PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

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ha-kr
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PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon ha-kr » 13.12.2018, 22:10

Hallo Forum Gemeinde,

da ich durch suchen hier im Forum und googeln nicht fündig geworden bin, ich erbitte mir hier im Forum etwas Rat.

Ich bin 47 und seit 2002 in derselben PKV Privat Vollversichert. Laut Gesetzt muss ich bis zu meiner Rente bis 67 Jahre arbeiten. Aktuell zahle ich 700 EUR Monatsbeitrag zur PKV, wobei ich einen Zuschuss vom AG erhalte. Grundsätzlich bin ich mit meiner PKV zufrieden, ich konnte in den letzten 16 Jahren nicht klagen und ich will als Rentner weiterhin in der PKV bleiben.

Es geht mir nun, 20 Jahre vor meiner Rente, aber um den Beitrag zur PKV den ich als Rentner zu zahlen habe, mein beitrag hat sich in den letzten 16 Jahren verdoppelt, wenn das so weiter geht bin ich bei 1400 EUR Monatsbeitrag, wenn ich 67 bin, den Beitrag muss ich dann aber alleine stemmen, das geht nicht, dass kann ich mir nicht leisten. Aber wenn ich mir das als Rentner nicht leisten kann mit 70.000 EUR Jahreseinkommen aktuell in 2018, dann kann sich wohl keiner mehr die PKV meines Jahrganges als Rentner leisten.

Ich weiß, dass als Renter der Krankentagegeld Zuschlag und der gesetztliche Zuschlag wegfällt, weiter bekomme ich auch einen Zuschuss von der geseztlichen Rentenversicherung.

Ich habe aber keine Ahnung was nun wirklich als Renter mit meinem Betrag passiert, sorgen dann meine Altersrückstellungen dafür, dass sich der Betrag halbiert oder wie genau geht das von statten. Ich mache einiges für meine Private Altersvorsorge, schon seit vielen Jahren, bekomme hier also eine gute Zusatzrente, aber die Frage die mich bohrt ist, reicht das? Oder geht das dann alles für den PKV Beitrag drauf? Muss ich noch mehr privat anlegen, jetzt 20 Jahre vor der Rente, um den Beitrag der PKV als Rentner bezahlen zu können?

Bei der Berechnung meiner Altervorsorge ist der Beitrag zur PKV die ganz große Unbekannte. Meine Versicherung habe ich bereits kontaktiert aber da kommt halt eine Standardantwort ... da wird ein versicherter von 1949 bis 1971 beschrieben, was soll ich damit....

Habt Ihr hierzu Erfahrungen? Könnt Ihr mir hierzu tiefere Infos geben? Was macht Ihr um Eure PKV Beiträge als Rentner zahlen zu können?

Vielen Dank
Gruß
ha-kr

Kaveo00
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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Kaveo00 » 14.12.2018, 14:49

Hallo,

zum einen ist es so, dass der 10%-ige Vorsorgezuschlag wegfallen wird, ebenso der Beitrag für die Krankentagegeldversicherung.
Zudem werden (ich meine ab 65) die Altersrückstellungen verwendet um den Beitrag stabil zu halten, ich meine ab 80 Jahren müssen die Altersrückstellungen (wenn es dann noch welche gibt) deinen Beitrag aktiv reduzieren.

Als jemand im Alter von 47 und zudem als Arbeitnehmer hast du eine Option, welche ich empfehlen würde: Beitragsentlastungstarif. Hier zahlt der Arbeitgeber ebenso die Hälfte (bis der Maximalzuschuss ausgeschöpft ist, welcher 2019 steigt). Im Grunde zahlt man jeden Monat zusätzlich Geld mit seinem Beitrag, welcher dann ab 67 deinen Monatsbeitrag mit einer festen Summe reduziert.

