Als Angestelleter in die Debeka

Leistungen, Kostenübernahme, Tarife, usw.

Moderatoren: Rossi, Czauderna, Frank

DerSchredder
Beiträge: 1
Registriert: 22.10.2016, 10:50

Als Angestelleter in die Debeka

Beitragvon DerSchredder » 22.10.2016, 11:10

Hallo zusammen,
mir bietet sich die Möglichkeit, in die PKV zu wechseln.
Kurze Daten zu mir:
Männlich, ledig, 25 Jahre, Ingenieur in der Automobilbranche, keine Vorerkrankungen, Jahreseinkommen etwa 60.000€ (Nach 6 Monaten Berufserfahrung, stehe was das angeht also noch am Anfang).

Ich habe nun ein Angebot von der Debeka vorliegen, welches bei ca. 510€ liegt (inkl. AG-Teil)
Dabei handelt es sich um den N/NC Tarif.

Vergleichbare Angebote von Allianz, Signal Iduna und alles was Check24 so ausspuckt sind entweder teurer, bieten weniger Leistungen an oder beides.
Vom finanziellen Gesichtspunkt ist es zur Zeit absolut lohnenswert. Im Vergleich zur GKV spare ich etwa 150€ pro Monat. Dazu kommen noch die BRE (mittlerweile "nur" noch 3 Monatsbeiträge => etwa 1100€)
Von den Leistungen her scheint auch so ziemlich alles abgedeckt zu sein (N/NC ist wohl der höchste Tarif bei der Debeka?)
Was mir nur noch Sorgen bereitet ist die Beitragsentwicklung im Alter/wenn ich irgendwann mal in Rente gehe. Der Vertreter hat mir ein paar Zahlen vorgelegt, wie sich GKV und PKV seit etwa 40 Jahren entwickelt haben, und da gingen die Beiträge im gleichem Maß hoch. Aber wie sieht das im Rentenalter aus? Bringen die Altersrückstellung da wirklch was? Bin ich mit einer guten Altersvorsorge da abgesichert?

Natürlich kann niemand in die Zukunft schauen, aber betrachet man die Rahmenbedingungen (Jung, gesund, gutes Gehalt) so würde es doch Sinn machen jetzt zu wechseln, oder?

Biometrix
Postrank1
Postrank1
Beiträge: 8
Registriert: 16.08.2015, 12:22
Wohnort: bei Berlin

Re: Als Angestelleter in die Debeka

Beitragvon Biometrix » 22.10.2016, 15:11

Die Debeka bietet gute Leistungen, weniger aber als die Barmenia´. Diese hat ein fünf Stufensystem. Auch hat die Debeka im Grunde nur einen Tarif und dazu noch eine Öffnungsklausel. Jeder, egal wie krank kann unter gewissen Umständen sich dort versichern. Werden irgendwann die Beiträge explodieren? Wenn dann, was ist mit einem Tarifwechsel, wenn man nur einen Tarif hat? Das ist die Hallesche besser und meist sogar günstiger. Beitrag stabiler als bei Hallesche geht gar nicht.. Die anderen Angebote, die du von Allianz und Signal Iduna hast bieten keinen wirklichen privaten Versicherungsschutz. Bitte achte Mal auf das Krankenhausentgeltgesetz und die Bundespflegesatzverordnung. Du wirst erkennen, dass zum Krankenhaus nicht besser versichert bist als jemand der GKV, denn das Zweibettzimmer/Chefarzt hebt diesen Mangel nicht auf. Gruß an Check 24

Thomas Schösser
Postrank7
Postrank7
Beiträge: 145
Registriert: 28.03.2009, 08:25
Wohnort: Manching (nahe Ingolstadt)
Kontaktdaten:

Re: Als Angestelleter in die Debeka

Beitragvon Thomas Schösser » 10.04.2017, 21:10

„mir bietet sich die Möglichkeit, in die PKV zu wechseln.
Kurze Daten zu mir:
Männlich, ledig, 25 Jahre, Ingenieur in der Automobilbranche, keine Vorerkrankungen, Jahreseinkommen etwa 60.000€ (Nach 6 Monaten Berufserfahrung, stehe was das angeht also noch am Anfang).“


Gut, dass Sie nicht einfach irgendeine PKV abschließen, sondern sich mit dem Thema auseinandersetzen, schließlich geht es ja auch um viel Geld.

„Ich habe nun ein Angebot von der Debeka vorliegen, welches bei ca. 510€ liegt (inkl. AG-Teil)
Dabei handelt es sich um den N/NC Tarif.

Vergleichbare Angebote von Allianz, Signal Iduna und alles was Check24 so ausspuckt sind entweder teurer, bieten weniger Leistungen an oder beides.“


Was heißt aus Ihrer Sichtweise „vergleichbar“ genau? Die von Ihnen genannten Anbieter bieten Tarife an, die sich inhaltich in wichtigen Bereichen sehr voneinander unterscheiden!

