Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

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Phil-86
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Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

Beitragvon Phil-86 » 01.11.2023, 12:21

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier im Forum weil mir hier bestimmt jemand für die Entscheidung PKV weiterhelfen kann.

Ich bin 37 Jahre alt und interessiere mich für einen wechsel in die PKV (Hallesche NK Select Bonus).
Ich müsste allerdings mit meinen Sohn in die PKV gehen, wodurch ich ungefähr 140 EUR pro Monat weniger netto hätte, was mir die mehr Leistungen wert sind.

Der AG Zuschuss ist dann noch nicht komplett ausgereizt. Diesen gibt es ja nur auf die Basisversorgung + Pflegeversicherung richtig?

Meine Frage ist, wie ich Rücklagen fürs Alter schaffen kann, wenn ich schon weniger Netto am Monatsende habe. In der Bonus Variante dieses Tarifs gibt es monatlich 100 EUR wenn ich keine Leistungen einreiche. Die müssen ja aber auch versteuert werden genau wie ggf. BRE die man erhält.
Bisher war ich Gesund ohne vorerkrankungen aber die Leistungsfreiheit ist ja nicht garantiert.

Ich lese immer nur das die PKV jetzt günstiger sein soll und man den gesparten Beitrag für alter anlegen soll. Was ich auch gerne machen würde aber noch sehe ich nicht wo ich sparen würde.

Vielleicht kann mir da wer weitere infos geben.

RolandPKV
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Re: Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

Beitragvon RolandPKV » 01.11.2023, 13:33

Den AG-Zuschuss gibt es auf die gesamte Prämie, begrenzt auf den Betrag, den er zahlen müsste, wenn Du in der GKV wärst.

Die Idee, in jungen Jahren in der PKV weniger Beitrag als in der GKV zu zahlen, hört sich immer verlockend an. Dies ist bei leistungsstarken Tarifen aber unterm Strich kaum der Fall. Der Beitrag ist bei leistungsstarken Tarifen nunmal höher als bei leistungsschwachen. Außerdem teilt man sich die Ersparnis mit dem AG, so dass sich die Hälfte der Ersparnis in Luft auflöst. Dazu kommt, dass man in der PKV nicht wie in der GKV 96% der selbst gezahlten Beiträge in der Steuererklärung angeben kann, sondern meist nur 80, abzüglich evt. erhaltener Bonusleistungen und BRE (man zahlt also mehr Steuern).

Mit 37 bist Du für PKV schon relativ "alt", zahlst also von Anfang mehr, als wenn Du ein paar Jahre jünger gewechselt wärst.Wenn Du den Schritt in die PKV wirklich machen willst, solltest Du bereit sein, auf's ganze Leben betrachtet mehr als in der GKV zu bezahlen. Dafür ist es essentiell, ausreichend Rücklagen zu bilden. Man muss also seine (hoffentlich bereits vorhandene) Altersvorsorge aufstocken.

Racer76
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Re: Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

Beitragvon Racer76 » 03.11.2023, 20:05

Hallo Phil,

hierzu mal ein interessanter Link:

https://www.tk.de/firmenkunden/versiche ... 96?tkcm=ab

Daraus kann man entnehmen, dass dein AG dir die PKV steuerfrei bis zu 403,99€ bezuschussen könnte. Im Idealfall kostet dein Tarif weniger, dann könnte der AG sogar alles übernehmen. Der Tarif für deinen Sohn läuft immer "extra", d.h. evtl. Zuschüsse darauf wären zu versteuern.

Als Basis wird da immer deine Police als Ganzes herangezogen. Kostet dich der gewählte Tarif 807,98€ oder weniger, wird dein AG i.d.R. 50% davon übernehmen. Steuerlich kann man aber nur den "Basisanteil" ansetzen (s.o. ca. 80%).

Wenn man merklich unter den 807,98€ liegt könnte man überlegen, in die Police einen Beitragsentlastungsbaustein zu packen, den der AG dann mit den 50% mit zahlen würde. Dies würde neben dem gesetzlichen festgelegten Zuschlag von 10% zusätzlich die Beiträge im Alter drücken.

So oder so ist ein Wechsel gut zu überlegen. Ein leistungsstarker Tarif + Kind kann schnell teurer werden als die GKV plus PKV-Zusatztarife. Und ab Renteneintritt kann dies ohne Rücklagen trotz Wegfall KT, 10% Zuschlag und Rückstellungen schnell zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Im dümmsten Fall landet man am Ende im Basistarif zu deutlich höheren Beiträgen wie die in der GKV/KVdR.

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Re: Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

Beitragvon Czauderna » 14.11.2023, 10:55

Hallo,
"....Im Idealfall kostet dein Tarif weniger, dann könnte der AG sogar alles übernehmen."
so lese ich das aber nicht auf der verlinkten Seite - da steht, dass der Arbeitgeber 50% des Beitrages übernimmt und maximal den genannten Betrag von 403,99 €.
Ich hatte zwar mit diesem Thema beruflich nicht allzu viel zu tun, aber dass ein Arbeitgeber quasi den gesamten Beitrag der PKV übernommen hat, das ist mit nicht begegnet.
Gruss
Czauderna

Racer76
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Re: Wechsel GKV zu PKV - Rücklagen fürs Alter?

Beitragvon Racer76 » 14.11.2023, 17:40

Ja, war vielleicht blöd ausgedrückt. Der AG übernimmt steuerfrei die 50% und eventuelle Zuschüsse dann steuerpflichtig.

Habe das schon von zwei Bekannten gehört, dass der AG gesagt hat, dass er den PKVlern dieselben Zuschüsse gibt wie den GKVlern (direkte Kollegen). Also den hälftigen Maximalbeitrag.


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