Bei mir als Beispiel: Ich bin jetzt 27 und habe bei der SI den peB 67 450. Bedeutet: mit 67 wird der Beitrag fest um 450€ reduziert. In diesem Tarif ist auch eine Dynamik enthalten von 10% alle 3 Jahre. Macht rechnerisch also mit 67 eine Entlastung von gut 1.200€.

Informiere dich bei einem Berater deines Vertrauens oder deiner PKV, ob es so einen Tarif gibt. Bei den meisten PKVen kann man bis 55 noch solch einen Tarif abschließen.

Alternative: einen festen Monatsbeitrag weglegen und sicher anlegen, welcher im Alter ausschließlich zur Reduzierung deines PKV-Beitrages genutzt wird.

sct
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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon sct » 19.12.2018, 11:39

Guten Morgen ha-kr,

da kann man nur sagen "Willkommen im Club". Und ja, ich habe auch eine riesen Angst dass meine ganze Rente für die PKV drauf geht.
Ich sags mal so: Wir werden uns alle im Standardtarif oder im Basistarif wieder sehen.
Fakt ist jedoch eins: Bei beiden Tarifen zahlt man niemals mehr als in der GKV. In 2019 werden das 769€.

Wobei mir der genaue Unterschied zwischen dem Basistarif und dem Standardtarif nicht so ganz klar ist. Ich höre nur immer wieder dass man bei den Arztbesuchen immer große Probleme hat wenn man angibt, im Basistarif zu sein. Ich höre auch dass viele Ärzte Basistarifler gar nicht behandeln (wollen). Ich habe keine Ahnung ob das auch beim Standardtarif so ist. Es gab mal im Netz einen Flyer dazu der den Unterschied in der Theorie beschreibt. In der Praxis sieht das dann wohl aber aufgrund der ablehnenden Haltung der Ärzteschaft gegenüber Basistariflern ganz anders aus. Hier würden mich in der Tat Erfahrungsberichte aus der Praxis interessieren, ob das alles wirklich so schlimm ist wie man hört.

Aber am Ende werden wir uns alle in einem der beiden Tarife wieder sehen, vor allem dann wenn man schon im Normaltarif Beitragszuschläge aufgrund Vorerkrankungen zahlen musste. Denn keiner kann 1000€ und mehr von der Rente für die PKV aufbringen und wenn ich mal meinen persönlichen Beitrag bis zur Rente approximiere. Meine Hoffnung ist daher dass die Basis- bzw. Standardtarifler eine signifikante Menge werden, die dann auf sich aufmerksam machen können.

Ciao
SCT

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Kaveo00 » 19.12.2018, 13:06

sct hat geschrieben:Guten Morgen ha-kr,

da kann man nur sagen "Willkommen im Club". ...

Ciao
SCT


Hast du den Beitrag zum Beitragsentlastungstarif gelesen? Bzw. dich mit den anderen Optionen der Beitragsreduzierung deiner Versicherung vertraut gemacht?
Wenn ein Rentner in der PKV zu hohe Beiträge hat und diese nicht bezahlen kann, liegt ein massiver Beratungsfehler seitens des Maklers vor. Man kann etwas gegen hohe Beiträge machen und entsprechend vorsorgen. Vor allem als Arbeitnehmern.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Czauderna » 19.12.2018, 14:08

Hallo,
ein freiwillig versicherter Rentner in der GKV zahlt derzeit bei einem Gesamteinkommen von 2500,00 € derzeit ca. 450,00 € incl. Pflegeversicherung abzgl. des Zuschusses der gesetzlichen Retenversicherung, also wesentlich weniger als ein PKV-versichert Rentner mit gleichem Einkommen im Basis-Tarif, oder liege ich da falsch liebe PKV-Experten ?
Gruss
Czauderna

sct
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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon sct » 19.12.2018, 14:31

Kaveo00 hat geschrieben:Hast du den Beitrag zum Beitragsentlastungstarif gelesen? Bzw. dich mit den anderen Optionen der Beitragsreduzierung deiner Versicherung vertraut gemacht?
Wenn ein Rentner in der PKV zu hohe Beiträge hat und diese nicht bezahlen kann, liegt ein massiver Beratungsfehler seitens des Maklers vor. Man kann etwas gegen hohe Beiträge machen und entsprechend vorsorgen. Vor allem als Arbeitnehmern.

