Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

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Ostermaus
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Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon Ostermaus » 12.07.2022, 10:13

Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die Aufnahme in dieses Forum.

Ich bin 49 Jahre alt. Seit über 10 Jahren bin ich über meinen Mann privat versichert.
Nach 19 Jahren wegen Kindererziehung zu Hause möchte ich nun noch eine Ausbildung anfangen.
Nun meine Fragen:
Was passiert, wenn ich diese Ausbildung mache und dafür in die GKV wechseln muss, aber nach einiger Zeit feststelle, dass dieser Beruf nichts für mich ist? Muss ich dann zurück in die PKV zu meinem Mann oder kann ich dann in der GKV bleiben? Wäre dann eine Anwartschaft bei der PKV sinnvoll?
Ferner habe ich gelesen, dass es mit dem 55. Lebensjahr keinen Wechsel mehr geben muss. Wenn ich also, aus welchen Gründen auch immer, meinen Job mit 55 Jahren verlieren würde, muss ich dann zurück in die PKV oder kann ich dann in der GKV bleiben?
Danke schon mal für die Hilfe!
LG

Czauderna
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Re: Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon Czauderna » 12.07.2022, 11:19

Hallo und willkommen im Forum
Wenn diese Ausbildung über ein Beschäftigungsverhältnis abläuft und demnach Krankenversicherungspflicht vorliegt, dann musst du in die GKV wechseln. Nach Ende der Beschäftigung kannst du dann wählen, ob du weiterhin in der GKV verbleibst als freiwillig Versicherte oder wieder zurück in die PKV wechselst.
Was du wissen musst - wenn du in der GKV verbleibst als freiwillig versicherte, wird nach derzeitig geltendem Recht das Einkommen deines Ehemannes bei der Betragsberechnung zu 50 % angerechnet.
Das mit dem 55 Lebensjahr verhält sich etwas anders - wer 55. Jahre alt ist und in der PKV versichert, der kann grundsätzlich nicht mehr krankenversicherungspflichtig werden und dem/der ist dann der Weg von der PKV in die GKV verwehrt - umgekehrt geht das immer noch, es sei denn die PKV hat etwas dagegen.
Gruss
Czauderna

Ostermaus
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Re: Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon Ostermaus » 12.07.2022, 12:22

Hallo Czauderna,

danke für deine schnelle Antwort.
Was ein Kuddelmuddel!
Eine neue Frage:
Wenn ich bis zur Rente in meinem neuen Ausbildungsjob arbeite, wird dann auch das Gehalt/Rente von meinem Mann zu 50% für den GKV-Beitrag angerechnet? Ich finde das alles ganz schön kompliziert.
Vielen Dank für die viele Mühe.
LG

Czauderna
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Re: Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon Czauderna » 12.07.2022, 12:31

[quote="Ostermaus"]Hallo Czauderna,


Eine neue Frage:
Wenn ich bis zur Rente in meinem neuen Ausbildungsjob arbeite, wird dann auch das Gehalt/Rente von meinem Mann zu 50% für den GKV-Beitrag angerechnet? Ich finde das alles ganz schön kompliziert.


Hallo,
nein, solange du selbst pflichtversichert bist, spielt das Einkommen deines Ehegatten keine Rolle , erst bei einer freiwilligen Versicherung.
Gruß
Czauderna

GS
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Re: Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon GS » 13.07.2022, 00:15

Hallo Ostermaus,

gutes Gelingen zum Neustart ins Berufsleben. Wenn man das will, ist es dafür nie zu spät.

Zu diesen zweieinhalb Fragen:
Ostermaus schreibt:
Was passiert, wenn ich diese Ausbildung mache und dafür in die GKV wechseln muss, aber nach einiger Zeit feststelle, dass dieser Beruf nichts für mich ist? Muss ich dann zurück in die PKV zu meinem Mann oder kann ich dann in der GKV bleiben?
Du kannst auch in der GKV bleiben, wenn Du das schon nach dem 1. Tag festgestellt hast und danach nicht unmittelbar in eine andere versicherungspflichtige Beschäftigung wechselst. Dazu muss die bisherige Versicherung in der PKV entweder bereits gekündigt sein oder - falls nicht - deren Weiterbestehen der GKV nicht nachgewiesen sein. In diesen Fällen bleibst Du "obligatorisch" in der GKV, quasi als freiwilliges Mitglied mit der Konsequenz in der Beitragspflicht wie es Czauderna bereits geschrieben hat.
Wäre dann eine Anwartschaft bei der PKV sinnvoll?
Gerade dann, also wenn Dir der zuvor beschriebene Status für eine Weile erst einmal recht wäre, wäre eine Anwartschaft bei der PKV im Nachhinein rausgeworfenes Geld. Denn zwei Monate nach dem Ende der Versicherungspflicht in der GKV läuft die mit der Anwartschaft zugesicherte Option auf Rückkehr in die PKV ohne neue Gesundheitsprüfung ab.
Diese Anwartschaft wäre aber solange sinnvoll, wie Du noch pflichtversichert bist und Du Dir im Hinblick auf Deine spätere Krankenversicherung, z. B. mangels Erfahrung, wie das so ist nach dem Wechsel PKV/GKV, noch nicht im Klaren bist.
Verstehe das Letztere bitte nicht als Unkerei gegen die GKV. Du kannst Dich in Europa oder auch sonstwo umgucken: Du würdest so schnell keine bessere gesetzliche KV finden als die deutsche. Na ja, Schweiz oder Singapur, dagegen würde ich spontan nicht die Hand ins Feuer legen.

Gruß
von GS

RHW
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Re: Ausbildung mit 50, PKV oder GKV?

Beitragvon RHW » 07.08.2022, 16:36

Hallo Ostermaus,

noch eine kleine, aber wichtige Ergänzung zu den Ehegatteneinnahmen, wenn man selber in Rente geht:
Die gesetzliche Krankenkasse prüft dann, ob in der 2.Hälfte des Berufslebens (ab 1. Arbeitstag bis Rentenantrag) mindestens 90% GKV-Zeiten vorliegen:
- wenn ja, sind die die Ehegatteneinnahmen egal (wie auch Miet-oder Kapitaleinkünfte)
- wenn nein, sind Ehegatteineinnahmen sowie Miet- und Kapitaleinkünfte für die Beitragsberechnung relevant.

Gruß
RHW


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