Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

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hstrasse
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Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon hstrasse » 23.10.2020, 21:30

Hallo,
Bitte helft mir - ich glaube ich habe einen großen Fehler gemacht.

Ich bin 56 Jahre alt und seit fast 25 Jahren beim Münchener Verein krankenversichert. Habe dort zusätzlich auch eine Beitragsentlastung fürs Alter und bezahle insgesamt über 700 Euro monatlich, was mir sehr viel vorkommt.
Vor einiger Zeit war ein Makler bei mir u hat mich von einem Wechsel zur AXA überzeugt. Habe den Vertrag unterschrieben u beim Münchener Verein gekündigt.

Nun kam der Münchener Verein auf mich zu und hat mich über die Nachteile informiert bzgl Rückstellungen usw.
Kurzum: ich möchte beim Münchener Verein bleiben. Da mir der Beitrag zu hoch ist, stelle ich die Altersentlastung beitragsfrei.
Die AXA hat bereits den Versicherungsnachweis vorgelegt u der Münchener Verein die Kündigung bestätigt.

Beim Münchener Verein habe ich heute die Kündigungsrücknahme unterschrieben, der Münchener Verein versichert mich auch weiter.

Von der AXA liegt bisher nur der Versicherungsnachweis (1 Seite) vor (Datum 6.10.), Police habe ich bisher noch keine erhalten. Habe dies auch so in das Schreiben, dass ich meinen Antrag widerrufe, geschrieben u heute an die AXA gefaxt.

Habe ich das richtig gemacht oder kann es sein, dass ich von der AXA nicht mehr rauskomme? Muss ich noch was beachten?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Neb
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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Neb » 24.10.2020, 07:43

Groß wäre der Fehler gewesen, wenn Dich der Münchener Verein nicht mehr weiter versichert hätte, weil sie z. B. ihr Glück kaum hätten fassen können, einen großen Kostenfaktor loszuwerden. Wobei Dich dann die AXA kaum aufgenommen hätte nach der Gesundheitsprüfung. Auch eine interessante Sicht der Gesundheitsprüfung: Sie kann Menschen vor großen Fehlern bewahren... :)

Dass Du bei der AXA rauskommst, ist keine Frage, insofern ist der Fehler nicht besonders groß. Frage ist nur, wann: Ob noch rückwirkend, auch wenn 14 Tage wohl abgelaufen sind, oder zum Jahresende oder erst auf Ende 2021 (und man bis dahin versucht, den Tarif so niedrig wie möglich zu wählen), kann ich Dir nicht sagen, da ist die AXA bzw. die von Dir unterschriebenen Versicherungsbedingungen erste Adresse.

Noch ein Hinweis an dieser Stelle: Wenn Du auch im Alter privat versichert sein möchtest, solltest Du Dir sehr sicher sein, wohlhabend genug zu sein, ansonsten bist Du (bzw. wärst seit Langem) in der GKV besser aufgehoben. Konkret geht z. B. die Stiftung Warentest davon aus, dass jemand mit Eintrittsalter 35 (Dein scheint niedriger, was positiv ist) zum Renteneintritt zw. EUR 130k und 260k nur für die PKV bis zum Tod mit 89 angespart haben muss. Die Spannweite zeigt, dass man über Details sicher trefflich diskutieren kann, insbesondere weil sie eine Zeitspanne von fast 60 Jahren umfassen, aber ich glaube, es ist gut, diese Größenordnung mal gehört zu haben.

Czauderna
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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Czauderna » 24.10.2020, 07:54

Hallo und willkommen im Forum
Unser Experte "Neb" hat dir ja schon geantwortet, ich will nur noch eine ergänzende Bemerkung zur GKV machen. Aufgrund deines Alters wäre dir der Weg in die GKV grundsätzlich verschlossen. "Grundsätzlich" heißt aber auch, dass es ggf. nicht doch theoretisch eine Möglichkeit gäbe auch mit diesem "hohem" Alter noch in die GKV zu kommen, dies aber nur als Anmerkung.
Gruss
Czauderna

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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Frank » 24.10.2020, 10:47

Es gibt sogar hier eine Frist von 4 Monaten nach Eingang der Kündigung wo durch den bisherigen Versicherer eine Freigabe beantragt werden kann. Dies ist in den Wettbewerbsrichtlinien der Versicherungswirtschaft geregelt um hier Kunden zu schützen. Der Vertrag wird wieder freigegeben und der Kunde hält seine Beiträge zurück ggf. abzüglich erhaltener Leistungen.

Gaggub
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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Gaggub » 12.11.2020, 12:38

Hallo, ich mische mich mal mit ein.
Ich bin über die Antworten etwas verwundert... Der Fragensteller hat mit keinem Wort die GKV ins Spiel gebracht und hier werden Sachen gesagt, die meiner Meinung nach nicht sonderlich hilfreich sind.

