jährliche Belastungsgrenze

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nisvli
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jährliche Belastungsgrenze

Beitragvon nisvli » 25.06.2009, 08:54

Hallo,
auf meinem letzten Beitrag habe ich leider keine Tipps, Antworten etc. erhalten. Ich hoffe mir kann nun hier jemand weiterhelfen bzw. informieren.
Um nicht wieder die ganze Vorgeschichte schreiben zu müssen, seht doch bitte auf meinem ersten Beitrag.

So wie es aussieht, kommt mein Vater nun in den Basistarif.
Kann mir jemand sagen, wie hier die Leistungen bezüglich des Eigenanteils für Medikamente, Krankenhausaufenthalt aussieht?

Beim momentanen Tarif muss mein Vater für jedes Medikament 20% zuzahlen.
Nach Info der Krankenkasse besteht keine jährliche Belastungsgrenze!!!
Dies soll beim Basistarif auch so sein!!
Kann das denn sein?
So wie ich nachgelesen habe ist normalerweise bei einem Dauerkranken (und das ist mein Vater nun leider) die Belastungsgrenze bei 1% des Jahresverdienst. Wenn diese Grenze erreicht ist, bekommt man ein Schreiben von der Krankenkasse und man ist für den Rest des Jahres vom Eigenanteil befreit.
Eine sehr sinnvolle Regelung.

Kann es sein, dass es gerade beim Basistarif (der doch für schwächere Bürger eingeführt wurde) es keine Belastungsgrenze gibt?

Wenn das so ist, hat mein Vater nun eine große Hemmschwelle seine Medikamte zu holen (denn von was soll er denn die 20% Anteil bezahlen?)
Ich hoffe, dass ich für diesen Beitrag nun eine Antwort erhalte
wäre echt nett
viele Grüße
nisvli

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Beitragvon Rossi » 25.06.2009, 18:34

Im Basistarif hat Dein Vater definitiv auch die sog. Belastungsgrenze, sowie im Bereich der GKV. D. h., bei einem chronisch Kranken beträgt die Belastungsgrenze max. 1 % von den sog. Einnahmen zum Lebensunterhalt. Er muss dann am Ende des Jahres seine Hose runter lassen und die Einkommensverhältnisse nachweisen.

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Re: jährliche Belastungsgrenze

Beitragvon DKV-Service-Center » 25.06.2009, 20:10

Hallo nisvli,

der letzte Beitrag bzw dein erster Beitrag ist in der Tat untergegangen.
Mir persönlich war es etwas zu konfuzius :-)
unter Beihilfe gepostet und dann Selbstständig und dann auch noch Basistarif :-) In was für einem Tarif ist denn der Vater jetzt ?
Eine Halbierung kommt wirklich nur für den Basistarif in Frage.
Wenn du deinem Vater helfen möchtest must du dir den Basistarif reinpfeifen :-) Unterlagen von der PKV anfordern.
Gruß
Ps. das euch der alte Vermittler hängen läst ist Schade aber der Basistarif wird zentral von der Hauptverwaltung gesteuert und der einzellne Vertreter hat keine Möglichkeit einzugreifen.
Er könnte aber zumindestens mal ne Stunde Zeit opfern um dich ein wenig zu unterstützen :-)

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Hallo Rossi

Beitragvon nisvli » 26.06.2009, 09:15

danke für den Beitrag.
kannst du mir sagen, wo ich die Regelung zur Belastungsgrenze im Basistarif in einem Gesetzestext finde?
Dann sende ich dies der Krankenkasse.

Denn ich habe das Gefühl, es wird einfach nicht geantwortet, am Telefon die Unwahrheit erzählt, damit einfach weiterhin weiteres Geld verlangt werden kann und von bezahlten Arzneien wird einfach Geld einbehalten.

Nach meinen Erfahrungen mit dieser privaten Krankenkankenkasse werde ich selbst nie in eine private wechseln.

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Hallo DKV-Service-Center

Beitragvon nisvli » 26.06.2009, 09:32

momentan ist mein Vater noch nicht im Basistarif.
Es steht immer Tarif STN in seinen Unterlagen. Zu diesen ist er noch vor seiner Insolvenz eingetreten um Kosten zu sparen.
Den Basistarif haben wir nun schon mehrmals beantragt. Das Sozialamt besteht darauf, da dann der Betrag halbiert und die Kosten hierfür bei der Grundsicherung übernommen werden.
Nach der letzten telefonischen Auskunft läuft nun die Umstellung in den Basistarif. Eine schriftliche Bestätigung hat mein Vater noch nicht erhalten.
Ich hoffe das passt jetzt auch alles so, denn das Sozialamt hat auch schon öfter eine Bestätigung der Krankenkasse haben wollen. Da bekommt er dann auch eine Frist gesetzt.

Jetzt geht es mir mehr um die Belastungsgrenze und die Situation, dass ständig noch Geld für Krankenhausaufenthalt etc. verlangt wird. Von den Arzneien eben die 20% einbehalten werden.
Und dies eben immer - ohne Grenze nach oben.
Und das kann doch nicht sein.
Ich habe natürlich desweitern im Internet rechergiert und da steht, dass ein Wechsel in eine andere private Krankenkasse bis zum 30. Juni möglich wäre.
Würde denn das Sinn machen?
Die Leistungen sind doch sicherlich bei allen Krankenkassen im Basistarif gleich, oder?
Und einen bereits kranken, alten Menschen will doch sicher niemand mehr aufnehmen.
Gibt es die Möglichkeit für ihn die Medikamente nicht auf einem Privatrezept (also nicht per Vorkasse) zu erhalten?
Sorry, wenn das nun vielleicht wieder confus klingt. Aber ich hatte mich bis jezt mit diesem Thema nicht beschäftigen müssen.

