomas Schösser » 17.04.2017, 13:01

Panax schrieb:


“Ein durchschnittlicher Tarif kostet mich zur Zeit 400€ / Monat. Mit einer durchschnittlichen Steigerung von 3% pro Jahr bin ich dann mit 67 bei guten 1000€ / Monat.

Wenn ich die Differenz von der GKV zur PKV monatlich spare und mit 1% Zinsen anlege, habe ich etwa 120.000€. Wenn ich nur bis 85 leben sollte, hätte ich so 550€ / Monat für die PKV übrig. Bleibt eine Lücke von min. 450€ / Monat. Evtl. gibt es auch mehr Zinsen, vermutlich lebe ich aber auch länger als 85.”


Gut, dass Sie sich Gedanken um die Finanzierbarkeit der avisierten PKV machen. So wird das aber nicht stattfinden wie von Ihnen angedacht. Die Entwicklungen koennen nicht vorhergesagt werden. Entwicklungen der Vergangenheit bieten auch keine Moeglichkeit in die Zukunft zu blicken. Schauen Sie sich einmal die Entwicklung des GKV Hoechstbeitrags der letzten Jahrzente an. Und was sagt uns das fuer die Zukunft? Richtig, nichts. In Hinblick auf die bereits schon etliche Jahre anhaltende Niedrigzinsphase (Stichwort: Rechnungszins) halte ich 3% angenommene Steigerungsrate fuer sehr optimistisch. Ich persoenliche wuerde von mehr ausgehen. Wissen tue ich es aber natuerlich auch nicht. Vielleicht Irre ich mich ja und es laueft so wie Sie das vorhersehen, doch waere Ihre finanzielle Situation dann davon betroffen wenn Sie jetzt schon so eng kalkulieren. Wie es genau aussieht werden wir erst in einigen Jahrzehnten wissen.

“Ich kann zusätzlich versuchen, die Beitragsrückerstattungen mit anzulegen. Hier ist aber nicht sichergestellt, dass ich die immer bekomme. Schließlich kann man auch krank werden, dann bekommt man nichts zurück.”


Richtig damit kann man aus den von Ihnen besagten Gruenden m.E. nicht rechnen!

“Man kann auch Steuerspareffekte nutzen. Hier müsste man höchst diszipliniert sein und die Steuerlage darf sich nicht negativ ändern. Wenn ich die Steuereffekte, die Beitragsrückerstattung und die Differenz von GKV/PKV spare, würde es in etwa ausreichen.
Hier sehe ich aber ein Risiko, dass es eben nicht sicher ist (nicht krank werden und Steuern immer zurück bekommen und zurück legen können).”


Und das wollen Sie bis zu Ihrem Ableben beeinflussen bzw. Voraussagen? Der PKV-Beitrag alleine schon ist doch nur eine Momentaufnahme.

By the way. Der PKV-Beitrag ist nicht in gleicher Form wie der GKV-Beitrag absetzbar. Jeder Tarif wirkt sich hier anders aus. Hierdurch kann sich eine Veraenderung Ihrer Lohnabrechnung ergeben. Unbedingt vorher genau durchrechnen. BRE-Zahlungen wirken sich evtl. auch auf die Steuer aus.

“ Ein Bekannter mit etwa 55 Jahren bezahlt aktuell ~320€ / Monat. Er ist damit deutlich günstiger als ich beim Einstieg. Da funktionieren die Zahlenspiele viel besser.”


Das sind auch, gehe ich jetzt mal davon aus, verschiedene Grundlagen? Bisex/ Unisextarifwelt, andere Rechnungszinsen, Leistungsrahmen, SB, anderes Eintrittsalter? und so weiter...

“Habe ich irgendwo ein Denkfehler, oder ist es tatsächlich nicht mehr so, dass man die PKV mit dem gesparten gegenüber GKV in der Rente bezahlen kann?”


Das konnte man auch die letzten 30 Jahre nicht sicher vorhersagen. Die daran beteiligten Parameter wie z.B. Rechnungszins, Kopfkosten, Entwicklung der Gesundheitskosten, steuerliche und politische Aspekte, durchschnittle Lebenserwartung, gesetzliche Aenderungen kann man nicht sicher bestimmen.


