Private Krankenversicherung als Student - Kosten?

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hakkenden
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Private Krankenversicherung als Student - Kosten?

Beitragvon hakkenden » 03.06.2008, 12:17

Hallo,

ich stecke momentan in einer heiklen Situation und daher folgende fragen:

Im Moment bin ich Privatversichert mit Beihilfe und wollte fragen welche Kosten nach der Schule (Fachoberschule) im Studium auf mich zukommen werden.

Ich weiß z.B. das ich in der gesetzlichen KV bis 25 Jahre kostenlos mitversichert wäre, wie sieht des dann da in der PKV aus??

Da ich mit meiner Mutter (alleinerziehend - geiteltes sorgerecht) momentan große schwierigkeiten habe, will Sie das ich aus der PKV von Ihr austrete da ich Ihr angelbich zu viel koste.

Stimmt das überhaupt? Entsehen für Sie kosten wenn ich unter 25 bin und welche Kosten würden mir entstehen wenn ich mich selber Gestzlich versichern würde.

Ist es möglich mich mit meiner Freundin mit zu versichern?? Damit ich bis 25 keine Beiträge zahlen muss?? (Ich bin bei beginn des Studiums 18, meine Freundin ist ausgelernte Mediengestalterin, 20 Jahre).

Für eine Antwort bin ich euch allen schon im Voraus sehr dankbar.

dij
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Re: Private Krankenversicherung als Student - Kosten?

Beitragvon dij » 03.06.2008, 13:16

hakkenden hat geschrieben:Im Moment bin ich Privatversichert mit Beihilfe


Kurz zur Erläuterung, was das heißt:
Der Dienstherr deiner Mutter (entweder ein Bundesland oder der Bund) bezahlt 80% der anfallenden Behandlungs-, Medikamenten- usw. -kosten. Das ist gewissermaßen ein Bestandteil ihres Gehalts und kostet sie nichts extra. Einige Bundesländer ziehen allerdings mehr oder weniger hohe Summen von den Erstattungen ab, um Zuzahlungen und Praxisgebühr aus der gesetzlichen Krankenversicherung zu simulieren. (Welches Land, bzw. Bund?)
Für die restlichen 20% der Kosten, die nicht übernommen werden, ist eine - kostenpflichtige - private Krankenversicherung nötig. Größenordnungsmäßig kostet ein solcher 20%-Ergänzungstarif für junge Männer etwa 50 Euro (abhängig von der Gesellschaft, vom Leistungsumfang, von eventuell vereinbarten Selbstbehalten usw.; teilweise gibt es auch spezielle Ausbildungstarife, die günstiger sind, weil sie keine Alterungsrückstellung bilden).

hakkenden hat geschrieben:Ich weiß z.B. das ich in der gesetzlichen KV bis 25 Jahre kostenlos mitversichert wäre


Das ist im allgemeinen nur dann richtig, wenn dein Vater gesetzlich krankenversichert ist, da für eine kostenlose Familienversicherung einer in der GKV sein muß, von dem du die Versicherung ableiten kannst.

Ansonsten müßtest du in der GKV einen speziellen Studentenbeitrag bezahlen, der beträgt etwas unter 60 Euro im Monat (einschließlich Pflegeversicherung). Dieser reduzierte Beitrag gilt bis zum 14. Fachsemester.

Falls du dich für die GKV entscheidest (Familienversicherung oder direkte), solltest du über eine parallele Anwartschaftsversicherung in der PKV nachdenken (hängt insbesondere von deinen beruflichen Zukunftsplänen ab).

hakkenden hat geschrieben:wie sieht des dann da in der PKV aus??


In der PKV gibt es grundsätzlich keine kostenlose Familienversicherung. Da du aber Beihilfe bekommen kannst, ist das im Prinzip ähnlich. Beihilfe gibt es im allgemeinen (die verschiedenen Länder haben leicht verschiedene Regeln) bis zum 25. Geburtstag. Studierst du danach noch, müßtest du dich statt zu 20% zu 100% in der PKV weiterversichern.

hakkenden hat geschrieben:Da ich mit meiner Mutter (alleinerziehend - geiteltes sorgerecht) momentan große schwierigkeiten habe, will Sie das ich aus der PKV von Ihr austrete da ich Ihr angelbich zu viel koste.


Natürlich besteht die Möglichkeit, daß du ihr den Beitrag für die Teilversicherung in der PKV zurückbezahlst. Ansonsten ist es auch möglich, den Vertrag aufzuteilen, so daß du nicht mehr in ihrem Versicherungsvertrag enthalten bist, sondern einen eigenen hast.

Beihilfe kannst du trotzdem bekommen, brauchst dazu aber die Mitwirkung deiner Mutter (zumindest eine Unterschrift pro Antrag). Für das Organisieren der Beihilfe entstehen im Prinzip keine Kosten, außer Briefporto und so.

Theoretisch ist die Mitwirkung einklagbar, wie auch Unterhalt für das Studium. Ob das die Beziehung zu deiner Mutter verbessern würde, ist natürlich fraglich. ;-)

hakkenden hat geschrieben:Ist es möglich mich mit meiner Freundin mit zu versichern??


Ja, wenn ihr heiratet und sie unmittelbar in der GKV versichert ist (zum Beispiel weil sie arbeitet, und zwar mehr als ein 400-Euro-Job). Eine Heirat hat aber natürlich noch alle möglichen weiteren Konsequenzen.

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Beitragvon hakkenden » 03.06.2008, 13:25

Vielen vielen Dank für diese Ausführliche Antwort!

(Welches Land, bzw. Bund?)

Ich wohne momentan in Bayern und werde dort auch studieren.

Da meine eltern momentan geteiltes sorgerecht haben, allerdings mein Vater nicht wirklich interesse an mir zeigt und ich auch so gut wie keinen Kontakt zu Ihm habe, könnte ich das Glück haben das wenn dieser Gesetzlich versichert ist das ich mich dort eventuell mit versichern könnte.

Oder gegebenfalls dies von Ihm oder von meiner Mutter in einer Sammelklage mit dem Unterhalt einklage.
Leider gibt meine Mutter dauernd an das sie Schulden habe und wenn ich Sie verklage, für mich noch weniger rausspringt, allerdings bin ich mir nicht sicher in wie fern das der Wahrheit entspricht und ob ich trotz der Schulden von Ihr recht auf unterhalt habe.

Falls jemand eine Antwort parat habe wäre ich auch sehr dankbar. Wie lange sowas dauert würde mich auch interessieren, schließlich muss ich zu beginn des Studiums eine Krankenversicherung vorlegen.

dij
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Beitragvon dij » 03.06.2008, 23:43

hakkenden hat geschrieben:
(Welches Land, bzw. Bund?)

Ich wohne momentan in Bayern und werde dort auch studieren.


Es kommt darauf an, für wen deine Mutter arbeitet. Das muß nicht notwendig Bayern sein; z.B. wohnhaft in Bayern, pendelt nach Hessen und arbeitet für das Land Hessen -> hessische Beihilfe; wohnhaft in Bayern, arbeitet in einer Dienststelle des Bundes -> Beihilfe des Bundes.

Zum Rest am besten einen Anwalt fragen.


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