Wechsel von AM0/ZM3/SM6 nach BM40, BM52 oder M4BR4 sinnvoll?

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LarsC
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Wechsel von AM0/ZM3/SM6 nach BM40, BM52 oder M4BR4 sinnvoll?

Beitragvon LarsC » 22.04.2012, 11:25

Hallo Forum,
und wieder will einer wechseln und erhofft sich Rat vom Forum. :)

Ich bin 46 Jahre alt und seit July 1996 bei der DKV mit den Tarifen AM0/ZM3/SM6 versichert. Der Beitrag ist von anfangs (umgerechnet) € 225,04 auf aktuell € 611,- gestiegen.

Ich war in Kontakt mit 2 DKV-Maklern um einen Tarifwechsel zu prüfen, jedoch haben sich beide - trotz mehrmaligem Nachhaken - nicht mehr gemeldet, nachdem feststand, dass ich kein Neugeschäft abschließen wollte. :evil:

Jetzt habe ich am Mittwoch einen Termin mit einem weiteren Makler, der einen vernünftigen Eindruck macht, und möchte seine Vorschläge hier mal gegenchecken lassen. Er hat mir nur per Mail kurz eine Übersicht der Kosten und der in Frage kommenden Tarife geschickt, daher meine Fragen:

- Sollte ich einen der folgenden Tarife von vornherein ausschließen?
- Gibt es irgendwelche Besonderheiten bei den Tarifen?
- Habt ihr Tips für mich? Worauf soll ich bei dem Gespräch achten?

Angeboten wird mir: BM40, BM52 und M4BR4.

Zu meiner Gesundheit: ich bin zur Zeit gesund, habe jedoch zwischen 2000 und 2010 einige Kosten (ca. 35k €) wegen Rückenproblemen (konnte allles ambulant mit Spritzen behoben werden) und einer chronischen Sache, die sich erledigt hatte, gleich nachdem ich 2005 mit dem Rauchen aufgehört hatte (yeah!), verursacht.

Also liebes Forum, was meint ihr? :wink:

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 22.04.2012, 13:48

Hallo LarsC,
schauen Sie mal in den Thread "Tarifwechsel DKV - Hürdenlauf"

Dort wird ebenfalls zu Ihrer Frage diskutiert. Mein Beitrag dort:

Hallo Noid,
(vorab eine kleine Anmerkung: Ihr DKV-Mensch ist kein "Versicherungsberater" sondern ein Versicherungsvertreter - doch das nur am Rande)

Der Wechsel von den alten TOP-TArifen in Vollmed ist ohne Gesundheitsprüfung möglich - deshalb wird das von der DKV und ihren Vertretern gerne als (alleinige) "Lösung" vorgeschlagen.

Sie haben es insofern schon richtig angegangen, dass Sie auf einen Wechsel gem § 204 bestanden haben. Hierzu einige Fragen / Anmerkungen:

1) Wechsel in BM5 - sind Sie ausführlich über Vor- und Nachteile in den LEistungen informiert? Dabei meine ich nicht die unvollständigen Kurzübersichten, die man üblicher Weise von der DKV erhält.

2) Zum Thema Antrag und Gesundheitsfragen. Hier wird es etwas "kniffelig". Die DKV besteht nach unserer Erfahrung mit "Wechsel-Willigen" bei einem Wechsel in BM5 auf die Beantwortung der Gesundheitsfragen. Wie man das sinnvoller Weise macht, sollten Sie mit fachlicher Unterstützung angehen - sonst können Fehler passieren und Verpflichtungen eingegangen werden, die nicht nötig sind. Das Vorgehen bei den Antworten(alles mit "NEIN" beantworten + Zusatz "außer der DKV bekannten keine") ist auch ein übliches Verfahren, das DKV-Vertreter anwenden. Ich sehe das etwas skeptisch. Man sollte mindestens dort "JA" ankreuzen, wo tatsächlich ein "JA" richtig ist. Ob die DKV das dann weiß (z.B. indem Sie Rechnungen dort eingereicht haben) sollte genauestens überprüft werden. Außerdem kann die DKV höchstens über die Angaben der Fragen 1-5 informiert sein. Wir raten dazu (genau wie bei einem Neuabschluss), sich Kopien der Arztakten zu beschaffen, damit überprüft werden kann, ob Ihr Wissen und das der DKV mit den Dokumentationen der Ärzte deckungsgleich ist.