“Das mit den Beitragsentlastungstarifen habe ich bei meinem Verischerungsmakler mal angefragt und warte auf konkrete Zahlen, wie es sich verhält.
Im Prinzip ist da ja dann die Frage, ob die Versicherung das Geld besser anlegt und den Beitrag mehr senkt, als wenn ich das Geld selber anlegen würde.

Bei kv-fux.de und check24.de kann ich nur einfache Parameter angeben, aber zb. kein Beitragsentlastungstarif. Gibt es eine Webseite, die das anbietet? Würde gerne damit spielen, wie sich die Beiträge verhalten.
Über den Makler ist es langwierig und er schickt auch nur 1-2 Beispiele. “


Einige Versicherer haben einen oeffentlichen Zugang zum Onlinerechner. Je nach Gesellschaft koennen Sie das dann selbst berechnen und verschiedene Szenarien erstellen. Fragen Sie Ihren Makler nach den entsprechenden Links.

Okabe schrieb:

“Die meisten PKV bietet Tarife an zur Beitragsreduzierung im Alter an. Die würde ich an deiner Stelle abschließen, denn sie sind steuerlich absetzbar, die Rendite ist vergleichsweise hoch und die Beitragsreduzierung gilt lebenslang, es versichert also dein Langlebigkeitsrisiko.
Aber warum ist die Rendite vergleichsweise hoch, die PKV kann ja nicht zaubern - macht sie damit ein schlechtes Geschäft? Nein, denn: wenn du die PKV verlässt (Wechsel, Rückkehr in GKV, Tod, ...) ist das bis dato eingezahlte Geld komplett futsch. Dafür profitierst du selbst andersrum natürlich davon, wenn andere früh sterben, da ihr Geld dann dir zufließt. “


Das sollte natuerlich gut bedacht und individuell berechnet werden. Ich moechte hier aber noch auf 2 Punkte hinweisen.

1. Beachten Sie, dass es anders ist wie bei einer Rentenversicherung. In der Regel weiss man was man dort monatlich einzahlt aber nicht was am Ende dabei rauskommt. Beim Beitragsentlastungstarif ist es stark vereinfacht ausgedrueckt so, dass Sie zwar ausgewiesen bekommen was Sie an Entlastung zum Alter XY erhalten, aber Sie koennen nicht sicher wissen wieviel es ueber die Laufzeit hin kostet, denn auch Beitragsentlastungstarife koennen von einer Beitragserhoehung erfasst werden.

2. Beachten Sie die Dauer der Beitragszahlung des Beitragsentlastungstarifs :) Vielleicht erleben Sie dabei eine Ueberraschung.



“Ja, definitiv. Wenn du höhere Leistungen als in der GKV hast, dann solltest du auch damit rechnen, dass die PKV über die gesamte Dauer teurer ist als die GKV. Wenn du dann auch noch sehr lange lebst, ist dieser Effekt umso größer. “


Man kann aber auch nicht wissen ob ein vermeintlich “billiger” “guenstiger” Tarif sich nicht prozentual staerker entwickelt? Kann ja sein, dass mit einer hoeheren Abgangswahrscheinlichkeit durch Stornos oder Nutzung von Optionsrechten gerechnet wurde und daher vergleichsweise weniger Altersrueckstellungen einkalkuliert wurden? Muss nicht sein, kann aber sein.

Desweiteren kann u.U. ein vermeintlich anfangs guenstiger und leistungsschmalerer Tarif schnell richtig teuer werden, wenn eine Erkrankung auftritt die Krankheitskosten zur Folge haben die gar nicht, oder nur teilweise vom Versicherungsschutz umfasst sind! Dann kann es passieren, dass man hohe Eigenbetraege Monat fuer Monat selbst aus der eigenen Tasche bezahlt.


