Wechsel in die PKV sinnvoll?

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Maxi97
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Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon Maxi97 » 15.11.2022, 08:11

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, da ich mir vorgenommen habe, endlich das Thema GKV vs PKV für mich anzugehen.
Ich bin 24, gesund, sportlich und verdiene aktuell 90.000€ brutto im Jahr als Angestellter.
Ich denke vor allem aus zwei Gründen darüber nach, in die PKV zu wechseln:

    1. Die Leistungen der GKV sind m.E. schlecht, bei stetig steigenden Beiträgen
    2. Die Problematik der Arzt, vor allem der Facharzt-Findung wird in den nächsten Jahren nicht besser und da hat man mit der PKV nun einfach die deutlich besseren Chancen
    3. Eher ein halber Punkt: man kann die Zusatzversicherungen zur GKV (wie Zahnzusatz etc.) abschaffen und alles unter einen Hut bekommen

Nun bin ich in dem Thema komplett neu und musste leider feststellen, dass die PKV-Tarife genauso ein Dschungel sind, wie die GKV-Anbieter (mit dem Unterschied, dass die GKV-Auswahl deutlich einfacher ist: Pest oder Cholera).

Direkt zum Anfang: ich halte nichts, von Lockangeboten ala Check24 (sinngemäß: nach der Beitragsrückerstattung bekommst du noch Geld von uns, dafür dass du bei uns versichert bist).

Für mich stellt sich als allererstes die Frage, welche PKV-Anbieter grundsätzlich in Frage kommen. Ich habe bei der Internetrecherche mal die Hallesche, Concordia, Barmenia als Marktführer ausgemacht. Ab und zu werden auch noch Allianz und Arag genannt. Vor allem Arag fände ich interessant, da es dort wohl einen neuen MedBest-Tarif gibt.

Für mich haben aber zwei Punkte oberste Priorität: eine PKV muss ihren Leistungsumfang ohne "Theater" bezahlen und die Beitragsstabilität muss im Alter gewährleistet sein.

Daher mal eine kurze Frage in die Runde: welchen Anbieter und welche Tarife nutzt ihr denn so und wie zufrieden seit ihr?

Hier noch meine groben Anforderungen

[list=]
1. Keine SB
2. Krankentagegeld ca. 100€
3. Zahnersatz: 90% oder mehr
4. Sehhilfen sollten entsprechend übernommen werden
5. Honorare über der Gebührenordnung, also dass auch Kosten für "Spezialisten" übernommen werden können
6. Andere Hilfsmittel (Hörgeräte, Rollstuhl etc.) sollten auch übernommen werden -Ausblick aufs Alter :P -
7. Psychologische Behandlung (und hier vor allem ohne vorhergehende "Genehmigung" wie in der GKV) -hoffentlich braucht man das nie, aber haben ist besser als brauchen ;) -
8. Offener Hilfsmittelkatalog, falls das Sinn macht
9. Und wenn man schon in die PKV geht: Chefarzt und Einbettzimmer
[/list]

Dazu noch die Frage: wie läuft das mit Beitragserstattungen? Davon ist -vor allem in günstigen Lockangeboten- immer wieder die Rede, aber so wirklich ins Detail geht es bei dem Thema nie.

Ich hoffe, dass ich hier mal ein paar grobe Orientierungen und Hilfestellungen bekomme.

Und pro forma: natürlich weiß ich, dass ich hier keine Versicherungsberatung bekomme, möchte ich auch gar nicht :)

Viele Grüße
Maxi

Czauderna
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon Czauderna » 15.11.2022, 09:40

Hallo und willkommen im Forum
anhand deines Beitrages sehe ich schon, dass ich dir da nicht viel weiterhelfen kann. Ich komme nämlich aus der Ecke "Pest oder Cholera".
Sicher werden sich unsere PKV-Experten deiner annehmen.
Gruß
Czauderna

RolandPKV
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon RolandPKV » 15.11.2022, 11:54

Was bringt es Dir, wenn hier jemand schreibt, dass er beim Anbieter A im Tarif X versichert ist und total zufrieden ist (außer ein paar Zahnarztrechnungen und gelegentliche Arztbesuche, um wegen einer Erkältung eine AU-Bescheinigung zu bekommen, hat er sonst keine Leistungen in Anspruch nehmen müssen)? Oder das Anbieter B im Tarif Y grottenschlecht ist, weil er sehr häufig die Rechnungen nicht voll erstattet (er schreibt aber nicht, dass in seinem Tarif bestimmte Leistungen nur zu 80 Prozent erstattet werden)? Usw.

