Barmenia vs. HUK

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eigentor
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Barmenia vs. HUK

Beitragvon eigentor » 19.12.2008, 16:20

Ich bin im Moment bei der Barmenia versichert im Tarif VCH3C mit 400 Euro Selbstbeteiligung. Das ist meines Wissens so ziemlich die Untergrenze, die da möglich ist. Ich bin 40 Jahre alt, alleinstehend, und nach der neuesten kräftigen Erhöhung wären ab 1.1.2009 221 Euro fällig (inkl. Pflegeversicherung).

Durch die Erhöhung habe ich ja ein Sonderkündigungsrecht und mal rumgeguckt, und ein Kumpel von mir stiess mich auf die supergünstigen Kompakttarife der HUK, besonders der E1000 bildet da ja ein Kampfpreisangebot. (aktuell wären das inkl. Pflegeversicherung 132 Euro).

Vom Versicherungsschutz würde mir so ein Kompakttarif durchaus ausreichen - auch bei meiner jetztigen Krankenversicherunb mit 400 Euro Selbstbeteiligung habe ich die letzten Jahre nichts eingereicht, da ich einfach nicht über die Grenze rübergekommen bin (mit Rückzahlung eines Monatsbeitrages bei Nichtinanspruchnahme ist die Grenze dann schon bei 600 Euro). Psychotherapie und Kur und was nicht alles - brauch ich nicht, Schutz für Krankenhaus, Unfall und normale Erkrankungen reicht mir.

Ich habe allerhand bedenkliches über die HUK und die zu erwartenden Beitragserhöhungen wegen Kampfpreistarifen und noch zu geringem Alter der PKV-Sparte der HUK gelesen.

Meine Frage jetzt: wie ist die Barmenie im Vergleich dazu zu bewerten? Die machen ja massiv Radiowerbung und scheinen stark auf Neukunden und junge Leute zu setzen. Auch die Barmenia war nach meiner damaligen Analyse ein günstigerer Versicherer.

Sind hier in den kommenden Jahren ebenso massive Beitragserhöhungen zu erwarten? Dann wäre es nämlich egal und ich könnte genausogut zur HUK gehen.

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Beitragvon Experte_24 » 19.12.2008, 16:57

Ich gehe davon aus das Du Selbstständig bist, richtig ?

Diese ganze "Geiz ist Geil" Geschichte geht bei der KV defintiv nach hinten los ! Wie sollen in dem Kampfpreistarifen Rückstellungen gebildet werden ? Wie willst Du später mal in einen noch leistungsschwächeren Tarif wechseln um evtl. Steigerungen abzufangen ?

Bedenke: Die 220 € die Du zahlen darfst ab nächsten Jahr sind weniger als Du in der GKV zahlen müssest.

GS
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Re: Barmenia vs. HUK

Beitragvon GS » 20.12.2008, 00:20

eigentor hat geschrieben: besonders der E1000 bildet da ja ein Kampfpreisangebot.

Mit 40 Jahren bist du allmählich aus dem Kampfpreisalter heraus ..."

Auch die Barmenia war nach meiner damaligen Analyse ein günstigerer Versicherer.
so wie jetzt die HUK. Welche Analyse machst Du in 5 Jahren?

Sind hier in den kommenden Jahren ebenso massive Beitragserhöhungen zu erwarten?

Das kann niemand voraussagen
Dann wäre es nämlich egal und ich könnte genausogut zur HUK gehen.
Vor "genauso gut" steht erst eine erneute Gesundheitsprüfung. Und damit solltest du bei der HUK besonders gut aufpassen. -nö-

eigentor
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Beitragvon eigentor » 20.12.2008, 09:05

Ja, nach einigem Überlegen geht meine Tendenz auch schon fast in diese Richtung.

Jetzt möchte ich bei der Gelegenheit aber meinen derzeitigen Versicherer einmal durchleuchten. Für einen Laien in dem Geschäft ist das natürlich schwierig, ich habe in dem Zusammenhang Begriffe wie RFB gelesen, und ähnliches, wie es dieser http://www.ciao.de/HUK_Coburg_KV__Test_2754148 User hier beschreibt.

Sind von daher solche Dokumente http://www.barmenia.de/dokumente/BK_Rat ... t_2008.pdf von Aussagekraft?

Was ich mich auch fragen würde: versucht ein Versicherer jeden Tarif einzeln zu rechnen? Weil dann ist es klar, daß solche Superbilligtarife auf die Dauer nicht funktionieren könne. Wenn da tatsächlich ältere Menschen drin sein werden und krank werden, müssen die, um rentabel zu bleiben, massiv die Beiträge erhöhen.

Ein paar Linktips, mit Hilfe derer ich die Versicherer hinsichtlich ihrer finanziellen Aufstellung und Rücklagenbildung besser beurteilen kann, wären super. Ich will es jetzt auch wissen ;)

Sind diese Begriffe hier die relevanten?

RFB-Quote
RFB-Zuführungsquote
Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote
Vorsorgequote
Eigenkapitalquote
Abschluß- und Verwaltungsquote
Schadensquote

Wenn ich diese Liste hier http://www.pkvnet24.de/pages/fragen/bil ... zahlen.php betrachte, bzw. die Asskurata-Rating-Berichte:
Dann liegt die HUK tatsächlich in dem wichtigen Bereich, RFB-Zuführungsquote und Eigenkapitalquote ziemlich niedrig. Die Schadensquote ist bei den meisten ziemlich ähnlich.

Allerdings stehen auch viele andere Versicherer bei der RFB-Zuführungsquote schlecht da. Wie muss ich diese Zahlen lesen?

dij
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Beitragvon dij » 20.12.2008, 18:27

Ratings haben das grundsätzliche Problem, daß sie im allgemeinen im Auftrag des zu bewertenden Versicherers erstellt werden. Das kann einerseits dazu führen, daß ein Versicherer, der voraussichtlich schlecht abschneiden wird, keines in Auftrag gibt; andererseits auch dazu, daß der Rater eher „gutmütig“ bewertet, um künftige Aufträge nicht zu gefährden. Man sieht ja die etwas lächerliche Notenskala, bei der "A" schon die dritte Stufe ist.

eigentor hat geschrieben:versucht ein Versicherer jeden Tarif einzeln zu rechnen?


Ja, im allgemeinen gelingt es ihm sogar. ;-)

eigentor hat geschrieben:Weil dann ist es klar, daß solche Superbilligtarife auf die Dauer nicht funktionieren könne. Wenn da tatsächlich ältere Menschen drin sein werden und krank werden, müssen die, um rentabel zu bleiben, massiv die Beiträge erhöhen.


Die Altersverteilung ist vom Prinzip her egal. Problematisch wird es, wenn der Versicherer von zu günstigen Annahmen vor allem über die Abgangswahrscheinlichkeiten ausgeht. Je später das schließlich korrigiert werden muß, desto höher fällt die Beitragsanpassung aus, auch weil die Zinserträge fehlen.

eigentor hat geschrieben:Wie muss ich diese Zahlen lesen?


Das ist eine schwierige Kunst.


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