Vers.beraterGamper
“Wie Sie sicherlich wissen, erhalten auch privat krankenversicherte Menschen einen Arbeitgeberzuschuss, d.h. wer privat versichert ist, genießt beim Arbeitgeberzuschuss die gleichen Rechte wie gesetzlich versicherte Menschen. Beitragsentlastungstarife können voll angerechnet werden. Der Arbeitgeber finanziert damit rund die Hälfte des Mehrbeitrags (durch den Beitragsentlastungstarif) mit. Das gilt zumindest bis zur Beitragsbemessungsgrenze. “


Sie meinten wohl bis zur Hoehe des maximalen Arbeitgeberzuschusses. Meistens wird dieser eh schon durch den Beitrag der PKV, Krankentagegeldversicherung der Pflegepflichtversicherung erreicht. Aber wie gesagt, das bedarf einer individuellen Berechnung. Dann sieht man auch, ob fuer den Beitragsentlastungstarif auch tatsaechlich noch Arbeitgeberzuschuss uebrich bleibt?!

“Zu Ihren konkreten Gedankengängen:
Wenn Sie in die PKV (eine Entscheidung, die alleine eine Prüfung und Berechnung wert ist!) wechseln wollen, so sollten Sie am Anfang der Versicherungsumfang festlegen. Sie haben da grundsätzlich die Wahl zwischen Grundschutz, Standardschutz oder Topschutz. “


Grund- Standard- Topschutz? Das hoert sich arg nach pauschalem Vergleichsrechner an. Es gibt mehrere 100 Kriterien aus den unterschiedlichsten Kernbereichen die bei der Auswahl eines PKV-Tarifs eine Rolle spielen koennen und auch sollten!

Beispiele fuer solche Kernbereiche waeren:

Hilfsmittel
Heilmittel
Transporte
Zahn und KFO
Psychotherapie
ambulante Arztversorgung
stationaere Versorgung (damit meine ich nicht Chefarzt und Einbettzimmer
Gemischte Anstalten, REHA, Kur
Palliativversorgung
Kinderversicherung
Medikamente
Optionsrechte
Geltungsbereich
Honorare
Ausschluesse / Obliegenheiten
...um ein paar Beispiele zu nennen. Diese Punkte haben wiederrum viele weitere Kriterien hinterlegt. Es gibt also Leistungspunkte die einem wichtig sind, und welche die einem nicht wichtig sind! Welche das sind muss der Kunde nach detaillierter Erlaeuterung entscheiden.

“Wenn Sie die von Ihnen dargelegte Strategie (hohe Kosteneinsparungen erzeugen, Sparpläne initiieren, Einsparungen anlegen usw.) durchführen wollen, so müssten die finanziellen Vorteile durch Einsparungen auf Grundlage von Grundschutz- bzw. Standardschutzkonzepten generiert werden. Einen späteren Wechsel in Tarife im Standard- bzw. Topschutzbereich (mit zunehmenden Alter) könnte man über Optionsrechte absichern. “


Ich spare mir an dieser Stelle jetzt aus zeitlichen Gruenden weitere Ausfuehrungen, und stelle nur die Frage in dem Raum, ob es wirklich teurer ist gleich in den teueren, leistungsstaerkeren Tarif der Tariflinie zu gehen oder erst spaeter anhand von Optionsrechten?

Was passiert in dem von mir vorher genannten Beispiel mit dem Krankheitskosten VOR Nutzung des Optionsrechts? Was macht man wenn der Versicherungsumfang nicht ausreichend ist um die Kosten zu decken und man erst in 3 Jahren oder viel spaeter ers ein Optionsrecht nutzen kann?

“Die von Ihnen genannten Beiträge (durchschnittlicher Tarif in der Krankheitskostenvollversicherung) halte ich für so hoch angesetzt.”


Wie haben Sie das berechnet?

panax
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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon panax » 11.10.2017, 09:05

Vielen Dank für die Antworten. Ich beschäftige mich immer noch mit dem Thema.

Ich komme aktuell zu dem Ergebnis, dass ich für die PKV schon ab Abschluss mehr als die Differenz zwischen PKV und GKV sparen muss, damit ich in der Rente die PKV weiterhin bezahlen kann.

Ist das dann einfach so, dass man für die PKV bereit sein muss, mehr Geld auszugeben, als für die GKV?

Im Anhang habe ich mal eine kleine Exceldatei erstellt, die denke ich relativ übersichtlich zeigt, was man sparen muss.
PKV Renten Rechenmodell.zip

sunflower7
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Re: Mit welchem Modell die PKV in der Rente bezahlen

Beitragvon sunflower7 » 22.11.2017, 12:55

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