Tarifwechsel innerhalb DKV

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HarryD
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Tarifwechsel innerhalb DKV

Beitragvon HarryD » 13.12.2007, 12:36

Liebes Forum,

bin etwas ratlos, kann mir jemand gute Tips geben ?

Zur Situation:

Ich bin seit ca. 5 Jahren im Toptarif bei der DKV AM0, ZM3, SM6 mit zusätzlicher Vorsorge V65.

Jetzt überlege ich, ob nicht ein Wechsel in den neuen Vollmed-Tarif sinnvoll wäre.

Er bietet wohl die selben Leistungen, hat zusätzlich eine garantierte hohe BRE, Vorsorge und Impfungen sind frei, d. h. ohne Einfluß auf die BRE und auch noch billiger.

Wo ist der Haken?

Jedenfalls sind im Zahntarif für die ersten 5 Jahre Leistungsbegrenzungen vorgesehen und auch ein neues Formular mit weiteren Gesundheitsfragen müsste ausgefüllt werden, obwohl ich ja schon einige Zeit dabei bin.

Bin ich im alten Tarif in einer alten und damit teuren Risikogruppe oder ist der neue Tarif als Lockvogel viel zu billig kalkuliert?

Irgendwie kann da was nicht stimmen ...

Habe schon verschiedentlich mit der DKV telefoniert, aber außer der Auskunft, dass die neuen Vollmed-Tarife sehr gut seien und entsprechen viele Neuabschlüsse haben bin ich nicht so recht weitergekommmen.

Habt Ihr Tips?

Gruß HarryD

fwilke
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Beitragvon fwilke » 13.12.2007, 14:15

Hallo HarryD,

Sie haben also auch ein paar Prozente mehr auf der REchnung ab 01.01., nach 2003 und 2005 ist das wieder ein willkommener Anlass für eine Überlegung, wie's weitergehen soll.

Vielleicht fang ich mal so an: TArife ohne Selbstbehalt sind schon etwas anfälliger für Beitragserhöhungen, zeigt zumindest meine Erfahrung. Allerdings gilt das bei der DKV nur bedingt, selbst mit 780€ SB wird der Tarif prozentual gesehen sogar etwas teurer.

Ein Wechsel innerhalb dieser TArifserie ist nur bedingt geeignet, um hier entgegen zu wirken.

Den Vorsorge-Tarif V65 find ich persönlich eher sinnbefreit bzw. maximal für die zweitbeste Lösung.

Die Auskunft der DKV ist schon mal klasse - fragen Sie spasseshalber doch mal, WARUM die Tarife so gut sind! Meine Antwort: Die hat man ja nicht selbst erfunden, sondern im Überraschungskoffer mit der Zurich-KV-Sparte zusammen gekauft. Sie meinen M4-BR4 ohne SB, oder welchen haben Sie im Auge?

Grundsätzlich gilt: Die gleiche LEistung für weniger Geld bei stabilen Beiträgen und gleichen Rückstellungen für's Alter - das geht nicht!!!

Mehr dazu heute abend...

Frank Wilke

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Beitragvon Frank » 13.12.2007, 14:51

Ich stand vor der gleichen Entscheidung, nur dass ich 17 Jahre dort versichert bin. Ich bin in den Vollmed gewechselt da ich bei gleichen Leistungen 50 EUR mtl. spare. Die garantierte Beitragsrückerstattung ist auch nicht zu verachten. Der Vollmed wird bei mir auch um 12,5% für 2008 erhöht. Viel Neugeschäft ist gut für die "Durchblutung" der Tarife. Ich kann mit gut vorstellen, dass sich der Vollmed besser verkaufen läßt als die alten Baustein-Tarife.

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Beitragvon HarryD » 14.12.2007, 09:57

Erst mal vielen Dank für die bisherigen Anworten,

@fwilke: Bin gespannt was Du mir noch mitzuteilen hast ...

Vorab noch ein paar Gedanken vor mir zum Thema ...

