PKV Tarif geschlossen - was tun?

[kapu1980]

Hallo Zusammen,

meine PKV hat meinen Tarif in dem ich jetzt schon seit 10 Jahre versichert bin geschlossen. Das die PKV-Beträge mit zunehmendem Alter ansteigen ist klar, wenn aber der Tarif geschlossen ist und immer weniger Versicherungsnehmer hier einzahlen, dann steigt der Beitrag doch überproportional als wenn der Tarif nicht geschlossen wäre (da immer neuer Einzahler dazu kommen). Ich bin jetzt 43 und ein Wechsel zu einer anderen Versicherung ist mit gleichen Leistungen und einer geringfügigen Steigerung der Beiträge verbunden. Überlege nun ob ich wechseln soll, oder nicht. Wie ist Eure Meinung hierzu?

[GS]

Hallo kapu1980,

deshalb gleich den Anbieter zu wechseln, wäre keinesfalls ratsam. Angenommen, der neue Versicherer schließt in 10 Jahren den betreffenden Tarif. Dann wieder wechseln?

Es müsste doch auch einen offenen Tarif bei diesem Anbieter (welcher? darf hier genannt werden) geben. Wenn es Dir ein besseres Gefühl gibt, dann wechsele doch dahinein.
(Ich setze mal voraus, dass Du ohnehin schon in einem Unisex-Tarif steckt, bei ca. 10 Jahren Vorversicherungszeit.)

Gruß
von GS

[kapu1980]

Hello GS,

besten Dank für Deine Nachricht. Es ist die DKV, die dafür bekannt ist, Tarife schon mal zu schließen. Es gibt Dienstleister die dafür eher nicht bekannt sind (wie zbsp. die Hallesche oder Signal Iduna). Ein Tarif bei der DKV gibt es bei gleichen Beiträgen zu deutlich schlechteren Konditionen weswegen ich über den Wechsel nachdenke.

grüße

[Carlo]

Hallo kapu1980,

ich bin noch in einem Bisex-Tarif versichert, der schon vor über 10 Jahren geschlossen wurde. Die Beiträge sind dadurch NICHT stärker gestiegen als in den noch offenen Tarifen (eher im Gegenteil).

Grundsätzlich werden die Tarife so kalkuliert, dass jede Alterskohorte (zB 43-jährige) nur für ihre eigenen Leistungen bezahlt. Deshalb sollte es eigentlich egal sein, ob der Tarif geschlossen wird oder neue Versicherte (zB 25- oder 30-jährige) hinzukommen.

Ich würde an Deiner Stelle erst einmal die tatsächliche Beitragseentwicklung ganz entspannt abwarten. Sollte Dein Tarif tatsächlich stärker steigen als die Neutarife der DKV, kannst Du auch noch in 10 Jahren in aller Ruhe in die neuen Tarife wechseln (solange Du keine neuen, bisher nicht versicherten Leistungen zusätzlich versichern möchtest).

Viele Grüße
Carlo

[Racer76]

Hier mal ein interessanter Link dazu

https://www.kv-fux.de/private-krankenversicherung/restdeckungsrueckstellung/

Wobei ich hier herauslese, dass der Versicherer wohl selbst festlegen kann, wie er die Kohorten definiert. Von daher ist es wohl kein schlechter Rat zunächst einmal abzuwarten, wie sich die Beiträge tatsächlich entwickeln. Notfalls kann man zu einem späteren Zeitpunkt in einen anderen offenen Tarif beim selben Versicherer wechseln.
Ein Wechsel des Anbieters nach 10 Jahren ist oft nicht ratsam, da man einen nicht unwesentlichen Teil der Altersrückstellungen dabei verliert.

[Saxum]

Ja nach 10 Jahren würde ich persönlich einen Tarifwechsel auch "ausschließen" wenn es sich vermeiden lässt, zudem hier ja noch dazu dann wieder erneute Gesundheitsfragen mit entsprechenden Verjährungsfristen anlaufen. Einen solchen Wechsel kann man wohl als "Faustregel" erst so in den ersten drei Jahren noch gut machen ansonsten "lieber nicht". Zudem ja nicht gesagt ist, dass die Beiträge beim anderen neuen Versicherer nicht doch dann wieder den jetzigen Versicherer "überholen".

Wenn du weiterhin bei deinem Versicherer bleibst, kannst du ja deine kompletten Altersrückstellungen mitnehmen beim internen Tarifwechsel und das ist natürlich erheblich viel mehr, als wenn man woanderes hinwechselt. Der neue Tarif beim gleichen Versicherer kann vielleicht auch bestenfalls ggf. "besser" im vergleich zum bisherigen Tarif sein. Einen solchen Wechsel kann man ja praktisch jederzeit durchführen via § 204 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 VVG.