Konkret in deinem Fall @hstrasse:
Die Police seitens der AXA hattest du noch nicht. Dein Widerrufsrecht (§8 VVG) beginnt mit Zugang der Police (VVG §8 (2) Nr. 2.
Also liegst du mit deinem Widerruf in der Frist. Die AXA muss dich entsprechend raus lassen.
Da die AXA aber den Nachweis bereits an den Münchener Verein gesendet hat, und dieser die Kündigung bestätigt hat, muss Folgendes geschehen.
MV erstellt dir einen Nachweis, dass du wieder/immer noch beim MV versichert bist. Diesen Nachweis legst du der AXA vor und diese bestätigt nun, dass du aus dem Vertrag raus kommst.

Da du beim MV versichert bist und dieser das Kalenderjahr als Kündigungszeitpunkt hat, war die Kündigung wohl zum 31.12.2020 erstellt (also ist die Frage ob "rückwirkend" oder Ende 2021hinfällig)

Zusammenfassend: ja, ein Wechsel wäre meiner Meinung nach ein Fehler gewesen (Begründung folgt unten). ABER es ist erstmal nichts passiert, da du rechtzeitig gehandelt hast. Du bist nach wie vor beim MV versichert und die AXA wird dich aus dem Vertrag lassen.

Zur Begrügund:
Bevor du einen Vertrag nach einer so langen Zeit kündigst, sollest du dich mit dem Münchener Verein kurzschließen und dich über deine Tarifalternativen beraten lassen. Passt der Tarif noch? Kann ich mir den Beitrag noch leisten? Brauche ich die Leistungen noch, die ich evtl. vor 25 Jahren als wichtig empfunden habe? Etc. etc.
Der MV hat so viele Tarife, da wird sich für dich sicherlich einer finden lassen, der deinen Vorstellungen (Leistungen und Beitrag) entspricht.

2 Fehler hast du meiner Meinung nach trotzdem gemacht :-) :P
Der eine ist klein: bevor du für eine Beitragssenkung den Beitragsentlastungstarif beitragsfrei stellst, erkundige dich, ob eine Tarifumstellung nicht eher was für dich wäre und ob du den Beitragsentlastungstarif nicht lieber weiter zahlst, um im Alter (meist ab 65) dann eine schöne Reduzierung genießen kannst.

Der zweite Fehler ist etwas größer, aber da schiebe ich die Schuld eher auf den Makler (bzw. auf dich, weil du ihn aufgesuchst hast :) ):
Wie kommt der Makler drauf, dir nach 25 (!!!!) Jahren einen Wechsel nahe zu legen?! Das ist fahrlässig. Er hätte dich über die Nachteile (diese liegen klar auf der Hand) hinweisen MÜSSEN, wenn er ein seriöser Makler wäre! Ich hoffe, bzw. kann nur empfehlen über eure "Partnerschaft" nachzudenken!

So das war ein langer Text, ich hoffe es war verständlich :-)

Eine Sache noch zum Kollegen @Neb:
Deine Aussage, man sei in der GKV besser aufgehoben, kann ich so leider nicht teilen!
Wenn man seine PKV auf gute Beine stellt z. B. Ersparnis gegenüber der GKV in einen Beitragsentlastungstarif oder meinetwegen in eine Rentenversicherung einzahlt, mit dem Hintergrund, das zur Finanzierung der Beiträge zu nutzen, DANN ist man in der PKV besser aufgehoben. Aber das ist meine Meinung (evtl. exklusive Meinung :P ). Ich denke, das gehört aber nicht unter diese Fragestellung und ist eine Glaubensfrage.

LG

Neb
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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Neb » 12.11.2020, 19:07

Gaggub hat geschrieben:Eine Sache noch zum Kollegen @Neb:
Deine Aussage, man sei in der GKV besser aufgehoben, kann ich so leider nicht teilen!


Diese (bedingungslose) Aussage kann ich in meinem Text nicht finden und würde ich auch nie pauschal treffen. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum Du meine Aussage hier so stark verändert darstellst - Dein übriger Text zeigt ja, dass Du durchaus in der Lage bist, Details in Texten zu erkennen und zu verstehen.

Gaggub
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Re: Hilfe!!! Großen Fehler gemacht...

Beitragvon Gaggub » 16.11.2020, 14:56

Neb hat geschrieben:
Noch ein Hinweis an dieser Stelle: Wenn Du auch im Alter privat versichert sein möchtest, solltest Du Dir sehr sicher sein, wohlhabend genug zu sein, ansonsten bist Du (bzw. wärst seit Langem) in der GKV besser aufgehoben. Konkret geht z. B. die Stiftung Warentest davon aus, dass jemand mit Eintrittsalter 35 (Dein scheint niedriger, was positiv ist) zum Renteneintritt zw. EUR 130k und 260k nur für die PKV bis zum Tod mit 89 angespart haben muss. Die Spannweite zeigt, dass man über Details sicher trefflich diskutieren kann, insbesondere weil sie eine Zeitspanne von fast 60 Jahren umfassen, aber ich glaube, es ist gut, diese Größenordnung mal gehört zu haben.


@Neb: sorry, wenn ich das falsch verstanden habe. War nicht meine Absicht, dich "anzugreifen" :cry:


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