Altersrückstellungen und Billigtarife

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Altersrückstellungen und Billigtarife

Beitragvon Außenstehender » 22.06.2018, 10:25

Vor Einsteiger-/Billigtarifen wird zum einen, zurecht, aufgrund des geringen Leistungsumfangs gewarnt, zum anderen wegen zu knapper Kalkulation, insbesondere zu geringer Altersrückstellungen, die, so heißt es, wenn alles gut geht, durch eine hohe Stornoquote aufgefangen werden können, sonst aber, wie fast immer, wenn sich der Versicherer selbstverschuldet verkalkuliert, in überdurchschnittliche Beitragserhöhungen münden.

Zum zweiten Punkt hätte ich zum einen eine konkrete Frage: Z.B. Bei der HUK (die ich hier nur deshalb heranziehe, weil man die Preise ihres Einsteigertarifs besonders unkompliziert auf ihrer Seite nachschauen kann) finde ich auch die Einsteigertarife für ältere Menschen noch erstaunlich günstig, z.B. für einen 60-Jährigen Neuversicherten mit 1500 Euro SB (freilich, ohne Vorerkrankungen...) 291 Euro, für einen 70-Jährigen 374 Euro. In solchem Alter kann definitiv nicht davon ausgegangen werden, daß die meisten Versicherten nach ein paar ohnehin weitgehend leistungsfreien Jahren wieder aussteigen werden. Geht die Versicherung einfach trotzdem davon aus? Oder sind die Tarife - im Hinblick auf den Leistungskatalog - doch nachhaltiger kalkuliert, als oft behauptet wird? Oder wie kann das sein?

Und dann noch eine allgemeinere Frage: Kaum ein Versicherer scheint bereit zu sein, eine verbindliche Auskunft zu geben, welcher Teil der Beiträge in Altersrückstellungen fließt. Um das abzuschätzen, kann man versuchen, die Kosten einer Anwartschaft herauszufinden, auf die Beitragsentwicklung in der Vergangenheit und allgemeine Kennzahlen der Versicherung schauen, prüfen, ob der Preis im Vergleich zu leistungsmäßig ähnlichen Angeboten nicht auffällig niedrig ist usw., aber letztlich kauft man immer ein wenig die Katze im Sack. Alternativ könnte man den billigstmöglichen Tarif nehmen, mit dessen Leistungen man zufrieden ist, und alles, was man dabei spart, z.B. als Arbeitnehmer in einen Beitragsentlastungstarif oder als Selbständiger in eine geeignet konfigurierte Rentenversicherung, einen Sparplan o.ä. stecken. Dann weiß man ziemlich genau, was man an Altersrückstellungen hat, und es gibt keinen Grund, anzunehmen, daß diese Methode auf Dauer teurer wird als die erstgenannte. Sehe ich da etwas falsch?

Wenn man Wert auf einen sehr guten Leistungskatalog legt, dann scheint freilich Methode 2 kaum anwendbar zu sein, da es kaum Anbieter zu geben scheint, die einen solchen zu auffällig knapp kalkulierten Kampfpreisen anbieten. Bei den "Billigheimern" sind ja die höchstklassigen Tarife zwar auffällig billig, aber es fehlen auch entsprechend Leistungen.

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