V65: Diesen Vorsorgetarif habe ich gewählt, weil sich zum damaligen Zeitpunkt mein Arbeitgeber anteilig daran beteiligt hat --> maximale Ausnutzung des AG-Zuschusses. Inzwischen stimmt diese Rechnung aufgrund der Beitragserhöhungen leider nicht mehr.

Trotzdem halte ich diese Art der zusätzlichen Altersvorsorge für sinnvoll. Was nützt mir ein Top-Schutz in jungen gesunden Jahren, wo ich ihn nicht brauche, den ich mir dann alt und krank nicht mehr leisten kann. Natürlich kann man auch anderweitig vorsorgen, aber das neue Steuerrecht ab 2009, welches dann 25% plus Solidaritätszuschlag der Erträge von Kapitalanlagen einkassiert, sollte man im Hinterkopf behalten. Der V65 ist ja eigentlich eine Art Rentenversicherung über die DKV, die nicht in bar ausgezahlt wird, sondern die Beiträge im Alter reduziert. Da greift meines Wissens der Finanzminister nicht auf die Erträge zu. Ich hoffe nur, dass die Kapitalanlagestrategie der DKV solide erfolgt, besser als manche deutsche Banken, die sich in USA massiv verspekuliert haben. Alte Börsenweisheit: "Gier frisst Hirn!"

@Frank:

Wie lief bei Dir die Umstellung? Neue Gesundheitsprüfung, Zahnstatus etc. Risikozuschläge etc. wie bei einem Neukunden. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass bei einer Umstellung nur die bisherigen Rückstellungen mitgenommen werden und man ansonsten wie ein Neukunde behandelt wird. Eine strenge Risikoprüfung ist ja eigentlich nicht schlecht, wenn man sich dann in einem Pool von vergleichsweise "geringen Risiken" befindet. Das sind dann aber alles eher junge Versicherte die synchron mit einem selbst altern und dann kommen die hohen Krankheitskosten so sicher wie das Amen in der Kirche ....

Meine persönliche Einschätzung, zu einer guten PKV:

- eher groß, d. h. viele Versicherte im Tarif, breite Risikostreuung und langjährige Erfahrung im KV-Geschäft
- ob eine strenge Risikoprüfung bei Abschluss einer Versicherung viel bringt wage ich zu bezweifeln. Wer heute topfit ist kann in 20 Jahren Kosten ohne Ende produzieren. Im Gegenteil: Ich habe einige Beispiele im Familien- und Bekanntenkreis, wo die schon immer vermeintlich kränklichen uralt bei vergleichsweise guter Gesundheit wurden und die Modellathleten dann ganz arm dran waren. Tja: Prognosen sind nur dann zuverlässig, wenn sie sich auf die Vergangenheit beziehen.......

Versicherungsmathematisch hilft eben nur eine vernünftige Risikostreuung und ein solides Finanzmanagement für die Rückstellungen.

Übrigens: Bei einer Bekannten, Krankenschwester, bekomme ich z. Zt. hautnah mit, was bei den gesetzlich Versicherten so läuft.
Nur ein Beispiel: Aus Kostengründen werden wieder vermehrt 4-Bett-Zimmer eingerichtet. Wenn mann sich da als Frischoperierter in "multikultureller" Umgebung befindet, wo gegenseitige Rücksichtnahme seitens der Angehörigen eher gering ausgeprägt ist ---> Herzlichen Glückwunsch! Ja, diese pauschlierte Aussage ist politisch nicht korrekt, aber redet mal mit Leuten vom Fach, ich bin sicher das wird Euch bestätigt, es sind eben nicht nur Einzelfälle. Ich bin jedenfalls froh, im Fall der Fälle ein Einzelzimmer bekommen zu können.


Was meint Ihr dazu ?


