Wechsel in PKV - Kosten im Alter

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fibi
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Wechsel in PKV - Kosten im Alter

Beitragvon fibi » 05.10.2021, 14:27

Guten Tag

ich 30 Student (450€) und mitte nächstens Jahres fertig (dann hoffentlich 45000p.a und steigend)

stehe gerade vor der Frage ob ich in die PKV wechsel.

Meine frische Frau (45000p.a PKV) gerade schwanger will aufgrund der besten Versorgung in der Schwangerschaft gerne in der PKV bleiben.
Nun zu meine Fragen.

Frage 1:
Lohnt sich die PKV wenn ich die Differenz der Beiträge in ETFs (unabhängig) anlege oder die Altersrückstellung (50% Arbeitgeber) erhöhe auch im Alter?

Frage 2:
Plan sind 3 oder mehr Kinder, diese werden ab dem 2. Kind soweit ich es gelesen habe ja auch in der PKV teurer. Lohnt sich das splitting GKV und PKV wenn die Kinder dann über mich (in der GKV) versichert sind.

Bonusfrage:
Falls alle Stricke reißen und zum Informieren, falls man sich die eigentlich gewünschte bessere ärztliche Versorgung im Alter nicht mehr leisten kann,
Kann meine Frau ab 55 in die GKV zurück wechseln wenn ich in der GKV bleibe.
der gibt es andere Möglichkeiten wie Sabbatical, Auslandsaufenthalt, selbstständige Nebentätigkeit falls wir beide dann in der PKV sind?
Dort gibt es ja auch die 9/10 Grenze, man müsste also mindestens ((67-30)/2)*9/10=16.65 Jahre (-3 Jahre pro Kind) in der GKV sein.

Czauderna
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Re: Wechsel in PKV - Kosten im Alter

Beitragvon Czauderna » 05.10.2021, 19:12

Hallo und willkommen im Forum,
Frage 2:
Plan sind 3 oder mehr Kinder, diese werden ab dem 2. Kind soweit ich es gelesen habe ja auch in der PKV teurer. Lohnt sich das splitting GKV und PKV wenn die Kinder dann über mich (in der GKV) versichert sind.
Die Kinder können nur dann in der GKV in die kostenfrei Familienversicherung, wenn zwar beide Elternteile als Arbeitnehmer versicherungsfrei sind, aber das Einkommen des GKV-versicherten Elternteile höher als das des PKV-versicherten Teils.

Bonusfrage:
Falls alle Stricke reißen und zum Informieren, falls man sich die eigentlich gewünschte bessere ärztliche Versorgung im Alter nicht mehr leisten kann,
Kann meine Frau ab 55 in die GKV zurück wechseln wenn ich in der GKV bleibe.
Nein, nur wenn sie krankenversicherungspflichtig würde (nach heutigem Recht)
der gibt es andere Möglichkeiten wie Sabbatical, Auslandsaufenthalt, selbstständige Nebentätigkeit falls wir beide dann in der PKV sind?
Dort gibt es ja auch die 9/10 Grenze, man müsste also mindestens ((67-30)/2)*9/10=16.65 Jahre (-3 Jahre pro Kind) in der GKV sein.
Diese 9/10 Grenze hat damit nichts zu tun, die gilt nur für die Frage, ob man als Rentner/in pflichtversichert werden muss oder nicht
Gruss
Czauderna

GS
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Re: Wechsel in PKV - Kosten im Alter

Beitragvon GS » 05.10.2021, 22:37

Hallo fibi,

zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum "Baldvater".

Noch ist es ja nicht soweit, denn Deine
... frische Frau (45000p.a PKV) gerade schwanger will aufgrund der besten Versorgung in der Schwangerschaft gerne in der PKV bleiben.
Was wohl bedeutet, sie ist Beamtin (oder selbstständig), denn mit 45.000p.a. läge sie als Arbeitnehmerin deutlich unterhalb der hier zuständigen Jahresarbeitsentgeltgrenze von (2021) 64.350p.a. und wäre somit pflichtversichert in der GKV.

Mit ihr als Beamtin wäre die weiter hinten skizzierte Familienplanung von 3-4 Erben 1. Ordnung auch kein größeres finanzielles Problem, denn entweder sind sie bei Dir familienversichert in der GKV oder aber - falls Du zur PKV wechselst oder bis dahin gewechselt bist - beihilfeberücksichtigungsfähig über die nach wie vor frische Frau und somit bis maximal zum 25. LJ im 20%-Bereich zu versichern (Hessen mal vergessen)

Sollte alles ganz anders sein, z. B. "nix Beamtin, sollte 65.000 p.a. heißen", machen wir dort gerne weiter.

