Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

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apfelbaum4711
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Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon apfelbaum4711 » 27.05.2018, 11:49

Hallo zusammen,
ich bin am Überlegen ob ein PKV --> GKV Wechsel für mich jetzt sinnvoll ist.
Mitte vierziger, angestellt, verheiratet 2 Kinder, seit 10 Jahren in PKV, Frau in GKV
Wenn ich jetzt wechsele dann hätte ich im Rentenalter die Chance in die KVdR zu kommen.
Grund: Beitragsentwicklung der PKV im Alter, Überversorgung der PKV
Für den Wechsel müsste ich ca. 20T€ einsetzen (Gehaltsreduktion).
In der KVdR rechne ich in 20 Jahren mit ca. 500€ Kosten pro Monat Eigenanteil (heutige max. BBG mit 2% Zuwachs pro Jahr über 20 Jahre)
In der PKV rechne ich in 20 Jahren mit ca. 1000€ Kosten pro Monat Eigenanteil (meine heutigen PKV Kosten mit 5% Zuwachs pro Jahr über 20 Jahre)
Die PKV wäre dann im Rentenbezug um ca. 120T€ teurer (500€ PKV Mehrkosten x 12 x 20Jahre Restlebenszeit).
1. Liege ich mit dieser Rechnung / Betrachtung ganz grob richtig?
2. Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Danke schonmals ganz Herzlich.

GS
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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon GS » 27.05.2018, 12:46

Hallo apfelbaum4711,

sicher eine Frage, die manchen beschäftigt und nicht mit wenigen Zeilen zu beantworten ist. Aber für den Einstieg sollte es genügen.
... verheiratet 2 Kinder, seit 10 Jahren in PKV, Frau in GKV
2 Fragen:
1) in den 10 Jahren PKV: nach November 2012 nicht in einen Unisex-Tarif gewechselt?
2) Frau in GKV: mit eigenem Rentenanpruch (klein oder groß spielt i.d.Z. keine Rolle)?

Wenn 2 x Antwort "ja" und nebenbei die Leistungen keine Rolle spielen ("Überversorgung"), geht es praktisch nur noch um den Vergleich zwischen dem KVdR-Beitrag und dem Beitrag zum möglichen PKV-Standardtarif - welcher zum einen auf den GKV-Höchstbeitrag gedeckelt ist und zum anderen nach über 30 Jahren Vorversicherung in einem putativ überversorgungsanfälligen, also ordentlichen PKV-Tarif mit guten Chancen, den Höchstbeitrag deutlich zu unterschreiten.

In Zahlen ausgedrückt: Die befürchteten 500 € monatlicher Mehrbeitrag tendieren eher gegen "0", und die 20 TEuro "Wechselinvestition" wären demzufolge in den Sand gesetzt.

Gruß
von GS

apfelbaum4711
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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon apfelbaum4711 » 27.05.2018, 16:20

Danke für die schnelle Antwort :D
Zu 1. Ich bin gerade am Tarifwechsel bei der gleichen Versicherung in einen Tarif mit höherer SB, besseren Leistungen und geringerem Beitrag da höhere SB.
Zu 2. Meine Frau wird voraussichtlich sehr geringe gesetzliche Rente bekommen, ich werde sie von meinen Einkünften mitfinanzieren.
Nun stellt sich die Fragen:
a.) Wie kann ich Uni- und Bisex Tarife erkennen
b.) Sind Bisex Tarife nicht zukünftig besser, da neue junge Mitglieder aufgenommen werden und Unisex Tarife Überaltern?
c.) Sollte ich meinen laufenden Tarifwechsel stornieren, da dieser wahrscheinlich ein Bisex ist und ich momentan noch Unisex habe?
d.) Macht der PKV zu GKV Wechsel damit weiterhin keinen Sinn?

GS
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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon GS » 27.05.2018, 21:49

Vorweg: Sie verwechseln bi und uni. Bisex-Tarife sind die "alten" grundsätzlich geschlechtsabhängig kalkulierten Tarife. Unsisex-Tarife die neuen, ab Ende 2012 eingeführten geschlechtsunabhängig kalkulierten Tarife.

Zu 1.:
Kann man machen - zumindest ausloten. Aber möglichst kostenfrei durch den aktuellen Vertragspartner und nicht durch einen "Tarifoptimierer", der die resultierende Beitragsersparnis mit Faktor x berechnet und evtl. erst auf Nachfrage noch mit den 19 % Mehrwertsteuer um die Ecke kommt.
Zu 2.
Damit ist die Holde auf jeden Fall gegen eigenen Beitrag in der KVdR selbst versichert, und es geht nur noch um Ihren (großes Iih) eigenen Beitrag - OK.
2a) Am besten fragen. Im Zeifel enthält das Tarifblatt einen Bezug auf die Versicherungsbedingungen ggf. mit dem Zusatz Unisex.
2b) Kann man nicht so ohne Weiteres sagen. Ich würde aber aus einem anderen Grund nicht vom alten Bi- in den neuen Unisex-Tarif wechseln: Dem Unisexler steht im Alter nicht der vergleichsweise bessere PKV-Standardtarif offen, sondern nur der demgegenüber ungünstigere PKV-Basistarif.
2c) siehe 2b, natürlich unter Austausch von bi und uni
2d) Wie schon im vorigen Beitrag geschrieben: Wenn der Standardtarif als Notnagel vorhanden ist - also aus dem Bisex-Tarif heraus - würde ich zumindest keine 20TEuro riskieren. um wieder in die GKV zu kommen. Insgesamt aber zu komplex, um es im Unterpunkt 2d) abzuhandeln.