--> Ist man einmal Rentner hat man bei entsprechender Betreuung durch den Makler mindestens 3-4 Tarifwechsel hinter sich. Bei jedem Tarifwechsel erschöpft sich das Einsparungspotential immer mehr. Irgendwann ist einfach nicht mehr drin.

Das ist zumindest meine Erfahrung nach 3 Tarifwechsel seit 2004 PKV Zugehörigkeit. Nach meinen drei Tarifwechseln ist die Zitrone zunehmend gelutscht und es lässt sich nun nicht mehr viel heraus pressen. inzwischen stehe ich wieder bei 694€ Beitrag (2019) [1250€ SB]. Ich muß allerdings dazu sagen dass ich einen Beitragszuschlag in Höhe von ~20% habe.

Also nix mit Beitragsentlastungstarif. So etwas gibt es nicht*. Woher soll der kommen? Wir werden alle als Rentner beim Standardtarif oder Basistarif landen. Allein wenn ich meinen eigenen Beitrag über die Jahre hoch rechne und auf das Jahr 2037 approximiere komme ich in meinen aktuellen Tarif auf 1300€ Monatsbeitrag. Das wäre mehr als die Hälfte meiner Rente!!

Ciao
SCT

*Nachtrag: Die Verbraucherzentrale Hamburg rät von den sog. "Beitragsentlastungstarifen" ab, da sie am Ende noch teurer werden können als ein Normaltarif. Denn bei einem Beitragsentlastungstarif zahlt man auch im Rentenalter den erhöhten Beitrag zur Beitragsentlastung weiter und kommt dadurch häufig nicht wirklich auf geringere Beiträge. [Quelle: https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-p ... rsicherung]

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Kaveo00 » 19.12.2018, 15:21

Ohne den Tarif und Versicherer zu kennen, kann man das leider schlecht bewerten.

Ein Problem sehe ich darin, dass man vor allem in jungen Jahren günstige Tarife wählt und so nur geringe Altersrückstellungen aufbaut. Durch Tarifwechsel leiden die Altersrückstellungen nur noch mehr.
Wie ich oben schon schrieb, ich habe mit 27 bereits einen Beitrag von 660€ (inkl. PPV) im SI Exklusiv-Plus 0. Dort enthalten neben 45€ Vorsorgezuschlag auch 95€ peB, um für eine Entlastung im Rentenalter von etwa 1.200€ zu sorgen. Als Arbeitnehmer ist der Tarif so immernoch günstiger als die GKV.

Wenn ich teilweise Tarife mit nur 250-300€ Monatsbeitrag sehe ist mir schon klar, warum man als Rentner dann Probleme bekommt. Man schaue sich nur die Beitragsentwicklung bei der Axa an. Wer den AG-Anteil nicht voll ausschöpft, wurde da meiner Meinung nach falsch beraten.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon sct » 19.12.2018, 16:55

Kaveo00 hat geschrieben:....um für eine Entlastung im Rentenalter von etwa 1.200€ zu sorgen. Als Arbeitnehmer ist der Tarif so immernoch günstiger als die GKV.

--> Das ist natürlich wirklich sehr lobenswert und ich wünsche Ihnen das sich ihr langfristiges Engagement auch so entwickelt wie erhofft.

