Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Erfahrungsberichte, Beitragserhöhungen, Versicherungspflicht, gesetzlich oder privat, usw.

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon Czauderna » 24.12.2020, 15:30

yuser hat geschrieben:
RolandPKV hat geschrieben:ist der Beitrag in der GKV, den man alternativ bezahlen müsste: ab Januar ca. 890 Euro inklusive Pflegepflicht.


Das reicht mit dem Zusatzbeitrag nicht mehr, das sind über 900€ - knapp 930€.
Was viele aber auch vergessen: wenn sich das Einkommen nach unten ändert, dann skaliert die GKV mit nach unten. Die PKV zahlst Du weiterhin voll. Oder falls gar kein Einkommen mehr erzielt wird...

Hallo,
sehr richtig und deshalb auch als Wiederholung der Hinweise aus der GKV-Ecke - die PKV-Versicherten, die auch im Alter über wesentlich mehr andere Einnahmen verfügen als nur die gesetzliche Rente, die werden sicher mit ihrer PKV weiterleben können und keine finanziellen Sorgen haben, bei den anderen sieht es oftmals dann schon anders aus, von den Leistungen will ich nicht reden, auch da gab es schon böses Erwachen bei PKV Versicherten nach Tarifwechsel.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon RolandPKV » 27.12.2020, 10:47

Czauderna und yuser haben natürlich recht. Aber ich halte es für wenig zielführend, privat versicherte Angestellte und Kleinselbständige in einen Topf zu werfen.

Der Angestellte ist normalerweise bei Renteneintritt mind. 30 Jahre in der PKV und hat in dieser Zeit gut verdient (sonst hätte er ja nicht in der PKV sein können). Mit dem guten Einkommen haben die meisten ausreichend Zeit und Geld gehabt, eine private Altersvorsorge zu betreiben und hierbei auch das Thema PKV-Beiträge einzukalkulieren. Natürlich gibt es Fälle, wo nix zurückgelegt wurde oder aus gesundheitlichen Gründen Arbeitsunfähigkeit eintrat, deren finanzielle Folgen wegen einer fehlenden privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nicht kompensiert wurden.

sct
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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon sct » 07.01.2021, 11:43

Als Angestellter hat man den Vorteil mit einem Schlag plötzlich kein Einkommen mehr zu haben wenn man seinen Job kündigt. Wer es in all den Jahren geschafft hat einen Ehepartner zu finden, kann doch ein paar Monate vor Renteneintritt einfach den Job kündigen und in die GKV gehen. Das ist erstmal völlig problemlos möglich sofern man sich mit einem Feststellungsbescheid richtig absichert. Niemand wird gezwungen sich arbeitslos zu melden. Man muß dann vorher etwas zurück gelegt haben um eine kurze Zeit davon leben zu können (oder vom Ehepartner leben :P). Siehe den anderen Thread viewtopic.php?p=47525&sid=18da47f77151b9afe30d4e0c64c50fd3#p47525

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon dh1970 » 03.04.2024, 12:16

I did it. Vielleicht ist mein Update für andere interessant:
Da ich in 2024 keine Lohnerhöhung erhalte, hat mich die JAEG zum 01.01. "überholt".
Ich habe mich im Dez mit meiner "alten" GKV in Verbindung gesetzt. Ich bin Minderheitsgesellschaftergeschäftsführer, deswegen hat sie mich um eine Statusfeststellung bei der DRV gebeten. Die Clearingstelle hat nach ca. 1 Woche die Sozialversicherungspflicht in einem Gutachten festgestellt. Die GKV hat mich dann rückwirkend zum 01.01. aufgenommen und eine entsprechende Bestätigung für die PKV-Kündigung geschrieben. Da sich mit dem KV-Wechsel auch die Einzugstelle geändert hat, muss die Firma jetzt die _kompletten_ Sozialversicherungsbeträge des 1. Quartals an die neue Einzugstelle überweisen; die alte Einzugstelle sollte die Beiträge entsprechend gutschreiben.
Die PKV habe ich per Einschreiben rückwirkend zum 1.1. gekündigt (Frist 31.03. beachten!!!), sie hat mir die Beiträge des 1. Quartals erstattet. Ich habe Zusatzversicherungen (Zahn/2-Bett/Chefarzt/Ambulante OPs/kl. Anwartschaft) bei ihr abgeschlossen. Ich zahle jetzt natürlich mehr für KV+PV+Zusatzversicherungen als vorher, das Horrorszenario unbezahlbarer PKV-Beiträge im Rentenalter bleibt mir erspart. (NB: ich habe mir von der PKV die Leistungen/Beitragsrechnung der Basisversicherung geben lassen, ich glaube diesen Weg will man nicht beschreiten.)