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Beitragvon Rossi » 26.06.2009, 18:05

Also, die Belastungsgrenze im Basistarif findest Du in den Musterbedingungen zum Basistarif.

Guckst Du hier: http://www.pkv.de/recht/allgemeine_versicherungsbedingungen_2009/allgemeine_versicherungsbedingungen_basistarif_mb_bt_2009_pdf.pdf

Da steht auch alles über die Belastungsgrenzen drinne. Leider sehen die MB noch vor, dass Du alle Zuzahlungen zunächst für das ganze Jahr leistet musst und am Ende des Jahres erfolgt die Erstattung. Einige PKVén sollen aber schon hingehen und erstatten voll, sobald die Belastungsgrenze überschritten ist.

Ferner besteht explizit im Basistarif die Möglichkeit, dass Du selber nicht mehr vorleisten muss; d. h. der Leistungserbringer (Krankenhaus, Arzt etc.) kann direkt mit der PKV abrechnen. Wie das allerdings in der Praxis funktionieren soll, weiss ich noch nicht.


Hast Du das Sozialamt mal gefragt, wie hoch der Beitragszuschuss im Basistarif von dort sein wird?

Gehe mal davon aus, dass der halbierte Beitrag im Basistarif ca. 284,00 Euro betragen wird und das Sozialamt nur 127,00 Euro zahlen wird. Dann hast Du leider eine Beitragslücke!!!

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Beitragvon nisvli » 29.06.2009, 11:14

Hallo Rossi,

vielen Dank für den Link :!:

Jetzt habe ich doch eine gesetzliche Regelung in der Hand, die ich der Kasse schreiben kann.

Der Basistarif ist sehr viel höher. Bis jetzt hat mein Vater, weil er viele Jahre bei der gleichen Krankenkasse versichert war 358 € im Monat bezahlt. Der Basistarif kostet nun (er wird dieses Jahr 70) 640 €!!!
Durch seine Hilfsbedürftigkeit bekommt er diesen Tarif nun halbiert. Also 320 € und dies übernimmt ganz das Sozialamt.

Also insofern ist er hier kostenfrei.
Tja und bei einer gesetzlichen Rente von 580 € im Monat. Miete etc. ist es schon gut, dass der regelmäßige Beitrag der Krankenversicherung nun das Sozialamt übernimmt.

Weitere Einsparung sind nötig. So ist das Auto natürlich weg - Telefonanschluss gekündigt - alles was regelmäßige unterschiedliche Kosten sind müssen eingespart werden.

Ist sicher nicht einfach für einen ehemaligen Geschäftsmann der nur seine Arbeit in seinem Leben sah.
Momentan ist er wieder im Krankenhaus.

Mein Gott, ich kann nur sagen, es gibt wichtigeres als nur arbeiten..... damit man dann auch im Alter ein glückliches, zufriedenes Leben noch führen kann.

Danke für deine Beiträge - so komme ich doch immer wieder ein Stückchen weiter. Vielleicht schaffen wir es ja, dass er noch ein paar unbeschwerte Jahre haben kann.

Viele Grüße
nisvli

Rossi
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Beitragvon Rossi » 29.06.2009, 22:05

Durch seine Hilfsbedürftigkeit bekommt er diesen Tarif nun halbiert. Also 320 € und dies übernimmt ganz das Sozialamt


Bist Du da ganz sicher? Einige Sozialämter betreiben den sog. Sensemann, weil sie sich an dem Wortlaut des Geseztes halten und dort sind für die KV nur ca. 127 Euro drinne.

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Hallo Rossi

Beitragvon nisvli » 02.07.2009, 08:03

das Sozialamt addiert die monatlichen Kosten wie Miete, Strom und Krankenkasse zusammen und zieht davon sein Einkommen (hier nur die Rente) ab.
Was dann übrig bleibt ist die Grundsicherung, die er nun monatlich überwiesen bekommt.
Und der Betrag für die Krankenkasse ist 320 €.

Aber ich werde mir die Unterlagen, sobald mein Vater wieder zu Hause ist und ich ihm dort besuche, noch einmal genau ansehen.

Viele Grüße
nisvli

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Beitragvon Rossi » 02.07.2009, 20:03

Okay, dann hast Du aber Glück gehabt. Viele Sozialämter zahlen nur ca. 141,00 Euro (incl. Pflege).

Aber ich sehe gerade, Du kommst aus Nürnberg. Nürnberg hat die Weisung erteilt, voll zu zahlen.

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Beitragvon nisvli » 03.07.2009, 08:04

pah, da hat mein Vater aber wirklich Glück.
Sobald ich wieder neues weiß, melde ich mich. Momentan wird sein Briefkasten ja nicht geleert. (er ist im Krankenhaus)
Ich bin gespannt, welche Hiobsbotschaften es wieder gibt, wenn er wieder zu Hause ist. #-o
Grüße
nisvli


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