Bei der Auswahl von PKV-Tarifen gibt es viele Leisungsbereiche mit jeweils wiederrum zahlreichen Unterkategorien. Beispiele für solche Leistungsbereiche währen u.a.:

Hilfsmittel
Heilmittel
Transportkosten
Obliegenheiten
Einschränkungen der Leistungen / Ausschlüsse
Geltungsbereich (Wo und wie lange gilt Versicherungsschutz? / Fortfall PKV-Vollschutz in bestimmten Ländern?)
Honorare
Behandler
Krankenhausleistungen
Gemischte Anstalten
REHA /Anschlussheilbehandlung
Kurleistungen
Zahn und Kieferorthopädie
Medikamente
Pallitaivmedizin
Psychotherapie ambulant / stationär
Optionsrechte
Vorsorge
Regeln zur Kindernachversicherung über § 198 VVG hinaus

...um einige zu beispielhaft aufzuzählen...

Wie bereits erwähnt gibt es zu jedem dieser Punkte wiederrum Unterkategorien. Nur in den jeweiligen original Bedingungswerken der Versicherer findet sich der Kern der Sache. Vergleiche sämtlicher Art sind aus meiner Erfahrung heraus in wichtigen Punkten oft zu oberflächlich. Hier kann und sollte man unbedingt tiefer einsteigen. Es lohnt sich und Sie kratzen nicht nur an der Oberfläche sondern sehen hinter den Vorhang.

Bei einem Hauskauf würden Sie ja auch alles vorher genau prüfen bevor Sie sich entscheiden...

Übrigens kann man auch bei der Krankentagegeld- und Pflegezusatzversicherung ähnlich tief ins Detail gehen.


„Vom finanziellen Gesichtspunkt ist es zur Zeit absolut lohnenswert. Im Vergleich zur GKV spare ich etwa 150€ pro Monat. Dazu kommen noch die BRE (mittlerweile "nur" noch 3 Monatsbeiträge => etwa 1100€)“


1. Ist der momentane Beitrag immer nur eine Momentaufnahme der nie so bleiben sondern ansteigen wird

2. Sollten Sie sich den steuerlichen Effekt berechnen lassen. Der PKV-Beitrag ist, je nach Tarif, nicht wie die GKV-Beiträge absetzbar, dadurch können sich in Ihrer Lohnabrechnung andere Positionen verändern. Unbedingt vorher durchrechnen!

3. Eine „erfolgsabhängige“ Beitragsrückerstattung ist NICHT garantiert. Somit kann man damit auch nicht verbindlich rechnen. Desweiteren sei zu bemerken, dass i.d.R. mit fortlaufendem Alter aufgrund von Erkrankungen und hohen Krankheitskosten das Thema der BRE sich oft von selbst erledigt.

4. Ist es m.E. der falsche Ansatz die PKV zu sehr auf den momentanen Beitrag zu reduzieren. In erster Linie sollte der Versicherungsumfang und die medizinische Versorgung im Blickfeld stehen. Außderm wissen Sie nicht wie sich die Beiträge zukünftig entwickeln werden...

„Von den Leistungen her scheint auch so ziemlich alles abgedeckt zu sein (N/NC ist wohl der höchste Tarif bei der Debeka?)“


Keine Ahnung was Sie unter „alles“ verstehen? Keine PKV zahlt alles! Jede hat Versicherungsbedingungen in denen steht was wie versichert ist und was nicht. Die Frage sollte sein, was Ihnen wichtig ist, bzw. auf was Sie nicht verzichten möchten?

„Was mir nur noch Sorgen bereitet ist die Beitragsentwicklung im Alter/wenn ich irgendwann mal in Rente gehe. Der Vertreter hat mir ein paar Zahlen vorgelegt, wie sich GKV und PKV seit etwa 40 Jahren entwickelt haben, und da gingen die Beiträge im gleichem Maß hoch. Aber wie sieht das im Rentenalter aus? Bringen die Altersrückstellung da wirklch was? Bin ich mit einer guten Altersvorsorge da abgesichert?“


Beitragsentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft. Lassen Sie sich hierzu intensiv beraten. Auch die PKV bietet hier verschiedene Wege an.

„Natürlich kann niemand in die Zukunft schauen, aber betrachet man die Rahmenbedingungen (Jung, gesund, gutes Gehalt) so würde es doch Sinn machen jetzt zu wechseln, oder? „



Das müssen Sie nach Abwägung aller Faktoren, Pro- und Contraargumente selbst entscheiden. Ein richtig oder falsch kann es pauschal nicht geben. Berücksichtigen Sie auch den Punkt von evtl. zukünftiger Familienplanung. Viel Erfolg!


Zurück zu „Krankenvollversicherung“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste