Abschluss einer neuen PKV (Beamter)

[siups]

Liebe Forenmitglieder,

ich bin seit Neuestem verbeamtet (auf Probe) und muss mich nun für eine PKV entscheiden.

Im Referendariat war ich bereits bei einer PKV (PKV 1) im Anwärtertarif versichert. Da ich im Anschluss ein Jahr als Angestellter gearbeitet habe, ging ich zunächst zurück in die GKV. Nun möchte ich mich wieder privat versichern.

Dabei habe ich den ein oder anderen Test online gelesen und mir gefällt nun eine andere PKV (PKV 2) besser, als meine alte. Die Leistungen sind in etwa gleich, doch der Beitrag bei PKV 2 liegt ein gutes Stück niedriger.

Natürlich will mich der Vertreter von PKV 1 wieder gewinnen. Er konnte allerdings nicht wirklich etwas Überzeugendes vorbringen. Lediglich mit einer Aussage, hat er mich verunsichert: "PKV ist deutlich kleiner, als PKV 1 - ob da die Beiträge so stabil bleiben?"

Was haltet ihr von dieser Aussage? Ich kann gern auch die Namen der Versicherungen nachreichen, falls das erlaubt und hilfreich ist.

Vielen Dank und allen einen guten Start ins Wochenende!
siups

[Czauderna]

Hallo und willkommen im Forum
Du hast Dich entschieden als Beamter wieder in die PKV zu wechseln. Ich bin sicher, dass sich eine/r unserer Expertinnen/en in kurzer Zeit bei Dir melden wird, um Deine Frag zu beantworten.
Gruss
Czauderna

[eastman]

Ich rate mal spontan: Concordia.

[siups]

PKV1: Debeka
PKV2: HUK Coburg

[eastman]

Zum Sonntag: wenn das die Alternativen sind - die HUK-Coburg ist Keine. Hinsichtlich der (relativen) Beitragsstabilität von Cpt. Hook hat der Debeka-Ausschließlichkeits-Vertreter recht, allerdings ursächlich nicht in der Größe, sondern in der bisherigen optimistischen Kalkulation der bisherigen drei (oder vier) Tarife, die die HUK-Coburg seit 1990 auf den Markt gebracht hat. Die Größe des potentiellen neuen Versicherers ist mehr als ausreichend für eine auskömmliche und nachhaltige Beitragsentwicklung. Der Debeka fällt (meiner Meinung) die 100%ige Festzinsanlage der Alterungsrückstellung und der Versuch, Hochleistungstarife neu aufzulegen, genauso auf die Füße. Ich habe auch keine Glaskugel, aber: weitersuchen.

[RolandPKV]

"Dabei habe ich den ein oder anderen Test online gelesen ..." - das ist bei der Wahl einer PKV keine sinnvolle Entscheidungsgrundlage. "Die Leistungen sind in etwa gleich ..." - das kann ein Laie nicht wirklich einschätzen.

Ich empfehle Dir, Dich von einem spezialisierten Makler beraten zu lassen. Einfach nach "PKV Makler Beamte" googlen, da findet man schon auf der ersten Seite kompetente Makler.

[Rossi]

Nun ja, es ist völlig egal, von wem Du dich jetzt beraten lässt!

Denn hierbei sollte man eins wissen: beim Abschluss einer PKV bekommen die Makler in der Regel bis zu 8 Monatsprämein als Provision! D.h. bei einer Erstprämie von mtl. 350,00 € sind es mal schlappe 2.800,00 € für den Vertrag mit Dir. Das ist die Ausgangslage, mehr nicht!

[eastman]

Äh - nein, 3x nein. Von der Erstprämie von 350 € ist zuerst die Pflegepflichtversicherung abzuziehen. Diese wird max. mit zwei Monatsbeiträgen vergütet. Vom verbleibenden Betrag ist der 10%ige gesetzliche Zuschlag zu separieren - dieser ist vergütungsfrei. Vom "traurigen Rest" gibt es dann bis zu 9 MB. Allerdings ist damit für etliche Marktteilnehmer Ende der Vergütung. Für die laufende Betreuung des Vertrages - das ist dort, wo die meiste Arbeit in den folgenden 30-60 Jahren anfällt, gibt es in der Spitze 2% vom monatlichen Beitrag (da dann tatsächlich komplett). Die von Rossi zitierten 2.800 € würde ich bei einem Beamten gern mal bekommen. Mein letzter Wert waren bei 9 Monatsprämien dann tatsächlich 1.081,12 €....

[RolandPKV]

Die Provision ist in den Beiträgen einkalkuliert. Selbst wenn man sich direkt bei einer PKV versichert (also ohne Kontakt zu einem Makler/Versicherungsvertreter), ist die Prämie nicht geringer als wenn es über einen Makler läuft. Wenn man es also so oder so bezahlt, kann man sich auch beraten lassen (abgesehen davon, dass der Abschluss einer PKV ohne Beratung nicht sinnvoll ist).

[siups]

Danke für eure Antworten!

Verstehe ich also richtig, dass ich schlussendlich di gleiche Versicherungsprämie für einen Tarif xy bezahle, egal, ob mit oder ohne zuvor erfolgter Makler-Beratung?

[RolandPKV]

Ja

[siups]

Danke, Roland.

Ich werde mich mal mit einem Makler in Verbindung setzen.

Noch zum besseren Verständnis/Nachfühlen: Was kann der Makler denn für mich erreichen bzw. wie ist seine Vorgehensweise? Im Grunde haben die PKVs doch bestimmte Tarife, die der Makler ja auch nicht ändern kann. Oder haben die Sondervereinbarungen mit den KVs? Falls ja, müsste der Makler ja solche Vereinbarungen mit allen KVs haben, um mich unabhängig zu beraten...

Liebe Grüße

[RolandPKV]

Er berät Dich. Erklärt, was bei einer PKV wichtig ist (das ist nicht die Erstattungshöhe für Brillen oder eine niedriger Beitrag), welche Leistungen es am Markt gibt usw. Er fragt nach Deinen Anforderungen (nachdem Du halbwegs verstanden hast, worauf es wirklich ankommt). Vor allem wird er Dir sagen, dass diese Entscheidung meist bis zum Lebensende wirkt.

Letztendlich wird er ein paar Tarife verschiedener Anbieter vorschlagen und im Detail erläutern, die er für Dich und Deine Ansprüche am geeigetsten hält. Die meisten Makler vermitteln Tarife zahlreicher Anbieter (nicht aller). Ein Makler hat keine Sonderkonditionen bezüglich des Inhalts der Tarife oder deren Beitrag. Wie ich weiter oben schrieb, der Beitrag ist beim Anbieter A im Tarif X immer gleich, egal auf welchem Weg Du abschließt.

Kurz zusammengefasst: der Makler liefert Dir alle notwendigen Informationen, mit denen DU Deine Entscheidung treffen kannst. Das ist wichtig, denn DU musst mit dem gewählten Tarif mehrere Jahrzehnte leben, nicht der Makler.

[siups]

Vielen Dank für den Anstoß