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon Czauderna » 03.04.2024, 12:24

Hallo,
vielen Dank für diese Rückmeldung - auch ich bin sicher, dass deine Rückmeldung von Interesse für die Leser dieses Forums ist.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon GS » 03.04.2024, 12:44

Hallo zusammen,

Czaudernas Dank
vielen Dank für diese Rückmeldung - auch ich bin sicher, dass deine Rückmeldung von Interesse für die Leser dieses Forums ist.
schließe ich mich an. Unabhängig vom (Zwischen)Ergebnis - hier: "gewechselt" oder "geblieben" - ist es immer ein Lichtblick, wenn sich Threadstarter auch nach längerer Zeit wieder melden und berichten.

Leider ist nun nicht mehr möglich, zu beobachten, wie sich das alternativ befürchtete "Horrorszenario" gestaltet hätte. Wobei es aber eine Hilfslösung gibt, solange @RolandPKV bei der Stange - also bei der Universa - bleibt:

Der Vergleichsbeitrag des TS @dh1970 wäre stets um einen guten 2stelligen Betrag (zuletzt ca 60 €) niedriger. Oder könnte es zumindest bleiben, nämlich wenn @dh1970 zukünftig dieselben Tarifwechsel macht oder nicht macht wie @RolandPKV. :wink:

Grüße
von GS

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon RolandPKV » 03.04.2024, 15:32

Ich bin nach wie vor bei der Universa (dies wird sich bis zu meinem Tod auch nicht ändern) und habe auch keinen Tarifwechsel vorgenommen. Abgesehen von KTG und PPV gab es bei mir 2021 die letzte Beitragsanpassung.

RolandPKV
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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon RolandPKV » 03.04.2024, 16:44

Ich habe noch nie verstanden, woher die Angst vor extrem hohen Beiträgen im Alter rührt. Vermutlich reißerische Berichte in den Medien.

Der PKV-Verband ist natürlich nicht neutral, aber dass er bewusst falsche Zahlen veröffentlicht wird ihm wohl niemand unterstellen. Er schreibt auf seiner Website:

"So zahlten im Jahr 2022 nur 2,3 Prozent aller Privatversicherten einen Beitrag über dem Höchstbeitrag in der GKV (769 Euro). Und Beiträge über 1.000 Euro gab es nur bei 0,07 Prozent aller Versicherten."

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon dh1970 » 03.04.2024, 16:47

das befürchtete "Horrorszenario" gestaltet hätte

Bitte nicht missverstehen, ich impliziere nicht, dass jeder PKV-versicherte den Horror erleben wird. Der PKV-Versicherte hat dafür im Durchschnitt die höhere Lebenserwartung (und leichteren Facharztzugang und im Zweifel die bessere Therapie wenn es darauf ankommt).

Was ich aber sehe, sind die Ausgaben, die bei Pflegebedürftigkeit erforderlich sind, und entweder von der Substanz zehren oder den Angehörigen aufgebürdet werden. Während dieser Zeit, die mehrere Jahre dauern kann, zerrinnt das Geld. Bsp: poln. Pflegekraft (inkl. dt Agentur) = 3.700 EUR pro Monat. Wenn dazu noch PKV-Beitrag in voller Höhe käme...

Nach allerlei Rechnereien mit meinen konkreten Parametern (keine GKV der Rentner, Mieteinnahmen, Rücklagen) war für mich ausschlaggebend, dass der Basistarif nicht der Normalfall ist, sondern eine Art Notlagentarif. Ich hatte mir die Unterlagen dafür angefordert: ca. 700 eur p.M. Die Versicherungsbedingungen(?) enthalten exakt alle Leistungen übernommenen, mit ihrer maximalen Höhe. Leider finde ich das Dokument gerade nicht. Vielleicht trügt mich mein Eindruck, die Spezialisten hier werden es hfftl wissen.

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon RolandPKV » 03.04.2024, 17:01

Der Basistarif wäre für Dich auch ziemlich sinnfrei gewesen, wenig Leistungen für sehr viel Geld. Du hättest später in den Standardtarif wechseln können (wenn es unbedingt erforderlich ist, den Beitrag erheblich zu senken). Nach über 30 Jahren in sehr leistungsstarken (also teuren) Tarifen hättest Du dann wohl sehr wenig bezahlt, vermutlich keine 400 Euro incl. PPV.

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon dh1970 » 03.04.2024, 19:38

Der Basistarif wäre für Dich auch ziemlich sinnfrei gewesen

Sorry, richtig, ich hätte in den Standardtarif wechseln können!