Viele Grüße HarryD

Frank
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Beitragvon Frank » 14.12.2007, 10:53

Hi,

die Umstellung wird geprüft wie Neugeschäft. Gesundheitsfragen im Antrag und Zahnstatus. Ein Attest wollten sie auch noch haben. Da ich aber fit bin, gab es deswegen auch keine Probleme. Und da ich Versicherungen kenne, gut kenne, habe ich alle Untersuchungen und Behandlungen detailliert niedergeschrieben und eingereicht. Dass gesunde Menschen auch erkranken können ist ja klar. Nur wenn man als Versicherer die Wahl hat, macht man halt die Risikoprüfung als Vorauswahl. Es gibt ja auch keinen Versicherer, der noch brennende Häuser versichert.

Einbettzimmer ist schon toll. Wenn es einem richtig dreckig geht und man seine Ruhe haben will und zum Duschen nicht auf den Gang gehen will, ist ein Einzelzimmer schon eine feine Sache. Wenn man Gesellschaft haben will, kann man sich ja immer noch in für ein Zweibettzimmer entscheiden.

fwilke
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Beitragvon fwilke » 14.12.2007, 14:45

Hallo zusammen,

ich bitte um Entschuldigung, meine Tochter hat sich eine Lungenentzündung eingefangen, daher ist einiges liegen geblieben. Ich starte heute abend einen neuen Versuch.

Zum V65: Der Grundgedanke ist gut, was aus meiner Sicht dagegen spricht ist

1.) keine Steuerungsmöglichkeit der Anlage
2.) die Undurchsichtigtkeit der Anlage
3.) die fehlende Portierungsmöglichkeit zu einem anderen Anbieter bzw. bei Rückkehr in die GKV
4.) Verlust ALLER angesparten Gelder bei Tod
5.) zwar Garantie auf den Spareffekt, aber keine Garantie auf den Beitrag. Beispiel aus der Kundschaft: Ein ähnlicher Vorsorgetarif hat sich beitragsmäßig innerhalb von 6 Jahren verdoppelt, um das angepeilte Ziel zu erreichen.

Es ist natürlich zwingend erforderlich, Rücklagen für das Alter zu bilden, denn der Wegfall einiger Tarifbestandteil ab 60 allein reicht wohl kaum für eine entspannte Beitragsgestaltung.

So, hoffentlich bis heute abend!
Frank Wilke

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Beitragvon HarryD » 14.12.2007, 17:05

Hallo fwilke,

erst mal Gute Besserung für Deine Tochter.

Und warum denn entschuldigen, wenn man sein Fachwissen mal etwas später zur Verfügung stellt. Normalerweise bezahlt man ja in irgend einer Form für derartige Auskünfte.

Zu Deinen Anmerkungen:

1.) keine Steuerungsmöglichkeit der Anlage


Richtig, gilt aber im Prinzip für jede Art von langlaufender Kapitalanlage in Form einer Lebens- bzw- Rentenversicherung.


2.) die Undurchsichtigtkeit der Anlage


Siehe meinen Kommentar zu Punkt 1

3.) die fehlende Portierungsmöglichkeit zu einem anderen Anbieter bzw. bei Rückkehr in die GKV


Richtig, wenn dieser Fall tatsächlich eintreten sollte ist es m. W. aber so dass die bisherigen Anwartschaften für Zusatzversicherungen zur GKV verwendet werden können.

4.) Verlust ALLER angesparten Gelder bei Tod


Richtig, aber für eine sinnvolle Absicherung der Angehörigen eignet sich eher eine Risiko-Lebensversicherung in vernünftiger Höhe. Die zahlt dann auch im Fall der Fälle sofort in voller Höhe.

5.) zwar Garantie auf den Spareffekt, aber keine Garantie auf den Beitrag. Beispiel aus der Kundschaft: Ein ähnlicher Vorsorgetarif hat sich beitragsmäßig innerhalb von 6 Jahren verdoppelt, um das angepeilte Ziel zu erreichen.


Hmmm, verstehe ich nicht so ganz. Das hängt doch nur der erzielten Rendite der Kapitalanlagen ab und ob die richtige Sterbetafel verwendet wurde. Wenn unrealistisch hohe Renditeerwartungen kalkuliert wurden ist das natürlich ein Problem.