Nichts desto Trotz haben viele diesen Weg nicht gewählt und nun kann man natürlich sagen "selbst Schuld". Am Ende hilft das aber nichts denn ich weiß das so gut wie niemand einen Beitragsentlstungstarif gewählt hat. Und deshalb wird der Basistarif/Standardtarif der Rentnertarif sein. Und das wird auch zum Problem der Versicherungsgesellschaften selbst, denn viele werden den Basistarif wählen und aufgrund von "Armut" eine Halbierung des Beitrages beantragen und auch bekommen. Ob das auch so mit dem Standardtarif geht wäre mal eine Frage an die Profis hier. Sowie auch die Frage ob man auch mit dem Standardtarif so große Probleme beim Arzt hat, wie immer wieder berichtet.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon RolandPKV » 20.12.2018, 16:44

Basistarif/Standardtarif sollten die letzte Wahl sein. Der Basistarif ist für Leute, die vor 2009 in die PKV gegangen sind, im Vergleich zum Standardtarif sehr, sehr teuer. Die monatliche Prämie entspricht in der Praxis dem Höchstbeitrag der GKV (2019 ca. 700 Euro, zuzüglich Pflegeversicherung). Ja, wenn man wirklich "arm" ist, wird er halbiert. Ansonsten dürften sich beim Versicherer in der Regel Tarife finden lassen, die nicht teurer, aber trotzdem leistungsstärker als der Basistarif sind (und dem Patienten beim Arzt einen "normalen" Status verschaffen). Oder eben der Standardtarif, der zwar deutlich billiger als der Basistarif ist, aber teilweise schlechtere Leistungen bietet (und bei Ärzten kaum mehr begehrt als der Basistarif ist, die Vergütung ist geringfügig höher).

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Außenstehender » 22.12.2018, 14:48

Zu Herrn ha-kr:
- „Was macht ihr?“ Eine angemessene, über das Mittelmaß hinausgehende und schon in jungen Jahren an den GKV-Höchstsätzen orientierte Vorsorge betreiben, mir vor Augen führen, daß ich bisher noch von keinem Fall gehört habe, in dem nach jahrzehntelangen Einzahlungen auf dem Niveau des GKV-Höchstbeitrags die PKV-Beiträge plötzlich so explodierten, daß auch der billigste Tarif nicht mehr leistbar war, und somit nicht über Gebühr beunruhigt sein.
- Beitragsentlastungskomponenten scheinen primär auf das Ausschöpfen des Arbeitgeberbeitrags ausgelegt. Da dieser bei Herrn ha-kr schon ausgeschöpft ist, sollte er, wenn er zusätzlich vorsorgen wollte, lieber eine andere Art des Sparens mit besseren Bedingungen wählen, oder?
- Wenn Sie mit 31 in die PKV eingetreten sind und jetzt 700 Euro zahlen, könnte man vermuten, daß Sie einen eher hochwertigen und nicht besonders knapp kalkulierten Tarif haben, so daß Sie zur Not, wenn es trotzdem und trotz angemessener Vorsorge nicht mehr zu stemmen wäre, immer noch nach unten oder in höhere Selbstbeteiligungen wechseln könnten und jedenfalls weit von existenziellen Problemen entfernt sind. Ist das so, oder sind die 700 Euro aus einer besonderen Vorgeschichte, z.B. hoher Risikozuschlag Anbieterwechsel, entstanden?

Herr sct:
- Ihre Aussagen lassen erahnen, daß Sie mit 34 in die PKV eingetreten sind. Wenn Sie dann ohne Risikozuschlag jetzt ca. 580 Euro zahlen, und das bei der genannten Selbstbeteiligung, muß das doch eigentlich ein recht hochwertiger Tarif sein, wo Sie zur Not immer noch sehr viel Spielraum hätten, in niedrigere Tarife zu wechseln, welche besser als der Standardtarif sind? Oder nicht?
-
[...] ich weiß das so gut wie niemand einen Beitragsentlstungstarif gewählt hat. [...] Und das wird auch zum Problem der Versicherungsgesellschaften selbst, denn viele werden den Basistarif wählen und aufgrund von "Armut" eine Halbierung des Beitrages beantragen und auch bekommen.

Wer als Angestellter jahrzehntelang über der Versicherungspflichtgrenze verdient, den können in der Rente hohe Beiträge zwar sehr schmerzen, aber er ist i.d.R. nicht so arm, daß sie ihn unters Existenzminimum bringen. Die Rechnung „ich sorge nicht vor, macht ja fast niemand, wenn es dann zu teuer wird, hat sich aber die Allgemeinheit sofort etwas einfallen zu lassen“ muß also - zum Glück - nicht aufgehen.