Die Beitragsrechnung von der universa:
Zieltarif: VRN (Standardtarif), KT, RD95 und PVN
Künftiger Monatsbeitrag: 432,28 EUR

Sehr interessant: der Leistungsumfang von PKV "Normaltarif" / PKV Standardtarif / GKV im Vergleich: https://www.test.de/PKV-Standardtarif-Basistarif-Notlagentarif-5883838-5883854/.

UND: Anders als der Basistarif lässt sich der Standardtarif nicht mit privaten Zu­satz­ver­si­che­rung­en ergänzen. Nur die Auslandsreise-Krankenversicherung oder Kran­ken­ta­ge­geld­ver­si­che­rung kann man zusätzlich abschließen. (s. https://www.finanztip.de/pkv/pkv-standardtarif/)

Es ist halt ein Tarif für die "Notlage" nicht für den "Standard".

Semantik, gell ;-)

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon Racer76 » 03.04.2024, 21:07

Ich lese beim Thema GKV immer von den sicher bezahlbaren Beiträgen, alles sozial gerecht usw.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Leistungskatalog praktisch jederzeit angepasst werden kann, Bemessungsgrenzen jederzeit angepasst werden können (z.B. Diskussion, ob BBG=PVG werden soll), Zusatzbeiträge immer weiter erhöht werden, der demografische Wandel (= Babyboomer in Rente) immer mehr zur Schieflage führt und noch viel mehr. Sprich: diese Sicherheit ist aus meiner Sicht trügerisch.

Wenn ich z.B. für mich rechne, dass ich als - heutiger - Rentner (auch wenn ich in der KVdR wäre) für den Höchstsatz + Zusatzbeiträge + Zusatztarife (Krankenhaus und Zähne) mit Sicherheit über 1.000€ berappen müsste (ohne Zuschuss RV), müsste ich wohl 105 Jahre alt werden, damit ein mittlerer Tarif in der PKV wesentlich teurer wird.

Aber ja, diese Rechnung ist sehr individuell.

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon Czauderna » 03.04.2024, 22:44

Hallo,
wenn sich die Diskussion nur darauf bezieht, dass es bei einer GKV-Versicherung immer nur um den Höchstsatz geht, dann entsteht ein falsches Bild.
Wer sich statt weiter in der PKV zu verbleiben (wieder) der GKV zuwendet, hat in der Regel im Alter nicht mehr das Einkommen in der Höhe, wie es eben erzielt wurde, als man noch arbeitete, und meist sind das Selbständige. Es kommt ja nicht von Ungefähr, dass schon seit Jahren die Nachfrage nach Wegen zurück in die GKV ziemlich hoch ist - ja, die Rechnung ist sehr individuell.
Gruss
Czauderna

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon Saxum » 04.04.2024, 10:11

Zur Wahrheit gehört aber wohl auch das Bild, dass insbesondere Boulevard-Medien tatsächlich bei dieser Thematik immer wieder regelmäßig GKV/PKV eher sehr "reißerisch" vorgehen und weniger sachlich oder zumindest gründlich recheriert. Die wärmen hier immer wieder alte Artikel auf, gerne auffällig wenn es mal wieder ein "Berichtserstattungs-Loch" gibt. Hier bekommen dann auch Menschen irgendwoher das Gefühl "verdammt ich werde im Alter arm". Mit diesen Befürchtungen im Hinterkopf kann sich auch mit ein Teil der "erhöhten Nachfrage" erklären. Ähnliches ist es mit dem sogenannten "Beamtenbashing".

Natürlich ist es sehr individuell und auf die spätere Einkommenshöhe kommt natürlich auch darauf ab, ob neben der Rente man sich weitere Einkunftsarten hat, die man in der Regel bei einer vorhandenen besseren Vergütung sich leisten konnte die auch verbeitragt werden würden. Also ja, absolut sehr individuell - hier sind jedoch leider wie erwähnt insbesondere Boulevardblätter absolut nicht hilfreich und kann zu "falschen Nachfrageeffekten" führen. Dass es "echte Fälle" gibt, halte ich für unbestreitbar, sollte aber doch mEn nicht die Masse sein, welche die Blätter es auf reißerische Art und Weise gerne zu vermitteln versuchen.

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Re: Wechsel PKV (universa) in GKV: Mitnahme Zusatzversicherungen

Beitragvon RolandPKV » 04.04.2024, 15:14

"Es ist halt ein Tarif für die "Notlage" nicht für den "Standard"."

Natürlich ist das Leistungsniveau des Standardtarifs deutlich geringer als bei einem normalen Tarif. Woher denn sonst sollte die deutliche Beitragsersparnis kommen?


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