Abrechnung Ultraschall

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LordExcalibur
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Abrechnung Ultraschall

Beitragvon LordExcalibur » 09.06.2021, 14:00

Hallo zusammen,

ich habe einen Check-Up machen lassen bei dem u.a. mehrere Organe per Ultraschall untersucht wurden (Bauchorgane, Schilddrüse, Halsaterien...). Das ganze ist alles an einem Tag passiert.
Nun bekomme ich die Rechnung und der Arzt hat die Ultraschallleistungen auf insgesamt 3 Tage verteilt. An einem der 3 Tage war ich gar nicht in der Praxis. Nach Rückfrage ist mir auch klar warum. Offenbar dürfen in der GOÄ nur max. 4 Organe im Ultraschall pro Behandlungstag abgerechnet werden. So kann der Arzt alles berechnen.
Angeblich sei das das übliche Vorgehen und würde ohne Probleme von der PKV erstattet.
Hinzu kommt noch, dass er natürlich auch die Hygienepauschale (wg. Corona) und nochmal die GOÄ 1 für den Tag berechnet hat wo ich gar nicht da war.

Frage: Habt ihr Erfahrungen damit? Ist das wirklich üblich? Für mich hat das einen sehr faden Beigeschmack und ich kann mir nicht vorstellen, dass das der PKV nicht auf komisch vorkommt (3mal innerhalb von 2 Wochen zum Ultraschall).

Viele Grüße
Sebastian

Carlo
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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon Carlo » 10.06.2021, 13:17

So etwas erlebt man leider gelegentlich, denn nicht alle Ärzte sind ehrliche Menschen.

Ich würde an Ihrer Stelle gegenüber der Arztpraxis auf eine rechtlich korrekte und den Tatsachen entsprechende Rechnung bestehen und kurz um Verständnis dafür bitten, dass Sie sich nicht an irgendwelchen Betrugsversuchen beteiligen möchten. Danach würde ich den Arzt wechseln.

Der Vergütungsanspruch des Arztes wird übrigens erst dann fällig, wenn der Arzt eine der GOÄ entsprechende Rechnung erteilt hat (vgk. § 12 GOÄ).

Weisen Sie in aller Klarheit auf die Fehler der Rechnung hin und drücken Sie Ihre Verwunderung über die auf Ihre Rückfrage erhaltenen Erklärungen aus (am besten schriftlich per Email). In der Regel erhält man dann schon nach wenigen Tagen eine korrekte Rechnung.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ärzte, die falsche Diagnosen oder Behandlungen abrechnen, in der Regel auch sonst nicht vertrauenswürdig sind. Es gibt genügend ehrliche Ärzte, bei denen die eigene Gesundheit besser aufgehoben ist.

GS
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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon GS » 10.06.2021, 18:16

Hallo,

@LordExcalibur: Eine Frage am Rande: Kam die Rechnung direkt vom Arzt oder von einem Abrechnungsdienstleister, PVS o. ä.? (Nach dem Vortext wäre es der Arzt, aber für alle Fälle)

@Carlo: Grundsätzlich hast Du in allem Recht, nur würde ich im ersten Schriftwechsel - Anforderung einer korrekt erstellten Rechnung - das Wörtchen "Betrugsversuch" noch vermeiden.

Dann müssen es wohl 9 bis 12 Ultraschallböller an dem einen Tag gewesen sein. Wenn es einen vernünftigen Grund gibt, die Kanonade auf 4 an einem Tag zu begrenzen, dann hat hat er ordentlich geballert. Na, eher unordentlich, also wechseln.

Grüße
von GS

LordExcalibur
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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon LordExcalibur » 10.06.2021, 21:06

@GS
Die Rechnung wurde direkt vom Arzt erstellt und nicht von einem Dienstleister.
Die aufgeführten Ultraschallbilder wurden tatsächlich gemacht, während der Untersuchung ist das Thema Abrechnung aber nie thematisiert worden. Dem Ärzt war ja sicher klar, dass er nur 4 abrechnen kann... Das ganze war ein Check-Up wo einmal ein rundumschlag gemacht wurde (Leber, Milz, 2x Niere, Halsaterien, Fußaterien...). Mir war das bisher auch nicht bekannt, dass die GOÄ hier eine Begrenzung vorsieht. Einen Teil der Sonographien hat er auch mit Faktor 3,5 abgerechnet (mit Begründung). Das scheint ja prinzipiell OK zu sein.

Es gibt auf der Rechnung noch ein paar Posten wo ich nicht sicher sagen kann ob das gemacht wurde oder nicht (z.B. Vektorkardiographie)

Ich bin bei dem Arzt schon seit ein paar Jahren, bisher aber immer als GKVler. Das war jetzt der erste Besuch nach dem Wechsel in die PKV. Schade das es so läuft.

GS
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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon GS » 11.06.2021, 00:17

Hallo LordExcalibur,

Ultraschall mit 3,5 abgerechnet? Das hatte ich noch nie. Hätte es auch - wie es jeweils gelaufen ist - ernsthaft hinterfragt.

Aber wenn Ihr - Dein Arzt und Du - Euch schon aus etlichen Behandlungen unter GKV-Flagge kennt, dann hatte er wohl das zwingende Gefühl, jetzt nachzuholen, was ihm via vergleichsweise bescheidener GKV-Quartalspauschale in dieser Zeit entgangen ist.

Bevor es dazu spät ist und Du, warum auch immer, wieder mit der "Gesundheitskarte" in seiner Praxis vorstellig wirst.

Gut, ein Stück weit Spekulatius. aber so ganz unwahrscheinlich auch wieder nicht.

Gruß
von GS

Carlo
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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon Carlo » 11.06.2021, 06:51

Den 3,5-fachen Satz könnte man sicherlich gut mit einem erhöhten Zeitaufwand begründen, wenn mehr als nur die vier abrechnungsfähigen Organe untersucht wurden.

So sieht es allerdings so aus, dass halt ohne viel Skrupel (vorsichtig ausgedrückt) alles versucht wird, um an Geld zu kommen.

Es würde mich nicht wundern, wenn das auch schon zu GKV-Zeiten so gewesen wäre. Wer weiß, was der Arzt da erst alles abgerechnet hat (Diagnosen, Behandlungen etc.). Für mich wäre damit jedes Vertrauen weg.

Viele Grüße
Carlo

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Re: Abrechnung Ultraschall

Beitragvon LordExcalibur » 11.06.2021, 09:23

Die Begründung für den 3,5fachen Satz ist "Luftüberlagerung". Ich kann mich erinngern, dass das bei mindestens einem Organ so war, allerdings hat das vielleicht 1-2min Mehraufwand bedeutet.
Zu GKV Zeiten müsste alles korrekt gelaufen sein. Ich habe mir die Abrechnungsdaten geben lassen vor dem Wechsel in die PKV.
Zu GKV Zeiten hatte ich auch schonmal einen Check-Up. Dort wurde im Wesentlichen das gleiche gemacht (bis auf 1-2 Sachen), allerdings mit einigen Blutwerten als iGEL (ca. 30€). Sonst war ich nur einmal wegen einer akuten Sache dort.


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