PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

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Mr.Biker
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PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon Mr.Biker » 21.12.2021, 12:46

Hallo zusammen,

Ich hatte vor 2 Jahren in die PKV gewechselt, da ich Beamter wurde .
Ich erhalte durch meine 2 Kinder 70 % Beihilfe und musste mich zu 30 % in einer PKV versichern.

Bei dem Wechsel in die PKV hatte Kontakt mit der debeka aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt hatte ich 4 Jahre davor Probleme mit "unruhigen Beinen" im Schlaf ( Restless Legs Syndrom) . Dafür hatte ich damals auch Medikamente vom Arzt bekommen um besser zu schlafen. Dieses gab ich natürlich auch alles bei den Gesundheitsfragen an und es gab dafür ein Risikoaufschlag von 30 % und dafür gab es auch keine freie Wahl bei den Verträgen für mich.
Noch vor dem Wechsel zur Debeka hatte ich angefangen die Medikamente abzusetzen aufgrund von Magenproblemen.
Seit dem war ich auch nicht mehr beim Arzt und Probleme habe ich hier auch so gut wie nie... evtl war es auch alles nur stressbedingt durch meinen alten Job.

Nun überlege ich was besser ist...
Wenn ich in einem Jahr in eine andere PKV Wechsel , dann muss ich nur alles aus den letzten 3 Jahren angeben, richtig ?
Bei der Debeka könnte ich auf Antrag verlangen das der Risikoaufschlag gestrichen wird , oder ? Doch wenn ich 2, 3 ,4 Jahre später wieder die problem bekomme , darf die Debeka den Risikoaufschlag wieder erheben ? Wenn ja , dann wäre doch ein wechsle zu einer anderen PKV hier sinnvoller, oder ?
Denn ansonsten habe ich keine Vorerkrankungen, Allergien oder was auch immer...

LG

Daniel

RolandPKV
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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon RolandPKV » 21.12.2021, 13:47

"Wenn ich in einem Jahr in eine andere PKV Wechsel , dann muss ich nur alles aus den letzten 3 Jahren angeben, richtig ?" Nein, das ist so pauschal nicht richtig. Die abgefragten Zeiträume variieren bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften. Es kommt also darauf an, wie die Gesundheitsfragen genau formuliert sind.

GS
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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon GS » 21.12.2021, 14:22

Hallo Mr.Biker,

hinter die Idee, den Anbieter zu wechseln, würde ich an Deiner Stelle doch schon ein dickes Fragezeichen setzen.

Wie schon selbst geschrieben, ist es kaum sinnvoll zu wechseln, wenn infolge der wahrheitsgemäßen Beantwortung der Gesundheitsfragen auch beim neuen Anbieter mit zuschlägen zu rechnen ist. Auch das Hinauszögern, um den 3-Jahresabstand zu schaffen, kann zu kurz gesprungen sein.
Allein schon das Abpassen des dann nächstmöglichen Kündigungstermins kann schon dafür sorgen, dass es nicht 3, sondern 4 Jahre höheres Entrittsalter werden.

Da du aber ohnehin noch im Wartestand mit Deinen Überlegungen bist: Schon jetzt kannst Du Dich schlau machen, nach welcher Zeit der Behandlungs- und Beschwerdefreiheit ein Antrag auf Wegfall des Risikozuschlages Aussicht auf Erfolg hat. Vllt. kann dazu auch ein anderer, in Debeka-Interna kundiger Forist etwas beisteuern.

Eine Sorge kann ich Dir nehmen: Wenn der Risikozuschlag einmal auf fundierter Datenbasis gestrichen wurde, wird er auch dann nicht wieder aktiviert, wenn später doch wieder entsprechende oder ähnliche Symptome auftreten sollten.

Ob es aber auch so wäre, wenn Du nach Abwarten der 3-Jahresfrist ohne Angabe Deiner Vorgeschichte - was ja der Sinn der Übung war - wechselst, es später wieder auftritt und der neue Versicherer dann erst erfährt, dass da doch mal was war? Dann hast Du eventuell ein Problem, das Du nicht hättest, wenn Du nicht gewechselt hättest.

Klingt kompliziert? Ja, ist es auch. Einfacher ist es, gar nicht erst zu wechseln.

Gruß
von GS

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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon Mr.Biker » 30.07.2022, 11:20

Hallo noch einmal,

Hatte bei der Debeka mal angefragt ob der Risikozuschlag eines Tages mal gestrichen wird...
Hier die Antwirt dazu... hört sich für mich so an als würde man ihn nie streichen?

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Die Beiträge für die Krankenversicherung werden für das "normale" Krankheitskostenrisiko berechnet Sie decken also die Kosten ab, die durchschnittlich während der gesamten Versicherungsdauer zu erwarten sind. Ist das Risiko zu erkranken aber wegen bestimmter Vorerkrankungen höher, wird das Gleichgewicht zwischen den kalkulierten und den tatsächlich notwendigen Beiträgen gestört. In solchen Fällen müssen wir höhere Kosten einplanen. Ausgleichen können wir das mit einem Beitragszuschlag.

Auch mit Ihnen haben wir besondere Vertragsbedingungen vereinbart. Dabei konnten wir den Versicherungsschutz nur im Rahmen der sogenannten "Öffnungsaktion" anbieten. Wegen der Gesundheitsverhältnisse wäre das eigentlich gar nicht möglich gewesen.