Freundliche Grüße
Roland Gutsch


Auch hier kleine Vorbemerkung: Ihre DKV-Menschen sind keine Makler sondern Vertreter. Sprich: Sie vertreten gemäß ihres Vertrasges und ihrer Rechtsstellung die Interessen der DKV.

Falls Sie noch nicht wissen, in welchen Tarif Sie wechseln wolln, sollten Sie sich möglichst unabhängig und ausführlich über die Leistungsunterschiede klar werden - die DKV stellt meist nur dürftige Kurzübersichten zur Verfügung - und einen Fachmann beauftragen.

Zu Ihren Fragen:
- Sollte ich einen der folgenden Tarife von vornherein ausschließen?
Das können nur Sie entscheiden - nachdem Sie die Unterschiede genau durchblickt haben.
- Gibt es irgendwelche Besonderheiten bei den Tarifen?
Die Unterschiede müssen Sie für Ihre Entscheidung kennen. Diese darzustellen sprengt den Rahmen des Forums. Es geht nicht nur um 1- oder 2BEtt-Zimmer und andere übliche "Leistungsvergleiche".
- Habt ihr Tips für mich? Worauf soll ich bei dem Gespräch achten?
Sie müssen GENAU verstehen, wo die Unterschiede sind und für sich abwägen, ob diese für SIE wichtig sind.
Zu meiner Gesundheit:
Wie oben bereits geschrieben: Die DKV besteht nach unserer Erfahrung mit "Wechsel-Willigen" bei einem Wechsel in BM4 / BM5 auf die Beantwortung der Gesundheitsfragen. Da Sie einen Wechsel nach §204 anstreben, muss hier professionell in Ihrem Sinne vorgegangen werden. Sie dürfen z.B. keinen GLOBALEN Leistungsausschluss akzeptieren. Und auch kein Honorar in Höhe vom 8fachen (oder 12fachen) der (angeblichen) Ersparnis.

Freundliche Grüße
Roland Gutsch

LarsC
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Beitragvon LarsC » 22.04.2012, 15:18

Erstmal danke für die schnelle und ausführliche Antwort. =D>

Ich gebe zu, ich habe gehofft, dass die Unterschiede zumindest im Groben hier im Forum bekannt sind - das wäre der einfache Weg gewesen. :mrgreen: Wo kann ich mich am besten über die Leistungsunterschiede schlau machen? Ich scheue davor zurück, einfach die Leistungsbeschreibungen von der DKV-Homepage zu laden und zu vergleichen, da dort sicherlich viel für Laien Unverständliches stehen wird. Gibt es Tarif-Zusammenfassungen? Was ist, wenn ich mich auf die Beratung durch den Vertreter verlasse und die sich als unvollständig herausstellt, habe ich dann die Möglichkeit von einem evtl. Abschluss zurückzutreten (wird schwer ohne Beweis)?

Edit: So schlimm sind die Tarifbedingungen nicht. Werde also selber ein wenig lesen. Einen schönen Sonntag noch. :)

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 22.04.2012, 16:22

LarsC hat geschrieben:Erstmal danke für die schnelle und ausführliche Antwort. =D>

Ich gebe zu, ich habe gehofft, dass die Unterschiede zumindest im Groben hier im Forum bekannt sind - das wäre der einfache Weg gewesen.

Die Unterschiede dürten den versierten Kollegen hier durchaus bekannt sein. Sie haben ja inzwischen die AVBs und Tarifbedingungen gesehen - das ist schon etwas umfangreicher :) Deshalb wird Ihnen das hier wohl niemand "auseinanderpflücken" wollen (hat auch Haftungssgründe).

Wo kann ich mich am besten über die Leistungsunterschiede schlau machen? Ich scheue davor zurück, einfach die Leistungsbeschreibungen von der DKV-Homepage zu laden und zu vergleichen, da dort sicherlich viel für Laien Unverständliches stehen wird. Gibt es Tarif-Zusammenfassungen?

Wie bereits gesagt: Zusammenfassungen bringen Ihnen wenig. In Ihrem Vertrag gilt das, was drin steht (im Vertrag - nicht in der Zusammenfassung!). Und der PKV-Vertrag gehört nun mal zu den wichtigsten /und in Summe teuersten existenziellen Versicherungen.