Das bringt Dir nichts. Lass Dich beraten und erklären, was wirklich wichtig ist. Z.B. warum 100 Euro Krankentagegeld bei Deinem Einkommen viel zu wenig sind und dass die Erstattungshöhe beim Zahnersatz zwar nicht unwichtig ist, aber nicht kriegsentscheidend.

GS
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 15.11.2022, 12:03

Hallo zusammen,

@Czauderna:
Wir sind uns wohl einig darin, dass der TE mit dem "Pest-oder-Cholera-Vergleich" das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat. Halten wir es seinem jugendlichen Übermut (24, demnächst wohl 25) zugute.

@Maxi97:
90.000 € Jahresbrutto mit 24, das schafft nicht jeder. Respekt. Und Respekt auch für Deine früh gewonnene Erkenntnis, dass die Suche über Portale wie Check24 usw. nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Mit einer Ausnahme ist auch nichts gegen deine Kriterienliste 1.-9. einzuwenden, vorausgesetzt, dass dies nicht die einzigen, sondern allenfalls 9 wesentliche sein sollen.
Diese Ausnahme betrifft Nr. 2. Krankentagegeld ca. 100 €. Wie kommst Du auf diesen Tagessatz? Zu 90.000 € JAE und Steuerklasse 1 passt ziemlich genau der doppelte Tagessatz - 200 €. Jedenfalls dann, wenn der Einkommensausfall ab 7. Woche AU voll abgedeckt sein will.

Wieso und warum ausgerechnet(e) 200 €/Tag? Das ginge allerdings schon in Richtung Beratung, die Du hier ja nicht willst.

Maxi97 schreibt:
[...] noch die Frage: wie läuft das mit Beitragserstattungen? Davon ist -vor allem in günstigen Lockangeboten- immer wieder die Rede, aber so wirklich ins Detail geht es bei dem Thema nie.
Geht es hier um die Beitragsrückerstattung nach Leistungsfreiheit im Vorjahr? Das ist keine Hexerei und auch nichts Lockvogelhaftes, aber natürlich auch kein wesentliches Entscheidungskriterium, aber nice to have.
So in etwa funktioniert es grundsätzlich: Du nimmst notwendige Behandlungen natürlich in Anspruch, reichst die Rechnungen aber zunächst nicht ein, sondern begleichst sie vorab aus Deiner privaten Portokasse o. ä. Am Jahresende checkst Du, ob es für Dich günstiger ist, die Rechnungen zur Kostenerstattung einzureichen oder das halbe Jahr noch abzuwarten und die entsprechende höhere Beitragsrückerstattung kommen zu lassen.
Das Thema hat noch einige Facetten, u. a. eine steuerliche, aber fürs Erste sollte es mal reichen.

Gruß
von GS

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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon Maxi97 » 15.11.2022, 14:00

Hallo zusammen,
zunächst einmal danke für die Antworten. Die Aussage Pest oder Cholera bezog sich darauf, dass man in allen GKV-Tarifen mehr oder weniger das Selbe an Leistung geboten bekommt (was ja beim festgelegten gesetzlichen Katalog ja auch logisch ist). Das war jetzt keine Wertung für oder gegen die GKV.

Danke für die Ausführungen zur Rückerstattung, ich kannte das bisher nur von der AOK (Selbstbehalt-Tarif), dass ich nur dann Geld zurück bekomme, wenn ich keine relevanten Kassenleistungen in Anspruch nehme. Ich hatte hier aber wohl den Denkfehler, dass ich die Vorkasse bei der PKV außer Acht gelassen habe, die PKV bekommt ja erst etwas von meinem Arztbesuch mit, wenn ich auch etwas einreiche.
Lockvogelhaft meinte ich eher so, dass die Portale die maximale Rückerstattung annehmen und daraus absurd niedrige Monatsbeiträge konstruieren :)

Die Liste ist nicht abschließend, es sind einfach nur die Punkte, die ich mir im Vorfeld mal als wichtig überlegt habe. Das Krankentagegeld resultiert aus Online-Rechnern.
Danke für den Hinweis zum Krankentagegeld! Ich bin hier von dem ausgegangen, was ich aktuell als zusätzliche Absicherung zur GKV habe und habe hier der Einfachheit wegen 100€ in den Raum gestellt, wenn das in der PKV aber anders als in der GKV läuft, muss das natürlich entsprechend erhöh werden.

