Zu ehrlich (Gesundheitsangaben)?

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Mhh
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Zu ehrlich (Gesundheitsangaben)?

Beitragvon Mhh » 24.10.2007, 10:59

Guten Morgen,

da ich selbstständig bin hatte ich vor von der GKV in die PKV zu wechseln. Hab mich also im Internet informiert was für mich das günstigste Angebot ist, bin zu meinem lokalen Vertreter gefahren und hab dort einen Antrag unterschrieben. Wahrheitsgemäß hab ich entsprechend angekreuzt dass ich nie beim Artzt war (stimmt für die letzten ~15) Jahre und desshalb auch nichts diagnosititiert wurde. Beschwerden (oder chronische Krankheiten) hatte ich auch nicht, allerdings weiß ich dass mein Rücken nicht perfekt ist - nur wurde hier noch nie was von einem Arzt diagonstitiert.
Allerdings war ich auch bei der Musterung und auch wenn mir dort keine Befunde mitgeteilt worden sind, vermute ich das zumindest Anmerkungen zu meiner Wirbelsäule in der Akte stehen (wurde Tauglich T3 gemustert).
Ich dachte um sicher zu gehen ist es sinnvoll nochmal selber einen Check von einem Allgemeinarzt machen zu lassen, einfach damit nicht in 5 Jahren die Versicherung ankommt und mir vorwirft ich hätte etwas verschwiegen, mir exorbitante Risikoaufschläge aufdrückt oder mich schlimmstenfalls kündigt und ich ohne Versicherung dastehe. Hab also meine Vertreter angerufen und ihm das gesagt und gebeten mit dem Antrag noch zu warten.
Nun hat der Hausarzt eine Wirbelsäulungverkümmung festgestellt (Skoliose) und mich an einen Orthopäden überwiesen. Er meinte eine akute Behandlung seie nicht nötig aber eine Beobachtung sinnvoll - ich vermute der Orthopäde wird mir dazu mehr sagen können.

Meine Frage: War das eine dumme Aktion eine Krankheit diagnostitieren zu lassen vor dem Antrag? Sie bestand definitiv schon seit einigen Jahren, wurde ggf. in der Musterung festgestellt, ich hatte aber keine Kentniss von der Diagnose, auch wenn mir bewusst war dass wahrscheinlich mein Rücken so seine Probleme hat (nicht durch Beschwerden und an eine seitliche Verkrümmung habe ich auch nicht gedacht)? Was wäre passiert wenn ich nicht zum Arzt gegangen wäre und es nach Abschluss der Versicherung desswegen zu Leistungsanforderungen kommt und der Arzt ggf. geschrieben hätte dass dies seit der Jugend bestehen muss (weil das ganze eher veranlagt ist)?
Der Zug ist natürlich eh abgefahren, da ich es jetzt nicht mehr verschweigen kann.

Dann würde mich noch interessieren was dies wohl für meine Anträge bedeute wird? In welcher Höhe sind Zuschläge üblich bei Rückenproblemen oder ist das ein KO-Kriterium? (Mir ist klar das man ohne genaue Diagnose nichts konkretes dazu sagen kann, aber ich meine eher allgemein).

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Beitragvon Experte_24 » 24.10.2007, 13:01

Zur Frage:

Ja , es war eine dumme Aktion. Denn du hättest nur die im Antrag genannten Fragen wahrheitsgemäß beantragen brauchen. Nicht mehr und nicht weniger. Da nichts diagnostiziert wurde und die Musterung keine Rolle spielt, WÄRE alles takko gewesen.

Doch nun hast Du eine Vorerkrankung "schwarz auf weiss" und es ist MÖGLICH dass Du abgelehnt wirst, einen Wagnisaufschlag zahlen darfst oder aber das ganze ohne Erschwerniss möglich ist.

fwilke
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Beitragvon fwilke » 24.10.2007, 18:07

Tag zusammen,

tja, war das dumm, den Grund für eine seit Jahren bestehende Beschwerde am Rücken feststellen zu lassen? Auf den ersten Blick mag das so sein!

Aber ich nenne das nicht Dummheit, sondern eigenverantwortliches Handeln und gesundheitsbewusstes Verhalten. Unklug war es vielleicht, das Ganze seit Jahren schleifen zu lassen.

So haben Sie nun einen Ansatzpunkt, wissen worauf Sie achten und was Sie besser lassen sollten. Und sehen Sie den zu erwartenden Risikozuschlaf nicht als Strafe, sondern als kleine Kostenbeteiligung für die irgendwann vielleicht anstehenden medizinischen Behandlungen. Und Sie haben als Selbstzahler den Zugang zu den modernsten Methoden in diesem Bereich.

Also: Wohlan denn, auf zur Suche nach der geeignetsten Gesellschaft.

Was ich wirklich unklug finde und wovon ich Ihnen abrate: Selbst im Internet rumsurfen und sich dann einen Tarif von der Hxx oder Cxxxxxx oder wem auch immer rauszuschen, weil der billig ist. Billig in der PKV ist oftmals schlecht und kann im LEistungfall erhebliche finanzielle Konsequenzen haben!

Suchen Sie jemanden auf, der anhand der jetzt bekannten Gesundheitsdaten Risiko-Voranfragen bei allen in Frage kommenden Gesellschaften stellt - Sie haben dann innerhalb einer Woche eine Entscheidungsgrundlage.

Viel Glück

Frank Wilke

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Re: Zu ehrlich (Gesundheitsangaben)?

Beitragvon DKV-Service-Center » 24.10.2007, 21:02

Hallo Mhh,


es war auf jeden Fall richtig und gesetzeskonform was Sie getan haben,
denn Sie haben ja gewusst, dass mit Ihrem Rücken was nicht in Ordnung war. Ich habe einen Fall gehabt wo ein Richter entschieden hat , natürlich nach Ärztlichen Befund und Gutachten , dass obwohl keine Behandlungsunterlagen vorhanden waren die Abnutzung, in diesem Fall Bandscheiben, bereits über mehrere Jahre, wenn auch nur leichte Beschwerden verursacht haben.
Ergebnis- PKV war Leistungsfrei und ist vom Vertrag zurückgetreten.

Gruß

Mhh
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Beitragvon Mhh » 17.11.2007, 12:58

Nur um das ganze zu aktualisieren: Nachdem die Diagnose vom Allgemeinarzt festgestellt wurde, ging ich zu einem Facharzt, für eine genauere Diagnose die er auch anfertigte und auf verschiedene (leichte bis mäßige) Wirbelsäulenfehlhaltungen/stellungen hinauslief. Meine Versicherung hatte mir zwischenzeitlich schon geschrieben dass sie auf das Ergebnis der Untersuchung wartet und solange mein Antrag nicht weiterbearbeitet werden kann.
Für mich sehr überraschend hat mir meine Versicherung nachdem ich ihnen diese Diagnose Kenntnisnahme geschickt habe nun kommentarlos meinen Versicherungsschein zukommen lassen - ohne Risikozuschlag :shock:

Letztendlich ist es also relativ gut für mich ausgegangen, einzigstes kleines Problem ist dass ich nicht schriftliches von der Versicherung nun habe worüber sie informiert waren bei Abschluss, aber ich denke mal das wird keine Probleme machen.


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