Was ist, wenn ich mich auf die Beratung durch den Vertreter verlasse und die sich als unvollständig herausstellt, habe ich dann die Möglichkeit von einem evtl. Abschluss zurückzutreten (wird schwer ohne Beweis)?

Der Beweis ist immer entweder die Dokumentation (wird aber leider häufig nur sehr oberflächlich gemacht) und / oder ein Zeuge (von Ihnen (!), möglichst nicht die Ehefrau) Wenn ein DKV-Vertreter den Wechsel für Sie durchführt und der korrekt und detailgenau arbeitet, sollte das in der Regel O.K. sein. Sie haben aber bereits bei zwei Vertretern erlebt, dass diese Tätigkeit grundsätzlich sehr unbeliebt ist. Wie soll es dann mit der Genauigkeit gut laufen? Außerdem schrieb ich bereits: Ihre DKV-Menschen sind keine Makler sondern Vertreter. Sprich: Sie vertreten gemäß ihres Vertrages und ihrer Rechtsstellung die Interessen der DKV. Was ist eigentlich mit dem Menschen, der Ihnen den Vertrag vermittelt hat?

Edit: So schlimm sind die Tarifbedingungen nicht. Werde also selber ein wenig lesen.

Nix für Ungut - aber zwischen Lesen und Unterschiede in ihrer finanziellen Relevanz verstehen ist (zumindest nach meiner fast 30jährigen Erfahrung) ein gewisser :) Unterschied.

Einen schönen Sonntag noch. :)

Ebenso.
Roland Gutsch

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Beitragvon DKV-Service-Center » 23.04.2012, 13:06

Hallo Lars, so kompliziert wie dargestellt ist es gar nicht.Ihre Tarifauswahl ist nur ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Als Antwort: BM4 Nein, da schlechtere Leistungen
BM5/2 nein da die Selbstbeteiligung nicht mit Ihrem jetzigen Tarif vergleichbar ist. Bleibt also nur M4BR4 übrig. das wäre aber wieder zu einfach :-)
also empfehle ich Ihnen noch den Tarif BM5 .
Vor der Haftung braucht auch niemand Angst zu haben da in der Beratungsdoku der Vermerk stehen wird " Tarifwechsel erfolgt auf Kundenwunsch um Beiträge zu sparen.
Gruß

LarsC
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Beitragvon LarsC » 27.04.2012, 12:43

Danke für die Antwort. :)

Es stellt sich raus, dass es entweder BM40, BM50, oder M4BR4 sein soll (also alle ohne SB). Ich habe die Tarifdetails verglichen und bin zu dem Schluss gekommen, dass M4BR4 für mich das Richtige ist. BM4 bietet zu wenig Leistung, BM5 bietet zwar mehr, ist aber auch teuerer und hat weniger BRE. M4BR4 hat kleine Nachteile bei Sehhilfen und Psychtherapie, aber damit kann ich leben (toi toi toi *g*).

Eine Frage habe ich aber noch: man hat mir gesagt, dass ich jederzeit zurück in AM0/ZM3/SM6 wechseln könnte (z.B. falls M4BR4 teuerer wird). Stimmt das?

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 28.04.2012, 11:43

LarsC hat geschrieben:Danke für die Antwort. :)

Es stellt sich raus, dass es entweder BM40, BM50, oder M4BR4 sein soll (also alle ohne SB). Ich habe die Tarifdetails verglichen und bin zu dem Schluss gekommen, dass M4BR4 für mich das Richtige ist. BM4 bietet zu wenig Leistung,

Wenn man denn schon lange bei der DKV ist, finde ich die Alternative BM4 auch vertretbar. Außer den Regelungen zur Honorarhöhe gibt es kaum Unterschiede zum BM5. Ob einen diese stören, muss man natürlich für sich entscheiden (was Sie offenbar gemacht haben??)

BM5 bietet zwar mehr, ist aber auch teuerer und hat weniger BRE. M4BR4 hat kleine Nachteile bei Sehhilfen und Psychtherapie, aber damit kann ich leben (toi toi toi *g*).