Beitragsentlastungstarife:
Ich nenne mich nicht umsonst Außenstehender, aber dieses Geschreibsel von der Verbraucherzentrale ist doch zum Teil für den Mülleimer!
- Wenn man Arbeitgeberzuschuß und Steuerbegünstigung berücksichtigt, zahlt man je nach Situation u.U. nur ca. 30 Prozent des Beitrags selbst, den Rest bekommt man „geschenkt“. So ein Geschäft soll sich nur deshalb nicht lohnen, weil die Rendite (welche auch bei Alternativen im niedrigen einstelligen Bereich anzusiedeln wäre) etwas niedriger als woanders ist??
- Die etwas unschönen Bedingungen, daß z.B. das Geld bei Beendigung der Krankenversicherung oder im Todesfall nicht ausgezahlt werden kann oder daß der Beitrag auch im Rentenalter weiterbezahlt werden muß, müssen anscheinend deshalb sein, weil das Ganze nur so als vom Arbeitgeber und steuerlich förderbare Krankenversicherung durchgeht. Soo schlimm sind die Bedingungen aber auch wieder nicht, denn den Anbieter wechseln sollte man ja eh möglichst nicht, und das Geld, das einigen Mitgliedern durch Ausscheiden oder Sterben verlorengeht, kommt ja - in meinem Vertrag jedenfalls - der Versichertengemeinschaft zugute und fließt nicht einfach als zusätzlicher Gewinn an die Versicherung.
- Freilich könnte man rein theoretisch befürchten, wenn man Jahrzehnte für 1000 Euro Beitragsentlastung einzahlt, daß der Beitrag dann bis zur Rente auf fast 1000 Euro steigt und so unterm Strich das Geld weg ist. Aber zumindest kann die Versicherung das nicht einfach machen, wie sie will, sondern Beitragserhöhungen sind reglementiert und werden überwacht...

Herr Kaveo00:
Ich habe mich letztlich entschieden, einen Billigtarif (HUK) und als Ausgleich für die vermutlich sehr unzureichenden Altersrückstellungen sowie als Polster, falls ich von Wechseloptionen Gebrauch machen will, einen Beitragsentlastungstarif dazuzunehmen, der deutlich mehr als die eigentliche Versicherung kostet. Bei SI (und einigen anderen) fand ich es absurd, daß die Beitragsentlastung höchstens so hoch wie der aktuelle Beitrag gewählt werden kann. Damit handle ich mir ja, wenn ich am Ball bleiben will, eine bis zur Rente ständig und immer stärker steigende Zusatzbelastung ein. Wenn z.B. mit 50 der Entlastungsbetrag noch um 10 Prozent erhöht werden soll, wird sich das wohl mit deutlich mehr als 10 Prozent auf den zu zahlenden Beitrag auswirken.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Kaveo00 » 22.12.2018, 21:29

@Außenstehender
Der Dynamik darf man natürlich, wie üblich, auch widersprechend.
Bei einem peB Beitrag von 93€ sichert er mir 450€. Bis zum Renteneintritt kann die Entlastung auf etwa 1.067€ steigen. Ja, die Frage ist zu welchem Beitrag.