Gruß
von GS

apfelbaum4711
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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon apfelbaum4711 » 28.05.2018, 11:47

Hallo GS und Danke für die schnelle uns ausführliche Antwort.
Stimmt ich hatte das Bi- und Uni verwechselt.
Zu1: Laut meinen Infos wechsele ich innerhalb Bisex-Tarife, damit habe ich keine Nachteile bei Tarifwechsel
Als Fazit nehme ich mit: Es macht vermutlich keinen Sinn mit 20T€ in den GKV Wechsel zu investieren, da der Notnagel "Standardtarif" vorhanden ist.
Eine Frage habe ich noch: Macht es zusätzlich Sinn in die Vorsorge Komponente zu investieren um die Beiträge im Alter abzusenken?
Hintergrund: Wenn ggf. doch mal die Bürgerversicherung oder vergleichbares kommt, dann sind ggf. diese Rückstellungen für die Katz.

GS
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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon GS » 28.05.2018, 23:47

Hallo apfelbaum4711,

solange Du nicht sicher bist, in der PKV zu bleiben, gehst Du natürlich mit der "Vorsorge", also wohl mit einem Beitragssenkungstarif ab 65 oder 67 Jahren das Risiko ein, diesen zum Teil in den Sand zu setzen.

"Zum Teil" heißt zweierlei:
1. wäre in den ohnehin stattfindenden Orientierungsgesprächen mit dem Versicherer zu klären, ob bei einem wie auch immer zu Stande kommenden Wechsel in die GKV ein Wechsel von Voll nach Zusatz ohne Risikoprüfung möglich ist und ob die Vorsorge sich auch in der Zusatzversicherung niederschlägt. Zumindest im Stationärtarif müsste das möglich sein.
2. sind die Vorsorge-Beiträge wie auch die KV-Voll-Beiträge steuerlich abzugsfähig. Wenn also letzlich in den Sand gesetzt, so waren sie doch zumindest durch den Sieb des Finanzamts gelaufen. Wie eng dessen Maschen sind, hängt vom individuellen Einkommensgrenzsteuersatz ab, inklusive Soli und ggf. Kiste.

Sollte zurzeit der Arbeitgeberzuschuss nur für die KV (PV zählt extra) unter 323 € liegen, gäbe es bis dahin AG-Zuschuss für die Vorsorge. Nehme aber an, dass das kein Thema ist, jedenfalls kein konkretes.

Gruß
von GS

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Czauderna » 01.09.2018, 11:42

Hallo,
Im Gegensatz zur PKV fallen mit dem 60 Lj.10 % gesetzlicher Zuschlag weg, und verringern den Beitrag mit dem 65 LJ.
was meinst du damit ?.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Czauderna » 01.09.2018, 12:00

Hallo,
und warum tut er das - ich war zwar 48 Jahre als GKV-Mitarbeiter tätig, trotzdem stehe ich jetzt etwas auf dem berühmten Schlauch - woher kommen diese 10% Beitragssenkung ?.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Czauderna » 01.09.2018, 12:14

Hallo,
also, kannst du es nicht erklären - aber die Stelle im SGB benennen wo das steht, das geht ?
Mit 65, also mit dem Alter hat die Höhe einen Krankenversicherungsbeitrages nichts zu tun, sondern grundsätzlich nur mit dem Einkommen.
Es gibt in der GKV unterschiedliche Beitragssätze - den allgemeinen und den ermäßigten - https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege-und-tarife.html
Welcher von beiden jeweils in Frage kommt hängt vom Versichertenstatus ab, nicht vom Alter.
Bei freiwillig versicherten Rentnern beispielsweise wird der ermäßigte Beitragssatz gefordert, weil ohne Krankengeldanspruch.
Freiwillig versicherter Rentner ist man aber nicht erst mit 65 Jahren, sondern je nach Konstellation früher oder auch später.

Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Czauderna » 01.09.2018, 12:45

Hallo,
aha, so ist das gemeint - alles klar - dann versteht das nicht nur der Fachmann sondern auch ein Laie.
Danke und ebenfalls ein schönes Wochenende.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Kaveo00 » 01.09.2018, 17:05

Hallo Hans,

um auch in Zukunft für weniger Verwirrung zu sorgen bitte auf die korrekte Rechtschreibung und dem korrekten Einsatz der Abkürzungen GKV und PKV sorgen.

Korrekt ist nur, dass der gesetzlich festgeschriebene Vorsorgezuschlag (in Höhe von 10%) mit dem 60. Lebensjahr wegfällt und ab dem 65. Lebensjahr beitragsstabilisierend eingesetzt werden soll, ab dem 80. beitragsmindernd. Das sollten Sie als Experte wissen.

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Re: Wechsel von PKV zur GKV zur 2ten Hälfte des Berufslebens

Beitragvon Czauderna » 02.09.2018, 07:54

Hallo,
Der User Hans B. Hat sich wieder abgemeldet und seine Beitraege geloescht - schade !
Gruß
Czauderna


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