BRE sollte NIE ein Auswahlkriterium sein. Im M4BR4 handelt es um eine garantierte Leistung - die ist im Beitrag kalkuliert. Wegen der steuerlichen Gegebenheiten ist die Bedeutung der BRE noch geringer als sie es ohnehin schon immer war. Weitere Nachteile des M4BR4 gegenüber beiden BM finden sich in den Regelungen zu gemischten Anstalten, stationärer Psychotherapie (gegenüber BM5 - auch wenn man als psychisch "halbwegs" Gesunder die Notwendigkeit einer solchen Behandlung für unwahrscheinlich hält - das kann sehr teuer werden); Hilfsmitteln (Zustimmungsvorbehalt + "mittlere Art und Güte"); Transportkosten

Eine Frage habe ich aber noch: man hat mir gesagt, dass ich jederzeit zurück in AM0/ZM3/SM6 wechseln könnte (z.B. falls M4BR4 teuerer wird). Stimmt das?

Gem §204 können Sie nach heutiger Rechtslage in jeden "gleichartigen" Tarif wechseln - unter den dort genannten Voraussetzungen. Ein denkbares Problem mit dem M4BR4 ist noch, dass die DKV in den letzten Jahren ein Hin und Her bei den Wechselmöglichkeiten aus den alten TOP-Tarifen veranstaltet hat - einmal mit, dann wieder ohne, dann wieder mit, dann wieder ohne Risikoprüfung. Das hat der Preisentwicklung nicht unbedingt gut getan

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DKV will Aufschlag

Beitragvon mikami » 13.09.2012, 09:56

Hallo,

auch ich stehe vor den gleichen Tarifen und habe mich für den BM5 entschieden. Gesundheitsfragen sind geklärt - jetzt zieht die DKV aber aus Ihren Akten die Erkenntnis, dass vermeintliche ich Erkrankungen habe (Haut und Schlafapnoe) und will für diese einen Zuschlag von 95,-- je Monat. Dieser Zuschlag macht die Kostenreduktion zu den alten Tarifen fast wieder nichtig.

Meine Frage: Nach meinem Kenntnisstand sind für die genannten vermeintlichen Erkrankungen im neuen Tarif keine besseren Leistungen vorgesehen, sprich die Kosten bleiben für die DKV gleich gegenüber dem alten Tarif. Warum sollte ich also einen Auschlag zahlen?

Roland Gutsch
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Beitragvon Roland Gutsch » 13.09.2012, 10:59

Hallo mikami,
gegenüber den alten "TOP-Tarifen" der DKV (AM0-ZM3-SM6) gint es beim BM5 durchaus Mehrleistungen. Die DKV ist berechtigt einen Risikozuschlag zu erheben.

Sie haben jetzt unter anderem mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel:

- Nachweis, dass die Krankheiten nicht bestehen
- Risikozuschlag akzeptieren
- Mehrleistungen ausschließen

Allerdings gibt es hierbei einige Details zu beachten. Es ist ratsam, sich hier kompetent beraten zu lassen (nach m.E. eher nicht von den "Beratern", die ein Honorar vom 8-12fachen der Ersparnis pro Monat in Rechnung stellen). Es geht um Dinge wie z.B. "diagnosbezogenen Leistungsausschluss", ggf. (teilweise) Durchsetzung von Mehrleistungen etc.

Muss es denn der BM5 sein? Kennen Sie die genauen Unterschiede zu anderen Tarife (z.B. BM4)
Freundliche Grüße

DKV-Service-Center
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Re: DKV will Aufschlag

Beitragvon DKV-Service-Center » 13.09.2012, 19:25

Hallo mikami,


Meine Frage: Nach meinem Kenntnisstand sind für die genannten vermeintlichen Erkrankungen im neuen Tarif keine besseren Leistungen vorgesehen, sprich die Kosten bleiben für die DKV gleich gegenüber dem alten Tarif. Warum sollte ich also einen Auschlag zahlen?[/quote]

die Zahlung eines Zuschlages von 95 € empfinde ich auch einwenig heftig,
ich würde, den Diagnose bezogenen Ausschluss, der Mehrleistungen beantragen und mich explizit auf § 204 VVG beziehen.
Gruß
Annonymus :-)

mikami
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Beitragvon mikami » 26.09.2012, 09:27

Guten Morgen,

danke für Ihre Antworten und Kommentare. Ich denke, dass ich den Ausschluss der Mehrleistungen beantrage. Der AM0 war ja bereits sehr umfassend, mit den Leistungen bin ich zufrieden.

Nochmals Danke & Gruss

M.


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