Zusammen mit einigen anderen privaten Krankenversicherern haben wir uns verpflichtet, Beamte und deren Familienangehörige unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. bei der ersten Verbeamtung) generell nicht abzulehnen. Für den Grundversicherungsschutz vereinbaren wir einen Risikozuschlag von höchstens 30 Prozent des Tarifbeitrags — unabhängig vom tatsächlichen Krankheitskostenrisiko.

Zusatztarife konnten wir Ihnen aber leider nicht anbieten. Denn diese sind von der Öffnungsaktion ausgeschlossen.

Wenn wir einen Versicherungsantrag prüfen, betrachten wir jede Erkrankung und wägen dabei die eventuellen Risiken ab. Dabei kann jede einzelne Erkrankung zu einem Risikozuschlag von 30 Prozent führen.

Haben Sie deshalb bitte Verständnis dafür, dass wir aufgrund des Krankheitskostenrisikos diesen Zuschlag nicht reduzieren oder gar aufheben können.

--‐-----------

LG

GS
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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon GS » 30.07.2022, 12:20

Natürlich - der Abschluss fand im Rahmen einer Öffnungsaktion statt. Dann ist das Streichen des Zuschlags allerdings ausgeschlossen.

Eingangs hattest Du die Öffnungsaktion zwar nicht erwähnt - geschadet hätte das nicht - aber zugegeben, die 30% waren ein Fingerzeig, da mal nachzuhaken.

Möglicherweise wäre es außerhalb der Öffnungsaktion ein deutlich höheres Zuschlagsangebot als 30 % geworden. Und ja, außerhalb der Öffnungsaktion werden Zuschläge nach entsprechend langer Behandlungs- und Beschwerdefreiheit schon mal aufgehoben.

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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon Mr.Biker » 30.07.2022, 13:15

Vielen Dank für deine Antwort.

Also bleibt mir hier nur die Möglichkeit die Versicherung nach mindestens 3 Jahren zu wechseln um zukünftig den Risikozuschlag nicht mehr zu zahlen ?
Vorausgesetzt natürlich die Beschwerden kommen nicht wieder und es kommen keine anderen Krankheiten dazu...
UND es die neue PKV fragt nicht ob ich vorher im Rahmen der Öffnungsaktion aufgenommen wurde...

Schönes Wochenende noch und Danke !

eastman
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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon eastman » 31.07.2022, 17:57

Ich würde das nicht mal an einer 3-Jahres-Frist festmachen, sondern direkt mit Risiko-Voranfragen an ausgewählte Krankenversicherer herantreten. Das geschilderte Symptom bzw. die Diagnose lässt bei mir allerdings im Unterbewusstsein etwas anklingen...das riecht nach einem psychotherapeutischen Problem und würde die Öffnungsaktion wunderbar erklären....

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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon GS » 02.08.2022, 00:31

eastman schreibt:
Ich würde das nicht mal an einer 3-Jahres-Frist festmachen, sondern direkt mit Risiko-Voranfragen an ausgewählte Krankenversicherer herantreten. Das geschilderte Symptom bzw. die Diagnose lässt bei mir allerdings im Unterbewusstsein etwas anklingen...das riecht nach einem psychotherapeutischen Problem und würde die Öffnungsaktion wunderbar erklären....
Apropos erklären: Entweder hat die Debeka dem TE nicht erklärt, dass der Vertrag nur unter Öffnungsaspekten zustande kommen konnte oder - was wahrscheinlicher ist - dass das nach knapp 3 Jahren, sagen wir, in Vergessenheit geraten ist.
Wenn also Dein Riechkolben Dich nicht trügt - woran ich nicht zweifle - wird bei diesem Herantreten nicht viel herauskommen. Zumal die bereits gezogene Öffnung zumindest ggü. den daran beteiligten Anbietern vor dem Abschluss nicht unter den Teppich gekehrt werden sollte, nach dem Motto "einmal ist nicht keinmal".

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Re: PKV Risikozuschlag streichen oder gleich wechseln?

Beitragvon eastman » 02.08.2022, 16:52

Ich habe beim Nachlesen bemerkt, dass ich mit meinen Gedanken doch nicht so eindeutig rüberkomme wie beim Schreiben gehofft. Bei einem Antrag bei einem anderen Versicherer müssen in dieser Konstellation des Beamten ja ZWEI Fragestellungen beachtet werden:
a) der rückgefragte Zeitraum bei psychotherapeutischen Behandlungen und
b) die Frage nach abgelehnten oder nur mit Risikozuschlag angenommenen Anträgen. Auf irgendwelche Sonderwagnis-Dateien will ich gar nicht hinaus, es gibt ja aber durchaus die Möglichkeit, dass der Zeitraum a) durch die Frage b) wieder ausgehebelt wird - wird diese mit "ja" beantwortet, hat der Versicherer ja alles Recht des BGB, diesen Zuschlag zu hinterfragen....und schwups....hätte er ja Kenntnis von der Öffnung. Insofern mein Gedankengang, hier gar nicht zu warten.
Ich habe ja keine Ahnung, aber: wenn man sich systematisch einen Versicherer sucht, der einen Tarif A 30 hat und keinen Kombi-Tarif für Alles...und selbst bei 30% Zuschlag auf A 30....aber das ist Mathematik und ja mittlerweile auch rassistisch....


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