Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen AOK-Versicherter

Was sonst nirgendwo reingehört.

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terrano
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Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen AOK-Versicherter

Beitragvon terrano » 18.07.2021, 15:44

Immer wieder hört und liest man von Mittelverschwendungen insbesondere bei der öffentlichen Hand.
Dazu folgendes:
Ich habe einen Bekannten, der ist sogenannter "Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement" bei der AOK Baden-Württemberg (Villingen-Schw.).
Konkret besucht er also Betriebe/Unternehmen um Präventionskurse für die dortigen Arbeitnehmer abzuhalten.
Nachdem ich mitbekam, dass er seit Beginn der Corona-Pandemie (April 2020) fast nur noch zu Hause ist, erfuhr ich auf Nachfrage, dass die Mitarbeiter der AOK´s seither im Wechsel, 1 Woche Homeoffice machen, 1 Woche in der zuständigen Geschäftsstelle arbeiten und anschließend 1 Woche frei haben.
Was aber im Fall des Bekannten und all seiner Kollegen/innen, die im Präventionsbereich tätig sind, dazu gehören ja auch Rückenschulen, Reha-Sporteinrichtungen etc., das Besondere ist, sie konnten in keiner Weise ihren ureigensten Aufgaben nachgehen, da wegen der Infektionsgefahr, die betreffenden Einrichtungen geschlossen waren und auch die Betriebe solche Maßnahmen nicht stattfinden lassen konnten. Deshalb haben jene Mitarbeiter nicht einmal das zuvor erwähnte Modell praktiziert; denn meinen Bekannten sah und sieht man auch jetzt noch nur zu Hause.
Dass bei den Krankenkassen in Pandemiezeiten wahrscheinlich weniger Arbeit anfiel, liegt sicherlich daran, dass weniger reguläre Arztbesuche durch Patienten und auch weniger Operationen stattfanden. In der Privatwirtschaft hat man in solchen Fällen Mitarbeitern gekündigt oder sie in Kurzarbeit geschickt. Die AOK aber ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, das bedeutet, dass die dortigen Beschäftigten, auch für zeitweises "Nichtstun", ihre vollen Bezüge erhalten haben. Dies empfinde ich einfach nur ungerecht, zumal es sich um KV-Beitragszahlungen von Versicherten handelt.
Dies hielt die AOK Baden-Württemberg aber nicht davon ab, zum 01.01.2021 den KV-Zusatzbeitrag um 0,2% zu erhöhen.
Wenn man sich dann noch vorstellt, dass dies bei allen AOK´s bundesweit so praktiziert wurde, dann ergibt sich bis dato, über einen Zeitraum von ca. 15 Monaten, eine beachtliche Summe.

Czauderna
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Re: Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen AOK-Versicherter

Beitragvon Czauderna » 18.07.2021, 16:33

Hallo und willkommen im Forum
wenn ich es richtig verstanden habe, dann hättest du erwartet, dass diese Mitarbeiter von der AOK hätten entlassen werden müssen ?
Die AOK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes und hat einen Behördenstatus - Auch im öffentlichen Dienst kann es zur Kurzarbeit kommen - hier ein erklärender Text - https://www.haufe.de/oeffentlicher-dienst/personal-tarifrecht/kurzarbeitergeld-fuer-den-oeffentlichen-dienst_144_512220.html
Das, was du beschrieben hast , kann auch auf andere Unternehmen des öffentlichen Dienstes zutreffen, welche durch Corona nur stark eingeschränkt ihrer Tätigkeit nachgehen konnte - also auch, deiner Logik folgend ,Verschwendung, hier allerdings Steuern und keine Beiträge.
Nicht nur bei der AOK gibt es solche Tätigkeitsfelder, auch bei anderen Krankenkassen. Auf bestehende Tarifverträge und das Arbeitsrecht will ich erst gar nicht eingehen.
Es ist auch ein Irrglaube davon auszugehen, dass bei den Krankenkassen während der Pandemie weniger zu tun war, mindestens genau so viel wie vorher, wen nicht sogar mehr, jedenfalls bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, habe ich mir berichten lassen, war das so.
Es gibt sogar Behörden, die extra Personal zusätzlich einstellen mussten, weil es soviel Mehrarbeit gab, z.B. die Arbeitsämter in Sachen Kurzarbeitergeld.
Dass jetzt die eine oder andere Kasse ihren Zusatzbeitrag erhöhen muss liegt im Endeffekt daran, dass die Ausgabenseite eben stärker belastet wurde in den vergangenen zwei Jahren.
Zum Thema "Verschwendung" gibt es sicher zutreffendere Bereiche als die Krankenkasse während der Pandemie.
Gruss
Czauderna