Ich persönlich empfinde es als falsch anfangs einen günstigen Tarif zu wählen. Gerade als Arbeitnehmer sollte man hoch einsteigen. So erhält man viel Leistung, viel AG-Zuschuss und baut hohe Altersrückstellungen auf. Günstigere Tarife sollten die Basis zum ausweichen darstellen, nicht der Standardtarif.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Außenstehender » 03.01.2019, 14:11

Wenn man höchstmögliche Leistungen will, haben Sie natürlich recht. Aber wenn nicht, und wenn man trotzdem möglichst viel AG-Zuschuß in ein Polster für später stecken will, erscheint es mir sinnvoller, das über ein Angebot zu tun, welches genau dies vertraglich verspricht, als einen möglichst teuren Tarif zu nehmen, bei dem man zwar nicht ganz zu unrecht hofft, daß das meiste in Rückstellungen fließt, aber dazu nichts Genaues vertraglich festgelegt ist.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Merger » 18.01.2019, 13:54

Czauderna hat geschrieben:Hallo,
ein freiwillig versicherter Rentner in der GKV zahlt derzeit bei einem Gesamteinkommen von 2500,00 € derzeit ca. 450,00 € incl. Pflegeversicherung abzgl. des Zuschusses der gesetzlichen Retenversicherung, also wesentlich weniger als ein PKV-versichert Rentner mit gleichem Einkommen im Basis-Tarif, oder liege ich da falsch liebe PKV-Experten ?
Gruss
Czauderna


Ja, du liegst falsch. Denn meistens gibt es zu der bestehende Alters-Rente noch weitere Einkünfte, wie z.B. Rente aus der betrieblichen Altersversorgung, private Renten, Mieteinnahmen, Zinserträge usw. Und daher sind oft die Einkünfte viel höher als 2.500 € und somit die Beträge der KV und PF auch höher als der von dir genannte Betrag von 450 €. Wobei man auch beachten sollte, dass man mit der Pflegepflichtversicherung nicht sehr weit kommt und daher auch noch eine Pflegezusatzversicherung abschließen sollte.

Aber auch ein Rentner der die Beiträge in der GKV nach den bestehenden Tarifen nicht mehr stemmen kann, kann die Beträge reduzieren, oder sogar in den Standard-Tarif wechseln (vergleichbar mit den Leitungen der GKV) aber preislich gesehen günstiger als ein freiwillig versicherter Rentner der GKV.

Merger
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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Merger » 18.01.2019, 14:12

ha-kr hat geschrieben:
Ich bin 47 und seit 2002 in derselben PKV Privat Vollversichert. Laut Gesetzt muss ich bis zu meiner Rente bis 67 Jahre arbeiten. Aktuell zahle ich 700 EUR Monatsbeitrag zur PKV, wobei ich einen Zuschuss vom AG erhalte.


Wie kommt man denn als 47-jähriger auf einen mtl. Beitrag von 700 €?

Normalerweise würde ich empfehlen, den mtl. Sparbeitrag in zwischen dem Höchstbetrag gemäß Beitragsbemessungsgrenze und dem derzeitigen PKV-Beitrag in eine Altersversorgung einzuzahlen. Mein Tipp wäre eine Betriebliche Altersversorgung oder Pensionskasse.

Über einen Tarif Beitragsentlastung im Alter kann man diskutieren. Ich habe diesen nicht abgeschlossen, da ich mit 47 noch nicht wusste wie lange ich noch lebe, bzw. ob ich nicht doch irgendwann in ein anderes Kranken-System, bzw. in die GKV wechseln werde.
Denn dann wären diese Beiträge rausgeschmissenes Geld gewesen.

Nur wenn dein Beitrag heute schon bei 700 € liegt, bleibt da natürlich nicht viel Luft.

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Re: PKV als Rentner -> was soll ich heute 20 Jahre vorher tun

Beitragvon Czauderna » 18.01.2019, 15:40

Hallo Merger,
Wenn dem alles so ist, dann frage ich mich, warum immer mehr Menschen in reiferem Alter den dringenden Wunsch verspüren einen Weg in die GKV zu finden und dies aus nur einem Grund - die PKV ist zu teuer.
Offenbar scheint es nicht so zu sein, dass man als PKV-Rentner doch weit mehr als 2400,00 € im Monat hat.
Du hast aber recht, mir ist in meiner 48jaehrifen Praxis auch noch kein Rentner begegnet, der ein hohes Einkommen hatte und in die GKV wechseln wollte.
Gruß
Czauderna


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