PS: Das Einkommen erklärt sich durch meine Branche, IT-Security ist sehr lukrativ :)

Gruß Maxi

GS
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 15.11.2022, 16:05

Hallo Maxi,

zunächst will ich die Aussage von @RolandPKV -erhat unmittelbar vor mir geantwortet - bestätigen, dass es wenig bringt, sich auf die Aussagen anderer Foristen zur (Un-)Zufriedenheit mit ihrer jeweiligen PKV zu verlassen. Das ist sehr oft subjektiv gefärbt - positiv wie negativ. Deshalb schreibe ich dazu nichts.
Maxi97 hat geschrieben:Hallo zusammen,
zunächst einmal danke für die Antworten. Die Aussage Pest oder Cholera bezog sich darauf, dass man in allen GKV-Tarifen mehr oder weniger das Selbe an Leistung geboten bekommt (was ja beim festgelegten gesetzlichen Katalog ja auch logisch ist). Das war jetzt keine Wertung für oder gegen die GKV.
Passt soweit. Auch wenn ich aus der PKV-Ecke komme, bin ich mir ziemlich sicher, dass das deutsche gesetzliche Kassenwesen sich aus Patientensicht im europäischen Vergleich nicht verstecken muss, auch nicht vor den Skandinaviern. Aus Kassenarztsicht mag es vllt. anders aussehen - der Ärztemangel kommt ja nicht von ungefähr - aber das ist hier nicht das Thema

Danke für die Ausführungen zur Rückerstattung, ich kannte das bisher nur von der AOK (Selbstbehalt-Tarif), dass ich nur dann Geld zurück bekomme, wenn ich keine relevanten Kassenleistungen in Anspruch nehme. Ich hatte hier aber wohl den Denkfehler, dass ich die Vorkasse bei der PKV außer Acht gelassen habe, die PKV bekommt ja erst etwas von meinem Arztbesuch mit, wenn ich auch etwas einreiche.
Lockvogelhaft meinte ich eher so, dass die Portale die maximale Rückerstattung annehmen und daraus absurd niedrige Monatsbeiträge konstruieren :)
Diese Vorgehensweise seitens der Portale kritisierst Du nicht zu Unrecht.

Die Liste ist nicht abschließend, es sind einfach nur die Punkte, die ich mir im Vorfeld mal als wichtig überlegt habe. Das Krankentagegeld resultiert aus Online-Rechnern.
Ja, das soll den Vergleich erleichtern, verleitet aber manchen dazu, das würde genügen, zumal wenn das GKV-Krankengeld etwa auf diesem Level angesiedelt ist. Damit ist die Unterversicherung von Beginn an vorprogrammiert.
Danke für den Hinweis zum Krankentagegeld! Ich bin hier von dem ausgegangen, was ich aktuell als zusätzliche Absicherung zur GKV habe und habe hier der Einfachheit wegen 100€ in den Raum gestellt, wenn das in der PKV aber anders als in der GKV läuft, muss das natürlich entsprechend erhöht werden.
Würdest Du in der GKV bleiben, wärst Du mit 40 €/Tag Zusatz-KT insoweit auf der sicheren Seite.

Vielleicht noch eine Bemerkung zum Thema "kein Selbstbehalt". Grundsätzlich ist es beim Einstieg gerade in jungen Jahren ein guter Tipp, beim Selbstbehalt so niedrig wie möglich einzusteigen, jedenfalls so lange der deshalb höhere Beitrag noch vom Arbeitgeber bezuschusst wird. Es sollte aber auch kein strenges Ausschlusskriterium sein. Wenn bei einem Anbieter sonst alles passen würde, der aber nur Tarife mit Selbstbehalt hätte, spricht nichts dagegen, hier den kleinsten zu wählen, auch wenn der > 0 ist.

Ist etwa die Beitragsrückerstattung - wie gesagt nice to have - im Spiel, würdest Du kleinere Rechnungsbeträge ja ohnehin nicht einreichen, und der "Selbstbehalt 0 €" liefe ins Leere. Sorry, das war doch schon ein bisschen "Beratung".

PS: Das Einkommen erklärt sich durch meine Branche, IT-Security ist sehr lukrativ :)
Da ist was dran - sage ich als Laie auf dem Gebiet

Gruß
von GS

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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon RolandPKV » 15.11.2022, 16:41

Das, was GS zum Thema Selbstbehalt schreibt, gilt auch für andere Dinge wie z.B. den genannten Erstattungssatz für Zahnersatz. Es gibt sehr leistungsstarke Tarife, bei denen aber eben keine 90 % möglich sind, sondern "nur" 80 %. Das sollte also kein Grund sein, solche Tarife links liegen zu lassen.

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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon Maxi97 » 15.11.2022, 16:50

RolandPKV hat geschrieben:Das, was GS zum Thema Selbstbehalt schreibt, gilt auch für andere Dinge wie z.B. den genannten Erstattungssatz für Zahnersatz. Es gibt sehr leistungsstarke Tarife, bei denen aber eben keine 90 % möglich sind, sondern "nur" 80 %. Das sollte also kein Grund sein, solche Tarife links liegen zu lassen.


Die Kriterien in meiner Liste sind auch nicht hart gedacht, sondern einfach Punkte, die ich mir im Vorfeld als relevant/wichtig überlegt hatte. Natürlich lässt man einen sehr guten Tarif nicht aus, weil er im Zahnersatz nur 80 statt 90 Prozent Erstattung bietet.

Vielleicht noch eine Bemerkung zum Thema "kein Selbstbehalt". Grundsätzlich ist es beim Einstieg gerade in jungen Jahren ein guter Tipp, beim Selbstbehalt so niedrig wie möglich einzusteigen, jedenfalls so lange der deshalb höhere Beitrag noch vom Arbeitgeber bezuschusst wird. Es sollte aber auch kein strenges Ausschlusskriterium sein. Wenn bei einem Anbieter sonst alles passen würde, der aber nur Tarife mit Selbstbehalt hätte, spricht nichts dagegen, hier den kleinsten zu wählen, auch wenn der > 0 ist.

Ist etwa die Beitragsrückerstattung - wie gesagt nice to have - im Spiel, würdest Du kleinere Rechnungsbeträge ja ohnehin nicht einreichen, und der "Selbstbehalt 0 €" liefe ins Leere. Sorry, das war doch schon ein bisschen "Beratung".


Danke für die "Beratung" beziehungsweise die Ausführung, das sind genau die Punkte, die man als junger Erwachsener in so einem Thema mitnehmen muss ;)

Passt soweit. Auch wenn ich aus der PKV-Ecke komme, bin ich mir ziemlich sicher, dass das deutsche gesetzliche Kassenwesen sich aus Patientensicht im europäischen Vergleich nicht verstecken muss, auch nicht vor den Skandinaviern. Aus Kassenarztsicht mag es vllt. anders aussehen - der Ärztemangel kommt ja nicht von ungefähr - aber das ist hier nicht das Thema

Das sehe ich genauso (in beide Richtungen), ich wollte nur noch einmal klarstellen, dass die Aussage keine Wertung hatte; nicht dass sich hier jemand persönlich angegangen fühlt, das war um Gottes Willen nicht der Sinn hinter der Aussage.

Ich merke aber schon, ich habe hier für mich die Büchse der Pandora geöffnet :D

GS
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 15.11.2022, 19:50

Hallo Maxi,
Du hast erkannt:
Ich merke aber schon, ich habe hier für mich die Büchse der Pandora geöffnet :D

Du brauchst sie ja einfach nur noch mal zu schließen - Deckel drauf, und gut is'. Aber klar - das ist die Theorie, die jedenfalls bei den ollen Griechen offenbar nicht funktioniert hat.