Und zur Frage 1:
a) ETF wäre im Zeifelfsfall immer besser als Verjubeln, sogar im Nullrenditefall über 37 Jahre.
b) Zumindest einen Teil der Ersparnis in die Beitragsentlastung - das meintest Du mit "Altersrückstellung (50% Arbeitgeber)" - zu investieren,ist auch nicht verkehrt, zumindest wenn man seiner erstgewählten PKV die gleiche Treue einhält wie seiner frischen Frau. Die dazu noch Beamtin ist und einem die Kids von der Belastung des Arbeitgeberzuschusses abhält.

Gruß
von GS

fibi
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Re: Wechsel in PKV - Kosten im Alter

Beitragvon fibi » 06.10.2021, 11:56

vielen dank ich hoffe ein paar weitere Rückfragen stören nicht, es ist ja ein relativ großer Schritt

@Czauderna
Die Kinder können nur dann in der GKV in die kostenfrei Familienversicherung, wenn zwar beide Elternteile als Arbeitnehmer versicherungsfrei sind, aber das Einkommen des GKV-versicherten Elternteile höher als das des PKV-versicherten Teils.

Gibt es ein Patenrezept oder Tipp wenn man es nicht unbedingt weiß ob ich später mehr schaffe als sie?
Ihr Beruf Ärztin kann mich Ingenieur in einigen Fachbereich locker finanziell in den Schatten stellen, wenn aber alles nach Wunsch läuft sollte es bei mir Ingenieur auch gut aussehen (Da ich aber noch ganz am Anfang stehe ist der geschulte Blick in die Zukunft noch nicht vorhanden).
Auch werde ich am Anfang nicht direkt die 65.000 schaffen, da ich mit Arbeitsjahren hinterherhinke. Sie Arbeitet schon einige Jahre länger.
Nein, nur wenn sie krankenversicherungspflichtig würde (nach heutigem Recht)

Bedeutet https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__5.html:
  1. Sobald man/Sie (nebenberuflich?) Künstler oder Publizist wird
  2. Arbeitnehmer, die im Jahr weniger als 64.350 Euro brutto verdienen,
    (weniger als JAEG - also auch Personen die einen Monat halbtags arbeiten?)
    und nicht älter als 55 sind
  3. Freiberufler in Forst- und Landwirtschaft

@GS
danke :)

Sollte alles ganz anders sein, z. B. "nix Beamtin, sollte 65.000 p.a. heißen", machen wir dort gerne weiter.

nix Beamtin sondern Ärztin, und ich habe da wohl was durcheinander mit den Zahlen gebracht. Ja es sollten mit Weihnachtsgeld und monatlichen Tabellenzulagen und Zuschlägen 65.000€ Brutto pro Jahr sein. Also ganz knapp drüber.

So ein bisschen Gedanken machen wir uns auch wegen den Kosten der Privaten sobald man in der Mutterschutz oder der Elternzeit ist, da dort das Gehalt ja sinkt und auch der Arbeitgeberzuschuss zur Kranken­­versicherung wegfällt. Wenn dann noch Kinderdazukommen könnte das eine Mehrbelastung werden.
Sobald ich arbeite sollte der Zuschuss von ~150 nicht mehr so das Problem sein und die Kinder Kosten ja auch nur ca 100.
Wobei die GKV ja auch "nur" ~380€ im Gegensatz zu dann ~360+150=510 nimmt. (eigentlich muss man in jungen Jahren doch im gegensatz zu der GKV sparen um im Alter die gleich bleibenden hohen Beiträge zahlen zu können)
Und in der Zeit wäre das Kind (sobald ich arbeite) dann auch noch in meiner GKV.

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Sonst muss das Ziel einfach sein.
1. Ich verdiene mehr als Sie und bleibe in der GKV (+Zahnzusatzversicherung bzw. Selbstübernahme).
Dann Kosten die Kinder aber spätestens bei den Zahnspangen (Veranlagung)
2. Beide wechseln in die PKV und wir machen uns Gedanken über das spätere Sparmodell damit wir nicht wenn alles schiefgeht ab 55 für ein Jahr ins Ausland ziehen müssen. Sonst gibt es ja auch noch den Basistarif.

Czauderna
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Re: Wechsel in PKV - Kosten im Alter

Beitragvon Czauderna » 06.10.2021, 14:46

Hallo,
ein Patentrezept für die Zukunft gibt es heute noch nicht, wenn sich die Gesetzeslage ändert, kann all das, was wir hier und heute schreieben Makulatur sein.
Bedeutet https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__5.html:

Sobald man/Sie (nebenberuflich?) Künstler oder Publizist wird
Arbeitnehmer, die im Jahr weniger als 64.350 Euro brutto verdienen,
(weniger als JAEG - also auch Personen die einen Monat halbtags arbeiten?)
und nicht älter als 55 sind
Freiberufler in Forst- und Landwirtschaft

nebenberuflich, das geht nicht.
Freiberuflich, das geht auch nicht.
Nur als krankenversicherungspflichtige Arbeitnehmer/in und unter 55 Jahre, das geht, das muss sogar, wenn man sich nicht befreien lässt.
Gruss
Czauderna


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