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Re: Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen AOK-Versicherter

Beitragvon terrano » 19.07.2021, 10:07

Hallo Czauderna,
wenn ich schon höre:"....jedenfalls bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, habe ich mir berichten lassen, war das so."
Da fällt mir nur ein: Getroffene Hunde bellen! Man muss ja sich und seinesgleichen verteidigen.
Ich habe nicht zum Ausdruck gebracht, dass ich erwartet hätte, dass diese Mitarbeiter von der AOK hätten entlassen werden müssen, aber eine Kurzarbeiterregelung wäre hier auch angebracht gewesen. Die von Ihnen erwähnte Kurzarbeiterregelung im öffentlichen Dienst, betrifft nämlich nur Beschäftigte bei kommunalen Arbeitgebern, also Beschäftigte bei Gemeinden und auf Rathäusern.
Und was andere Krankenkassen betrifft, da gibt es auch noch eine Menge an Betriebskrankenkassen, die einen privatwirtschaftlichen Status haben und dort hatten die Mitarbeiter auch teilweise Kurzarbeit.
Wenn Sie Behörden ansprechen, die in Pandemiezeiten sogar Mehrarbeit hatten, z.B. Arbeitsämter, dann hinkt dieser Vergleich. Aber dann hätte man doch die freien Kapazitäten der Krankenkassen dort als Aushilfen einsetzen können.
Nun eine Diskussion mit Ihnen kann auch nie objektiv geführt werden, da sie selbst einmal diesem Behördenklüngel angehörten.
Die Vorzüge der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind ja allgemein bekannt und wenn man aber mit Euereins diskutiert, dann kommen einem fast die Tränen, vor lauter Mitleid über das, wie schwer ihr es doch habt und was ihr doch alles für Nachteile hinnehmen müsst.
Gruß
terrano

Czauderna
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Re: Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen AOK-Versicherter

Beitragvon Czauderna » 19.07.2021, 11:44

Hallo,
na, dann hat doch jeder seine Meinung dargelegt.
Da fällt mir nur ein: Getroffene Hunde bellen! Man muss ja sich und seinesgleichen verteidigen.
Ja, diese These mag wohl in vielen Fällen zutreffen, aber den Schuh ziehe ich mir nicht an - erstens, weil es da nichts zu verteidigen gibt und zweitens, weil ich es nicht mehr muss, da ich nicht mehr aktiv im Dienst bin.
Aber dann hätte man doch die freien Kapazitäten der Krankenkassen dort als Aushilfen einsetzen können.
Der Satz zeigt, dass Sie (im Forum wird traditionell eigentlich die Du-Form verwendet) sich wirklich gut auskennen :D - überflüssiges Personal in Pandemiezeiten bei der Krankenkasse gehen einfach mal rüber zum Arbeitsamt und helfen dort die Arbeitsrückstände abzuarbeiten, umgekehrt kann das auch funktionieren.
Die Vorzüge der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind ja allgemein bekannt und wenn man aber mit Euereins diskutiert, dann kommen einem fast die Tränen, vor lauter Mitleid über das, wie schwer ihr es doch habt und was ihr doch alles für Nachteile hinnehmen müsst.
Hat das noch mit dem Thema zu tun - ich meine, nein, aber es verdeutlicht Ihre Intension - nicht nur Krankenkassen gehören zum öffentlichen Dienst, nur mal so nebenbei, u.a., auch die Polizei
Gruss
Czauderna


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