Bei mir sieht das konkret so aus:

Ich zahle ca, 20 Jahre in den V65 ein und bekomme dann für jeden bis dahin eingezahlten Euro lebenslang knapp 2,5 Euro Rabatt auf die PKV Prämie. Das dürfte dann einer durchschnittlichen Verzinsung des Kapitals von um die 5%-6% entsprechen. Klingt eigentlich realistisch.

Gruß HarryD

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Re: Tarifwechsel innerhalb DKV

Beitragvon IngoN » 18.12.2007, 15:49

HarryD hat geschrieben:(...)
Jedenfalls sind im Zahntarif für die ersten 5 Jahre Leistungsbegrenzungen vorgesehen und auch ein neues Formular mit weiteren Gesundheitsfragen müsste ausgefüllt werden, obwohl ich ja schon einige Zeit dabei bin.
(...)


Hallo,

ich stehe vor dem gleichen Schritt (Wechsel AM0 > Vollmed).
Von einer 5-Jahres Frist für Begrenzungen der Leistungen bei der Zahnbehandlung habe ich im Wechselantrag und in den Tarifbescheibungen nichts gelesen.

Wo steht, dass es im Vollmed-Tarif 5 Jahre Leistungsbegrenzungen gibt? Gilt das auch für Wechsler?
Gruß,
IN

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Beitragvon fwilke » 18.12.2007, 22:40

Hallo IN,

als Nachtlektüre ist vielleicht hier irgendwas nützliches drin für den Wechsel im Allgemeinen oder Speziellen: http://www.forum-krankenversicherung.de ... .php?t=890

Was die Begrenzung in den ersten 5 Jahren angeht, so wird i.d.R. vereinbart, dass in den ersten 5 Jahren maximal (Jahr x 1.000€) geleistet wird, also in den ersten 4 Jahren 4.000€. Achtung: Die Annahmerichtlinien erlauben auch den Abschluss ohne Zahnstaffel!

Frank Wilke

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Beitragvon IngoN » 19.12.2007, 09:31

fwilke hat geschrieben:Was die Begrenzung in den ersten 5 Jahren angeht, so wird i.d.R. vereinbart, dass in den ersten 5 Jahren maximal (Jahr x 1.000€) geleistet wird, also in den ersten 4 Jahren 4.000€. Achtung: Die Annahmerichtlinien erlauben auch den Abschluss ohne Zahnstaffel!

Frank Wilke


Und genau so einen Passus zu eventuellen Begrenzungen habe ich in den Vollmed Bedingungen nicht gefunden. Also scheint es keine Begrenzung zu geben. Ich hoffe einfach nur, dass ich nichts überlesen habe!

Gruß,
IN

HarryD
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Beitragvon HarryD » 19.12.2007, 09:47

Hallo IngoN,

konkret sieht es wohl so aus:

Über eine "besondere Vereinbarung" wird die Leistung in den ersten 5 Jahren begrenzt. Diese Begrenzung kann nach Prüfung entfallen, wenn man innerhalb von drei Monaten einen auf eigene Kosten erstellten aktuellen zahnärztlichen Untersuchungsbericht auf Formular A28 beibringt.

Ansonsten kommt der Wechsel einem kompletten Neuvertrag mit Gesundheitsprüfung gleich, nur kann man die Rückstellungen aus dem alten Vertrag mitnehmen so dass mann nicht mit dem höheren Eintrittsalter startet.

So wie ich das verstanden habe, kann man innerhalb einer Gesellschaft immer problemlos zu einem Tarif mit schlechteren Leistungen wechseln. Wenn der neue Tarif auch nur marginal bessere Leistungen bietet, wir halt gründlich geprüft. Das ist beim Vollmed der Fall. Das erfährt man aber erst, wenn man sich die Antragsformulare für den Wechsel geben lässt.



Gruß HarryD


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