Wechsel freiwillige GKV -> PKV bei Verbeamtung

[showboat]

Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer ganz blöden Situation und hoffe, dass vielleicht jemand einen Tipp für mich hat.
Ich bin aktuell noch angestellt und in der GKV freiwillig versichert, weil ich über der Einkommensgrenze liege und bisher keinen Anlass zum Wechseln gesehen habe.
Nun habe ich recht kurzfristig erfahren, dass ich nächste Woche verbeamtet werde (Bayern). Nun habe ich mich mit dem Krankenkassenwechsel befasst und mit Entsetzen festgestellt, dass ich da die zweimonatige Kündigungsfrist einhalten muss. Effektiv heißt das, dass ich ca. 1000€ mehr bezahlen muss. Die GKV stellt sich leider komplett quer, mich früher herauszulassen und behauptet, das wäre gar nicht möglich. Ich habe aber von Maklern aber schon gehört, dass das unterschiedlich ablaufen kann.

Hat da irgendjemand andere Erfahrungen gemacht und wenn ja, was war dafür nötig? Und gibt es eine Möglichkeit, vielleicht doch nicht komplett alles selbst bezahlen zu müssen?

Vielen Dank!

[GS]

Hallo showboat,
eine frühere Beendigung Deiner freiwilligen Mitgliedschaft als 31.01.2021 (bei Kündigung noch im November) gibt § 191 SGB V leider nicht her.

Für den Fall, das das Beamtenbrutto unter der Bemessungsgrenze liegen sollte (wovon ich aber nicht ausgehe), sinkt der Beitrag entsprechend im Dezember und im Januar. Gilt in jedem Fall auch für den Pflegebeitrag - der halbiert sich in etwa.

Gruß
von GS

[Czauderna]

Hallo und willkommen im Forum
ich gebe da GS vollkommen recht - eine freiwillige Mitgliedschaft endet bei dem vorliegendem Sachverhalt durch eine Kündigung unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Kündigungsfristen. Da ändern auch Aussagen von Maklern nichts. Zur Beitragshöhe ab Verbeamtung hat GS schon geschrieben.
Anders wäre der Sachverhalt, wenn du derzeit krankenversicherungspflichtig wärst, dann ginge der nahtlose Wechsel von der GKV in die PKV.
Vielleicht hat ja auch die Zeitspanne bis zum 31.01.2021 etwas Gutes für dich - du kannst dich nochmals intensiv mit der Frage beschäftigen, ob der Wechsel für dich auf Dauer, denn zurück kannst du als Beamter nicht mehr, tatsächlich so erstrebenswert ist - ich nenne nur mal Familienplanung und Versicherung der Familie, oder ob niedrigerer Beitrag in Verbindung mit Beihilfe allein den Ausschlag gibt.
Gruss
Czauderna

[GS]

Hallo showboat,
nicht dass du denkst, wir spielen hier Ping-Pong, aber in dieser Frage

showboat schreibt:
Ich habe aber von Maklern aber schon gehört, dass das unterschiedlich ablaufen kann.

hat Czauderna recht und nicht der Makler, der das so gesagt hat.

Vielleicht hat der aber auch gesagt: "Je nachdem, ob Sie vor der Verbeamtung pflicht- oder freiwillig versichert sind, läuft das unterschiedlich ab."
Dann wiederum hätte er (auch) recht gehabt und wir hier keinen Widerspruch in der Aussage.

Gruß
von GS

[heinrich]

guter Hinweis von GS.

Denn Äpfel sind nicht gleich Birnen (würde der Rossi sagen).

Wenn vor dem Beamtenstatus der Mitgliedschaft
basiert auf eine
...freiwillige Versicherung = 2 Monate Kündigungsfrist
...Pflichtversicherung = sofortiger Austritt

[GS]

Hallo,
noch eine Frage an die GKV-Experten: Hierbei

GS schrieb
Für den Fall, das das Beamtenbrutto unter der Bemessungsgrenze liegen sollte (wovon ich aber nicht ausgehe), sinkt der Beitrag entsprechend im Dezember und im Januar. Gilt in jedem Fall auch für den Pflegebeitrag - der halbiert sich in etwa.

habe ich wohl noch einen Punkt übersehen:

Müsste nicht der KV-Beitrag ab Dezember ohnehin wegen des nun wegfallenden Krankengeldbedarfs um 0,6 PP ermäßigt werden? M. E. gilt für diese Umstellung keine Kündigungsfrist von 2 Monaten.

Vllt. kommt das für den Dezember zu spät, aber eine - sorry - kundenfreundliche Kasse wird ihm das wohl von selbst so einrichten, wenn der TE bei seiner Kündigung den Grund angegeben hat.

Gruß
von GS

[Czauderna]

Hallo,
noch eine Frage an die GKV-Experten: Hierbei

GS schrieb
Für den Fall, das das Beamtenbrutto unter der Bemessungsgrenze liegen sollte (wovon ich aber nicht ausgehe), sinkt der Beitrag entsprechend im Dezember und im Januar. Gilt in jedem Fall auch für den Pflegebeitrag - der halbiert sich in etwa.

habe ich wohl noch einen Punkt übersehen:

Müsste nicht der KV-Beitrag ab Dezember ohnehin wegen des nun wegfallenden Krankengeldbedarfs um 0,6 PP ermäßigt werden? M. E. gilt für diese Umstellung keine Kündigungsfrist von 2 Monaten.

Vllt. kommt das für den Dezember zu spät, aber eine - sorry - kundenfreundliche Kasse wird ihm das wohl von selbst so einrichten, wenn der TE bei seiner Kündigung den Grund angegeben hat.

Gruß
von GS

Hallo GS,
bei uns wurde das automatisch gemacht, bei der Krankenversicherung sowieso, da ging es nicht anders und für die Pflege hatten wir den Nachweis über das Vorliegen des Beamtenstatus vorliegen, also nur ca.50% und ich denke, dass das bei allen anderen Kassen auch so abläuft.
Gruss
Czauderna

[GS]

Hallo Günter,
danke für den Hinweis. Das erklärt auch, warum niemand etwas dazu geschrieben hat. Mit Kenntnis der Verbeamtung - mit oder ohne Kündigung deswegen - wird der Beitrag 'automatisch' ermäßigt und muss nicht noch extra erwähnt werden - ok.

Gruß
von GS