In Deinem Eingangspost habe ich das hier
Für mich haben aber zwei Punkte oberste Priorität: eine PKV muss ihren Leistungsumfang ohne "Theater" bezahlen und die Beitragsstabilität muss im Alter gewährleistet sein.
zunächst überlesen. Diese beiden Anforderungen stehen natürlich in einer gewissen Konkurrenz zueinander. Etwa deshalb:
Wenn PKV-Anbieter XYZ alles das, was alle seine Kunden unter "Leistungsumfang" verstehen und erwarten, "ohne Theater" bezahlt, dann ist die Beitragsstabilität nicht erst im Alter eines beim Abschluss noch jungen Kunden Maxi97 nicht gewährleistet, sondern geht auch schon vorher über die Wupper.

Apropos Beitragssstabilität: Wir reden hier natürlich nicht über "absolute", sondern allenfalls über relative, also zumindest inflationsbereinigte Beitragsstabilität. Und selbst die letztere ist kein Selbstgänger - das gilt aber für alle Player, gesetzlich oder privat, in Deutschland oder außerhalb.

Wie alles zusammenhängt, weißt Du so gut wie ich: Ging nicht letztens eine Schlagzeile rum, dass sie eine große australische Krankenkasse mit fast 10 Mio. Kunden, darunter auch den Aussie-PM, gehackt hatten? Eine optimale IT-Security hätte etwas zur Beitragsstabilität beitragen können. Hoffen wir, dass unsere hier sich das hinter die Ohren geschrieben haben und Euer Laden nun mächtig viele neue Aufträge einheimsen kann. :mrgreen:

Gruß
von GS

GS
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 16.11.2022, 20:18

Hallo maxi97,

apropos "Vorkasse":
Maxi97 hat am 15.11. geschrieben:
[...] Ich hatte hier aber wohl den Denkfehler, dass ich die Vorkasse bei der PKV außer Acht gelassen habe, die PKV bekommt ja erst etwas von meinem Arztbesuch mit, wenn ich auch etwas einreiche. [...]
(Schrift von mir vergrößert)

Abseits von Nebenthema Beitragsrückerstattung oder Kostenerstattung? stellt sich die Vorkasse, für die die PKV bei ausgewiesenen Anhängern des Sachleistungsprinzips "berüchtigt" ist, mit knappen Worten so dar - hier mal begrenzt auf 5 häufig vorkommende Vorkassenkandidaten:
1)
Arzt-, Zahnarzt- und Psychotherapeutenhonorare: Die Rechnungen haben i.d.R. 30 Tage Zielzeit, bis man mit der Überweisung in Verzug kommt. Bis dahin hat die PKV die eingereichte Rechnung längst erstattet (im Regelfall heute wenige Tage nach Einreichung, vorzugsweise online).
2)
Optiker: Sobald dieser sein Produkt über den Tresen schiebt, will er Geld sehen - klar. Eine ordentliche Kreditkarte, gerne auch kostenlos, räumt 4-8 Wochen "0%-credit" ein. Bis dahin ist die mit (je nach Tarif auch ohne) augenärztlicher Verordnung eingereichte Brillenrechnung längst tariflich erstattet.
3)
Apotheke: Im Grunde wie 2) Optiker, nur kann es da auch bei kleineren Beträgen zu Bar. Oder Girokartenzahlung kommen - insoweit Vorkasse aus der privaten Portokasse.
4)
Physiotherapie: Nach z. B. Termin 10 von 10 Behandlungen ist die Rechnung i.d.R. sofort fällig. Aber das weiß man dann schon seit Wochen und konnte notfalls die Portokasse bis dahin etwas anreichern.
5)
Stationäre Krankenhausbehandlung
5a) Alllgemein und 1- oder 2-Bettzimmerzuschlag: wird direkt zwischen Klinik und Versicherer gehändelt - nix Vorkasse
5b) Chefarzthonorare: siehe 1)

Zwischenbilanz: Halb so wild - das mit der Vorkasse. Jedenfalls aus meiner bescheidenen Sicht.

Gruß
von GS

GS
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Re: Wechsel in die PKV sinnvoll?

Beitragvon GS » 19.11.2022, 21:58

Drei Tage rum und keiner hat gemeckert?

Dann konnte es so daneben ja auch nicht gewesen sein. :mrgreen:


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