Ich bin noch 22 Jahre alt, werde nächste Woche aber 23. Bis dahin läuft meine Krankenversicherung noch (bin über meinen Vater versichert).
Leider ist es ja so, dass mit 23 die Familienversicherung ausläuft. Warum weiß ich leider nicht, ist mir aber ehrlich gesagt auch egal. Fakt ist, dass ich nun nicht mehr versichert bin. Ich habe bis vor etwa 2 Monaten noch einen 400 € Job gemacht. Leider ist dort mein Vertrag ausgelaufen. Hätte ich diesen Job noch, wäre dies alles kein Problem. Ich könnte mich ja freiwillig versichern. Sind dann zwar immerhin auch etwas um die 150 € aber das wäre zu verkraften. Nun ist es so, dass ich derzeit arbeitslos bin. Arbeitslosengeld steht mir nicht zu, da ich bisher nur geringfügig beschäftigt war und ich somit auch nicht in die Arbeitslosenversicherung einzahlen konnte. Aber es wird noch alles komplizierter. Ich könnte natürlich zum Arbeitsamt gehen und Hartz 4 beantragen, wüsste aber mit großer Wahrscheinlichkeit, dass ein Antrag abgewiesen wird, da meine Situation sehr kompliziert ist.
Ich wohne "eigentlich" mit meiner Mutter zusammen. Wie gesagt eigentlich. Vor einiger Zeit bin ich mit meiner Mutter zusammengezogen in eine kleine Wohnung. Nun hat sie einen neuen Freund gefunden und ist zu ihm gezogen. Nun war ich allein in der Wohnung. Bald darauf ist mein Bruder, der bis dato noch bei seinem Vater gewohnt hat, in die Wohnung mit eingezogen, weil er sich mit seinem Vater nicht mehr verstanden hat. bisher lief es so ab, dass mein Bruder und ich uns die Hälfte der miete geteilt haben, die andere Hälfte hat meine Mutter gezahlt. Das heißt: meine Mutter steht immer noch im Mietvertrag der Wohnung, in der mein Bruder und ich jetzt leben. Wir teilen die Miete aber eben durch 3.
Wenn ich also jetzt zum Arbeitsamt gehe, wollen diese doch sicherlich Nachweise über den verdienst meiner Mutter haben. Diese werde ich aber nicht bekommen, da ich mit meiner Mutter eigentlich keinen Kontakt mehr habe, bis darauf, dass sie monatlich den Anteil der miete bekommt. Also der Kontakt und das Verhältnis sind schlecht, aber das hat private Hintergründe, die ich hier nicht erläutern möchte. Außerdem möchte ich dem Arbeitsamt nur ungern von der Wohnsituation berichten, da dies vielleicht nicht rechtens ist und wir vielleicht die Wohnung verlieren könnten. Da meine Mutter ja in 2 Mietverträgen steht und soweit ich weiß ist in Deutschland nur ein fester Wohnsitz erlaubt.
Ich könnte aber auch einfach den Verdienstnachweis meines Bruders angeben, allerdings steht er ja auch nicht mit im Mietvertrag, sondern nur meine Mutter. Und eben da ist doch das Problem: Kann mir das Arbeitsamt einen Strick daraus drehen? Die wollen doch Nachweise über die Wohnsituation, Mietverträge usw. haben. Und da die Wohnung nicht über mich läuft könnte das doch ein Problem werden? Und selbst wenn dies kein Problem werden könnte, ist meine Mutter doch Unterhaltspflichtig (Habe bisher keine Berufsausbildung abschließen können.). Eine ähnliche Situation gab es bei einem bekannten. Dieser hat keinerlei Leistungen vom Amt erhalten, da die Eltern noch unterhaltspflichtig waren.
Kommen wir also zu Problem Nr. 2: Mal angenommen ich gehe zum Arbeitsamt und frage nach, was möglich ist und ob ich Leistungen bekomme, werden die mir sagen, dass meine Eltern unterhaltspflichtig sind. Ich würde also kein Geld vom Amt bekommen. Sollte ich daraufhin zu meiner Mutter gehen und ihr die Situation erklären, würde sie mir garantiert nichts zahlen und ggf. die Wohnung kündigen. Ergo: Ich würde auf der Straße sitzen. Und ja meine Mutter ist so egoistisch.
Diesbezüglich war ich schon beim Arbeitsamt und die haben mir auch gesagt, dass die nichts für mich tun können solange ich noch in dieser Wohnung wohne. Mit anderen Worten muss ich erst obdachlos sein, damit ich Hilfe bekomme?

Ich bin derzeit auf Arbeits- und Ausbildungsuche. Und ich strenge mich auch sehr an, allerdings heißt dies ja nicht, dass ich auch eingestellt werde. Habe nur schlechte Erfahrungen gemacht und weiß auch wirklich nicht weiter. Habe diverse Anfragen an die Arbeitsagentur, Jobbörse und Arge geschickt aber alle schreiben/sagen mir das gleiche. Ich solle doch zum persönlichen Gespräch vorbeikommen. Allerdings weiß ich auch, dass Ämter meist sehr kompliziert sind und man mehrmals von A nach B laufen muss. Dies ist wieder mit Kosten (Bahnticket) verbunden, die für mich nicht tragbar sind.
Ich möchte einfach nur wissen, was ich tun kann, damit zumindest meine Krankenversicherung bezahlt ist. Alles andere kann sich regeln lassen, aber dies ist eigentlich mit das wichtigste. Kann ich zur Arge gehen und beantragen dass die mir "nur" die Krankenkasse zahlen? Oder muss ich direkt Hartz 4 beantragen? Wie ist es mit Kindergeld? Steht mir das überhaupt noch zu? Gibt es irgendwelche Möglichkeiten an eine Ausbildung heranzukommen? Schulisch oder Außerbetrieblich, oder ähnliches die die KV zahlt?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Zumal kommt noch hinzu dass ab und zu zum Arzt muss und Medikamente brauche. Dies ist allerdings fürs nächste halbe Jahr nicht mehr nötig.
Gibt es irgendeine Möglichkeit Krankenversichert zu sein?
Kann ich mich wieder familienversichern lassen?
Bekomme ich einen Zuschuss vom Staat?
Was kann ich tun? Die Situation ist nicht mehr lang auszuhalten.
Vielleicht habt ihr ja einige Tipps für mich.
Und urteilt nicht über mich, ich bin wirklich unverschuldet in diese Sache hineingeraten. Wäre sehr nett, wenn ihr mir helfen könntet.
Vielen Dank und liebe Grüße
Jussia